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In der Halbzeitpause gibt es Bibelzitate


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Rolf

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Fussball




In der Halbzeitpause gibt es Bibelzitate




Mit 22 Jahren beendete Fußball-Profi Oliver Pagé seine Karriere, um Pastor zu werden. Heute arbeitet er als übergemeindlicher Prediger und betreut einen Verbandsligisten. Eine Rückkehr in die Bundesliga als Trainer schließt er nicht aus: „Wenn Gott mich durch diese Tür führt, gehe ich den Weg."

Wenn es Oliver Pagé für angebracht hält, zitiert der Fußballtrainer der Sportfreunde Siegen II bei seiner Halbzeitansprache aus der Bibel. Als der Verbandsligist neulich mit einem scheinbar beruhigenden Vorsprung in die Pause ging, ließ der Trainer die Spieler beispielsweise wissen, dass „Hochmut vor dem Fall“ komme.

Für Pagé ist eine Kabinenpredigt nicht ungewöhnlich. „Es gibt vieles, das man über die Bibel ausdrücken kann“, sagt der einstige Bundesligaspieler, der seine Karriere mit 22 Jahren abbrach, um sich zum Pastor ausbilden zu lassen. Inzwischen hat der 36-Jährige an der Sporthochschule Köln sein Fußballlehrer-Diplom bestanden, und er schließt eine Rückkehr in die Bundesliga nicht aus. „Wenn Gott mich durch diese Tür führt, gehe ich den Weg.“

Früher war Pagé ein "kultureller Christ"

Pagé muss weit ausholen, um die Geschichte zu erzählen, die ihm Jesus Christus näher brachte. In jungen Jahren sei er das gewesen, was er heute als „kulturellen Christ“ bezeichnet. „Weihnachten und Ostern ging ich in die Kirche, fand das aber relativ uninteressant“, erzählt Pagé, für den der Sport einen weitaus höheren Stellenwert hatte. 1986 wurde er Rheinland-Pfalz-Meister im Weitsprung, Bayer Leverkusen erkannte zudem sein Fußballtalent und ließ ihn mit 17 in der Bundesliga debütieren. „Am Morgen hatte ich noch eine Klausur geschrieben, am Abend durfte ich in Kaiserslautern bei Regen und Flutlicht auf dem Betzenberg ran. Das war ein echter Traum“, erinnert sich Pagé.
Fortan zählte er zum Profikader und lernte den brasilianischen Ausnahmespieler Jorginho kennen, der Pagé zum Bibelkreis einlud. „Das war ein entscheidender Einschnitt“, sagt Pagé. Gemeinsam mit weiteren Christen wie Nationalstürmer Heiko Herrlich wurde im Trainingslager gesungen, vor Spielen gebetet. „Gott hat in jeden Menschen eine Sehnsucht nach ihm selbst gelegt. Ich habe das einfach zugelassen und Jesus Christus mein Leben anvertraut“, erzählt Pagé. Wie eine „innere Dusche“ sei dieser Prozess gewesen. Vor allem gab ihm der Glaube Halt.

Rassistische Beleidigungen in Dresden

1991 hatte ihn der Bundesligaklub Dynamo Dresden für 450.000 Mark verpflichtet. Doch der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter wurde wegen seiner Hautfarbe nicht überall akzeptiert. Im Stadion erlebte er rassistische Beleidigungen. „Es war ein komisches Gefühl, immer vorsichtig sein zu müssen und schon an der Tankstelle zu hören, dass ich mich vordrängele“, sagt Pagé.
Einen Bibelkreis besuchte er auch in Dresden, wo er nach einem Jahr kündigte, um sich später dem Regionalligaverein Rot-Weiß Essen anzuschließen. Pagé gewann die Freude am Fußball zurück. Als ihn sein Trainer Jürgen Röber am Rande der Aufstiegsfeier in die Zweite Liga aber überreden wollte zu verlängern, war Pagés Entscheidung schon gefallen. Der Abwehrspieler beendete seine Profikarriere und ließ sich an einer theologischen Akademie in England zum Pastor ausbilden. Reaktionen aus dem Kollegenkreis gab es kaum. „Wenn du im Fußball da bist, ist es gut. Verlässt du deinen Klub, bist du aus den Augen, aus dem Sinn.“

In England ordiniert

Zwei Jahre blieb Pagé in England, wurde ordiniert und hat seitdem dieselben Rechte und Pflichten wie etwa ein katholischer Priester. „Gott hat mir diesen Weg vorgegeben“, sagt Pagé, der drei Jahre nur zum Vergnügen Fußball spielte. Ganz loslassen mochte er aber nicht. In Stuttgart war Pagé Mitgründer eines christlichen Sportvereins, schaffte als Spielertrainer in drei Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga, engagierte sich in der Initiative „Sportler ruft Sportler“ und betreute als Seelsorger Spitzensportler.

Inzwischen lebt er mit seiner Familie im Westerwald, arbeitet als übergemeindlicher Prediger und ist in seinem freikirchlichen Bund für den Sport verantwortlich. „Ich inspiriere die Gemeinden, dass sie den Sport ins kirchliche Leben aufnehmen“, erklärt Pagé, der vergangenen Sommer seine Fußballlehrer-Prüfung mit der Note 2,0 abschloss. „Fußball ist eine Weltsprache, die verbindet“, glaubt Pagé, der sich momentan in der Verbandsliga Westfalen wohl fühlt und dabei auf gemeinschaftliche Werte setzt. „Mit fünf Egoisten kannst du kein Spiel gewinnen“, findet Pagé, der die junge Siegener Mannschaft ins obere Tabellendrittel führte.

Er drängt seinen Glauben niemand auf

Seinen Glauben drängt er keinem auf. Wenn es sich ergibt, sei Gott aber immer ein Thema, erzählt Pagé, der für alle, die sie annehmen wollen, eine Sportlerbibel dabei hat, um sie auch an Schiedsrichter und Gegenspieler zu verteilen. „Jorginho hat die Bibel früher immer bei der Seitenwahl verschenkt“, sagt Pagé, der es als Klischee empfindet, dass Pastoren stets in ruhiger Andacht verharren müssen. Ebenso wie beim Fußball kann er auch in der Kirche emotional auftreten. „Der Gottesdienst ist bisweilen ein Fest mit Zimbeln, Schellen, Schlagzeug und Gitarre. Es gibt doch keine schönere Botschaft, als das Christus auferstanden ist“, sagt er und gibt zu: „Ich kann auch richtig laut werden.“ Nur wenn er auf den „Fußballgott“ angesprochen, rümpft Pagé die Nase: „Es gibt nur einen Gott, der für alle da ist.“

Berührungsängste hat Pagé keine. Selbst nach Dresden reist er häufig, weil er in der Stadt seiner größten Pein die Patenschaft für das Handballtalent Felix Schulz übernommen hat. Noch immer sei es „ein etwas anderes Empfinden, dort durch die Straßen zu laufen, aber das Bild ist positiver geworden“, erzählt der erste Pastor, der in Deutschland einen Verbandsligaverein trainiert und sich auch höhere Aufgaben vorstellen kann. Als er in seiner Trainerausbildung bei Werder Bremen hospitierte, bekam Pagé vom Kollegen Thomas Schaaf und den Profis positive Reaktionen. „Werder hat eine lange Christengeschichte, dort gründeten die früheren Profis Wynton Rufer und Rune Bratseth schon vor 20 Jahren einen Sportlerbibelkreis, den es heute noch gibt“, sagt Pagé und lächelt: „Es ist schön zu wissen, dass Gott immer bei mir ist und die richtigen Türen öffnet.“

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