Anderes Thema: Vergangene Woche ging es um die Pläne der Bundesregierung für ein neues Selbstbestimmungsgesetz. Danach sollen Bürger künftig einmal pro Jahr durch eine Erklärung beim Standesamt ihr Geschlecht ändern können. Wir wollten wissen, wie wichtig die Bürger eine solche – nun ja, nicht gerade zentrale – Neuregelung finden. Das Ergebnis: Es überwiegt die Ablehnung. So erklärten 43% der Befragten, dass sie die Neuerung nicht gut finden. Demgegenüber sprachen sich 33% dafür aus. 18% wissen nicht, was sie davon halten sollen, 6% machten keine Angabe.
Redaktionsintern hatten wir Tipps abgegeben, wie hoch die Ablehnung des Selbstbestimmungsgesetzes ausfallen würde. Ich hatte mich mit 90% recht weit aus dem Fenster gelehnt – schulde unserem Chef vom Dienst jetzt eine Tafel Schokolade. Ich war bei meinem Tipp vom gesunden Menschenverstand bei den Umfrageteilnehmern ausgegangen…
Was mich besonders schwer irritiert hat, waren die Zustimmungswerte unter Kirchenmitgliedern (siehe Grafik). Nach christlichem Verständnis hat Gott den Menschen als Mann und als Frau geschaffen. Wenn nicht einmal mehr Christen das als gesetzt ansehen, dann kann es kaum verwundern, wenn andere Teile der Gesellschaft einen politischen Vorstoß wie das Selbstbestimmungsgesetz noch viel stärker begrüßen.