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Rechtspopulisten haben „keine Ahnung von der Botschaft Christi“


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Rolf

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Bischof Dröge
 
 
24. Februar 2016
 
Rechtspopulisten haben „keine Ahnung von der Botschaft Christi“

 

Berlin (idea) – Mit scharfen Worten hat der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, vor einer „rechtspopulistischen Bewegung“ in Deutschland gewarnt. Sie versuche, sich christlich zu geben, säe aber nur Unfrieden mit ihren Parolen, sagte er in einem Gottesdienst für bedrängte Christen am Sonntag „Reminiscere“ (21. Februar) in Berlin. Er vermied es jedoch, die AfD und Pegida zu nennen. Inzwischen beschimpften, so Dröge, die führenden Köpfe der Rechtspopulisten in aller Offenheit die Kirchen: „Verlogen seien wir. Für bedrängte Christen würden wir uns zu wenig einsetzen. Wir würden die Ängste der eigenen Bevölkerung nicht ernst nehmen.“ Die Bundessprecherin der AfD, Frauke Petry, hatte der Kirche Verlogenheit in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen. Laut Dröge zeigen alle diese Parolen, „dass hier Menschen das Wort ergreifen, die weder Ahnung haben von dem, was die Kirchen in unserem Land und weltweit leisten, noch von der Botschaft Jesu Christi.“ Die Kirche engagiere sich für christliche Flüchtlinge, erhebe ihre Stimme für Bedrängte und helfe über die Diakonie in Flüchtlingslagern weltweit. Man unterstütze auch fremdsprachige Gemeinden in Deutschland, die sich für Flüchtlinge aus ihren Heimatländern einsetzten. Laut Dröge darf es die Kirche nicht hinnehmen, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Man müsse klar benennen, wo dies durch Länder und politische Systeme geschehe. Die Kirche beobachte mit Sorge, dass es auch in deutschen Flüchtlingsunterkünften Vorfälle gebe, bei denen Christen bedrängt würden. Dröge: „Wir weisen darauf hin, sorgen dort, wo wir können, dafür, dass Konflikte beigelegt werden, wie etwa in den Unterkünften der Stadtmission.“ Aber leider gebe es auch Menschen, die diese Vorfälle dazu benutzen wollten, Misstrauen zu schüren. Sie machten Stimmung gegen Flüchtlinge und besonders gegen die Muslime unter ihnen. An dem Gottesdienst wirkten auch Vertreter der eritreisch-orthodoxen Gemeinde mit. In Eritrea seien 2.000 bis 3.000 Christen um ihres Glaubens willen in Haft, so Dröge.

Die auflagenstärkste Lokalzeitung in Berlin, die B.Z., schrieb in einem Kommentar, es sei „ein großes Verdienst des Bischofs, dass er einmal im Jahr zu einem Gottesdienst ruft, der sich ausschließlich den gepeinigten Christen widmet“. Sie bildeten die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgruppe. Dröge sei in seiner Predigt aber „recht bald ein bisschen vom eigentlichen Thema“ abgekommen, so Autor Gunnar Schupelius. Dafür habe er die „rechtspopulistische Bewegung“ in Deutschland verurteilt. Schupelius: „Nun wussten wir alle, die unten im Kirchenschiff saßen, nicht genau, wen der Bischof meinte, als er von den Rechtspopulisten sprach. Wahrscheinlich habe er christliche AfD-Politiker gemeint, sagten einige, mit denen ich nach dem Gottesdienst ins Gespräch kam. Das vermutete ich auch.“ Schupelius äußerte Verständnis, „dass der Bischof erregt war und dass er gegen politischen Extremismus kämpfen möchte“. Das wolle er auch, so der Kommentator.

 

Entscheidet der Bischof, wer ein guter und wer ein schlechter Christ ist?

 

Die Predigt habe ihn aber auch verunsichert: „Da erklärt mir der hohe Würdenträger der Kirche von der Kanzel aus, dass Christen das Evangelium dann nicht verstanden haben oder sogar ins Gegenteil verkehren, wenn sie einer Partei angehören, die politisch rechts von der Mitte steht, und sich aus dieser Partei heraus bemerkbar machen.“ Schupelius fragt: „Ist das seine Aufgabe? Entscheidet der Bischof, wer ein guter und wer ein schlechter, wer ein richtiger und wer ein falscher Christ ist?“ Er habe seine Kirche so verstanden, so der Journalist, dass sie über den Dingen stehe. Das würde in diesem Fall konkret bedeuten: „Selbst wenn der Bischof die Christen der AfD für Irrläufer oder Demagogen oder überhaupt für Sünder hält, dann müsste er ihnen eine Brücke bauen, die Verständigung suchen, sie zurückholen, so wie Jesus im berühmten Gleichnis den Zöllner.“


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