Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Evangelikale gratulieren neuem EKD-Ratsvorsitzenden


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34206 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Evangelikale gratulieren neuem EKD-Ratsvorsitzenden






Dresden (idea) – Theologisch konservative Dachorganisationen begrüßen die Wahl des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm (München) zum Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel), sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dies sei eine „Entscheidung mit Perspektive“ angesichts der großen Herausforderungen für die EKD. Die Allianz werde konstruktiv mit dem neuen Ratsvorsitzenden zusammenarbeiten. Das gelte auch für den Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), dem Diener im Hauptamt vorsteht.

Bekennende Gemeinschaften: Der EKD-Chef sollte dem Zeitgeist wehren

Auch die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands gratulierte Bedford-Strohm zur Wahl. „Wir wünschen und erhoffen uns von ihm ein christuszentriertes Engagement, das Glauben weckt und stärkt“, schrieb der Vorsitzende der theologisch konservativen Vereinigung, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg). Es gehe weniger um tagespolitische Einlassungen, als um „das leidenschaftliche Eintreten für die Grundlagen des Glaubens“ und um weniger Nachgeben gegenüber den gesellschaftlichen Mehrheitsmeinungen. Stattdessen sollte der Bischof mehr Mut haben, dem Zeitgeist zu wehren, „damit der Heilige Geist mehr Raum gewinnt“. Der 54-jährige Bedford-Strohm wurde am 11. November in Dresden von der Synode und der Kirchenkonferenz der EKD zum höchsten Repräsentanten der 23 Millionen evangelischen Kirchenmitglieder gewählt. Er erhielt 106 von 125 abgegebenen Stimmen. Es gab elf Nein-Stimmen und acht Enthaltungen. Er ist seit einem Jahr Mitglied im 15-köpfigen Leitungsgremium der EKD und tritt jetzt die Nachfolge von Nikolaus Schneider (Berlin) an, der sein Amt am 9. November niedergelegt hatte, um sich ganz seiner krebskranken Frau Anne zu widmen.

Kirche im Aufbruch

Bedford-Strohm sagte in seiner Vorstellungsrede, er wolle das weiterführen, was sich Schneider für das verbleibende Jahr der laufenden Amtsperiode vorgenommen habe. Vieles sei mit einem Aufbruch verbunden, den er mitgestalten wolle. So befinde sich die evangelische Kirche in der heißen Phase der Vorbereitung auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Er sei sich mit Schneider einig, dass es ein großes Christusfest im ökumenischen und internationalen Horizont werden solle. Dabei wolle man „die große Kraft des Evangeliums“ für die heutige Zeit bezeugen. Freilich werde man auch die Wunden beachten, die durch die Kirchenspaltung entstanden seien. Doch stehe dies nicht im Widerspruch dazu, die Reformation als Reichtum der Kirche Christi zu verstehen. Die Kirche wolle sich auch künftig in die öffentlichen Diskussionen einmischen, sich aber nicht als die „besseren politischen Kommentatoren“ aufspielen. Vielmehr gehe es darum, aus geistlicher Sicht zu den Fragen der Zeit zu reden. Nach seiner Wahl, die die Synodalen mit anhaltendem Applaus im Stehen quittierten, sagte der neue Ratsvorsitzende, die EKD werde sich nicht nur in die anstehenden ethischen Debatten einbringen, sondern auch neue Wege der Verkündigung in der digitalen Welt beschreiten.

Sozialethiker, Theologe, SPD-Mann, dessen Mitgliedschaft ruht

Bedford-Strohm ist seit drei Jahren Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Er studierte von 1981 bis 1988 Evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley. Von 1989 bis 1992 war er Assistent des in Heidelberg tätigen Sozialethikers Prof. Wolfgang Huber – von 2003 bis 2009 ebenfalls EKD-Ratsvorsitzender. Von 1997 bis 2004 war Bedford-Strohm Pfarrer an der Coburger Morizkirche. Dann wurde er Theologieprofessor an der Universität Bamberg. Er gehört der SPD an (wie seine Vorgänger Nikolaus Schneider und Wolfgang Huber), lässt aber (wie sie) im Amt die Mitgliedschaft ruhen.

Bischof Dröge in den Rat gewählt

Zuvor war der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge (Berlin), in den Rat der EKD gewählt worden. Er erhielt 119 von 133 abgegebenen Stimmen; acht votierten mit Nein, und sechs enthielten sich. Der 60-jährige Dröge ist seit 2009 Bischof. Wie er bei seiner Vorstellung vor der Synode sagte, ist er in einem evangelischen Elternhaus aufgewachsen und hat wesentliche geistliche Impulse im CVJM Bonn erhalten. Er habe aufgrund der Beschäftigung mit dem Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) das Theologiestudium aufgenommen. 25 Jahre war er Gemeindepfarrer und später Superintendent in Koblenz. Außerdem machte er eine Ausbildung zum systemischen Berater. Als Bischof stehe er einer Kirche vor, die einerseits von der Hauptstadt, andererseits vom ländlichen Raum im Osten geprägt sei. Er ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. Die EKD-Synode tagt vom 9. bis 12. November in Dresden. Das „Kirchenparlament“ besteht aus 126 Mitgliedern; 106 wurden durch die Synoden der 20 Mitgliedskirchen gewählt, 20 weitere hat der Rat berufen. Als Präses amtiert die frühere FDP-Bundesministerin Irmgard Schwaetzer (72, Berlin). Die Kirchenkonferenz ist die Vertretung der 20 Landeskirchen, die insgesamt 23 Mitglieder haben, aber nur jeweils ein Vertreter ist bei der Ratswahl stimmberechtigt.

  • 0