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Rolf

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Doppelherz





Wie kann ich meine Frau lieben, aber gleichzeitig Jesus an erster Stelle haben?"




Frage von N. N.:
"Die Bibel spricht davon, dass der Mensch für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen ist. Und Paulus sagt, dass ich diese Beziehung an die erste Stelle gehört, dass ich Gott von ganzem Herzen lieben soll. Nun heißt es aber auch, dass der Mann seine Frau lieben soll. Und meine Erfahrung zeigt mir, dass die Liebe zu meiner Frau die Beziehung zu Gott beeinflusst und ihn auch mal von der ersten Stelle drängt. Wie sieht das jetzt praktisch aus? Wie kann ich meine Frau lieben, aber gleichzeitig Jesus an erster Stelle haben?"

Entweder oder

Auf den ersten Blick scheint es nur zwei Alternativen zu geben. Entweder ich liebe Gott oder meinen Partner. Dieser Eindruck drängt sich z. B. auf, wenn man 1.Korinther 7,1-9 liest. Der Sache Gottes sollte höchste Priorität gegeben werden. Die Ehe erscheint in diesem Kontext für Paulus lediglich das kleinere Übel im Vergleich zu einem völlig zügellosen Intimleben zu sein.

Was Paulus sagen will

Paulus antwortet in diesem Abschnitt auf Fragen, die ihm die Korinther zuvor gestellt haben (1.Korinther 7,1). Und im Kontext des Korintherbriefes lese ich die Antwort nicht als entweder – oder. Vielmehr sagt Paulus: Jeder bleibe in dem Zustand in den Gott ihn gesetzt hat. Jeder soll sich selbst prüfen und sich dann für die Lebensführung entscheiden, die es einem am ehesten ermöglicht, als Christ zu leben. Keiner soll irgendwelchen herangetragenen Maßstäben entsprechen, die gegen deine Natur sind. Paulus selbst kann z. B. ohne Frau leben, ohne sich damit in Schwierigkeiten zu bringen. Den Zölibat erwartet Paulus jedoch nicht von anderen, auch wenn es um der Sache willen das einfachste wäre. Niemals erachtet Paulus aber die Ehe oder Partnerschaft für weniger wertvoll als das Ledigsein.

Notwendige Kompromisse

Paulus weiß um die Schwierigkeiten und Konflikte, in die ein Christ kommen kann, wenn er verheiratet ist. Er weiß um die Umstände, in der sich die Gemeinde damals befunden hat. Es gab Christenverfolgung. Ein verheirateter Mann hat in diesen Umständen in erster Linie für die Sicherheit seiner Familie zu sorgen. Das kann zu Kompromissen in der Liebe zu Gott führen. Ganz besonders dann, wenn ein Partner nicht Christ ist und das Verhalten des Partners nicht nachvollziehen kann. Ähnliches gilt auch heute. Jeder Familienvater und jede Mutter benötigt Zeit für die Angelegenheiten der Familie. Da geht immer Zeit für die Gemeinde verloren.

Die Ehe – eine gute Erfindung

Auf der anderen Seite darf man nicht übersehen, dass Gott die Ehe selbst erfunden hat. Sie ist ja nicht schlecht für den Menschen. Vielmehr ist es für den Menschen nicht gut, wenn er alleine ist (1.Mose 2,18). Außerdem wird die Ehe in der gesamten Bibel hoch geschätzt (z. B. Sprüche 18,22; Matthäus 19,4-5; Epheser 5,25). Insbesondere die Anforderungen an die Ältesten der christlichen Gemeinden gehen häufig von verheirateten Männern als Älteste aus.

Demnach ist die Ehe gottgewollt. Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Ehepartner gegeneinander auszuspielen ist biblisch nicht aufrechtzuerhalten. Als Christ kann ich neben der Liebe zu Gott auch meinen Partner lieben. Die Ehe soll gemäß diesen biblischen Maßstäben gelebt werden. Dazu gehört z. B., dass der Mann seine Frau so sehr liebt wie Jesus die Gemeinde liebt (Epheser 5,25). Gerade dadurch kann ich ein gutes Beispiel für Nicht-Christen sein.

Außerdem: Gott zu lieben hat viele Facetten. Der Gradmesser für diese Liebe ist sicher nicht allein die Zeit, die ich in der Gemeinde zubringe. Die Art und Weise wie ich meine Ehe gestalte ist sicher genau so bedeutend. Auch so wird meine Liebe zu Gott deutlich und greifbar.

Wie jetzt?

Wie sieht das jetzt praktisch aus? Wie schaffe ich die Balance?

Erstens darf ich die Ehe als ein Geschenk von Gott annehmen. Er hat für mich die Gemeinschaft geschaffen. Es ist nicht gut, dass ich alleine bin. Indem ich nun für meinen Partner dankbar bin, liebe ich wiederum Gott. Ich danke Gott, dass er mir meine Ehe geschenkt hat.

Zweitens darf ich Gott bitten, meine Ehe zu segnen und mir Kraft und Beistand zu schenken, damit sie gelingt. Damit erkenne ich wieder um seine Macht und Größe an. Ich drücke aus, wie wichtig mir die Beziehung zu ihm ist. Der Kreis schließt sich ein weiteres Mal.

Drittens können sich beide Partner in der Gemeinde engagieren. Gemeinsam können Dinge erreicht werden, die alleine nicht möglich sind. Schon wieder widersprechen sich meine Beziehung zu Gott und die zu meinem Partner nicht. Auch können wir gemeinsam beten, Gott loben und Seelsorge anbieten. All das sind praktische Möglichkeiten, die Liebe, die wir von Gott bekommen haben, weiterzugeben.

Auch öffnen meine Frau und ich unser Haus einmal in der Woche für ein Gebetstreffen. Alle zwei Wochen findet ein Hauskreis statt. Alleine, ohne meine Frau, wäre das nicht zu schaffen. So kann man Gott gegenüber ganz praktisch Liebe erweisen und die Synergie, die in einer Ehe entsteht, für Gott nutzen. Das ist für mich und meine Frau gelebte, gemeinsame Liebe zu Gott.

Fazit

Die Ehe stellt keinen Widerspruch zur Gottesliebe dar sondern ist eine Form, die Liebe zu Gott zu gestalten. Liebe verbraucht sich nicht wie eine brennende Kerze. Wenn ich Gott liebe kann ich mit seiner Liebe meine Partnerin lieben. Wenn ich meine Frau liebe und ihm dankbar für die Gemeinschaft bin, liebe ich Gott damit.

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