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Terrorgefahr in Bremen





Polizei warnt vor gewaltbereiten Islamisten




28.02.2015

Polizei in Bremen warnt vor gewaltbereiten Islamisten. Terror-Alarm in Bremen: Polizisten mit Maschinengewehren sind vor dem Dom in Stellung gegangen (Quelle: dpa)

Erst Dresden, dann Braunschweig, jetzt Bremen? In der Hansestadt hat die Polizei Hinweise auf eine Gefährdung durch gewaltbereite Islamisten erhalten. Neuesten Berichten zufolge gab es eine Festnahme. Noch ist aber weitgehend unklar, was konkret dahinter steckt.

Die Polizei in Bremen warnt vor einer Gefahr durch gewaltbereite Islamisten in der Stadt. Hinweise auf Aktivitäten potenzieller islamistischer Gefährder gebe es seit Freitagabend vonseiten einer Bundesbehörde, teilte sie am Samstagmorgen mit. Zur Abwehr dieser Gefahr gehörten unter anderem "Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum".

Radio Bremen berichtet untererdessen von einem Zugriff der Polizei. Ob dieser in einem Zusammenhang mit der Terror-Warnung steht, ist unklar. Die Polizei bestätigte die Festnahme zunächst nicht.

Zwei Personen werden beschattet

"Spiegel Online" hatte berichtet, dass die Informationen von einem deutschen Nachrichtendienst kämen. Dieser hätte auf eine "konkrete Anschlagsgefahr" hingewiesen. Daraufhin hätten die Bremer die Sonderkommission "Gold" eingerichtet. Es würden zwei Personen beschattet, die in Bremen lebten, hieß es. Auf diese Weise sollten "relevante angereiste Kontaktpersonen" identifiziert und ausfindig gemacht werden.

Die Bremer Polizei bestätigte diese Angaben auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Es würden alle relevanten Gebäude in der Stadt geschützt, sagte ein Polizeisprecher lediglich.

Polizei verstärkt Präsenz in der Innenstadt

Eine dpa-Fotografin berichtet, rund um die Bürgerschaft, das Rathaus und den Dom seien Polizeibusse zu sehen. Auch jüdische Einrichtungen würden durch Beamten mit Maschinenpistolen gesichert. In der ersten knappen Pressemitteilung der Polizei hieß es, man reagiere mit jeweils abgestimmten und angepassten Sicherheitsmaßnahmen auf die Gefährdungslage. Weitere Einzelheiten nannte die Behörde nicht.

Sport-Events finden statt

Trotz der Gefahrenwarnung soll das Bundesliga-Nordduell zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr) wie geplant stattfinden. "Derzeit ist nicht an eine Absage gedacht", sagte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin. Der Verein hält nach eigenen Angaben Kontakt zum Einsatzlagezentrum der Polizei. Es werden mehr als 40.000 Besucher im Weserstadion erwartet.

Auch das Basketball-Spiel zwischen den Eisbären Bremerhaven und den EWE Baskets Oldenburg am Samstagabend (18.30 Uhr) werde nicht abgesagt, so Eisbären-Manager Jan Rathjen. Zu der Partie in der ÖVB-Arena werden 9000 Menschen erwartet.

Terrorwarnung bei Karnevalsumzug

Zuletzt hatte eine Terrorwarnung zur kurzfristigen Absage des Karnevalsumzugs in Braunschweig geführt. Im Januar hatte die Polizei in Dresden eine Pegida-Demonstration und alle anderen Kundgebungen verboten, weil sie Hinweise auf eine konkrete Gefahr hatte.

Eine offizielle Terrorwarnung, verbunden mit deutlich verschärften Sicherheitsvorkehrungen, gab es laut Bundesinnenministerium aber bisher erst einmal: nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte im November 2010 vor einem Terroranschlag gewarnt. Er sagte damals, es gebe "relevante Sachverhalte". Die Sicherheitsvorkehrungen wurden bundesweit an Bahnhöfen, Flughäfen und Landesgrenzen erhöht. Die Polizei sperrte wenige Tage später für längere Zeit Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes - es gab Hinweise, dass islamistische Terroristen unter anderem einen Angriff auf das Haus planen könnten.