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Petition fordert Entfernung der „Judensau“ von Wittenberger Stadtkirche


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Rolf

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Jüdisch-messianischer Theologe

17. August 2016
 
 
Petition fordert Entfernung der „Judensau“ von Wittenberger Stadtkirche

 

 

 

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Die sogenannte "Judensau" an der Wand der Wittenberger Stadtkirche. Foto: Paul Marx/pixelio.de

Lutherstadt Wittenberg/London (idea) – Seit etwa 700 Jahren befindet sich das Relief an der Wittenberger Stadtkirche. Jetzt regt sich Widerstand. Die sogenannte „Judensau“ soll von der Außenwand der Kirche entfernt werden. Dazu hat der jüdische-messianische Theologe Richard Harvey (London) eine Online-Petition gestartet. „Diese Skulptur ist bis heute ein Angriff auf Juden und verspottet sie und ihren Glauben“, heißt es darin. Deshalb müsse sie entfernt werden. Harvey plädiert dafür, sie an einem anderen Ort auszustellen und eine historische Einordnung hinzuzufügen. An der Außenwand der Kirche dürfe sie jedenfalls nicht sichtbar bleiben: „Andernfalls werden Juden weiterhin diesem antisemitischen und schändlichen Abbild begegnen und darin ihre schlimmsten Erwartungen gegenüber dem christlichen Glauben bestätigt sehen.“

 

Die Kirche sollte um Vergebung bitten

 

Die Kirche sollte ehrlich um Vergebung für eine solche Skulptur bitten und von ihrer Haltung umkehren. Eine Kirche sollte ein Ort sein, „der mit Würde und Schönheit und nicht mit Obszönität und schockierenden antisemitischen Bildnissen geschmückt ist“. Harvey schlägt vor, die Darstellung durch etwas zu ersetzen, „das den Gott Israels ehrt, respektvoll den Juden gegenüber ist, und somit der Stadtkirche als christlichen Ort des Lobpreises wieder Ehre bringt“. Bislang zählt die Petition auf der Plattform www.change.org 1.800 Unterstützer. Auch die Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE) steht hinter dem Begehren. „Ausgerechnet an der zentralen Kirche der Reformation ist eine Skulptur vorhanden, die seit 700 Jahren die religiösen Gefühle von Juden auf das Übelste verletzt und den heiligsten Gottesnamen schmäht“, schreibt der GGE-Vorsitzende, Pastor Henning Dobers (Hann. Münden), im aktuellen Rundbrief. Alle Gespräche und Eingaben bei den Verantwortlichen hätten bisher nichts bewirkt. Man bitte deshalb um Unterstützung der aktuellen Petition.


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Pro & Kontra
 
 
30. August 2016
 
 
Streit um Steinrelief: Soll man die „Judensau“ entfernen?

 

 

 

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Die "Judensau" an der Wittenberger Stadtkirche. Foto: Paul Marx/pixelio.de

Wetzlar (idea) – Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Stein des Anstoßes: die rund 700 Jahre alte „Judensau“ an der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg. Das Steinrelief zeigt eine Sau, an deren Zitzen Juden säugen. Dadurch sollten im Mittelalter Juden gedemütigt werden. In einer Petition fordern jüdisch-messianische und charismatische Kreise, die „Judensau“ zu entfernen. Zwei Experten äußern sich dazu in einem Pro und Kontra für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar).

 

Pro: „Das Relief verletzt und beschimpft Juden, also auch Jesus Christus“

 

Der Vorsitzende der (charismatischen) Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche, Pastor Henning Dobers (Hannoversch Münden), plädiert für eine Entfernung. Die sogenannte „Judensau“ predige ihre antisemitische Botschaft seit mehr als 700 Jahren und sei damit ein gesamtkirchliches Problemerbe. Dobers: „Das Relief verletzt und beschimpft Juden, also auch Jesus.“ Es beleidige überdies den heiligsten Gottesnamen. Symbole seien nicht einfach neutral, von ihnen gehe geistliche Realität aus. Deshalb bitte man die Verantwortlichen, die „Judensau“ zu beseitigen und das Thema historisch und theologisch aufzuarbeiten, zum Beispiel in einer Gedenkstätte.

 

Kontra: Nicht die Schuld unsichtbar machen

 

Anderer Ansicht ist der Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein (Wittenberg). Geschichte lasse sich nicht entsorgen, auch wenn sie entfernt werde: „Die Wunde bleibt.“ Rhein verweist darauf, dass seit November 1988 unterhalb dieser Plastik ein Bodenrelief des Bildhauers Wieland Schmiedel angebracht ist. Es erinnert an den Holocaust. Dort heißt es: „Gottes eigentlicher Name, der geschmähte Schem Ha Mphoras, den die Juden vor den Christen fast unsagbar heilig hielten, starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzzeichen.“ Jede Stadtführung komme daran vorbei und lade die Gäste ein, die Skulptur anzuschauen und den Text zu lesen. Daraus ergebe sich ein Gesamtbild: „Die ‚Judensau‘ lastet als Schuld auf uns, doch wir wissen um unsere Schuld und bekennen sie.“ Das Relief zu entfernen hieße, „die Schuld unsichtbar zu machen, den Stachel im Fleisch einfach herauszuziehen“.


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