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UNICEF: Hilfsorganisation wollte Kinder aus Tschad verschleppen




Jesus.de-


27.10.2007


(epd) - Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat am Freitag einer französischen Hilfsorganisation vorgeworfen, sie habe mehr als 100 Kinder vom Tschad nach Europa verschleppen wollen. Neun Mitarbeiter der Gruppe «Zoës Arche» waren am Donnerstag in Abéché nahe der Grenze zu Darfur festgenommen worden, nachdem sie versucht hatten, die Kinder ohne Genehmigung in einer Chartermaschine auszufliegen. Tschads Präsident Idriss Déby kündigte an, die Verhafteten würden mit voller Härte des Gesetzes bestraft werden.

Auch Frankreichs Außenministerium verurteilte den Versuch, die Kinder außer Landes zu fliegen. Eine Sprecherin von «Zoës Arche» verteidigte im französischen Auslandsrundfunk RFI die Aktion als Rettungsversuch für Waisen aus Darfur. Die Kinder seien nicht zur Adoption bestimmt gewesen, sondern hätten nur zeitweise bei Familien unterkommen sollen. Dagegen berichtete der britische Rundfunksender BBC, etwa 300 Familien aus Frankreich und Belgien hätten der Organisation bis zu eine Million Euro gezahlt, um Kinder aus Darfur adoptieren zu dürfen.

Die französische Regierung hatte bereits im August vor der Organisation gewarnt. Zunächst war unklar, woher die Kinder, die nach Paris geflogen werden sollten, wirklich stammten. Über sie gab es keine Dokumente. Auch Genehmigungen der tschadischen Regierung lagen offenbar nicht vor.