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Christa Meves: Worin die Ursachen der Kinderpornografie liegen


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Christa Meves: Worin die Ursachen der Kinderpornografie liegen

02.03.2021

csm_meves_christa_715_robert_kiderle_fotDie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves. Foto: Robert Kiderle Fotoagentur

 

Uelzen (IDEA) – Härtere Strafen allein reichen nicht aus, um Kinderpornografie einzudämmen. Davon ist die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves (Uelzen) überzeugt. Wie sie in ihrem März-Rundbrief schreibt, treten die Ursachen der „barbarischen Auswüchse bei den öffentlichen Diskussion meist überhaupt nicht ins Blickfeld“.

 

Als Ausgangspunkt für die Misere sieht die 95-Jährige den „großen Enttabuisierungsfeldzug der Sexualität“ ab Mitte der 1960er Jahre. Sie habe, so Meves, schon 1972 vor den Empfehlungen der „Emanzipierer“ gewarnt, Kinder „fleißig in Sexualität einzuüben, damit sie später genug ‚Spaß‘ daran hätten“. So werde man „zum Beispiel pädophil“.

 

Das heiße: Wenn sexuelles Erleben mit Sexerlebnissen in der Kindheit assoziiert werde, „muss schließlich im Erwachsenenleben suchtartig Ähnliches dieser Art gesucht werden, weil man selbst durch viel zu frühe zielferne Aktivitäten der Verführung in Bezug auf die Sexualität im kindlichen Statuts verhaftet geblieben ist“.

 

Laut Meves nahm die negative Entwicklung „durch die allgemeine Entfesselung und Vergötzung der Sexualität“ in den 90er Jahren immer mehr zu: „Meine Prognosen in Bezug auf die Sexualdelikte trafen von den 80er Jahren ab zunehmend ein.“ Dennoch hätten sich vor allem die verantwortlichen Institutionen als taub für die „fachkompetente Warnung“ erwiesen.

 

Die einschlägigen Paragrafen seien ab der 4. Strafrechtsreform von 1975 immer mehr geschleift worden. Pädophilie sei immer häufiger ungeahndet geblieben. Entschiedene Maßnahmen gegen die Gepflogenheiten der Kindesverführung seien ausgeblieben.

 

„Grausig hohes Potenzial an pädophilen Sexsüchtigen“

 

Heute fordere die Öffentlichkeit den „Kopf der Pornohändler mit ihren verbrecherischen Filmen sexuell gequälter Kinder“. Aber damit allein sei es nicht getan. Meves verweist auf die Aufdeckung der Kinderschänderringe im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen. Die Ermittlungen hätten gezeigt, „wie groß die Zahl der Männer ist, die alle selbst in süchtiger Weise pädophil angefochten sind“. Dies lasse den Schluss zu, dass es „ein grausig hohes Potenzial an pädophilen, sexualsüchtigen Porno-Konsumenten gibt“.

 

Die Bestsellerautorin fragt: „Müsste eine Durchseuchung dieser Art nicht endlich zu Einsicht und Umkehr führen?“ Nach ihrer Ansicht müsste nicht allein „den Großverbrechern“ und ihren kriminellen Aktivitäten der Prozess gemacht werden, sondern auch „die endlose Schar der Schreibtischtäter“ müsse zur Verantwortung gezogen werden. Sie hätten „oft nur um eines höheren materiellen Gewinns wegen dieser kriminellen Entwicklung Vorschub“ geleistet und täten dies weiter.

 

Scharfe Kritik an der evangelischen Kirche

 

Meves übt hinsichtlich der Frühsexualisierung von Kindern auch scharfe Kritik an der evangelischen Kirche. Von Anfang an habe sie „angesichts dieser unverantwortlichen Aktivitäten keinerlei Einspruch“ erhoben. Trotz der Proteste Einzelner habe sie sich einbinden lassen „in unangemessene Aufklärungsmethoden für Kinder“.

 

Als „einsamer Fels in der Brandung“ habe sich Papst Johannes Paul II. (1920–2005) mit seinen unerschütterlichen Verlautbarungen und Enzykliken erwiesen, aber gerade deshalb werde er zunehmend in den Medien geschmäht. Doch schließlich sei das „Krebsgeschwür“ etwa durch Sex-Broschüren „wie ein Selbstzerstörer sogar in die lange standhaltenden Bastionen der katholischen Kirche eingedrungen“.

Meves fordert familientreue Gemeindemitglieder und Staatsbürger auf, nicht länger zu schweigen. Das „Schweigen der Lämmer“ müsse ein Ende haben, „damit die Enthemmung und Vergötzung der Sexualität und so der Boom der Sexualsüchte und Perversionen endlich durchbrochen wird“.

 

Die Publizistin, die über 120 Bücher geschrieben hat, gehörte von 1973 bis 1984 der EKD-Synode an. 1987 trat sie zur römisch-katholischen Kirche über. Sie begründete ihren Schritt damit, dass evangelische Kirchenleitungen in wesentlichen ethischen Fragen versagt hätten. So vermisse sie bei ihnen ein unmissverständliches Engagement gegen Abtreibung, Frühsexualisierung, Pornografie und „Irrlehren“ wie die feministische Theologie.


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