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Eva Herman wehrt sich gegen »falsche Darstellung«


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Eva Herman wehrt sich gegen »falsche Darstellung«





Jesus.de-



27.09.2007


(pro) - Die frühere Fernsehmoderatorin und Buchautorin Eva Herman wehrt sich gegen die ihrer Ansicht nach falsche Darstellung ihrer Aussagen zu Werten im Nationalsozialismus. Auf ihrer Internetseite veröffentlicht die 48-Jährige neben einer Stellungnahme auch ihre Äußerungen, die bei der Vorstellung ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah" am 6. September in Berlin gefallen sind.

"Seit mehr als zwei Wochen wird mir öffentlich vorgeworfen, ich hätte mich über die Familienpolitik im Dritten Reich lobend geäußert. Dies ist erweislich falsch. Vielmehr habe ich gesagt, dass wir das Bild der Mutter wieder wertschätzen lernen müssen, das ja leider mit dem Nationalsozialismus und der 68er Bewegung abgeschafft wurde", so Eva Herman in einer Stellungnahme. Sie habe sich nie "lobend" über die Familienpolitik des Dritten Reiches geäußert, sondern verabscheue rechtsradikales Gedankengut und habe das auch bei jeder Gelegenheit deutlich gemacht.

Eva Hermans Aussagen

Auf www.eva-herman.de veröffentlichte die Buchautorin das Originalzitat und einen Mitschnitt ihrer Äußerungen auf der Pressekonferenz. Wörtlich hatte Herman gesagt:

"Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben…."

Bezugnehmend auf diese Aussage habe eine Redakteurin des "Hamburger Abendblatt" in ihrem Artikel über Herman geschrieben: "In diesem Zusammenhang machte die Autorin einen Schlenker zum Dritten Reich. Da sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter. Die hätten die 68er abgeschafft und deshalb habe man nun den gesellschaftlichen Salat!"

"Strikte Ablehnung rechtsradikaler Gruppen"


Dies sei eine "verfälschte Behauptung, die weder dem Sinngehalt, noch der Intention meiner Erklärungen entspricht", so Eva Herman. Zudem habe sie im Verlauf der Pressekonferenz ausdrücklich auf ihre "strikte Ablehnung gegenüber rechtsradikalen Parteien, Gruppen und Gedanken hingewiesen".

Bereits im letzten Jahr, als sie ihr Buch "Das Eva- Prinzip" veröffentlichte, in dem sie ebenfalls "die Bedeutung der Werte, der Familien, der Liebe zu Kindern und den Verlust der Wertschätzung der Mütter" thematisiere, seien viele Rezensionen oder Berichte durch den Versuch gekennzeichnet gewesen, sie öffentlich als "in der Gesinnung rechts gerichtet" zu brandmarken, so Herman.

Die Autorin weiter: "Anscheinend wird mein beharrliches Eintreten für menschliche Grundwerte, die unsere Gesellschaft von Beginn an zusammengehalten haben auch von vielen als Provokation empfunden und in einigen Medien gezielt als politisch rechts gerichtete Stellungnahme dargestellt. In der Tat scheint mein wirkliches Anliegen weniger für reißerische Schlagzeilen geeignet zu sein, als die Unterstellung rechtspopulistischer Ideologien. Trotzdem bleibe ich dabei: Tugenden wie Rücksichtnahme, Achtsamkeit und Nächstenliebe, für die uns heute kaum noch Atem bleibt, bedürfen mehr denn je der öffentlichen Fürsprache. Wenn wir der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung nicht im eigenen Interesse entgegentreten wollen oder können, sollten wir sie zumindest sorgfältig prüfen und hinterfragen, das schulden wir unseren Kindern allemal."
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#2
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Kerner wirft Eva Herman aus seiner Sendung




Jesus.de-



10.10.2007


(PRO) - Der ZDF-Moderator Johannes B. Kerner hat während der Aufzeichnung seiner Talkshow das Gespräch mit der früheren Fernsehmoderatorin Eva Herman abgebrochen. Der Moderator schloss die 48-Jährige nach einem ausführlichen Gespräch über ihre Aussagen und Positionen von der Sendung aus, Herman verließ das Studio.

Kerner hatte mit Eva Herman ("Das Prinzip Arche Noah") über ihre Ansichten und auch umstrittenen Äußerungen zu Familienwerten im Nationalsozialismus gesprochen.

Die Buchautorin verwahrte sich dagegen, in die "rechte Ecke" gestellt zu werden. "Wenn man sich heute für Werte einsetzt, wird die braune Keule geschwungen", sagte Herman. Sie sprach auch darüber, dass "Deutschland die niedrigste Geburtenrate habe" und die Ursache dafür auch in der 68er-Bewegung liege. Aus der Bevölkerung habe sie "enormen Zuspruch" für ihre Positionen etwa zur Förderung der Familie oder ihrer Kritik an der Politik des Bundesfamilienministeriums erhalten.

Herman sagte später, wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, spiele man der rechten Szene in die Hände, damals seien "auch Autobahnen gebaut worden". Ihr werde "pausenlos unterstellt, ich sei im Kopf rechts", so Herman. Kerner fragte daraufhin, ob sie ihre Äußerung von der Pressekonferenz nochmals so sagen würde. Herman wich einer konkreten Antwort aus und sagte, man könne nicht mehr über deutsche Geschichte sprechen, ohne sich zu gefährden. Nach massiven Protesten der weiteren Talkshowgäste, das Gespräch mit Herman an dieser Stelle zu beenden - insbesondere von der Fernsehmoderatorin Margarete Schreinemarkers und der Schauspielerin Senta Berger - stellte Kerner Thesen aus Hermans Büchern zur Diskussion. Berger drohte im Laufe der Debatte darüber, die Talkshow zu verlassen. Daraufhin sagte Kerner: "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman." Die Buchautorin verließ daraufhin vor laufender Kamera das Fernsehstudio.

Kerner sagte laut ZDF im Anschluss der Aufzeichnung der Sendung: "Ich hatte die Hoffnung, dass Frau Herman ihre problematischen Äußerungen im Gespräch relativieren würde. Als klar war, dass wie dabei nicht weiterkommen, habe ich das Gespräch abgebrochen." ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut kommentierte, Kerner habe sich "vollkommen richtig verhalten".

Debatte um Auftritt Hermans vor Katholiken

Für Diskussionen sorgte in den Vergangenen Tagen auch der Auftritt Hermans vor dem "Forum Deutscher Katholiken" in Fulda. Dort hielt die Autorin einen Vortrag zum Thema Familie und Werte. Offenbar aufgrund ihres Auftritts hatte der hessische Wirtschafsminister Alois Rhiel (CDU) seine Schirmherrschaft für den Kongress zurückgezogen.

Am Donnerstag kritisierte Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, die katholische Kirche mit scharfen Worten. Er erwarte ein "klärendes Wort" von Kardinal Lehmann, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Graumann wörtlich: "Angesichts der hässlichen Häufung von kritikwürdigen Vorfällen - die wirren Vergleiche des Kölner Kardinals Meissner mit entarteter Kunst, die Ausfälle während der Israel-Reise der Bischofskonferenz im Sommer, sowie der jetzige Vorfall beim Forum Deutscher Katholiken - muss sich die deutsche Bischofskonferenz der Katholischen Kirche fragen lassen, ob nicht langsam doch ein klärendes Wort des Vorsitzenden Kardinal Lehmann fällig ist."

In einer Erklärung kritisierte Graumanns heißt es weiter: "Der 'tosende Beifall' für die ehemalige Tagesschausprecherin Eva Herman beim Kongress des 'Forums Deutscher Katholiken' ist nicht nur ein Armutszeugnis für die Teilnehmer, sondern auch eine Ohrfeige für all diejenigen, die sich über 60 Jahre in der Aufarbeitung der Nazi-Diktatur engagiert haben."

Eva Herman sei "völlig zu Recht" vom NDR entlassen worden, "nicht etwa weil sie die Grundwerte von Ehe, Familie und Kindern propagierte, sondern weil sie den Ursprung dieser Werte in direkten Zusammenhang mit nationalsozialistischer Familienideologie brachte und diese damit teilweise verherrlichte", so Graumann. Die Grundwerte von Ehe, Familie und Kindern seien keineswegs von den Nazis erfunden, sondern von ihnen schändlich missbraucht worden. Anerkennung und Unterstützung verdiene dagegen der Rückzug des hessischen Wirtschaftsministers Rhiel, meinte Graumann.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zeigte sich brüskiert, so die Deutsche Presseagentur (dpa). Auf Anfrage nannte eine Sprecherin der Bischofskonferenz die Äußerungen Graumanns "auf befremdliche Weise einseitig und im Ton unangemessen". Sie würden dem Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum in keiner Weise gerecht und seien einer seriösen Auseinandersetzung nicht dienlich.

Grundfrage: Wie sind ihre Aussagen zu verstehen?

Seit einer Äußerungen während der Vorstellung ihres neuen Buches "Das Prinzip Arche Noah" Anfang September steht Eva Herman in der Kritik. Wörtlich hatte Herman gesagt: "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben…."

Wie die Worte "richtig" zu interpretieren sind und ob diese auch die Entlassung Hermans durch den NDR rechtfertigen, will die ehemalige Moderatorin vor Gericht klären lassen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe berichtet, hat Eva Herman Klage beim Amtsgericht Hamburg gegen ihre Kündigung eingereicht.

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Konservative Katholiken sympathisieren mit Eva Herman





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08.10.2007


Gestern endete der Kongress „Freude am Glauben“ des Forum Deutscher Katholiken. Im Vorfeld des Kongress gab es einige Verwirrungen aufgrund der Absage des hessischen Wirtschaftsministers Alois Riehl.

Der Minister legte die Schirmherrschaft des Kongress aus Protest nieder, nachdem er erfahren hatte, dass auch die Autorin Eva Herman eingeladen war. Die ehemalige NDR-Moderatorin war aufgrund ihrer umstrittenen Äußerungen zur NS-Zeit erst kürzlich vom NDR entlassen worden. Forums-Vorsitzender Professor Hubert Gindert zeigte sich erstaunt und äußerte „Unverständnis“ über den Rücktritt Riehls, der Huberts Meinung nach auf den Druck der Medien erfolgte.

Eva Herman wurde auf dem Kongress mit Begeisterung empfangen. Sie erklärte noch einmal ihre Äußerungen über die Rolle der Mutter in der NS-Zeit seien „aus dem Zusammenhang gerissen“ worden.

Weitere Themen des Kongresses waren die Politik der Familienministerin Ursula von der Leyen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.

Der Kongress „Freude am Glauben“ findet seit der Gründung des Forums im Jahr 2000 regelmäßig statt. Das veranstaltende, eher konservative „Forum Deutscher Katholiken“ versteht sich als „papst- und kirchentreuer“ Verein. Das diesjährige Gesamtthema der Versammlung war „die Kirche – unsere Heimat“.
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TV-Eklat




Experte wirft Herman „Amoklauf“ vor




Nach Eva Hermans umstrittenem Fernsehauftritt bei Johannes B. Kerner kritisieren Experten die Ex-Moderatorin. Ein Medienforscher spricht von einem „Amoklauf gegen sich selbst“. Rechte Parteien sind dagegen begeistert.


Der Berliner Medienforscher Jo Groebel sagte der hannoverschen „Neuen Presse“ vom Donnerstag, Herman habe in der Talkshow die Gelegenheit gehabt, mit klaren Worten unglückliche Formulierungen auszuräumen. „Was sie stattdessen gemacht hat, war schon fast ein Amoklauf gegen sich selbst“, sagte Groebel.

Kerner hatte Herman am Dienstagabend vorzeitig aus seiner Gesprächsrunde verabschiedet, nachdem sie sich geweigert hatte, ihre umstrittene Äußerung zu Werten in der Zeit des nationalsozialistischen Regimes zurückzunehmen. Herman hatte bei der Präsentation ihres Buchs „Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen“ Anfang September die „Wertschätzung“ von Familie und Kindern unter den Nationalsozialisten gelobt. Am 9. September hatte sich der NDR daraufhin mit sofortiger Wirkung von der 48-Jährigen getrennt.

„Erschreckender Mangel an Professionalität“

Groebel sagte, er unterstelle Herman keine Sympathien für die Nazis. „Sie wirkt eher wie eine Mischung aus Märtyrerin und Missionarin, die sich selbstbewusst gegen eine vermeintliche Kampagne wendet und dabei völlig aus dem Auge verliert, dass Wörter sehr sensibel einzusetzen sind“, sagte er. Das sei ein erschreckender Mangel an Professionalität. Als Moderatorin müsse sie um die Assoziationskraft von Wörtern und Bedeutungszusammenhängen wissen.

Der Berliner Geschichtsprofessor Wolfgang Wippermann sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, Herman habe in jedem Fall die Familienpolitik der Nationalsozialisten in einem positiven Zusammenhang dargestellt. Er habe Herman zu Beginn der Sendung bewusst die Brücke gebaut und gesagt, sie müsse zwischen faschistischem und konservativem Familienbild unterscheiden. Herman sei jedoch „ganz unbestimmt“ geblieben.

Streit um DVU-Demo



Streit um DVU-Demo

Die „Bild“-Zeitung berichtete, die rechtsextreme DVU wolle Herman in Hamburg mit einer Kundgebung feiern. Die Demonstration mit dem Motto „Meinungsfreiheit für Eva Herman“ solle am Samstag stattfinden. Die nach Angaben der DVU schon am 11. September angemeldete Kundgebung sollte auf dem Hamburger Rathausmarkt abgehalten werden, wurde aber verboten. Hermans Anwalt soll die DVU zur Unterlassung der Demonstration aufgefordert haben.


Die „Bild“-Zeitung berichtete, die rechtsextreme DVU wolle Herman in Hamburg mit einer Kundgebung feiern. Die Demonstration mit dem Motto „Meinungsfreiheit für Eva Herman“ solle am Samstag stattfinden. Die nach Angaben der DVU schon am 11. September angemeldete Kundgebung sollte auf dem Hamburger Rathausmarkt abgehalten werden, wurde aber verboten. Hermans Anwalt soll die DVU zur Unterlassung der Demonstration aufgefordert haben.

Leser-Kommentare



Demontage


Frau Hermann wird öffentlich demontiert. Sie macht es ihren Gegnern leicht. Eine unglückliche Wortwahl und Ansichten die man nicht teilen muss haben sie zur Zielscheibe von Hohn und Spott gemacht. Trotzdem muss man Frau Herrmann auch ihre Meinung zugestehen können. Das sind die Spielregel in einer Demokratie. Bei Kerner aber finden sie nicht mehr statt.



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15.10.2007 POLITISCHE HINTERGRUNDINFORMATIONEN Seite 291



Eva Herman vor laufender Kamera in einer Live-Sendung aus dem Senderaum gewiesen.



Das Auftreten von Eva Hermans bei Johannes B. Kerner bescherte der Sendung die besten Zuschauerzahlen
des Jahres: Über 2,6 Millionen verfolgten den Eklat am Bildschirm, weil Eva Herman als Gast auf dieser
Sendung angekündigt war..Die Sendung endete mit der Mitteilung von J.B.Kerner, daß er mit den anderen
Teilnehmern allein weiter diskutieren wolle. Eva Herman verlies die Bühne, und damit die übrigen Teilnehmer
des Rundgesprächs, nach diesem Rauswurf mit einem charmanten Lächeln, wohl wissend, daß sie die
Runde verlassen mußte, weil den anderen Teilnehmern die Argumente fehlten.

Wie ein Sendersprecher betonte, steht das ZDF hinter der Entscheidung Kerners, Frau Herman von seiner
Sendung auszuschließen. Weitere Auftritte Hermans in Talkshows des Senders werde es „in absehbarer Zeit“
nicht geben. „Man hat ja gesehen, dass das keinen Sinn hat“, sagte er. Mit der Sendung, in der auch
Schauspielerin Senta Berger, Moderatorin Margarethe Schreinemakers und Komiker Mario Barth zu Gast
waren, erzielte Kerner unterdessen die bislang beste Einschaltquote dieses Jahres. Dies war jedoch nicht
sein Verdienst. Das gerade diese Sendung so viel Zuschauer hatte, lag das gerade bei dieser Sendung Frau
Herman eingelanden, die sonst nicht als Gast Talkshows auftritt.

Kerner hatte nach der Aufzeichnung der Gesprächsrunde gesagt: „Ich wollte wissen, was Eva Herman
wirklich denkt. Als ich gemerkt habe, dass sie ihre missverständlichen Äußerungen nicht aufklären (also nicht
zurücknehmen will!) kann, habe ich sie freundlich verabschiedet.“ Angesprochen auf die Kritik an ihrer Person
hatte Herman zuvor jedoch ihren Ausspruch von einer „gleichgeschalteten Presse“ damit verteidigt, dass der
im Nationalsozialismus gebrauchte Ausdruck auch heute in den Medien benutzt würde. Wörtlich sagte sie:
„Natürlich ist er da benutzt worden. Aber es sind auch Autobahnen damals gebaut worden, und wir fahren
heute drauf.“ Herman hatte sich trotz mehrmaliger Aufforderung des Moderators geweigert, ihre richtigen,
aber politisch unkorrekten, Äußerungen zurückzunehmen, die während der Vorstellung ihres neuen Buchs
„Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen“ am 6. September gefallen waren. Sie
betonte, Familienwerte seien von den Nationalsozialisten „missbraucht“ und „pervertiert“ worden und deshalb
glaubt man heute das Gegenteil tun zu müssen.. „Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf
unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten“, sagte Herman.

ZDF-Sprecher Alexander Stock sagte, Zeitpunkt und Art von Kerners Entscheidung seien richtig gewesen.
Das Gespräch sei zu diesem Zeitpunkt in dieser Konstellation nicht mehr fortzusetzen gewesen. Kerner habe
Herman viele Brücken gebaut, um ihre umstrittenen Äußerungen einzuordnen und geradezurücken. „Das hat
sie nicht gemacht“, sagte Stock. Herman sollte bereits kurz nach ihrer umstrittenen Äußerung bei der
Buchpräsentation in Kerners Talkshow auftreten, war dann jedoch auf Druck des ZDF hin wieder ausgeladen
worden.

Stock sagte, durch die zunehmende Debatte um Herman in den vergangenen Wochen sei der
Zeitpunkt schließlich richtig gewesen. Das ZDF bedauere es nicht, Herman eingeladen zu haben.
Auch die anderen Gäste der Runde waren mit dem Verhalten Hermans nicht einverstanden. Schreinemakers
sagte nach Aufzeichnung der Sendung: „Über den Auftritt von Eva Herman waren Senta Berger, Mario Barth
und ich fassungslos. Bisher dachte ich immer, sie habe sich nur missverständlich geäußert.“ Der Historiker
Professor Wolfgang Wippermann*), der als Experte in die Sendung geladen war, hatte der Autorin
vorgeworfen, Faschismus und Konservatismus zu verwechseln und ihr unterstellt, an „Verschwörungspathologie“
zu leiden.

Erst vor knapp vier Wochen war Herman bei „Johannes B. Kerner“ wieder ausgeladen worden. Ursprünglich
sollte sie bereits in der damaligen Sendung ihr Buch vorstellen. Herman hatte bei der Präsentation ihres
Buchs „Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen“ Anfang September die
„Wertschätzung“ von Familie und Kindern unter den Nationalsozialisten als „gut“ bezeichnet. Am 9.
September hatte sich der Norddeutsche Rundfunk (NDR) daraufhin mit sofortiger Wirkung von ihr getrennt.
Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Mittwoch hat Herman Klage beim Amtsgericht
Hamburg gegen ihre Kündigung eingereicht.

Für Verstimmung sorgte auch ein Auftritt der Ex-Moderatorin beim „Forum Deutscher Katholiken“ in Fulda,
allerdings nicht bei den Katholiken, sondern bei den Juden.. Der Zentralrat der Juden übte harsche Kritik an
der Kirche. Er warf der Kirche mehrfaches Fehlverhalten in jüngster Zeit vor und forderte eine Klarstellung.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, gab den Juden recht. Jedoch der
Augsburger Bischof Walter Mixa hat Frau Herman dagegen im FOCUS-Online-Interview verteidigt. Herman
hatte bei dem Treffen 40 Minuten lang über Liebe, Familie und Kinder gesprochen. In der rechten und
nationalistischen Szene der Bundesrepublik Deutschland wird Frau Herman vorgeworfen, daß sie immer erst
die Verbrechen der Nationalsozialisten anspricht, bevor sie dessen guten Seiten aufzählt. Sie sei deshalb
„keine von uns“.

Ausserdem sei Frau Herman zum 4.Mal verheiratet, was nicht für Ihren Familiensinn
spräche. Im Internetforum des Fernsehsenders sprach sich nur 1 TV-Zuschauer für Herrn Kerner und seine
anderen Gäste aus. Alle übrigen, etwa 80, stellten sich hinter Frau Herman. Einige mit dem Vorbehalt, sie
habe zwar nicht Recht mit ihrer Meinung, aber der Rauswurf aus der Sendung sei undemokratisch und
unterscheide sich nicht von der Meinungsfreiheit in der untergegangenen „DDR“ Wir haben die
Forumsbeiträge gespeichert, bevor der Sender sie löscht.

(Kommentar PHI: Wer diese Kommentare liest, kann an der Meinung des Volkes nicht verzweifeln und
versteht, weshalb die Regierenden solche Furch vor Volksbegehren und Volksabstimmung zu Sachfragen
haben..)

Die Bücher von Frau Eva Herman, welche die Aufregung auslösten lauten: „Das Eva-Prinzip“ und „Das
Prinzip Arche Noah“. Beide Bücher kosten je 18.oo Euro und sind über den Buchclub des PHI-Pressedienst
zu beziehen.

1)= Wippermann schrieb zusammen mit 19 anderen Kommunisten, wie z.B. Gysi und ehem.Stasi-Agenten, wie
z.B.Diestel eine Expertise derzufolge die Gauck-Behörder überflüssig sei und aufgelöst werden müsse. Auch könne man
die Massenmorde der NKWD nicht mit den Morden der Nationalsoialisten vergleichen, weil die NKWD mit streng
wissenschaftlichen Methodenden vorgegangen sei.
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Eva Hermans Ex-Mann





„Möglicherweise ist sie intellektuell überfordert“




Eva Hermans erster Ehemann Werner Herrmann versteht seine Ex-Frau nicht. Er hält sie für überfordert und bescheinigt ihr eine „Profilneurose“. Hermans Mutter hat dagegen Mitleid mir ihrer Tochter.


Die Eva sitzt zur Zeit völlig auf dem falschen Pferd“, sagte Werner Herrmann der „Bild am Sonntag“. Wenn man im Rampenlicht stehe wie sie, sage man solche Dinge nicht. „Eva weiß einfach nicht, wovon sie redet. Möglicherweise ist sie intellektuell mit der ganzen Sache überfordert.“

„Sie hat sich das ganz alleine zuzuschreiben“

Die 48-Jährige hatte wegen missverständlicher Äußerungen über die Familienpolitik im Nationalsozialismus ihren Job als Moderatorin beim NDR verloren. Anschließend hatte sie sich in der ZDF-Sendung „Johannes B. Kerner“ geweigert, ihre in die Kritik geratenen Aussagen zurückzunehmen. Daraufhin hatte Kerner Herman vorzeitig aus seiner Gesprächsrunde verabschiedet.

Mitleid hat Hermans erster Ehemann deswegen nicht. „Immerhin hat sie sich das ganz allein zuzuschreiben“, sagte er dem Blatt weiter. Er sei was seine Ex-Frau betrifft völlig emotionslos. „Sie lässt sich durch ihre ausgeprägte Profilneurose in die völlig falsche Richtung drängen.“

„Der Kerner sollte sich was schämen“

Hermans Mutter sieht das anders. „Meine Tochter ist von allen missverstanden worden,“ beklagt sich die Eva Neuz. „Ich denke, der Kerner sollte sich was schämen.“ Die 70-Jährige leidet mit ihrer Tochter: „Dieses arme Menschenkind tut mir dermaßen leid.“
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Familiennetzwerk: Johannes B. Kerner beleidigt Mütter





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15.10.2007


(PRO) - Der Verband "Familiennetzwerk Deutschland" hat Äußerungen des Fernsehmoderators Johannes B. Kerner zur Rolle von Müttern scharf kritisiert. Der ZDF-Moderator habe in seiner Sendung am vergangenen Dienstag, in der auch Eva Herman zu Gast war, "Verachtung" gegenüber Müttern gezeigt.

ZDF-Moderator Kerner hatte in der umstrittenen Sendung am 9. Oktober 2007 in der Auseinandersetzung mit der Buchautorin Eva Herman gesagt: "Was ist denn die wahre Bestimmung der Weiblichkeit – [das] ist doch nicht zu Hause zu sitzen und die Kinder großzuziehen, sondern die wahre Bestimmung der Weiblichkeit ist doch, ein voll anerkanntes Mitglied einer Gesellschaft zu sein."

"Ungeheure Diskriminierung"

Die Koordinatorin der Initiative "Familiennetzwerk Deutschland", die Kinderärztin und Familientherapeutin Maria Steuer (Hollern), forderte in einem offenen Brief an ZDF-Moderator Kerner eine Entschuldigung und Klarstellung. Kerners Äußerung sei eine "ungeheure Diskriminierung". "So viel Verachtung gegenüber Müttern ist uns selten entgegen geschlagen. Mütter leisten einen unersetzlichen Dienst, um ihre Kinder optimal auf das Leben vorzubereiten. Und nun müssen sie sich von einem Fernsehmoderator anhören, sie säßen zuhause und seien keine voll anerkannten Mitglieder der Gesellschaft", so Steuer.

Kerner solle die Aussage öffentlich erläutern und Stellung beziehen, so die Koordinatorin des Vereins "Familiennetzwerk", dem bundesweit zahlreiche Institutionen, Familien und Wissenschaftler angehören. Die Initiative setzt sich etwa dafür ein, dass die Bedürfnisse von Kindern in der Debatte um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf berücksichtigt werden.

Auf Kritik von Zuschauern und Berichterstattern stieß auch eine Aussage Kerners über die demographische Entwicklung in Deutschland. Herman hatte in der Sendung betont, dass in Deutschland zu wenige Kinder geboren werden. "Wir sterben aus. Wir kriegen die demographische Kurve nicht mehr." Darauf hatte Kerner geantwortet: "Na ja, dann gibt es ein paar mehr Chinesen – also insgesamt, was die Weltbevölkerung angeht, mache ich mir um das Aussterben nicht allzu viele Gedanken." Die Debatte um die Sendung sorgt bis heute für Diskussionen, insbesondere das Vorgehen von Kerner und der "Rauswurf" Hermans werden von einer Mehrheit der Zuschauer kritisiert.
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Eva Herman über Kerner: »Ich glaube, er war wohl einfach überfordert«




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16.10.2007




(PRO) - Erstmals nach ihrem vieldiskutierten Auftritt und "Rauswurf" aus der Talksendung "Johannes B. Kerner" hat sich die frühere Fernsehmoderatorin und Buchautorin Eva Herman in einem Interview zu Wort gemeldet. Über Moderator Kerner sagte die 48-Jährige der "Bild"-Zeitung: "Ich glaube, er war einfach überfordert."

Kerner hatte in der vergangenen Woche während der Aufzeichnung der ZDF-Talkshow das Gespräch mit Herman vorzeitig beendet. Im Verlauf der Sendung habe sie "die ganze Zeit vorher überlegt, ob ich selbst das Studio verlasse", sagte Herman in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. "Aber ich befürchtete den Vorwurf, dass ich ausweichen oder mich nicht stellen würde. Als Johannes B. Kerner mich dann verabschiedete, war ich ein Stück erleichtert – weil damit ein fast einstündiges Entsetzen beendet wurde."

Auf die Frage, was sie am meisten verletzt habe, sagte Herman: "Ich möchte nichts rausgreifen. Nur so viel: Erst sollte ich nach rechts geschoben werden. Und als das nicht wirklich gelungen ist, versuchte man mir Doofheit zu unterstellen."

"Ich bin ein sehr gläubiger Mensch"

Nach der Aufzeichnung habe sie die Ausstrahlung der Sendung am späten Dienstagabend mit ihrer Familie und Freunden angesehen. "Wir haben lange über die Sendung diskutiert", so Herman. "Vor allem über das, wofür ich eintrete – für christliche Werte, für Familie, für Nächstenliebe." Es habe in ihrem Leben zudem keinen Moment gegeben, in dem sie aufgeben wollte. "Ich bin ein sehr gläubiger Mensch", sagte Herman. "Meine Motivation beziehe ich aus meinem Glauben und Gott."

Gegenüber "Bild" kündigte Herman zudem ein neues Buch an. Über den Inhalt wolle sie noch nicht sprechen. "Aber es wird ganz sicher interessant."
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Eva Herman: Normal nicht weiter schlimm




Von Rolf Krüger


Fast einen Monat läuft das Drama um Eva Herman nun, genauer das um ihre missverständlichen Aussagen vor 40 Journalisten bei der Vorstellung ihres neuen Buches.

Der vorerst letzte Akt ist nun ihr Auftritt in der heutigen BILD-Zeitung, in dem sie Kerner als überfordert und sich selbst einmal mehr als unschuldig bezeichnet.

Aber um ehrlich zu sein: Wenn ich Eva Hermans Originalzitat lese - Sie können es sich auch über den nebenstehenden Videolink selbst anhören- dann verstehe ich nicht, worin außer in einer kollektiven Demontage der ungeliebten Eva Herman der Reiz gelegen haben soll, aus ihren Aussagen eine solche Affäre zu entfesseln.

Denn was sie sagte war zwar verwirrend und missverständlich, aber irgendwie doch nicht so richtig falsch. Zumindest nicht, wenn man sich bemühen wollte, ihren labyrinthischen Satzbau ein wenig wohl gesonnen zu entschlüsseln. Sie hatte sich doch, im Grunde genommen, nur in der Grammatik vergaloppiert. Mit vielem hätte sie wohl gerechnet, bloß nicht damit, dass ihr eine solche Unaufmerksamkeit eines Tages den Job kosten könnte.

Doch gehen wir ihre Sätze einmal nacheinander durch. Der erste ist recht unverfänglich:

Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde.


Soweit, so gut. Das (positive) Bild der Mutter wurde von den Nazis und den 68ern gemeinschaftlich abgeschafft, sagen wir: zerstört. Man kann das in Bezug auf die 68er sicherlich auch anders sehen – aber eine solche Meinungsverschiedenheit wäre noch kein Stoff für eine Sensation.

Mit den 68er wurde damals praktisch alles das, alles, was wir an Werten hatten – es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle – aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft.


Der zweite Satz hat es in sich – allerdings mehr im Sinne einer grammatikalischen Herausforderung. Denn Kurt Georg Kiesinger, der 1966–1969 Deutschland regierte, war definitiv kein " völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker" und er hat das deutsche Volk auch nicht ins Verderben geführt, sofern man eine große Koalition nicht als solche bezeichnen möchte. Dass Herman den dritten Bundeskanzler auch gar nicht gemeint haben kann, obwohl ihr – wohl der Nervosität geschuldetes – Gestotter wörtlich genommen genau das aussagt, dürfte auch der ärgste Herman-Gegner zugeben müssen.

Der verhängnisvolle Einschub ist vielmehr Folge eines Reflexes, der Eva Herman seit ihrem letzten Buch immer sofort eine Distanzierung vom Nationalsozialismus abverlangt, sobald das Thema auch nur im Raum schwebt. Ungewollt in die rechte Ecke gestellt zu werden – das hat bei ihr verständlicherweise ein dauerhaftes Trauma hinterlassen.

Weniger klar ist offenbar vielen, ob sich die auf die Nazischmähung folgende Lobpreisung der Familienwerte von "damals" nun auf die Nazis bezog oder ob dieses "damals" die Zeit davor bezeichnen soll. Auf den ersten Blick ist beides möglich, logisch gedacht kann es aber nur das Letztere sein. Denn laut Hermans eigener, einen Satz zuvor getroffener Aussage, wurden eben jene Werte von den Nazis abgeschafft. Es können also unmöglich deren Werte gewesen sein, über die Frau Herman sich zu äußern anschickte.

Eva Hermans Aussage bleibt also im Grunde nur die: Vormals gute Werte wurden vom Nazi-Regime und den 68ern abgeschafft. Und das findet Eva Herman traurig.

Nun, wie mir scheint, hätte alles so einfach sein können. Aber zu eigenen Fehlern zu stehen – und seien sie noch so lapidar und wenig ehrenrührig – ist eben schwierig, das weiß jeder aus eigener Erfahrung. Manchmal kann es aber enorm nützlich sein.

Schade, dass es diesmal nicht dazu kam, zumal Hermans einziger Fehler offensichtlich darin bestand, zwei Gedanken durcheinander geworfen zu haben. Hätte die streitbare Familienkämpferin den Mut gehabt, das zuzugeben, so hätte der NDR wohl kaum einen Grund gefunden, ihren Rausschmiss zu besiegeln. Und so wäre auch aus der Skandalsendung bei Kerner ein freundliches Plauderstündchen mit einem Mineralwasserwerbegesicht geworden. Die Luft aus der Sache wäre raus gewesen.

Denn so ein Verhaspler passiert bei gesprochenen Reden nun einmal ab und an. Und das ist ja normalerweise auch nicht weiter schlimm. Normalerweise.
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25 Prozent der Bundesbürger sehen »gute Seiten« an der NS-Zeit






Jesus.de-



18.10.2007


(epd) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat «mit Entsetzen» auf eine Umfrage reagiert, nach der jeder vierte Bundesbürger im Nationalsozialismus auch gute Seiten sieht. Das Ergebnis der Umfrage sei «desaströs», sagte der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann, am Mittwoch der »Netzeitung«: «Wir sollten das als Warnzeichen sehen, aber nicht in Alarmismus verfallen.»

Bei der Umfrage des Hamburger Magazins »Stern« waren 1.003 Männer und Frauen vom Forsa-Institut befragt worden.
25 Prozent von ihnen äußerten danach, dass unter der nationalsozialistischen Diktatur nicht alles schlecht gewesen sei. Als «gute Seiten» der NS-Zeit hoben sie etwa den Bau von Autobahnen hervor. 70 Prozent der Bundesbürger lehnten die These, es habe auch Gutes im Nationalsozialismus gegeben strikt ab.

Fünf Prozent hätten auf diese Frage mit »weiß nicht« geantwortet, hieß es. Die größte Ablehnung gegen die Hitler-Diktatur gab es der Umfrage zufolge bei den 45- bis 59-Jährigen.

Die Diskussion über Positives im sogenannten »Dritten Reich« war zuletzt durch Äußerungen der früheren Tagesschau-Sprecherin Eva Herman aufgeflammt, die sich anerkennend über die Rolle der Mutter in dieser Zeit geäußert hatte. Sie wurde daraufhin vom NDR entlassen.
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PHI=DEUTSCHLANDDIENST


Nr. 42 / 2007 mit den Seiten 329- 336 des 27..Jahrgangs




Einige Journalisten wußten schon vor der Aufzeichnung der Gesprächsrunde der Sendung J.B.Kerner von
dem geplanten „Raußschmiß“ von Frau Eva Herman aus der Sendung.





Frau Herman hätte also sagen können, was sie wollte, rausgeflogen wäre sie sowieso. Die Sendung Kerner
wird ab 17 Uhr aufgezeichnet. Am 9. Oktober - das wurde aus zuverlässigen Quellen versichert - erhielten
bereits um 16:30 Uhr sowohl Hamburger Journalisten als auch ein bayerischer Politiker per SMS eine
Nachricht, Herman sei aus der Sendung geflogen. Das erinnert an die voreilige BBC und das einstürzende
WTC-7-Gebäude beim Terroraktakt vom 11.9.2001. Einige im Mediensumpf wissen Vieles offensichtlich
immer etwas eher - peinlich nur, wenn sie es wissen, bevor es passiert. Dass selbstverständlich Bild-Online
und Spiegel Online sofort nach 18 Uhr mit der Meldung “rauskamen” und damit die abendliche Quote
puschten, war klar. So lange, bis nicht die Wahrheit hinter den Kulissen auf den Tisch kommt oder endlich
einer der Beteiligten “auspackt” wird die Sache allerdings für J.B.Kerner folgenlos bleiben.. Hinweise gibt es
mittlerweile genug, dass dieser Coup geplant war und durchgezogen wurde.

Der Vorfall hat Menschen polarisiert und mobilisiert, wie selten zuvor ein Medienskandal in Deutschland.
Unabhängig von der eigentlichen Frage der Familienpolitik, die Eva Herman vertritt, solidarisierten sich
Tausende mit ihr gegen die Methoden des ZDF und Johannes B. Kerners. Eva Herman sollte gezielt
diskreditiert und mundtot gemacht werden, die demokratische Kultur eines offenen Diskurses wurde den
Interessen der Medien und Politik geopfert.

Die Sendung öffnete vielen die Augen und gab Anstoß zum Widerstand. Gegen die Einschränkung der
Meinungs- und Redefreiheit haben sich mittlerweile Initiativen gebildet . Eine dieser Gruppen, die
“Interessengemeinschaft gegen Medienmanipulation” stellt dabei fest, dass “zunehmend wirtschaftliche und
politische Interessen die freie Informationsbeschaffung und objektive Berichterstattung unterdrücken und
manipulieren”. Das wollen sie - unabhängig vom Beispiel der Sendung mit Eva Herman - grundsätzlich nicht
länger hinnehmen.

Mittlerweile wissen wir, dass Eva Herman weder rechts noch pro-nationalsozialistisch ist. Trotzdem versuchte
Johannes B. Kerner - mit tatkräftiger Unterstützung von Senta Berger, Margarete Schreinemakers und einem
“Professor aus dem Publikum” - Eva Herman während mehr als 50 Minuten mit aller Macht eine Nähe zu
braunem Gedankengut zu unterstellen und anzudichten

Ein Blick in das Netzwerk hinter den bunten Bildern zeigt erstaunlich fruchtbare, lukrative Assoziationen und
Partnerschaften. Spiegel und Bild haben offensichtlich das Programm “Kerner” unter ihrer Regie.
Da ist zuerst einmal die relativ kleine Produktionsfirma von Johannes B. Kerner, die JBK TV-Produktion in
Hamburg. Zusammen mit der “A+I art and information”, die den Löwenanteil der Produktion bestreitet, finden
sich schon allein in diesem Konstrukt eine Reihe von Merkwürdigkeiten an besagtem 9. Oktober.

Die A+I gehört zur Spiegelgruppe, jenem famosen Gespinst aus Print- , Online- und visuellen Medien, das
sich mit Aust’scher Führung in den letzen Jahren auf dem Nährboden von Desinformation und
Halbwahrheiten breit machen konnte. Doch auch der Springer-Verlag hat seine Fangarme in der Runde der
“JBK”-Hintermänner. Chefredakteur der Kerner-Sendung ist Markus Heidemanns. Er ist der Bruder des Bild-
Ex-Unterhaltungschefs Martin Heidemanns. Der aber war schon früher - nicht zuletzt wegen fragwürdiger
“Recherche”-Methoden - ins Gerede und unter Beschuss geraten. Kritiker gehen schon lange von einer
engen Zusammenarbeit der Kerner-Redaktion mit Spiegel-Online und Bild aus - von “Unabhängigkeit” eines
öffentlich-rechtlichen Mediums kann offensichtlich im Falle der ZDF Sendung “JBK” keine Rede mehr sein.
Durch die enge Zusammenarbeit lässt sich die Quote der Sendung puschen und im besten Fall, wie im
Beispiel Herman, auch noch die Auflage der verbundenen Printmedien erhöhen und der Zugriff auf die
Online-Ausgaben rapide steigern.

Eine zweite seltsame Verbindung ist die von Senta Berger und “Herrn Professor” Wippermann. Wolfgang
Wippermann fiel in Historikerkreisen in der Vergangenheit immer wieder durch seinen eklatanten Mangel an
Fachkompetenz und seine tendenziöse Geschichts-Interpretation auf. So gehörte er zu den Unterstützern
Goldhagens in der Kontroverse, die den Deutschen vorwarf, sie agierten aus einem “eliminatorischen
Antisemitismus” heraus. Doch eine ordentliche Professur konnte der streitbare Akademiker während seiner
Laufbahn als Lehrbeauftragter nie erhalten. Nicht gerade ein Aushängeschild für einen habilitierten Historiker
Senta Berger und er hatten sich jedoch bereits im “politischen Kampf” kennengelernt. Bergers Produktionsfirma
hatte vor einem Jahr den Film “Der unbekannte Soldat” produziert. Regie führte ihr Mann Michael
Verhoeven und Wolfgang Wippermann gehörte zum “Beraterstab”. In dem Film sind - ausgehend von der Anti
Wehrmachtsausstellung Remtsma’s - die angeblichen Verbrechen deutscher Soldaten im zweiten Weltkrieg
das Thema.

Am Ende der Kerner-Sendung sagt die nervöse Senta - “ich halte das nun nicht mehr aus - wollten wir hier
nicht noch das andere machen.” Dann fliegt Herman raus. Was meinte Senta Berger mit der Formulierung
„das andere machen“ Die Frage ergibt nur dann einen Sinn, wenn Senta Berger auf einen vorab
verabredeten Rausschmiß von Frau Herman wartete.

Aufgrund des Skandals in der J.B.Kerner-Sendung wurde am 7.12.2007 ein Verein „Medien Quo Vadis –
Schutzgemeinschaft gegen Medienmanipulation e.V. gegründet. Zweck des Vereins ist nach
Selbstdarstellung:

die Förderung des allgemeinen demokratischen Staatswesens und des grundgesetzlich garantierten
Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung und -bildung sowie der Schutz vor diesbezüglicher
Diskriminierung und persönlicher Diffamierung.

1. Förderung eines für jedermann ungehinderten und unverfälschten Informationsangebotes in Bezug
auf alle gesellschaftspolitischen Themen. Hierbei soll allen umlaufenden Meinungen gleichwertiger Raum
gegeben werden, so dass eine freie und individuelle Meinungsbildung ermöglicht wird

2. Beobachtung der Einhaltung publizistischer Grundsätze und journalistisch-ethischer
Grundregeln sowie der Programmgrundsätze der Rundfunk- und Fernsehanstalten in ihrer Verantwortung
gegenüber der Öffentlichkeit, insbesondere,
a) wahrhaftige und wahrheitsgetreue Unterrichtung der Öffentlichkeit durch die Medien,
B) zensurlose Berichterstattung und unverfälschte, ohne willkürlich zusammengestellte und damit von Inhalt
oder Aussage her entstellte Informationswiedergabe,
c) Schutz vor ungleichgewichtiger Beeinflussung der öffentlichen Meinungsbildung,
d) Achtung und Schutz der Würde des Menschen, Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher
Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer sowie Achtung der sittlichen, religiösen und
weltanschaulichen Überzeugungen aller Bevölkerungsteile und Förderung eines diskriminierungsfreien
Miteinanders,

3. Sicherung der Meinungsvielfalt durch Förderung gesellschaftspolitisch relevanter Themen, die aus
augenscheinlich wirtschaftlichen, politischen oder sachfremden Beweggründen unterdrückt oder ignoriert
werden,

4. Transparenz von Meinungsbildungsprozessen in Form der Aufdeckung von Faktoren, die die öffentliche
Anschauung negativ beeinflussen, hierzu zählen auch direkte und indirekte Interessenverbindungen zwischen
öffentlich-rechtlichen und privaten Medien, Politik und Wirtschaft,

5. Dokumentation von Presseberichten, offenen Briefen und Kommentaren, Beobachtung der Ursachen
und Begleitumstände von öffentlichen Meinungsbildungsprozessen sowie Organisation und Bereitstellung von
Diskussionsplattformen, Kampagnen und Instrumenten (Petitionen, E-Mailaktionen, Anzeigen, usw.) zur
politischen Beteiligung von Bürgern und Bürgerinnen

Der Verein ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Er verfolgt keine politischen Zwecke im Sinne der
einseitigen Beeinflussung der politischen Meinungsbildung oder der Förderung politischer Parteien oder
Glaubensgemeinschaften.

Es gab bereits viele ähnliche Vereine in Deutschland in der Nachkriegszeit, die alle nach und nach sanft
entschlafen sind. Hoffen wir, daß dieser Verein Unterstützung der Bürger bekommt und erfolgreich arbeiten
kann und weder von Gegnern noch von politischen Dummschwätzern und Selbstdarstellern unterwandert
wird. Die Internetseite

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ist sehr professionell gemacht. Wir warden die
Entwicklung des Vereins weiter beobachten.
Das Buch von Eva Herman, „Die Eva-Prinzip“ ist zum original deutschen Ladenpreis von 18,00 Euro auch
über unsere Redaktion in Litauen zu beziehen.
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Johannes B. Kerner im Interview




"Du musst was liefern"



"Ich habe damals falsch entschieden" - Johannes B. Kerner über Eva Hermans Abgang, über die Fußball-EM und das Ende seiner Koch-Show-Moderation im ZDF.

Interview: Christopher Keil


SZ: Herr Kerner, hat der Spiegel schon angefragt?

Johannes B. Kerner: Nein. Ich habe mit Stefan Aust in den vergangenen zehn Jahren immer wieder Kontakt gehabt. Ich finde seine Leistung als Chefredakteur beeindruckend. Ich kann sagen, Spiegel-Chefredakteur wäre nicht mein Traumjob.

SZ: Der Spiegel ist über die Spiegel-TV-Tochter a+i, die den Produktionsauftrag für die Johannes B. Kerner Show hat, einer Ihrer Geschäftspartner. Im Guten wie im Schlechten wurde im Spiegel fast nie etwas über Sie geschrieben. Befürchten Sie, dass dieses Patt mit der 2008 anstehenden Ablösung Austs fällt?

Kerner: Die Geschäftsbeziehung zum Spiegel-Verlag ist von der Öffentlichkeit überbewertet. Tatsächlich gibt es kein Patt, sondern eine Absprache, die ich sehr hanseatisch finde. Sie lautet: Der, mit dem man Geschäfte macht, sollte nicht gleichzeitig Gegenstand positiver oder negativer Berichterstattung sein. Sie und Ihre Kollegen würden immer mutmaßen, dass hinter dieser positiven oder jener negativen Kritik ein tieferer Sinn steckt. Um dem aus dem Weg zu gehen, hat Stefan Aust die weise Bitte geäußert, es so zu handhaben.

SZ: Warum haben Sie Aust 2000 während der Olympischen Spiele in Sydney in Ihre Sendung eingeladen?

Kerner: Es war das einzige Mal. Und es hätte vielfach Grund gegeben, ihn erneut einzuladen.

SZ: Aust wurde nach Australien eingeflogen.

Kerner: Schwimmen ging nicht. Stefan Raab und Wolfgang Schäuble wurden damals auch eingeflogen. Sie waren Gäste meiner Sendung. Aust ist ein großer Liebhaber der Reiterei und konnte sachdienliche Hinweise geben in einer Sportart, in der ich nicht so zuhause bin.

SZ: 2007 war Kerner erfolgreicher als vergleichbare Formate. Ist für Sie die Bestnote das Wichtigste: durchschnittlicher Marktanteil 12,9 Prozent?

Kerner: Das ist die Erwartung meines Arbeitgebers.

SZ: Ihre doch auch.

Kerner: Stimmt.

SZ: Quote und Qualität finden aber immer seltener zusammen.

Kerner: Ich teile diese Einschätzung nicht.

SZ: Wie ist das bei Ihrer Sendung?

Kerner: Die Zuschauer finden die Mischung interessant: Unsere Gäste und Themen nehmen die Menschen als Teil Ihres Fernsehlebens wahr.

SZ: Ihre Zuschauer sind eher weiblich und eher über 55 Jahre alt.

Kerner: Mag sein. Aber das verändert sich, wenn wir Tokio Hotel oder Dieter Bohlen bei uns haben. Wenn ein 90-Jähriger aus seiner Zeit im Konzentrationslager berichtet, ist der Anteil junger Leute bedauerlicherweise nicht so hoch. Wir müssen die Mischung finden, die uns und den Themen, die wir behandeln, übers Jahr gerechnet die größte Aufmerksamkeit bringt.

SZ: Interessieren Sie sich eigentlich für alles? Für Tokio Hotel, Bohlen, und das Leid älterer Menschen?

Kerner: Das ist der Anspruch. Für alles Interesse zu haben ist sicher schwierig. Da muss man sich auch mit professioneller Technik helfen. General interest nennt man unser Angebot. Dafür, dass wir eine Vielfalt haben, müssen wir uns nicht entschuldigen.

SZ: Wir nennen es Boulevard Talkshow.

Kerner: In Anlehnung an ein Ressort in einer überregionalen Zeitung könnten wir es auch Panorama-Talkshow nennen. Es ist eine Sendung mit Panorama-Charakter. Bei Boulevard schwingt ja immer mit: Große Buchstaben, laut, Draufhauen, Sex sells.

SZ: Ihre erfolgreichste Einzelsendung, der Disput zwischen Alice Schwarzer und Verona Feldbusch, war sehr laut.

Kerner: Eine herrliche Auseinandersetzung, sogar inhaltlich. Das war ein gutes Gespräch, leider nicht meinetwegen, sondern wegen der beiden Frauen.

SZ: Dürfen Moderatoren eine Meinung haben?

Kerner: Na klar.

SZ: Bringen Sie Meinung ein?

Kerner: Jetzt oder in der Sendung?

SZ: In der Sendung.

Kerner: Es fällt mir jetzt im Interview leichter als in der Sendung. Im Fernsehen bin ich der Moderator. Und da liegt meine ausgleichende Rolle bereits im Wort.

SZ: Würden Sie manchmal gerne auftreten wie Frank Plasberg oder Maybrit Illner: hart fragen, wenig Rücksicht?

Kerner: Was ist der Maßstab? Ist der Maßstab die auswendig gelernte Frage, die ich mich dann traue zu stellen? Oder ist der Maßstab das, was am Ende dabei herauskommt? Muss ich jemanden verführen, etwas zu sagen, oder kann ich jemanden bewegen, etwas zu sagen. Kann ich jemanden im Gespräch hinführen zu etwas, oder muss ich jemanden quälen, bis er etwas sagt. Ich glaube, dass im Gespräch viel herauskommt.

SZ: In Notfallsituationen haben Sie einen Supervisor. Ihr Redaktionsleiter kann sie über Funk erreichen.

Kerner: Schön, dass wir wenig Notfälle hatten seit 1997, und die löse ich übrigens selbst. Wenn ich mich allerdings verquatsche, dann bin ich über den Knopf im Ohr schon darauf hingewiesen worden, dass noch andere Gäste warten.

SZ: Ursprünglich kommt die Talkshow aus der Streitkultur. Heute ist daraus eine Konsenskultur geworden, eine Große Koalition zwischen Moderator und Gast.

Kerner: Ich nehme Politikern den Streit in Talkshows gerade nicht ab. Bestimmt eine Folge der Großen Koalition. Vielleicht wird es im Bundestagswahlkampf 2009 wieder ehrlicher.

SZ: Streit ist nicht der Auftrag Ihrer Sendung.

Kerner: Wir senden zu Beginn der so genannten zweiten Primetime. So spät wollen sich die Menschen entspannen, wollen unterhalten, jedenfalls nicht belästigt werden. Und daran hat sich in den zehn Jahren, die ich das nun mache, fast nichts verändert.

SZ: Keine Veränderungen in einem Jahrzehnt?

Kerner: In Nuancen. Eine Weile haben wir uns Lebensgeschichten erzählen lassen, dann wieder auf ungewöhnliche Kombinationen gesetzt. Jetzt kommen immer wieder Servicethemen rein.

SZ: Kerner ist der Marktplatz, auf dem sich alle treffen.

Kerner: Ich kenne das Argument, dass die Leute nur zu uns kommen, um etwas zu bewerben. Tatsächlich ist es nicht ganz so. In Amerika gibt es den Spruch: "You have to bring something to the show." Du musst was liefern. Das wird in Deutschland zunehmend gelernt.

SZ: Und Eva Herman hätte wohl eine Entschuldigung liefern sollen, eine reflektierte Sicht auf Ihre Aussage zu den Müttern im Dritten Reich und den Müttern von heute?

Kerner: Ich habe mit der Sendung nur das Beste gewollt, aber es ist nicht das Richtige dabei herausgekommen. Das bedauere ich sehr.

SZ: Was wollten Sie?

Kerner: Ich wollte über die Mutterrolle in unserer Gesellschaft sprechen. Die Beschäftigung mit ihrem Zitat bei der Vorstellung ihres Buches sollte nur die Einleitung zu diesem Gespräch sein. Das war bei mir mit 1:30 Minuten veranschlagt. Meine erste Frage war: "Was hast du gelernt?" Sie sagte, sie habe viel über Presse gelernt, wie man hingerichtet werden kann. Uuuh, dachte ich, das entwickelt sich nicht so ganz, wie wir angenommen hatten. Nach zehn Minuten habe ich nachgefragt: "Die Fehler haben ausschließlich die anderen gemacht?" Nach 52 Minuten sagte dann Senta Berger, dass sie sich das nicht mehr anhöre.

SZ: Waren Sie ausreichend vorbereitet, um mit Eva Herman über ihr Buch diskutieren zu können?

Kerner: Ja. Der Fehler war: Wir haben die Sendung redaktionell nicht zu Ende gedacht. Wir hatten so eine Reaktion von ihr nicht auf dem Zettel. Wir betreiben vorher Planspiele: Wie könnte sich ein Gespräch entwickeln, wie muss man reagieren, bis in die letzte Verästelung.

SZ: Eva Herman meinte später: Sie seien überfordert gewesen.

Kerner: Ich habe das gelesen.

SZ: Auch Sie sind für die Sendung kritisiert worden. Was haben Sie gelernt?

Kerner: Dass ich für alles, was mit der Sendung zu tun hat, verantwortlich bin. Nicht lernen will ich daraus, solche Themen nicht mehr anzupacken. Die Kritik war für mich in weiten Teilen virtuell, ein Internetphänomen. Es gab 4000 E-Mails und nur vier Briefe.

SZ: Virtuell, weil in einem Internetforum, das sich für die Sache von Eva Hermann einsetzt und offenbar von ihr unterstützt wird, genau beschrieben war, wie man mit E-Mails an Sender und Zeitungen Stimmung macht - gegen Sie?

Kerner: Ja, ich will aber nicht ablenken. Ich habe damals falsch entschieden. Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: "Nein, nein, bleib hier. Hier fliegt keiner raus. Da hinten ist Platz genug." Es ist ja nicht die Reise nach Jerusalem, auf der immer ein Stuhl weggezogen wird, wenn die Musik verstummt.

SZ: Früher waren sich Moderatoren und Gäste nicht so vertraut. Sie duzen viele Gäste, auch Eva Herman. Ist es ein Nachteil, wenn man sich zu gut kennt?

Kerner: Das Du bedeutet nicht, dass man nicht kritisch miteinander umgeht. Wir sind da eine Generation weiter. Früher sagte man: Der Sportmoderator Waldemar Hartmann sei eine Duzmaschine. Aber er hat mit Du und Rudi Völler, dem damaligen Teamchef der deutschen Fußball-Nationalelf, eine sehr amtliche Auseinandersetzung geführt auf Island.

SZ: Von Nikolaus Brender, der ZDF-Chefredakteur ist, stammt der Satz: "Journalisten werben nicht." Sie werben für eine Fluggesellschaft. Werden Sie im ZDF noch als Journalist geführt?

Kerner: Ich werde als Journalist eingesetzt, insbesondere vom Chefredakteur (der u.a. verantwortlich ist für den Sport beim ZDF). Das ZDF hat zur Werbung klare Richtlinien. Die erfülle ich. Das entscheidende Kriterium ist: Das, wofür geworben wird, darf nicht im redaktionellen Umfeld auftauchen.

SZ: Ihr langjähriger Redaktionsleiter Markus Heidemanns steht Ihnen nur noch beratend zur Verfügung. Er wird durch zwei Nachfolger ersetzt. Wird Kerner sich verändern?

Kerner: Die Verdienste von Markus Heidemanns sind unbestritten. Er hat die erfolgreichste People-Talkshow gemanagt, aber ich sehe die neue Konstellation als Chance. Der eine Neue ist zehn Jahre Stellvertreter gewesen, der andere ist zehn Jahre jünger als ich. Ich werde mich viel stärker engagieren als früher, mehr in die Gäste- und Themenfindung einbringen. Deshalb werde ich etwas abgeben. Eher kurzfristig werde ich die Kochsendung am Freitagabend abgeben.

SZ: Deckel zu.

Kerner: Für mich sind das 40 Sendungen im Jahr weniger. 2008 gibt es zwei große internationale Sportveranstaltungen, die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz sowie die Olympischen Spiele in Peking. Ohne Reduzierung ginge das alles nicht.

SZ: Und Markus Lanz, der von RTL zum ZDF kommen und Sie in der Talkshow-Sommerpause vertreten soll, wird künftig um die Töpfe schleichen?

Kerner: Da bin ich mir nicht so sicher. Aber sicher bin ich mir, dass er in der Sommerpause meiner Talkshow eine gute Vertretung wäre.

SZ: Viele Generalisten gibt es nicht, die sich Talk, Sport und Shows wie Unsere Besten zutrauen. Warum Sie?

Kerner: In der Wahrnehmung des Publikums muss es vielleicht so wirken, als sei ich Gesprächsleiter, Chefkoch und Fußballprofi. Wenn ich also als Gesprächsleiter versagte, könnte man das darauf zurückführen, dass ich am Vortag noch ein Zwei-Sterne-Menü begleiten musste. Und wenn in dem Menü zu viel Salz wäre, würde man sagen: Das liegt daran, dass er am Vortag noch eine Trainingseinheit als Bundesligaprofi hatte. Ich verstehe auch, wenn es anderen viel vorkommt. Und deshalb ist es das Allerwichtigste, sich die Ergebnisse in jedem einzelnen Bereich anzuschauen.

SZ: Und was sehen Sie da?

Kerner: Die Kochsendung ist zu einer Benchmark geworden. Beim Talk stimmen längst nicht nur die Zahlen. Und bei Länderspielen muss man schauen, ob ich Bundestrainer Löw die richtigen Fragen stelle, ob ich sachgerecht und formulierungssicher überleite, nüchtern analysiere und voll konzentriert bin.

SZ: Schwächen gibt es keine?

Kerner: Doch sicher.

SZ: Wie beruhigend.

Kerner: Schwächen findet man - aber auch bei denen, die ausschließlich Sportsendungen moderieren. Rede ich dummes Zeug und behaupte, Ballack sei in London und müsse zum Länderspiel nach Wales kommen, halte ich den Kopf hin, wenn sich das als Ente entpuppt. Ich rufe Ballack am nächsten Tag an, ich entschuldige mich, ich sage: Michael, wir sind einer Fehlinformation aufgesessen. Bitte um Nachsicht.

SZ: Andere arbeiten vielleicht schon deshalb weniger, weil Sie dann weniger Fehler machen.

Kerner: Ich liebe es zu arbeiten. Im Urlaub nach dem Zeitungslesen ein bisschen mit der Firma zu telefonieren, ist für mich Entspannung pur.

SZ: Herr Kerner, Sie sind 43 Jahre alt, Sie sind zum dritten Mal Vater geworden und finanziell unabhängig: Was wollen Sie noch erreichen?

Kerner: Ich bin treu. Ich erfülle meine Verträge. Der laufende Vertrag geht bis Ende 2009.

SZ: Und wer wird 2008 Fußball-Europameister?

Kerner: Deutschland.

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»Christliche Pflicht«: Eva Herman vergibt Moderator Kerner



Jesus.de-



Die frühere "Tagesschau"-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman hat Fernsehmoderator Johannes B. Kerner dessen Verhalten in einer umstrittenen Ausgabe seiner Talkshow vergeben. Kerner hatte am 10. Oktober während der Aufzeichnung seiner Sendung das Gespräch mit Herman abgebrochen und die 48-Jährige verabschiedet.



03.01.2008


(PRO) - Die frühere "Tagesschau"-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman hat Fernsehmoderator Johannes B. Kerner dessen Verhalten in einer umstrittenen Ausgabe seiner Talkshow vergeben. Kerner hatte am 10. Oktober während der Aufzeichnung seiner Sendung das Gespräch mit Herman abgebrochen und die 48-Jährige verabschiedet.

ZDF-Moderator Kerner hatte am Mittwoch in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben. "Ich habe damals falsch entschieden", sagte Kerner in dem Interview. "Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: Nein, nein – bleib hier. Hier fliegt keiner raus." Mit der Sendung habe er "nur das Beste gewollt", aber es sei nicht das Richtige herausgekommen. "Das bedauere ich sehr."

Herman in "Bild": "Christliche Pflicht, anderen Menschen zu vergeben"

Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte Eva Herman jetzt, dass sie Johannes B. Kerner vergebe. Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin wird in der aktuellen "Bild"-Ausgabe zitiert: "Eine Entschuldigung klingt sicherlich anders. Aber es ist eine christliche Pflicht, anderen Menschen zu vergeben."

Kerner habe ihr jedoch keinen Entschuldigungsbrief geschrieben. "Wenn es ihm ein Anliegen gewesen wäre, hätte ich mich sicherlich darüber gefreut. Erzwingen kann man so etwas aber natürlich nicht", so Herman.

In der "Bild"-Zeitung hatte sich Herman bereits wenige Tage nach der Sendung zu ihrem vieldiskutierten Auftritt und "Rauswurf" geäußert. Kerner warf sie damals vor, "überfordert" gewesen zu sein. Auf die Frage, was sie am meisten verletzt habe, sagte Herman: "Ich möchte nichts rausgreifen. Nur so viel: Erst sollte ich nach rechts geschoben werden. Und als das nicht wirklich gelungen ist, versuchte man mir Doofheit zu unterstellen." Es habe in ihrem Leben jedoch keinen Moment gegeben, in dem sie aufgeben wollte. "Ich bin ein sehr gläubiger Mensch", sagte Herman. "Meine Motivation beziehe ich aus meinem Glauben und Gott."

Debatte: Wie sind ihre Aussagen zu verstehen?

Seit ihren Äußerungen während der Vorstellung ihres neuen Buches "Das Prinzip Arche Noah" Anfang September steht Eva Herman in der Kritik. Wörtlich hatte Herman damals gesagt: "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben…."

Wie die Worte "richtig" zu interpretieren sind und ob diese auch die Entlassung Hermans durch den NDR rechtfertigen, lässt die ehemalige Moderatorin vor Gericht klären. Herman klagt derzeit beim Amtsgericht Hamburg gegen ihre Kündigung durch den NDR.

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