VDS-Vorsitzender droht mit Kirchenaustritt
Veröffentlicht: 15. Juli 2021 | Autor:
Enttäuschung über würdeloses Anbiedern von Kirchenoberen an die Gendersprache
Aus Kirchenkreisen erreicht uns das Schreiben von Prof. Dr. Walter Krämer (siehe Foto) aus Dortmund an den Bischof von Hildesheim. Der Statistik-Experte Krämer ist zugleich Vorsitzender des VDS (Verein Deutsche Sprache) und Sprecher der „Stiftung Deutsche Sprache“. Wir dokumentieren hier nun seinen Brief im vollen Wortlaut:
Ihre Exzellenz
Bischof Dr. Heiner Wilmer
Domhof 25
31134 Hildesheim
12. Juli 2021
Ihre Handreichung zu geschlechtersensibler Sprache
Exzellenz, verehrter Bischof Dr. Wilmer,
für mich war die katholische Kirche immer ein Fels in der Brandung des modernen turbulenten Zeitgeschehens. Ich war Messdiener, bin seit Dutzenden von Jahren Mitglied des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, zahle als einer der letzten in meinem Freundes und Bekanntenkreis seit 45 Jahren regelmäßig meine Kirchensteuer und verteidige diese glorreiche Institution, wo immer ich kann.
Umso größer ist meine Enttäuschung, ja mein Entsetzen über das würdelose Anbiedern an den schwankenden Zeitgeist, das sich in der von Ihnen zu verantwortenden Bistumsbroschüre über geschlechtersensible Sprache äußert.
Diese Gendersprache grenzt aus, ist behinderten- und fremdenfeindlich und einer Unterstützung durch die katholische Kirche dermaßen unwürdig, dass ich es bis heute nicht begreifen kann.
Die Ihnen sicher bekannten Argumente des Kollegen Dr. Kunze in der Ausgabe 26/2021 Ihrer KirchenZeitung muss ich hier nicht wiederholen.
Weitere finden Sie anbei oder auf der Netzseite einer von mir begründeten Bürgerinitiative gegen sprachliche Umweltverschmutzung ( ), der auch viele hochrangige Männer und Frauen aus beiden großen Kirchen angehören, etwa der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken oder Kurienkardinal Walter Brandmüller aus Rom.
Nach 72 Jahren plane ich nun für das Ende des Jahres meinen Austritt aus der katholischen Kirche. Haben Sie Argumente, warum ich bleiben sollte? Wenn sich die katholische Kirche weiter an der Vergewaltigung der deutschen Sprache beteiligt, bleibe ich jedenfalls nicht.
Ihr Prof. Dr. Walter Krämer
Fakultät für Statistik, Technische Universität Dortmund
Vogelpothsweg 78 in 4221 Dortmund