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Diskussion über Abtreibungen: Ist das Thema zu brisant?


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Rolf

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Diskussion über Abtreibungen: Ist das Thema zu brisant?

 

 

 

 

vom 24. Oktober 2009
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Über Abtreibungen sprachen Gudrun Kruse, Christian W. Mann, Pastor Dr. Horst Neumann, Dr. Thomas Zechlin und Rolf Wiesenhütter (v.l.).
 
 

Eutin/ | Die Bilder, die Dr. Thomas Zechlin zeigte, unterstrichen seinen einführenden Vortrag: Schon nach drei Wochen gebe es eine Anlage des Gehirns, ab der 4. Woche sei das Herz zu sehen. "Nach fünfeinhalb Wochen sieht man bereits kleine Händchen." Zechlin ist leitender Oberarzt des Zentrums für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Sanaklinik Eutin - sein Wissen brachte er am Donnerstagabend in eine Podiumsdiskussion zum Thema "Abtreibung" ein.

 

Initiator der Veranstaltung unter dem Titel "Ab wann beginnt das Recht auf Leben? Ist Abtreibung ein Menschenrecht?" war der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU. Eine weitere Frage hatte dann EAK-Kreisvorsitzende Gudrun Kruse kurz vor Beginn: "Ist das Thema vielleicht zu brisant?" fragte sie mit Blick auf ein gutes Dutzend Gäste, das im Dr.-Koppe-Saal auf der Wilhelmshöhe etwas verloren wirkte.

 

Auch der Platz auf dem Podium für die ehemalige Landes-Frauenministerin Angelika Birk blieb leer. Aber in kleinerer Runde ließe sich bestimmt intensiver diskutieren, sagte Moderator Christian W. Mann, ebenfalls EAK-Mitglied, und eröffnete den Meinungsaustausch.

 

"Abtreibung ist für mich ein Eingriff in die Souveränität Gottes", stellte Diplom-Theologe Rolf Wiesenhütter klar. Als freikirchlicher Seelsorger habe er es immer öfter mit Frauen zu tun, die nach einem Abbruch mit Schuldgefühlen zu kämpfen hätten - und vielfach an Depressionen litten.

 

"Bei späten Abtreibungen: belastend" - das war Dr. Zechlins Antwort auf die Frage, wie er empfinde, wenn er Abbrüche vornehmen müsse. Obwohl: "Müssen muss niemand", erklärte er, jeder Arzt, Pfleger oder jede Krankenschwester habe das Recht, sich auf das eigene Gewissen zu berufen.

 

Allerdings sei eine Weigerung keine Lösung, sondern vielmehr arrogant, so der Mediziner. Viele Frauen, die abtreiben wollten, befänden sich in ernsthaften Notsituationen: "So lange die Gesellschaft diese Probleme nicht lösen kann, muss sie mit Abtreibungen leben", sagte Zechlin mit Blick auf finanzielle Not oder unzureichende Angebote zur Kinderbetreuung. Allerdings sprach sich der Arzt dafür aus, Abbrüche höchstens bis zur 10. Schwangerschaftswoche zuzulassen und die Beratungen zu intensivieren.

 

Zum Hintergrund: Nur wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung entstanden ist oder eine Gefahr für das Leben der Schwangeren besteht, ist eine Abtreibung nicht strafbar. Andernfalls muss sich die Schwangere einem Gespräch bei einer staatlich anerkannten Beratungsstelle unterziehen.

 

Dazu hatten sowohl Wiesenhütter als auch einige Zuhörerinnen etwas zu sagen, mit gleichem Tenor: Betroffene hätten erzählt, dass die Gespräche sehr kurz gewesen seien - und beratend nur über den Ablauf des Eingriffs. "Wollen Sie sich das nicht noch einmal überlegen?" sei allerdings in diesen Fällen nicht gefragt worden. "Herr Zechlin hat es ja eigentlich schon gesagt: Die Baratung muss verbessert und auch an das Gewissen der Schwangeren appelliert werden", fasste Theologe Wiesenhütter zusammen.


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