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Islamisten sprengen Buddha-Statuen


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Islamisten sprengen Buddha-Statuen





Von Yassin Musharbash


Sie setzen Friseursalons in Brand, verhindern Impfungen, verweigern Mädchen den Schulbesuch und sprengen Buddha-Statuen. Islamisten, die den afghanischen Taliban nacheifern, haben in Teilen der pakistanischen Swat-Region die Macht übernommen. Ihr Idol heißt Mullah Omar.


Berlin - Es ist ein neues, beängstigendes Phänomen. Selbst die pakistanische Regierung beschreibt es als "Talibanisierung": In Teilen des Landes herrschen heute fast genau die gleichen Zustände wie beim Nachbarn Afghanistan, als dort die Taliban noch an der Macht waren.

Vor allem ist dies in der ehemals friedlichen Swat-Region der Fall, wo ein militanter Islamistenführer sogar ein "Emirat" ausgerufen hat. Und genau wie in Afghanistan richtet sich der Hass der Islamisten auch gegen die Spuren der alten buddhistischen Hochkultur in der Region.

Im Nordwesten des Swat-Tals, so berichtet es Vishaka N. Desai, Direktorin der Asia Society mit Sitz in den USA, haben von den Taliban inspirierte Islamisten erst kürzlich eine 40 Meter hohe, etwa 1300 Jahre alte und sehr bedeutende Buddha-Skulptur zerstört.

Bohrlöcher, mit Sprengstoff gefüllt

In Desais Beitrag, der heute in der libanesischen Tageszeitung "Daily Star" abgedruckt wurde, berichtet die Buddhismus-Expertin, dass die Islamisten völlig unbehelligt von lokalen Behörden vorgehen konnten - und zwar am helllichten Tag. Bei ihrem ersten Versuch blieb das Bildnis noch unversehrt, nach dem zweiten war nicht nur das Gesicht des Buddhas zerstört, sondern auch die Schultern und Füße. Mit großen Bohrern hatten die Täter Schäfte in das Baudenkmal getrieben, die sie dann mit Sprengstoff füllten und zur Explosion brachten.

Desai, die selbst Inderin ist, berichtet weiter, dass pakistanische Zeitungen die Schändung zwar ausgiebig kritisierten - die internationale Presse aber kaum von dem Vorfall Kenntnis nahm. Dabei war es nicht der erste. Erst im September wurde, ebenfalls in der Swat-Region, ein Felsbildnis Buddhas beschossen.

Im März 2001 hatten die afghanischen Taliban mit viel Aufwand zwei riesige Buddha-Statuen im zentralafghanischen Bamyan gesprengt - es gab einen weltweiten Aufschrei. Die Taliban rechtfertigten die Sprengung damit, dass die Skulpturen Götzen seien und "unislamisch". Taliban-Anführer Mullah Omar erklärte damals: "Muslime sollten stolz darauf sein, Idole zu zerstören. Es war ein Lob für Gott, dass wir sie zerstört haben."

Hinter der Bewegung steht ein 28-Jähriger

Expertin Desai warnt nun, dass noch weitere buddhistische Hinterlassenschaften in Pakistan ausgelöscht werden könnten: "Es gibt noch viele wichtige buddhistische Stätten in Swat und anderen Gegenden Nordwest-Pakistans", schreibt sie in ihrem Gastbeitrag. "Im Moment sind alle von ihnen zu einem gewissen Grad von der Zerstörung bedroht - und zwar dank der einflussreichen Stimme des islamistischen Führers Mullah Fazlullah".

Mullah Fazlullah ist derzeit, obwohl erst 28 Jahre alt, der starke Mann in der Swat-Region. Er sieht sich als Teil der Taliban-Bewegung und akzeptiert als Autorität nur Mullah Omar. Sogar ein "islamisches Emirat" hat er in seinem Einflussgebiet bereits ausgerufen. Er befehligt eine Miliz von schätzungsweise 4500 Mann.

Nicht nur buddhistische Artefakte sind dem Islamisten ein Dorn im Auge - auch in anderen Bereichen steht er den afghanischen Taliban und deren Religions- und Sittenterror in Nichts nach. So drohte er der etwa 1000 Menschen umfassenden christlichen Minderheit in der Region den Tod an, sollten sie sich nicht zum Islam bekehren, berichtete kürzlich die "Neue Zürcher Zeitung."

Eine christliche Mädchenschule musste erst schließen, dann durfte sie wieder öffnen - aber unter der Maßgabe, dass alle Mädchen eine Burka zu tragen haben.

Impfungen gegen Kinderlähmung verhindert

Der britische "Guardian" berichtet, dass die Glaubenskrieger unter Fazlullahs Kontrolle auch mehrere Geschäfte in Brand setzten, in denen indische und westliche Filme verkauft wurden. Sie zerstörten Friseursalons, wenn die Barbiere auch Männer rasierten. Fazlullah verhinderte sogar eine von der Unicef unterstützte Polio-Impfung, berichtet die "New York Times" - mit der Begründung, diese würde Männer impotent machen.

Im Juli sah die pakistanische Armee sich gezwungen, erstmals 2000 Soldaten in die Swat-Region zu schicken, um ein weiteres Ausgreifen der pakistanischen Taliban zu verhindern. Die Soldaten blieben aber zumeist passiv, berichtet die US-Zeitung weiter. Als letzte Woche Verstärkungen geschickt wurden, tötete ein Selbstmordattentäter allerdings 17 von ihnen. Seitdem gilt das ehemalige Touristenparadies als Krisenregion. Als Präsident und Armeechef Pervez Musharraf am Wochenende die Verfassung außer Kraft setzte und den Notstand ausrief, begründete er dies auch mit der wachsenden Bedrohung Pakistans durch Terroristen und militante Islamisten.

Die Asia-Society-Direktorin Desai beschreibt den Wandel in der Swat-Region auf der Grundlage ihrer eigenen Erlebnisse so: "1995 reiste ich durch das Swat-Tal auf der Suche nach buddhistischen Schätzen... Als nicht-muslimische, indische Frau konnte ich angstfrei durch die Region reisen und wurde von der lokalen Bevölkerung warm empfangen... Heute, nur wenig mehr als ein Jahrzehnt später, ist die Atmosphäre derart vergiftet, dass weder kommunale Führer noch lokale Polizei auch nur versuchten, die Monumente zu schützen."


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