Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Die von der Givati träumen: Die vielen Leben der Violetten Brigade


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34206 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 

 

 

 

 

 

 

Die von der Givati träumen: Die vielen Leben der Violetten Brigade

 

 

 

 

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 
 

Die Givati-Brigade der IDF entstand während Israels Unabhängigkeitskrieg, noch bevor der jüdische Staat offiziell ausgerufen wurde. Dies ist die Ge-schichte einer der führenden Infanterie-Brigaden der israelischen Armee und des berühmten Kampfgeists, den ihre Gründer Shimon „Givati“ Avidan hinterlassen hat.

 

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 

715-537-blog-3-2.jpg
Givati-Soldaten auf dem Weg zu einem Angriff, 1948/49. Foto: Museum der Geschichte von Gedera und der Biluim. Dieses Element ist Teil des Archivnetzwerks Israel und wurde dank der Zusammenarbeit des Museums der Geschichte von Gedera und der Biluim, dem Ministerium für erbe und der Nationalbibliothek Israels zur Verfügung gestellt.
 

Am 29. November 1947 verabschiedete die UNO die Resolution, die einen jüdischen Staat an der Seite eines arabischen Staats auf dem Land des britischen Mandats Palästina schaffen sollte. Die jüdische Bevölkerung, kollektiv als Jischuw bekannt, sowie Juden weltweit hatten endlich einen guten Grund auf den Straßen zu tanzen. In Rom feierten Juden sogar vor dem Titusbogen mit seiner Gravur der Tragödie des letzten jüdischen Exils zweitausend Jahre zuvor.

 

Aber wie es in der jüdischen Geschichte immer der Fall ist, war Freude mit Traurigkeit gemischt. Mobs wütender Araber, die den UNO-Beschluss übel nahmen, nicht nur im Land, sondern auch in benachbarten Ländern, warteten nicht darauf, dass das Feiern verebbte. Am Tag nach der Verabschiedung der Resolution wurden in Vergeltung sieben  Juden getötet.

 

Das war der Beginn des Unabhängigkeitskriegs. Kämpfer und Mitglieder aller jüdischen Untergrund-Bewegungen und direkt von den in Haifa einlaufenden Schiffen eingezogenen Neu-Einwanderern kamen zusammen, um mit dem Aufbau und der Organisation der jungen Armee zu beginnen, die bald gegen fünf größere kämpfen würden.

 

Shimon Avidan war ein altgedienter Kämpfer der Palmach, eines Zweigs der Haganah, die die am besten ausgebildete Streitkraft des Jischuw war. Er war der Kommandeur der Kompanie, in der Yitzhak Rabin als junger Offizier seine Karriere begann. Avidan bekam den Auftrag eine ausgebildete Infanterie-Brigade aufzustellen, um jüdische Siedlungen vor Angriffen zu schützen. Anfang Dezember 1947 wurde die 5. Brigade offiziell ins Leben gerufen und erhielt den Namen „Givati“, den Codenamen Avidans im Untergrund.

 

Picture1-660-437x600.jpg
Generalmajor (Aluf) Yitzhak Sadeh (rechts) und Schimon Avidan, Kommandeur der Givati-Brigade, 1948. Foto Nadav Man, Bitmuna, Sammlung Yitzhak Sadeh. Quelle der Sammlung: Yoram Sadeh, Pritzker Family National Photography Collection, Nationalbibliothek Israels.
 

Die Soldaten dieser neuen Brigade hatten keine Zeit zu feiern. Die Lage war düster. Die Kämpfe begannen sofort und sobald die arabischen Staaten im Mai 1948 einmarschierten, wurde der jüdische Jischuw von allen Seiten angegriffen. Die 5. Brigade wurde an die schwierigsten Fronten geschickt, nahm an einigender der wichtigsten Schlachtendes Unabhängigkeitskriegs teil, so z.B. der Operation Yoav im Oktober 1948, der Eroberung von Julis sowie den berühmten Kämpfen um den Kibbuz Nitzanim und den Kibbuz Negba.

 

Die Schlacht um Negba

 

Capture-4-660-611x600.jpg
Ein Mitglied des Kibbuz Negba bei der Arbeit, 1947. Im Hintergrund sind Kibbuz-Gebäude zu sehen. Foto: Nadav Man, Bitmuna, Kibbuz Negba – Sammlung frühe Tage. Pritzker Family National Photography Collection, Nationalbibliothek Israels.
 

1939 wurde Siedlungsgruppen t, die von der Bewegung Haschomer Hatza’ir gebildet wurden, ein neuer Kibbuz von gegründet. Zuerst wurde er Givat Ganim genannt. Ein Jahr später wurde der Name in Negba geändert. Damals war Negba eine der südlichsten Siedlungen, lag zwischen Kiryat Gat und Aschkelon. Es liegt nahe der Grenze zum Gazastreifen und über diese Grenze kamen die ägyptischen Streitkräfte, verstärkt durch Söldner aus dem Sudan und Milizkämpfern, die eine neue religiös-politische Bewegung vertraten, die Muslimbruderschaft.

 

Michah Netzer, ein Soldat des 54. Bataillons der Givati-Brigade, erinnerte sich: „Nördlich von Negba lag der Hügel Ibdis, auf dem es einen großen Außenposten gab, der von der ägyptischen Armee besetzt war. Von diesem Hügel aus kann man an einem klaren Tag über das Land sehen, mindestens bis in die Gegend von Gederah. In der Nacht überfielen die Soldaten des 53. Bataillons Ibdis; sie überraschten die Ägypter. Und trotz der Überraschung schafften es weniger als die Hälfte der Soldaten zu Fuß zurück. Es gab viele verwundete und Tote. Aber sie waren erfolgreich. Sie eroberten den Hügel und auch eine Menge Ausrüstung.“

 

Capture-9-660.jpgS
oldaten des 51. Bataillons der Givati-Brigade erobern ägyptische Militärausrüstung im aufgegebenen Außenposten Ibdis, 1948. Foto: Benno Rothenberg. Aus: Benno Rothenberg-Archiv, Staatsarchive Israels, Sammlung Meitar, Pritzker Family National Photography Collection, Nationalbibliothek Israels.
 

„Als wir am Abend danach ankamen, um sie abzulösen, richteten wir uns am Boden ein und viele Freiwillige aus Siedlungen in der Gegend kamen blitzschnell an und begannen uns zu helfen, indem sie Kommunikationsgräben und Verteidigungspositionen aushoben, die uns vor Geschossen und Artillerie schützten. An dem Abend kam Yisrael Galili an, der stellvertretende Verteidigungsminister; er sagte uns: ‚Ich sah dünne Reihen, aber der Geist füllt die Lücken. Dieser Geist war der Geist der Givati.‘ Dank dieser nächtlichen Operation erlitt mein Zug weniger Verluste.“

 

Capture-3-660.jpg
Yisrael Galili hilft zusammen mit Zivilisten und Soldaten Gräben auszuheben, 1948. Foto: Aryeh Yisrael Galili. Aus der Sammlung Aryeh Peck, Kibbuz Na’an. Pritzker Family National Photography Collection, Nationalbibliothek Israels.
 

Trotz des Kampfgeistes und der Gesamtanstrengung des Jischuw erlitt der junge Staat Israel große Verluste an Soldaten wie Zivilisten. Rund 6.000 wurden im Krieg getötet, ein ganzes  Prozent der jüdischen Gesamtbevölkerung des Landes im Jahr 1948.

 

Capture-5-660-425x600.jpg
Ezra Hirschfeld, ein Soldat des 54. Bataillons der Givati-Brigade, der im Alter von 18 Jahren starb. Foto zur Verfügung gestellt von der Internetseite der Haganah-Erbeorganisation.
 

Einer der Gefallenen war Ezra Hirschfeld, der als junger Journalist für die Zeitung Al-Hamischmar arbeitete, als er in die Givati-Brigade einberufen wurde. Er war gerade 18. Während der Kämpfe schrieb er Tagebuch, in dem er seine Gefühle sowie die Schlachten selbst beschrieb. Am 13.Juli 1948 schrieb er Folgendes:

 

„Ich erinnere mich an keinen anderen Augenblick in meinem Leben, in den ich die Bedeu-tungslosigkeit des Menschen fühlte. Dort drüben, eineinhalb Kilometer von mir entfernt, richtet irgendein ägyptischer Artillerist seine Zieleinrichtung aus, berechnet kühl den Wind, die Winkel und die Distanz und bedient den Mechanismus. Jetzt beginnt der Abschussprozess:

 

Ein Deckel wird durchstochen, Schießpulver angezündet, Gase schaffen Druck, das Geschoss wird losgeschickt. Fünf Sekunden später explodiert es in tausend scharfe Bruchstücke, von denen jedes alleine den Tod bringen kann, die durch die Luft gleiten. Und die ganze Zeit über sitze ich, Ezra Hirschfeld, mehr oder weniger ein zivilisierter Mensch – ‚die Krone der Schöpfung‘, jedenfalls homo sapiens, vornübergebeugt in meinem Graben, ohne Einfluss auf die Flugbahn des Geschosses, nicht einmal um einen Millimeter, ohne die Möglichkeit ihr auszuweichen oder mich gegen sie zu verteidigen; alles, was ich tun kann, ist meinen Kopf zu neigen, der von einem dünnen Stahlhelm bedeckt ist und … darauf zu warten, dass das Geschoss explodiert.

 

Ob dieses Geschoss mir auf den Kopf fällt und mich in Dutzende Stücke zerreißt oder fünf Meter weiter explodiert und meinen Freund beseitigt, ohne dass mir auch nur das Geringste passiert, oder da draußen auf dem Feld explodiert, ohne irgendjemandem Schaden zuzufügen oder gar nicht explodiert – all diese Fragen hängen in der Luft, abhängig vom Wind.“

 

Am 28. Juli 1948 wurde Ezra auf dem Schlachtfeld schwer verletzt, starb ein paar Stunden später. Er war 18 Jahre alt.

 

Capture-8-660-1.jpg
Ein Bericht zum Tod von Ezra Hirschfeld, eines Soldaten und Reporters der Zeitung Al-Hamischmar. 

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 
Nach 1948: Samsons Füchse im Feld

 

givati-002-660.jpg
Givati-Soldaten im Training. Foto: Sammlung Tzvi Redlich. Dieses Element ist Teil des Archivnetzwerks Israel und wurde dank der Zusammenarbeit des Museums der Geschichte von Gedera und der Biluim, dem Ministerium für erbe und der Nationalbibliothek Israels zur Verfügung gestellt.
 

Trotz der schweren Verluste an Leben hatte Israel den Erfolg die fünf Armeen zu besiegen, die es bis Ende des Unabhängigkeitskriegs belagerten und konnte seine Grenzen sogar über das im UNO-Teilungsplan zugewiesenen Territoriums hinaus ausweiten. Im Oktober 1948 eroberte Israel in der Operation Yoav die südliche Negev-Region von der ägyptischen Armee, nachdem die vom Rest des Landes abgeschnitten war, womit es sich für den Rest des Krieges einen beträchtlichen Vorteil sicherte.

 

Nach dem Konflikt 1948 diente die Givati-Brigade weitere als wichtige Kraft innerhalb der IDF. Ihr Charakter änderte sich leicht und ihre Aktivitäten u.a. als Jeep-Einheit, wurden nach dem Krieg ausgeweitet. Auch der Name der Brigade wurde geändert und die Einheit wurde als Samsons Füchse bekannt. Dieser Name wurde von 

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 geprägt, damals der Bildungs- und Kulturoffizier der Brigade.

 

„Die Soldaten der Givati sind die Nachfolger Samsons“, schrieb Kovner, ein Verweis auf den biblischen Helden, der starb, als er den Dagon-Tempel auf sich und seine Geiselnehmer zusammenfallen ließ und erklärte: „Lasst mich mit den Philistern sterben.“ Kovner fuhr fort: „Und so, wie die Ägypter heute  nicht nur die Nachfolger der antiken Ägypter sind, sondern auch die Nachfolger der Philister, so sind die Givati-Soldaten die Nachkommen Davids und Samsons, die einen kompromisslosen Krieg gegen sie führen müssen und die Kompanie der Jeeps an ihrer Spitze muss ‚Samsons Füchse‘ genannt werden.“

 

Aber im Verlauf der Jahre wurde die Brigade beträchtlich reduziert. Eine wichtige Veränderung kam Mitte der 1980-er Jahre. Als Teil der aus dem ersten Libanon-Krieg gelernten Lektionen wurde die Givati als Brigade mit den violetten Baretts neu gegründet, die wir heute kennen.

In dieser zweiten Inkarnation, besonders seit den frühen 1990-er Jahren, stand die Givati als einzigartige Infanteriebrigade heraus, die sich auf die Region des Gazastreifens spezialisiert hatte. Ende der 1990-er Jahre erreichte ihre Popularität dank der israelischen Fernsehserie Tironut (Grundausbildung) einen Höhepunkt; Die Serie war ein Riesenhit und erzählte die Geschichte von Soldaten im Givati-Bataillon.

 

Die Givati-Hymne wurde als Ergebnis der Fernsehsendung in Israel sehr bekannt. In einer berühmten Szene werden die Auszubildenden von ihrem Feldwebel aufgefordert das Lieg zu singen, wobei einer der Soldaten den Text spontan änderte und natürlich dafür bestraft wurde. Die Hymne wurde von Amos Etinger geschrieben und von Effi Netzer schuf die Musik dazu.

 

Beim Anblick des Sonnenaufgangs, der Sonnenuntergänge des Frühlings
hörte ich die Stimme des Geistes
eines Geistes, der umherwandert
eines Geistes, den wir Givati nennen
Die, die von der Givati träumten, die, die Givati atmeten,
die, die mit uns zusammen die Wege gegangen sind…

Anders als die erste Version der Givati-Brigade kam die zweite Inkarnation nicht unter Notbedingungen zustande, die den unterschiedlichen Drucksituationen des Krieges entstammten. Stattdessen war die Grundlage dieser Reformation strategisches Denken – die Givati-Brigade wurde als Spezialeinheit der Infanterie ausgebildet, um die sensibelsten Aufgaben auszuführen. Seit ihrer ursprünglichen Gründung sind die Soldaten und Kommandeure der Givati für ihren Mut und ihre Tapferkeit bekannt, als diejenigen, die immer an den schwierigsten und wichtigsten Kämpfen und Operationen beteiligt sind.

 

Vom Unabhängigkeitskrieg bis zum aktuellen Krieg im Gazastreifen, seit 75 Jahren, hat eines die Givati-Brigade ständig begleitet – dieser einzigartige Geist, der den Mangel an Anzahl ausgleicht, der Geist der Givati.


  • 0