Kirchen pervertieren Luthers Lehre zur Theologie der Beliebigkeit
Erfurt (idea) – Viele Kirchen pervertieren die Lehre Martin Luthers (1483–1546) zu einer Theologie der Beliebigkeit und Gefälligkeit. Diese „Wünsch-Dir-Was“-Botschaft, die nach Umfragen und Beifall schielt, hat mit der Entschiedenheit der Reformatoren oder der Widerstandskämpfer vom Schlage Dietrich Bonhoeffers (1906–1945) nichts mehr zu tun. Diese Ansicht vertrat der Fernsehjournalist Peter Hahne (Berlin) am 2. Juli in Erfurt-Stotternheim. Er predigte vor rund 900 Besuchern in einem Gottesdienst am sogenannten Lutherstein. Er erinnert an die Entscheidung Luthers, Mönch zu werden, nachdem er dort am 2. Juli 1505 in ein schweres Gewitter geraten war und Todesangst hatte. „Der Donnerschlag von Stotternheim war kein laues Lüftchen, er hat die Welt aus den Angeln gehoben, weil ein Mensch den Auftrag Gottes zu seinem Lebensinhalt gemacht hat“, sagte Hahne.
Kritik an lutherischer Kirche und der CDU
Auch für Christen heute sollten allein Jesus und sein Wort maßgebend sein. Wo das nicht mehr gelte, handele es sich bei Kirchen und Christen, die sich auch noch nach Luther nennen, um Mogelpackungen. Hahne: „Wo Luther draufsteht, muss Bibel drin sein, sonst ist der Tatbestand des Etikettenschwindels gegeben.“ Dasselbe gelte für die CDU, „die ehrlicherweise lieber das ‚C’ streichen soll, wenn Gott zum Beispiel in der Entscheidung pro ‚Ehe für alle’ oder in den Traueranzeigen für Helmut Kohl keine Rolle mehr spielt“. Jetzt müssten alle Kräfte unter dem Motto „Jesus für alle“ anstatt „Jesus für alles“ gebündelt werden.