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Sprach-Experten lachen über „Mitarbeita“ und „Doktoxs“


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Rolf

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Gender-Wahnsinn an Berliner Uni






Sprach-Experten lachen über „Mitarbeita“ und „Doktoxs“






Türöffna, m@n, Studirx - die Vorschläge der Arbeitsgruppe für ʺFeministisch Sprachhandelnʺ der Berliner Humboldt-Universität sorgen für Empörung und Häme. Experten bleiben gelassen: Die deutsche Sprache wird auch diese Attacke politischer Korrektheit überstehen.

Eine Broschüre mit „antidiskriminierenden“ Sprachempfehlungen, die eine Arbeitsgruppe für „Feministisch Sprachhandeln“ an der Berliner Humboldt-Universität herausgegeben hat, schlägt unter anderem vor, den „Drucker“ („er!) künftig als „Drucka“ zu bezeichnen, damit Frauen sich nicht mehr diskriminiert fühlen. Wem das nicht gefällt, der ersetzt männliche Endungen einfach durch ein Sternchen oder ein „X“: Aus dem „Doktor“ wird so der „Doktox“, bei der Visite erscheinen künftig mehrere „Doktoxs“. Auch mit dem „@“-Zeichen könnten Irritationen auf Frauenseite verhindert werden, wenn beispielsweise aus „human“ „hum@n“ werde.

Bei den FOCUS-Online-Usern schlugen angesichts solcher Ideen die Wogen hoch: „Kranker Wahnsinn“ und „Gender-Faschismus“ sei das, fand etwa User Andreas Müller. Hans Werner kritisierte zudem, dass solche Arbeitsgruppen bloß Steuergelder verschwenden würden.

Mit den „StudentInnen“ fing es an

Für Sprachwissenschaftler sind derartige Bestrebungen nichts Neues, Sprache auf Biegen und Brechen geschlechtsneutral zu verwenden. „Das begann in den 1970er-Jahren mit dem Binnen-I“, sagt Ludwig Eichinger, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) an der Universität Mannheim. „Studenten“ wurden dabei zu „StudentInnen“, „Dozenten“ zu „DozentInnen“. Die Irritation, die diese Schreibart beim Lesen auslöst, sollte dazu führen, dass solche Wörter nicht mehr als männlich wahrgenommen werden.

Durchgesetzt hat sich das Binnen-I Eichinger zufolge bis heute deshalb nur in Kreisen, die mit seiner Verwendung betonen wollen, dass sie Wert auf politische Korrektheit legen. Gleiches gilt für Schreibweisen wie „Student_innen“. Diese Variante soll auch Menschen mit einbeziehen, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, beispielsweiseTranssexuelle.

Sprache lässt sich nicht verordnen

Deshalb bleibt Ludwig Eichinger nach der Lektüre des Berliner Leitfadens „vergleichsweise unaufgeregt - auch wenn vieles gewöhnungsbedürftig klingt.“ Grundsätzlich begrüßt er sogar, dass die durch den Feminismus angestoßene Diskussion über den Gebrauch von Sprache sensibler gemacht habe für mögliche Diskriminierungen. „Manchmal muss man eben übers Ziel hinausschießen, um es zu erreichen.“ Ob und wie die aktuelle Debatte die Sprache tatsächlich beeinflussen wird, werde sich aber frühestens in 15 bis 30 Jahren zeigen - man denke nur daran, wie oft sich Frauen heute noch als „Fräulein“ ansprechen lassen müssten.

Außerdem werden sich Eichingers Überzeugung nach nur Änderungen durchsetzen, die keinen allzu großen Bruch mit der bisherigen Alltagssprache bedeuten. „Doktox“ oder „m@n“ haben also kaum eine Chance, bald im Duden zu stehen. Genauso wenig wie der Vorschlag, den die Universität Leipzig vor einiger Zeit machte: die umfassende Frauisierung“ beziehungsweise das „generische Femininum“. Heißt im Klartext: An der Universität unterrichten nur noch „Professorinnen“ - egal, ob sie männlich oder weiblich sind. „Die weibliche Form ist allerdings genauso wenig neutral wie die männliche“, kritisiert Sprach-Experte Ludwig Eichinger.

Überhaupt ließe sich Sprache nicht verordnen. Schon gar nicht, wenn die Vorschläge so wenig überzeugend seien. „Selbst wenn man künftig ‚Computa‘ schreiben würde, würde das ‚a‘ beim lauten Lesen doch wieder zu ‚er‘ abgeschliffen“, glaubt Ludwig Eichinger. Der Computer wird also weiterhin männlich klingen.

Anscheinend überzeugen die Empfehlungen der feministischen Arbeitsgruppe nicht einmal ihre eigene Universität. Zumindest sieht die einem Bericht der "Bild-Zeitung“ zufolge bislang davon ab, die Vorschläge in offizielle Vorschriften umzusetzen.

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