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Nationalspieler sagt Dienstreise nach Tel Aviv ab


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Nationalspieler sagt Dienstreise nach Tel Aviv ab





Die Absage des Wolfsburgers Ashkan Dejagah für das U21-Länderspiel in Israel schlägt hohe Wellen. "Es ist bekannt, dass ich Deutsch-Iraner bin. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", sagt der Sohn iranischer Eltern. CDU-Politiker Friedbert Pflüger fordert nun den Ausschluss des Mittelfeldspielers aus dem Nationalteam.

Wenn die deutsche U-21-Nationalmannschaft am Freitag in Tel Aviv gegen Israel in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2009 spielt, wird eines der größten deutschen Talente fehlen. Ashkan Dejagah (21), Profi vom VfL Wolfsburg, hat die Dienstreise in den Nahen Osten abgesagt.

„Es ist bekannt, dass ich Deutsch-Iraner bin. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, sagte Dejagah der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“. Dejagah ist Sohn iranischer Eltern, in Teheran geboren und seit seinem zweiten Lebensjahr in Berlin aufgewachsen. Entsprechend stolz trägt er Tattoos: Auf dem einen Unterarm prangt „Teheran“, auf dem anderen „Berlin“.
Der Mittelfeldspieler hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) informiert, dass er aus politischen Gründen nicht an der Partie teilnehmen will. Matthias Sammer, Sportdirektor des DFB, bestätigte: „Ashkan hat Trainer Dieter Eilts den Wunsch mitgeteilt. Wir haben darüber gesprochen und werden es akzeptieren.“

Die Absage von Dejagah sorgt für Aufsehen, zumal die Begründung für seine Haltung variiert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte Dejagah, er habe sich „aus politischen Gründen“ so entschieden. Der "BZ" in Berlin hingegen sagte der Jungprofi: „Ich habe nichts gegen Israel. Ich befürchte aber, Probleme bei späteren Einreisen in den Iran zu bekommen.“ Außerdem tue er das „aus Respekt für meine Eltern. Schließlich sind beide Iraner. Ich habe mehr iranisches als deutsches Blut in meinen Adern.“

CDU-Politiker Pflüger ist empört

Einen solchen Fall hat es bei einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft noch nicht gegeben. Darf ein Nationalspieler das? Friedbert Pflüger, Fraktionsvorsitzender der CDU im Berliner Senat, ist empört: „Das ist unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er spielen will.“ Der Oppositionschef im Berliner Abgeordnetenhaus geht noch weiter. „Wenn Dejagah politische Vorbehalte hat, darf er nicht wieder für eine deutsche Nationalmannschaft spielen.“
Da hat Dejagah, der in einfachen Verhältnissen im Arbeiterbezirk Wedding groß geworden ist, offenbar eine Diskussion losgetreten, die er weder will und wahrscheinlich auch nicht überschaut.
Bekannt ist, dass der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad, der dem Staat Israel mit der nuklearen Vernichtung droht, iranischen Sportlern ausdrücklich verboten hat, gegen israelische Sportler anzutreten.
Nun ist Dejagah aber deutscher Staatsbürger. Er ist bei Hertha BSC, wo er bis Juni unter Vertrag stand, ausgebildet worden und hat alle deutschen Jugendnationalmannschaften durchlaufen. Er gilt als größtes Offensivtalent seit Sebastian Deisler. In der U-21-Nationalmannschaft war Dejagah bisher neun Mal im Einsatz.

"Nicht gut beraten"

Beim Verband ist man überrascht von den unterschiedlichen Begründungen Dejagahs. DFB-Sprecher Jens Grittner sagte WELT ONLINE: „Uns gegenüber hat Dejagah rein persönliche Gründe genannt. Wir achten den Glauben und die Persönlichkeit unserer Spieler.“ Aber natürlich ist der DFB nicht glücklich über den Vorgang. DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte: „Ich würde das bedauern. Wenn wir anfangen, nach politischen Dingen aufzuteilen, wäre der Sport der große Verlierer.“

Ähnlich schätzt Peter Danckert (SPD), der Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, die Situation ein. „Es ist Aufgabe des Sports, Völker verbindend zu wirken. Wenn die Teilnahme oder Absage zu einem Spiel politisch begründet wird, passiert genau das Gegenteil von dem, was der Sport erreichen will.“ Danckert findet, „dass Dejagah nicht gut beraten war, als er sich zu dem Thema artikuliert hat“.
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Iranisch-deutscher Fußballer sagt Einsatz in Israel ab





Jesus.de-



09.10.2007


(inn / jde) - Der iranisch-stämmige deutsche Fußballer Ashkan Dejagah hat seine Teilnahme an einem Länderspiel der U21 in Israel abgesagt. Als Anlass nannte der Wolfsburger Bundesliga-Profi "politische Gründe".

Dejagahs Eltern sind Iraner, der 21-Jährige hat einen deutschen Pass. Laut der "Bild"-Zeitung beschäftigt sich der U21-Spieler, der in Teheran geboren wurde, mit einem Wechsel in die Nationalmannschaft seines Ursprungslandes: "Ich habe schon Anfragen vom iranischen Verband."

Die Absage des Israelspiels ist mit der sportlichen Leitung abgesprochen. Der Sportdirektor des Deutschen Fußballbundes (DFB), Matthias Sammer, sagte: "Er hat Trainer Dieter Eilts den Wunsch mitgeteilt. Wir haben darüber gesprochen und werden es akzeptieren." DFB-Chef Theo Zwanziger meinte hingegen: "Ich würde das bedauern. Wenn wir anfangen, nach politischen Dingen aufzuteilen, wäre der Sport der große Verlierer." Das U21-Länderspiel ist für den kommenden Freitag in Tel Aviv angesetzt.

CDU-Politiker: Den Sport nicht politisieren

Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger, äußerte scharfe Kritik am Vorgehen der sportlichen Leitung: "Das ist unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er nicht spielen will. Wir dürfen den Sport nicht politisieren."

Auch Sicherheitsbedenken Dejagahs für sich und seine iranische Familie lässt Pflüger nicht gelten. Als deutscher Staatsbürger werde der Fußballspieler in Israel alle Sicherheitsvorkehrungen erleben, die angebracht seien. Der Jugendkoordinator des israelischen Verbandes bestätigte dies: "Wir würden ihm einen freundlichen Empfang bereiten. Wir können zwischen Sport und Politik trennen."

Ronald Pofalla: Dejagah soll sich zu Deutschlands Geschichte bekennen

Auch CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla forderte Dejagah auf, sich zu der durch Geschichte und Kultur geprägten Gemeinschaft Deutschlands zu bekennen. "Wer dies aus persönlichen politischen Gründen nicht will, muss das Trikot der Nationalmannschaft abgeben." Es sei nicht hinnehmbar, dass Spieler aus Gründen der Weltanschauung oder Religion ein Spiel ihrer Mannschaft boykottieren. "Die deutschen Nationalmannschaften, egal in welcher Sportart, sind immer auch Repräsentanten unseres Landes. Sie stehen symbolisch für die freiheitlichen und demokratischen Grundwerte der Bundesrepublik Deutschland. Wer unser Land repräsentiert, muss sich auch mit diesen Werten identifizieren. Zu diesen Werten gehört auch die besondere historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel."

Zentralrat der Juden: Duldung der Aussagen Dejagahs ist ein Affront gegenüber Israel


Dass aus dem Spiel ein politischer Skandal geworden ist, zeigt auch die Reaktion des Zentralrats der Juden, dessen Vizepräsident Dieter Graumann, der die Absage Dejagah als "privaten Judenboykott" bezeichnete. Wie er forderte auch die Vorsitzende des Zentralrats, Charlotte Knobloch, den Ausschluss des Spielers aus deutschen Nationalmannschaften: "Als Nationalspieler repräsentiert der Wolfsburger die Bundesrepublik. Da diese im Bewusstsein ihrer historischen Verantwortung freundschaftliche Beziehungen zum jüdischen Staat unterhält, wäre es ein großer Affront, dieses antiisraelische Verhalten stillschweigend zu dulden. Ich erwarte deshalb, dass der DFB den Spieler aus der deutschen Nationalmannschaft ausschließt."

Theo Zwanziger gesteht Fehler ein

Theo Zwanziger hat indessen Fehler bei der Reaktion auf Dejagahs Absage eingeräumt. "Wir haben Dejagahs Entschuldigung zu schnell akzeptiert", sagte der DFB-Präsident im hr-Inforadio, der jetzt das erneute Gespräch mit Dejagah suchen möchte. "Ich werde es ihm etwas schwerer machen und versuchen, das Verantwortungsgefühl abzufragen, das er als deutscher Nationalspieler zeigen muss", machte Zwanziger deutlich. Dejagah müsse sich entscheiden, für welches Land er spielen wolle. Von dem Gespräch hänge daher seine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft ab.

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Berechtigte Vorsicht oder fatales Signal?:




Wenn ein Fußballer nicht nach Israel will



Von Rolf Krüger



09.10.2007


Ashkan Dejagah ist ein Wanderer zwischen den Welten. Denn eigentlich kommt er aus dem Iran, seine Familie lebt dort und sein Ardeshir Bruder spielt regelmäßig unter einer riesigen Tafel mit dem Konterfei Ahmadinedschads Fußball.

Letzteres tut Ashkan auch, aber nicht im Iran, sondern in Wolfburg, genauer beim VfL. Und dazu noch seit drei Jahren in der deutschen U21-Nationalmanschaft. Immerhin ein Tor haben die Deutschen dem 19-jährigen zu verdanken.

Doch zurzeit hängen Wolken über der Karriere des Mittelfeldspielers. Denn Ashkan will nicht mit nach Tel Aviv. "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin", zitiert die Bild-Zeitung seine Begründung. Das findet Friedbert Pflüger, Fraktionsvorsitzender der CDU in Berlin, fadenscheinig: „Das ist unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er nicht spielen will. Wir dürfen den Sport nicht politisieren.“ Pflüger fordert deshalb in der BILD das Aus für Ashkans Nationalelf-Karriere. Und die Zeitung unterstreicht diese Forderung in der ihr eigenen erbarmungslosen Art.

So schwarz-weiß ist allerdings selten ein Thema, dessen sich die Zeitung mit den großen Buchstaben annimmt. De facto sitzt Ashkan nämlich in der Zwickmühle: Der iranische Staat verbietet seinen Bürgern, nach Israel einzureisen.

Widersetzt sich Ashkan dem, so könnte das Repressalien oder gar Strafen für seine Familie im Iran bedeuten – insbesondere für seinen ebenfalls im Profi-Fußball spielenden Bruder. Außerdem könnten ihm bei seinem nächsten Verwandtenbesuch selbst unangenehme Fragen von der Staatspolizei gestellt werden. Alles in allem keine guten Aussichten.

Beugt er sich allerdings dem Einreiseverbot und fährt nicht mit nach Israel, so hat Ahmadinedschad gewonnen und die Neutralität des internationalen Sports verloren. Theo Zwanziger sorgt sich deshalb nicht zu unrecht: „Wenn wir anfangen, nach politischen Dingen aufzuteilen, wäre der Sport der große Verlierer“, so der DFB-Chef. Trotzdem würde Zwanziger dem Wunsch Ashkans nachgeben.

Was also aufs Spiel setzen? Die Familie und das eigene Wohlergehen oder den guten Ruf des internationalen Sports als völkerverständigendes Band? Wahrscheinlich kann nur Ashkan die Frage selbst beantworten und er würde sich – im Zweifel für den Angeklagten – wahrscheinlich wünschen, mit verletztem Knöchel im Bett zu liegen. Nur so könnte er der Frage elegant entfliehen – vorübergehend.

Mein Verstand und meine Überzeugung würden an seiner Stelle bestimmt den Mut zusammen kratzen und mitfahren nach Tel Aviv – als politisches Zeichen gegen den Israelhass des iranischen Diktators. Aber ob mein Herz bei diesem Schritt dabei wäre, wage ich nicht zu beschwören. Schließlich ist es schwer zu entscheiden, ob die Verantwortung für die Familie oder die für den internationalen Sport schwerer wiegt. Gut zumindest, dass der DFB verständnisvoller reagiert als die BILD.
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Dejagah bleibt deutscher Nationalspieler




Jesus.de-



Theo Zwanziger: »Er hat kein Problem, gegen und mit Juden Fußball zu spielen.«

17.10.2007


(inn) - Der 21-jährige Fußballspieler Ashkan Dejagah gehört weiter zur deutschen U21-Nationalmannschaft. Das gab der Deutsche Fußballbund (DFB) am Dienstag nach einem einstündigen Gespräch bekannt, an dem DFB-Präsident Theo Zwanziger und Sportdirektor Matthias Sammer teilnahmen. Der deutsche Sportler iranischer Herkunft habe versichert, dass ausschließlich persönliche Gründe ihn an einem Einsatz in Israel gehindert hätten.

Dejagah, der in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht, wurde vom dortigen Trainer Felix Magath und seinem Berater Jörg Neubauer begleitet. Das Gespräch fand in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main statt. "Ashkan Dejagah hat uns gegenüber glaubhaft versichert, dass es ihm aufgrund seiner iranischen Herkunft ausschließlich um das Wohl seiner Familie und Angehörigen ging", sagte Zwanziger anschließend. "Er hat klar betont, dass seine Bitte an Trainer Dieter Eilts, für das Spiel in Israel nicht nominiert zu werden, keine rassistischen oder antisemitischen Hintergründe hatte." Die persönlichen Gründe für die Absage seien "menschlich nachvollziehbar". Niemand wisse, ob er in einer solchen Lage nicht ähnlich handeln würde. "Denn wir können ja von keinem Menschen verlangen, dass er Märtyrer wird."

In dem Gespräch habe die DFB-Spitze herausfinden wollen, ob sich nicht vielleicht doch persönliche und politische Gründe miteinander vermischt hätten. Doch dies sei nun auszuschließen. Der DFB-Präsident fügte hinzu: "Ich gehe nach dieser klaren Aussage davon aus, dass sich der Spieler zu der hohen Verantwortung und den besonderen Verpflichtungen bekennt, die ein Nationalspieler auch über den rein sportlichen Bereich hinaus hat." Es sei selbstverständlich, dass Dejagah für das Rückspiel der U 21-Nationalmannschaft gegen Israel im Falle der Nominierung zur Verfügung stehen werde. "Er hat kein Problem, gegen und mit Juden Fußball zu spielen."

"Dejagah soll Chance erhalten"

Zwanziger sagte: "Beim DFB ignorieren wir nicht, dass sich gerade unser Land vielen Menschen aus anderen Kulturen öffnet. Wir wollen deshalb Integration leben, was sich auch in der Zusammensetzung unserer Auswahl- und Nationalmannschaften zeigt. Dieser besonderen Herausforderung werden und müssen wir uns stellen. Insofern haben wir auch in der Betreuung unserer Spieler nicht nur sportliche Inhalte zu berücksichtigen, sondern auch pädagogische und gesellschaftspolitische." Genau dafür stehe auch DFB-Sportdirektor Sammer. "Die Gesellschaft sollte ihm die Chance gegen, die er verdient hat", so Zwanziger.

Dejagah hatte sich in der vergangenen Woche geweigert, bei einem Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft der Junioren in Israel anzutreten. Über seine Motivation gab es unterschiedliche Berichte, teilweise war auch von "politischen Gründen" die Rede. Davon distanzierte sich der Juniorennationalspieler. Er habe aus Rücksicht auf den Teil seiner Familie gehandelt, der im Iran lebe. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte Dejagahs Ausschluss aus der Nationalmannschaft gefordert.

Der deutsch-iranische Spieler bat um Entschuldigung für die Folgen seiner Äußerungen: "Falls ich mich irgendwann einmal missverständlich ausgedrückt haben sollte, tut mir dies Leid. Diskriminierung jeder Form ist mir fremd. Fest steht, dass ich unbedingt für Deutschland weiterspielen möchte."

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