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Diskriminiert Israel Mizrahi-Juden immer noch?


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Rolf

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Diskriminiert Israel Mizrahi-Juden immer noch?

 

 

 

 

 

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Gibt es in Israel immer noch Lücken zwischen Juden von mizrahi- und aschkenasischer Herkunft? Und wenn, wo und wie manifestieren sie sich?

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Der Schas-Vorsitzende Arye Deri und MK Yaacov Margi bei einer Konferenz in einer Shas-Bildungsinstiution 
 

Als der oberste Gerichtshof vor kurzem die Ernennung 

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, versammelten sich hunderte Schas-Anhänger vor seinem Haus, um ihr Missfallen wegen der Entscheidung zum Ausdruck zu bringen.

 

Zu dem, was sie skandierten, gehörte, dass die Richter des obersten Gerichtshofs – alles Juden aschkenasischer Herkunft – einmal mehr Juden mizrahischer Herkunft diskriminieren.

 

Während es keine wirklichen Beweisen dafür gibt, dass Ethnie für das Urteil des Gerichtshofs eine Rolle spielte, verstärkte die Entscheidung für viele mizrahische Juden Jahrzehnte alte Überzeugungen systematischer Diskriminierung, die bis zur Gründung des Staates Israel zurückreicht.

 

Diese Behauptungen haben einmal mehr das Scheinwerferlicht auf eine schmerzhafte und emotional aufgeladene Kluft innerhalb der israelischen Gesellschaft geworfen – die Teilung zwischen Juden europäischer und amerikanischer Herkunft einerseits und Juden asiatischer oder afrikanischer Herkunft andererseits.

 

In den kurzen 75 Jahren der Geschichte Israels hat es nie einen 

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 gegeben. Es hat nie einen Premierminister mizrahischer Herkunft gegeben und die weit überwiegende Mehrheit der ranghohen Akademiker des Landes ist aschkenasischer Herkunft. Diese offenkundigen Versäumnisse dienen oft als Grundlage einer Beweisführung weiter bestehender Lücken und Diskriminierung gegenüber mizrahischen Juden in Israel.

 

Richterin Esther Hayut, Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, kommt zu einer Anhörung zur Annullierung der Ernennung Deris zum Minister wegen seiner Verurteilung wegen Steuervergehen, 5. Januar 2023 

 

Andererseits hat es eine Reihe IDF-Chefs mizrahischer Abstimmung gegeben. Zwei der Präsidenten Israels waren mizrahischer Herkunft und es gibt viele mizrahische Politiker, die heute hohe Posten in der Regierung einnehmen. Viele der führenden kulturellen Persönlichkeiten des Landes sind ebenfalls mizrahischer Herkunft.

 

Trotzdem bleiben auch neben der Politik Fragen: Gibt es in Israel heute immer noch Lücken zwischen  Juden mit mizrahischer und aschkenasischer Herkunft? Und wenn ja, wo und wie manifestieren sie sich?

 

Magazine setzte sich mit führenden Forschern und Soziologen aus dem ganzen Land zusammen, um das Thema besser zu verstehen.

 

Es ist erwähnenswert, dass all diese Experten und Forscher voll anerkennen, dass es in den ersten Jahrzehnten der Existenz des Staates Israel große Lücken in praktisch allen Lebensbereichen  – finanziell, in der Bildung, geografisch und kulturell – zwischen Juden europäischer und amerikanischer Herkunft und Juden, die aus Asien oder Afrika zuwanderten gab.

 

Die Kluft in Bildung und Wirtschaft

 

„In vielen Bereichen sind die Lücken zwischen Juden amerikanischer und europäischer Herkunft und denen asiatischer oder afrikanischer Herkunft behoben worden oder haben sich beträchtlich verringert“, sagte Prof. Momi Dahan von der Schule für Öffentliche Politik und Regierungstätigkeit an der Hebräischen Universität Jerusalem gegenüber Magazine.

„Bereits Ende der 1970-er Jahre erlebten wir, dass bestimmte Lücken zwischen den beiden ethnischen Gruppen begannen sich zu schließen – die Lücken bei der Zahl der Kinder, dem Alter, in dem Leute heiraten und die Quote von Mischehen begannen kontinuierlich zuzunehmen“, sagte er.

 

Während die Lücken sich in diesen Bereichen anscheinend verringerten, sagte Dahan, dass die finanziellen und Bildungslücken immer noch offensichtlich sind.

 

„Erst Mitte der 1990-er Jahre begannen sich die Lücken bei Bildung und Löhnen zu verringern. Das ist ein Trend, der bis heute weitergeht“, sagte er.

 

Dahan sagte, mizrahische Juden, besonders Frauen, seien in der Lage die Lücken in der höheren Bildung beträchtlich und schnell zu verkleinern, was wiederum zu einer Verringerung der Gehaltslücken führte.

 

Die jüngsten Daten zur zweiten Generation, deren Eltern nach Israel immigrierten, deuten an, dass die Bildungs- und Finanzlücke bei Frauen fast verschwunden ist, vermerkte Dahan.

„Die finanzielle Lücke bei Frauen der beiden ethnischen Gruppen steht bei 5%, sieht man sich den Durchschnittslohn vor Steuern an; bei Männern beträgt sie 10 bis 15%. Das entstammt Daten, die in den letzten fünf Jahren gesammelt wurden“, sagte er.

 

Er fügte hinzu, dass es wichtig ist festzuhalten, dass diese Daten die zweite Generation widerspiegeln und nicht die dritte und vierte Generation, für die Daten nicht unmittelbar zur Verfügung gestellt wurden.

 

Eine jüngere Studie der Universität Tel Aviv mit der Columbia University über Mizrahim der dritten Generation stellte ähnliche Trends in der Minimierung der Bildungslücken bei der dritten Generation im Vergleich zur zweiten Generation fest.

 

„Es ist ein Rätsel“, sagte Dahan. „Einerseits zeigen Forschung und Trends eine Verringerung der Lücken in Bildung und Finanzen; aber im öffentlichen Bereich gibt es einen Misston und das Thema der 

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 kommt weiter auf.

„In Begriffen trockener Fakten sind die Lücken zwischen 

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 heute in Israel belanglos. Es gibt viel bedeutendere Lücken, so die zwischen Juden und Arabern, Hareidis und Säkularen. Das sind wahre Lücken, die sofortiger Aufmerksamkeit bedürfen“, fügte er hinzu.

 

In Bezug auf die ethnische Kluft sagte Dahan, dass er optimistisch ist.

 

„Ich sehe die Verringerung der Lücken in der Bildung, besonders bei Frauen. Wir müssen uns daran erinnern, dass das ein Prozess ist und dieser wird Zeit brauchen. Aber irgendwann in ein paar Jahren werden wir mehr 

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 (und Männer) in höheren akademischen und anderen Positionen finden“, sagte er.

 

Allerdings, sagte er, glaubt er, dass der öffentliche Diskurs über die ethnische Kluft weiterhin „selbstzerstörerisch“ ist.

 

„Es gibt gute Nachrichten bezüglich der Verringerung der Lücken. Es ist wichtig auf diesen Erwartungen an Mizrahim aus der Peripherie aufzubauen. Wenn sie wissen werden, dass Lücken sich verringern, werden sie an diesem Erfolg teilhaben wollen. Aber wenn Personen der Öffentlichkeit Botschaften aussenden, dass es immer noch Lücken zwischen den zwei ethnischen Gruppen gibt und die Mizrahim immer noch hinterherhinken, dann ist das eine selbstzerstörerische Botschaft.“

 

Während Dahan die Daten zu Finanzen und Bildung bei den ethnischen Gruppen als Zeichen der Verkleinerung der Lücken betrachtet, glauben andere Forscher, dass das nur ein Teil des Puzzles ist.

 

Verlorene Geschichte und Identität

 

„Die Vorstellung, dass die Lücken zwischen 

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 auf dem wirtschaftlichen Status beruhen, ist etwas, dem ich überhaupt nicht zustimme“, sagte Prof. Haviva Pedaya vom Fachbereich Jüdische Geschichte an der Ben-Gurion-Universität im Negev und Forscher am Van Leer-Institut Jerusalem gegenüber Magazine.

 

„Das bedeutet, wenn Mizrahim die Lücken im Bereich Finanzen und Wohlstand überbrücken, dann gäbe es keine Lücken“, sagte sie. „Aber es gibt bereits eine inhärente Lücke mit dem Fehlen von Anerkenntnis und Spaltung wegen der Lücken zwischen diesen beiden Gruppen.“

 

Der Grund dafür, erklärte Pedaya, liegt in der systematischen Einseitigkeit seit Gründung des Staates.

 

„Israel ist ein Immigrationsland. Der Weltzionismus wurde in Europa geboren, also waren alle Konzepte und Grundlagen des Staates auf dieser Weltanschauung aufgebaut – sie war die Grundlage des gesamten Staates Israel und verbreitete sich überall“, sagte sie.

Pedaya sagte, das sei eine Art von „Kolonialismus“ gegenüber Juden asiatischer und afrikanischer Herkunft.

 

„Es gab das, was als ‚Ausgrenzung aus dem Buch und Abschiebung an die Peripherie‘ bekannt ist, die historische und geografische Diskriminierung darstellte“, sagte sie. „Das ist die historische Basis des Staates und seitdem hat es Diskussionen über dieses Thema in Israel gegeben, aber niemand hat jemals eine echte Reform in Gang gesetzt.“

 

Sie fügte an: „Den Staat Israel gibt es jetzt seit 75 Jahren, aber die Geschichte der sephardischen Juden lehren wir immer noch nicht. Kein Bildungsminister hat gesagt: ‚Lasst uns das in Ordnung bringen, lasst uns die Geschichtsbücher umschreiben.‘ Das ist nie geschehen und dies ist die Grundlage für Ungleichheit.“

 

Laut Pedaya sind Juden afrikanischer und asiatischer Herkunft „ein Kollektiv ohne Geschichte.“

 

Sie wollen zurück zu ihren Wurzeln, zu ihrer Geschichte, zu ihrer kollektiven Geschichte – und solange ihnen das verwehrt wird, haben sie weiter das Gefühl, dass sie heute in der israelischen Gesellschaft nicht wirklich gesehen werden“, sagte sie.

 

Das ist eines der „fehlenden Puzzleteile“ und der Grund, behauptete sie, dass selbst die mizrahischen Juden, die finanziell erfolgreich sind und die Top-Positionen innerhalb der israelischen Gesellschaft erreicht haben, weiterhin die ethnische Kluft weiter thematisieren.

 

„Man kann einem Menschen seine Identität und kollektive Geschichte nicht wegnehmen und dann kommen und sagen: ‚Was wollt ihr? Ihr seid reich, ihr habt es geschafft. Warum beschwert ihr euch noch?‘“

 

Zusätzlich sagte Pedaya, dass viele mizrahische Juden immer noch in Armut in der Peripherie leben und nicht in der Lage gewesen sind diesem Kreislauf zu entkommen.

„Heute findet immer noch Diskriminierung statt“, sagte sie unzweideutig. „Ich habe so viele Geschichten von mizrahischen Juden gehört, die in jedem Lebensaspekt diskriminiert wurden und es gibt empirische Forschung, die weiterhin zeigt, dass das tatsächlich der Fall ist.“

 

Dennoch bleibt Pedaya für die Zukunft optimistisch.

 

Vor kurzem war sie Leiterin des Komitees des Rats für Höhere Bildung zur Förderung sephardischer und mizrahischer Identitätsstudien.

 

„Wir waren in der Lage eine Reform zu verabschieden – die sehr schwierig durchzubringen war – damit dieser Bereich eine anerkannte Disziplin der höheren Bildung wird“, sagte sie. „Es fängt dieses Jahr erst an und es wird wahrscheinlich viele Jahre dauern, bis die Früchte dieser Entscheidung zum Tragen kommen. Aber es ist ein wichtiger Schritt.“

 

Sie sagte, damit echte Reformen stattfinden, muss die Geschichte der mizrahischen Juden parallel zur Geschichte der europäischen und amerikanischen Juden gelehrt werden. „Wir müssen die Geschichte aller Juden vom Westen bis zum Osten lehren“, sagte sie. „Ich hoffe wirklich, dass wir in der Lage sein werden eine Verständigung und einen Dialog um die Zukunft erzielen werden, damit diese Unterschiede nicht ewig bleiben.“

 

Klare Teilung? Haredim in Bnei Brak (Foto: Yossi Aloni/Flash90)
Fehlende Daten und Intersektionalität

Fortschritte werden langsam gemacht. Ein weiterer historischer und sehr bedeutsamer Schritt bei der Korrektur der Lücken wurde 2022 gemacht, als das Zentrale Statistik-Büro (CBS) beschloss, nach Jahrzehnten der Zurückhaltung Daten zur dritten und vierten Generation aschkenasischer und mizrahischer Juden zu veröffentlichen.

 

„Mizrahim und Ascheknazim? Das ist eine Story von vor 50 Jahren. Das spielt heute keine Rolle. Jeder ist bereits vermischt“, sagte die frühere Chef-Statistikerin beim CBS Sigal Nagar-Ron vom Sapir Academic College. Sie hatte sich 2021 mit ihm getroffen, um für die fortgesetzte Sammlung von Daten zur Ungleichheit zwischen Immigranten aus Asien und Afrika und zu europäisch- und amerikanischstämmigen der dritten und vierten Generation zu werben.

 

Er lehnte ihre Bitte ab.

 

Nagar-Ron verfolgte das Thema allerdings weiter und veröffentlichte 2021 einen Artikel mit dem Titel „Nationale Statistiken, ethnische Kategorisierung und die Ungleichheit in Israel messen“, in dem die Wichtigkeit solcher Daten bei der Fortsetzung der weiteren Messung der Lücken zwischen diesen ethnischen Gruppen detailliert beschrieben wird.

 

„Ich habe diesen Text nach Jahren der Versuche die Politik zu ändern veröffentlicht. Infolge dessen kündigte vor sechs Monaten der neue Leiter des CBS, Yoel Finkel an, dass sie Statistiken zur dritten Generation liefern würden“, sagte Nagar-Ron gegenüber Magazine.

 

Die Entscheidung ist von Forschen in diesem Bereich gefeiert und begrüßt worden.

 

„Es ist Wunschdenken, dass es keine Lücken gibt und wir müssten wir sie deshalb nicht messen“, sagte sie. „In der Soziologie ist eine der ersten Lektionen, die du lernst, dass, sobald es Lücken gibt, sie sich selbst perpetuieren – es gibt eine Reproduktion der Lücken.“

 

Nagar-Ron sagte, sie begegnet diesen Lücken heute bei jüngeren Generationen weiterhin, ob bei Studenten an Universitäten oder Frauen im Süden, die nicht in der Lage sind ihren Abschluss in höherer Bildung in sinnvolle berufliche Beschäftigung und nicht einmal im akademischen Bereich umzusetzen.

 

„In einer Studie aus dem Jahr 2020, die wir am Sapir College durchführten, stellten wir fest, dass in der akademischen Welt von heute 70% der hochrangigen Position von Aschkenazim, während 19% von Mizrahim eingenommen werden – weniger als 5% von mizrahischen Frauen“, sagte sie.

 

Das ist nur ein Beispiel. Nagar-Rons Fokus liegt heute auf „

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“ – ein Begriff, der zur Beschreibung von Vernetzung von Identitäten wie Geschlecht [Gender], Rasse, Klasse, Ethnie usw. genutzt wird und wie sie auf Diskriminierung angewendet werden.

 

„Ich nutze diesen theoretischen Rahmen, um zu verstehen, was in Israel geschieht“, erklärte sie. Ihre jüngste Forschung konzentrierte sich auf das Sammeln von Narrativen von mizrahischen Frauen im Süden.

 

„Sie mögen gebildet sein, aber sie sind immer noch nicht in der Lage Arbeit zu finden, insbesondere weil sie Frauen und von der Herkunft Mizrahi sind und als solche diskriminiert werden“, sagte sie.

 

Hierzu ist Nagar-Ron Anhängerin von Fördermaßnahmen. Ohne diese gibt es keinen Grund, dass die Lücken sich schließen werden.

 

Sie prangerte allerdings Politiker dafür an „dieses Thema zynisch zu missbrauchen“.

„Politiker manipulieren diese Trennung ständig und das ist problematisch. Wir müssen nicht über Gefühle reden, sondern wir müssen über empirische Daten reden. Man kann keine ernsthafte Diskussion auf der Grundlage von Erklärungen und Emotionen führen. Wenn wir erst einmal empirische Daten haben, dann wollen wir sehen, ob wir das Thema wirklich angehen müssen. Wenn ja, dann lasst es uns angehen.“

 

Yuval Livnat, Direktor des Adva Center, eines progressiven ThinkTanks, der Ungleichheit in der israelischen Gesellschaft beobachtet, stimmte zu.

 

„Leider bestehen sozioökonomische Lücken zwischen mizrahischen und aschkenasischen Juden in Israel 2023 immer noch fort“, sagte der gegenüber Magazine. „Erosion der sozialen Dienste, Vernachlässigung der geographischen Peripherie durch die Regierung und ein andauerndes Gefühl kultureller Überlegenheit seitens der aschkenasischen Bevölkerung behindern Aussöhnung und wahre Chancengleichheit.“

 

Livnat legte zahlreiche Studien in allen Bereichen der israelischen Gesellschaft zur Ungleichheit und Diskriminierung von Juden mizrahischer Herkunft vor, von der Bildung über Arbeitskräfte bis zum Wohnungssektor.

 

Eine Studie stellte fest, dass aschkenasische Bewerber 34% mehr Rückrufe von Arbeitgebern erhielten als mizrahische Bewerber. Eine weitere Studie stellte fest, das Mizrahim beim Zutritt zu Nachtclubs mit höherer Wahrscheinlichkeit diskriminiert werden als ihre aschkenasischen Gegenüber.

 

„Wir sehen allerdings immer noch, dass in der ultraorthodoxen Gemeinschaft die Lücken und Diskriminierung am sichtbarsten sind“, sagte Livnat. „Es gibt eine klare Trennung, die in allen Lebensbereichen zwischen ultraorthodoxen Juden mizrahischer und aschkenasischer Herkunft systematisch beibehalten wird.“

 

Tatsächlich berührt dieser Artikel nur einen Bruchteil der komplexen Geschichte und modernen Kluft zwischen mizrahischen und aschkenasischen Juden. Viele Aspekte dieses Themas wurden nicht angesprochen, zum Teil als Folge des Fehlens von Daten zur dritten und vierten Generation – ein historischer Fehler, der jetzt korrigiert wird. Mizrahische Juden waren auch nicht bereit sich offen offiziell zu äußern und ihre persönlichen Diskriminierungs-Geschichten zu erzählen.

 

Die Frage der Lücken zwischen diesen beiden ethnischen Gruppen verbleibt jedoch im Kern des sozialen Diskurses in Israel, wenn auch oft unter der Oberfläche.

 

Vielleicht fasste Nagar-Ron es am besten zusammen: „Ich verstehe, dass das Thema der mizrahischen Herkunft in Israel tabu ist – niemand mag darüber reden. Aber wenn wir diese Büchse der Pandora nicht öffnen und nicht über Ethnie als politische Sache reden, werden viele der am Grund unserer Gemeinschaft liegenden Probleme, nicht gelöst werden.

Wir müssen daraus eine offene Diskussion machen, denn nur dann, wenn wir diese Wunde öffnen und sie atmen lassen, werden wir heilen können.“

 


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