Um die IDF und die Hamas zu verstehen, sieh dir ihre militärischen Texte an
Schlachten, territoriale Gewinne und Verluste oder die Auswirkungen auf die direkt von der Gewalt in einem Krieg Betroffenen zu studieren, reicht nicht aus, um einen Konflikt komplett zu verstehen. Man muss auch die ideologischen Wurzeln der Kriegführenden untersuchen, ebenso ihre Gründungsdokumente und Doktrinen, um die Gerechtigkeit (oder Ungerechtigkeit) dessen abzuwägen, um das jede Seite kämpft.
Wenn man z.B. den amerikanischen Bürgerkrieg studiert, zeigt eine der Verfassungen und Unabhängigkeitserklärung/Sezessionserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika und der Konföderierten Staaten von Amerika eindeutig die Werte beider Seiten und wie diese ihre Kriegsziele und die Kriegsführung beeinflussten.
So auch beim derzeitigen Krieg zwischen Israel und der Hamas, um den Konflikt voll zu verstehen ist es wichtig die Unterschiede als auch der ideologischen Grundlagen und Kampfethik des israelischen Militärs sowie der Terrorgruppen im Gazastreifen zu unter-suchen.
Es wird deutlich, dass dieser Krieg ein asymmetrischer Kampf zwischen einem Militär ist, das großen Wert auf Leben und menschliche Würde legt, und einer Organisation, die in ihrem Kampf gegen den jüdischen Staat alles menschliches Leben für entbehrlich hält.
Die Kampfethik der IDF, die allgemein als „Reinheit der Waffen“ bezeichnet wird, geht auf die Zeit vor der Gründung des Staates Israel zurück, als die jüdische Gemeinschaft während der Großen Arabischen Revolte der späten1930-er Jahre gegen marodierende Aufständi-sche zu den Waffen griff.
Nach der Gründung des Staates und der Gründung der Israelischen Verteidigungskrä-fte
Israels Militärethik die Doktrin der Reinheit der Waffen (die Verwendung von Waffen, um den Auftrag zu erfüllen und sie nur einzusetzen, wenn nötig) mit den im Völkerrecht festgelegten Normen.
In den1990-er Jahren wurde diese Ethik im verankert, die in den moralischen Leitlinien und Werten der israelischen Armee ausdrücklich dargelegt sind.
Gemäß diesem Kodex ist einer der von der IDF vertretenen Grundwerte die Menschen-würde, die besagt, dass „Jeder Einzelne einen inhärenten Wert hat, ungeachtet seiner Ethnie, Religion, Nationalität, Geschlecht oder Status“.
Aus diesem Grundwert ergibt sich der Wert der Reinheit der Waffen, der u.a. besagt: „Der Soldat wird seine Waffe oder macht nicht dazu verwenden unbeteiligte Zivilisten und Ge-fangene zu schädigen und wird alles in seiner Macht stehende tun, um ihr Leben, Körper, Würde und Eigentum keinen Schaden zuzufügen.“
Entsprechend dieser Werte ist eines der der IDF, dass „der IDF-Soldat Feindtruppen und Zivilisten in von der IDF kontrollierten Bereichen gemäß dem Wortlauft und Geist des Kriegsrechts behandelt und seine Befugnisse nicht überschreitet“.
Die moralischen Grundwerte und -prinzipien sind von der IDF-Führung gewahrt und haben als Grundlage für durch die Armeeführung gedient, wenn Soldaten außerhalb der vom Ethikkodex festgelegten Parameter gehandelt haben.
Selbst heute, da Israel Hamas-Terroristen bekämpft, die sich in der Zivilbevölkerung des Gazastreifens eingebettet haben, leitet der Ethik-Kodex der IDF sie dabei das Terrornetzwerk der Hamas zu schädigen, während auch versucht wird die Zahl der zivilen Opfer verringern.
John Spencer, ein amerikanischer Militärveteran und Vorsitzender der Studien zu Häuserkampf beim Modern War Institute in West Point, gerade: „Israel hat mehr Maßnahmen ergriffen, um unnötige zivile Schäden zu vermeiden, als praktisch jeder andere Staat, der einen Häuserkampf geführt hat.“
Eines der Schlüsseldokumente, um die Kampfethik der Hamas zu verstehen, ist [Krieger-Führer: Jihadisten-Version], ein achtseitiges Heft, das nach dem barbarischen Einmarsch der Hamas nach Israel am 7. Oktober bei der Leiche eines toten Terroristen gefunden wurde.
Dieses Handbuch, das erstmals durch den israelischen Präsidenten Isaak Herzog bei ei-nem gezeigt wurde, beinhaltet eine detaillierte Karte der IDF-Hierar-chie, tiefgehende Analyse der israelischen Waffen und Technologie des israelischen Militärs sowie schrittweise Anleitungen dafür Israelis als Geiseln zu nehmen.
Zu dem gehörten Anweisungen, wie man die Kontrolle über die Ge-fangenen ausübt: mit Drohungen, Elektroschocks, Gewehrfeuer und handlungsunfähig machende Granaten, dem Töten von Geiseln bei Bedarf sowie die Verwendung von Geiseln als menschlichen Schutzschilden unabhängig von Geschlecht, Alter oder ethnischer Identität.
Diese barbarische Anleitung wurzelt in den obersten ideologischen Dokumenten der Hamas, ihrer von 1988, die zum „Kampf gegen die Juden“ aufruft und ihrer Erklärung der von 2017, die behaupten, Widerstand gegen Israel „mit allen Mitteln und Methoden ist ein legitimes Recht, das von göttlichem Gesetz und Völkerrechtsnormen und -gesetzen garantiert sind“ (Hervorhebung hinzugefügt).
Zwischen Israels Bemühungen zivile Opfer zu reduzieren und die ungeheuerliche Verwendung israelischer wie palästinensischer Zivilisten als Schachfiguren für verachtenswerte eigene Zwecke ist damit klar, dass die von den Texten der IDF und der Hamas vermittelten Werte von allen Seiten auf dem Schlachtfeld voll zum Ausdruck gebracht werden.