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Bei den Vorwahlen in den USA spielte Religion eine bedeutend


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

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Im Zeichen des Glaubens: Bei den Vorwahlen in den USA spielte Religion eine bedeutende Rolle





Jesus.de-




Von Konrad Ege


04.01.2008


(epd) - Start der Kandidatenkür in den USA: Bei den Präsidentschafts-Vorwahlen im Bundesstaat Iowa haben sich am Donnerstag (Ortszeit) der Demokrat Barack Obama und der Republikaner Mike Huckabee durchgesetzt. Glaubensfragen waren im Wahlkampf mitentscheidend. Vor allem auf republikanischer Seite spielte die Religion eine wichtige Rolle. Auch bei den Demokraten wurde vor der Abstimmung ungewöhnlich offen über den Glauben gesprochen.

Der Baptistenpfarrer und Ex-Gouverneur Huckabee, der in Iowa 34
Prozent erzielte, galt noch vor zwei Monaten als chancenlos. Im
Wahlkampf aber konnte er mit seiner konservativ-christlichen Haltung
punkten. Er ist ein strikter Gegner der Abtreibung, die er als
«Kindermord» bezeichnet. Er ist gegen die «Homo-Ehe». Und als
Gouverneur von Arkansas (1996-2007) verbat er das Fluchen in seinem
Büro. Huckabee glaubt, dass Gott Großes mit ihm vorhat: Sein
bisheriger Erfolg sei ebenso wie die biblische Brotvermehrung durch
göttliches Eingreifen zustande gekommen, erklärte er kürzlich.

So konnte er vor allem die frommen Wähler für sich mobiliseren. Fast
die Hälfte der republikanischen Teilnehmer bei den Vorwahlen in Iowa
sind nach einer Umfrage der Zeitung «Des Moines Register» evangelikal
oder gar fundamentalistisch eingestellt.

Schwerer hatte es da sein schärfster Konkurrent Mitt Romney, der bei
den Republikanern in Iowa mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz
landete. Denn Romney ist wegen seiner Zugehörigkeit zur
Mormonen-Kirche nicht unumstritten. Zwar haben namhafte Konservative
bereits Partei für ihn ergriffen. Doch viele Evangelikale sehen ihn
als Anhänger einer unchristlichen Glaubensgemeinschaft, die zudem mit
Polygamie in Verbindung gebracht wird.

Romney hofft jetzt bei der Vorwahlen am kommenden Dienstag in New
Hampshire auf einen Erfolg. Dort hat der rechtschristliche
Parteiflügel angeblich weniger Einfluss.

Auch die Demokraten setzen auf Religion

Auch bei den Demokraten wurde Religion in Iowa zum Wahlkampfthema.
Obama, der 38 Prozent holte, kritisierte «säkulare» Demokraten, die
fromme Menschen nicht ernst nähmen. Damit werde das Feld der Religion
rechten Predigern überlassen. Ex-Senator John Edwards, für den sich
30 Prozent der Demokraten entschieden, versicherte, er bete täglich.

Und die ursprüngliche Favoritin Hillary Clinton hob ihre
Mitgliedschaft in der Methodistenkirche hervor. Überraschend landete
die Senatorin und Frau des bei vielen Demokraten nostalgisch
umjubelten Bill Clinton mit 29 Prozent nur auf Platz drei.

Die Vorwahlen in Iowa lassen noch keine Prognose zu, wer für die
Demokraten und die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November
antritt. Zwar wurde der Demokrat Jimmy Carter 1976 nach einem
Überraschungserfolg in Iowa Präsident. Bill Clinton dagegen erhielt
1992 in Iowa nur drei Prozent - und zog dennoch ins Weiße Haus ein.
Entscheidend werden womöglich die Vorwahlen am 5. Februar sein, wenn
in mehr als 20 Staaten abgestimmt wird.

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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

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Inzwischen haben wir ja ein spannendes Duell zwischen Obama und Clinton, das wohl erst durch die Stimmen der Super-Delegierten (verdiente Parteimitglieder) entschieden wird. Von denen haben sich 272 noch nicht entschieden. Clinton kommt derzeit auf insgesamt 1608 Delegiertenstimmen während Obama 1745 Delegiertenstimmen sicher hat.
In den letzten Vorwahlen werden zudem noch 217 Delegiertenstimmen vergeben.

Wenn man auch noch bedenkt, daß die nicht gewerteten, weil zu früh abgehaltenen Vorwahlen in Michigan und Florida auch noch 336 ausmachen (allerdings hat Obama in Michigan noch nicht mal kandidiert)
dann stünde es nun womöglich 50:50.

Religion hat wohl nicht den Ausschlag gegeben. Die Mitgliedschaft in einer Kirche ist ja in Amiland der Normalfall, womöglich hat Clinton als Methodistin einen Vorteil gehabt. Die United Methodist Church ist mit 8 Mio. Mitgliedern die zweitgrößte protestantische Kirche in den USA. Wie woanders im Forum schon erläutert hat Obama anscheinend Schwierigkeiten, zu seiner muslimischen Vergangenheit zu stehen. Und nicht nur das, sondern auch mit seiner jetzigen Gemeinde und den Predigten seines Pastors, auch hier mußte er sich distanzieren. Obama mußte das Thema also eher vermeiden, was den Eindruck von Unaufrichtigkeit hinterläßt, während Clinton eine glatte Fassade waren konnte. Hätte Obama allerdings offen im Wahlkampf über seine bewegte religiöse Vergangenheit und Gegenwart gesprochen,
hätte er Clinton Zitate geliefert, die sie gegen ihn hätte verwenden können.

Insgesamt kommt mir der Wahlkampf allerdings ziemlich unreligiös vor. Obama und Parteichef Dean sind in der selben Kirche, der United Church of Christ, welche mit 1.2 Millionen Mitgliedern deutlich kleiner als die United Methodist Church ist. Bill Clinton und der gewichtige Entscheidungsträger Al Gore gehören oder gehörten beide zu den Southern Bapitists, der größten protestantischen Kirche in den USA, wobei Al Gore wohl inzwischen kein Southern Baptist mehr ist. John Edwards, ebenfalls wichtiger Entscheidungsträger, ist United Methodist.

Was aufhorchen läßt, ist, daß der Führer der Demokraten im Senat, ein gewisser Harry Reid, ein Mormone ist. Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsentantenhauses, ist katholisch. Beide sind religiös deutlich außerhalb des protestantischen Lagers und werden sich wohl kaum für Feinheiten zwischen Methodisten, Church of Christ und Baptisten interessieren. Sie sind wichtige Schlüsselfiguren, haben aber noch nicht erkennen lassen, für welchen Kandidaten sie sich entscheiden.

Somit: Das Führungspersonal der Demokraten ist religiös recht vielschichtig und auch wenn man mal spekulativ annimmt, daß Baptisten und Methodisten sich auf Clintons Seite schlagen, dann ist das Rennen knapper als vorher, aber das Pendel schlägt deswegen noch nicht zugunsten von Clinton aus.

Howard Dean drängt auf eine Entscheidung dieser einflußreichen Spitzenleute für einen der Kandidaten vor dem Nominierungsparteitag, da er hofft, dadurch Chaos und Gespaltenheit an selbigem zu verhindern. Denn dann würden die Demokraten stark an Boden verlieren und dann würde auch der Satz: "Wenn zwei sich streiten, freut sich McCain." durchaus zutreffen.
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