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Theologieprofessor kritisiert EKD-Papier


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Rolf

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Reformationsjubiläum






Theologieprofessor kritisiert EKD-Papier






Erlangen (idea) – Scharfe Kritik an dem Grundsatzpapier der EKD zum Reformationsjubiläum 2017 hat der Erlanger Theologieprofessor Reinhard Slenczka geübt. Der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), hatte den Text mit dem Titel „Rechtfertigung und Freiheit“ Mitte Mai in der Bundeshauptstadt vorgestellt. Schneider zufolge soll das Papier dazu beitragen, die Energie der Reformation in die Gegenwart zu übertragen und neu zu entfachen. Laut Slenczka werden in der EKD-Verlautbarung sämtliche Grundfehler wiederholt, „die davon ausgehen, dass man Rechtfertigung für eine zeitbedingte Erfindung von Theologen hält, die den veränderten Gesellschaftsverhältnissen anzupassen ist“. Dabei sei Jesus Christus nicht mehr Subjekt und Herr der Kirche, sondern er werde zu einem Gegenstand gemacht, der durch Theologie und Kirchenleitung vermittelt werde, schreibt Slenczka in einer ausführlichen Stellungnahme. „Wieder einmal stehen wir vor der Tatsache, dass der Rat der EKD dekretiert, wie heute und vom heutigen Menschen zu glauben, zu lehren und zu leben ist.“ Das sei aber das genaue Gegenteil von dem, was in der Reformation geschah.

Es geht um Anpassung an die Welt

Die Aufgabe von Theologie und Kirche bestehe nicht darin, Antworten auf die Fragen der Zeit zu geben, indem sie sich Vorstellungen und Forderungen der Gesellschaft anpasst, schreibt er. Aufgabe rechter Theologie sei vielmehr die notwendige Unterscheidung von wahrer und falscher Lehre, von Gehorsam und Ungehorsam gegen Gottes Gebote. Wenn es in dem EKD-Papier heiße, das reformatorische Prinzip „allein die Schrift“ (sola scriptura) sei heute so nicht mehr vertretbar, dann entscheide letztlich der Mensch selbst, was noch gelte und was nicht: „In diesem Sinne erleben und erleiden wir seit Jahren kirchenamtliche Entscheidungen, die eindeutig gegen das Wort Gottes der Heiligen Schrift sind.“ So verhält es sich laut Slenczka auch mit dem jetzt vorgelegten Papier: „Wenn Reformation Umkehr und Erneuerung der Kirche bewirken sollte, so geht es in dieser Erinnerung an die Reformation um Fortschritt und Anpassung an die Welt.“ Der 110 Seiten starke EKD-Text „Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation 2017“ erscheint in einer Auflage von 5.000 Exemplaren im Gütersloher Verlagshaus. 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) in Wittenberg. Dieses Ereignis am 31. Oktober 1517 gilt als Auslöser der Reformation.

Lob aus dem landeskirchlichen Pietismus

Ein führender Vertreter des Pietismus, Pfarrer Burkhard Weber (Wuppertal), hatte das Papier in einem Kommentar für das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum (Wetzlar) begrüßt. Der Direktor der Evangelistenschule Johanneum ist Vorsitzender der Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten und Vorstandsmitglied des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften). Eine besondere Stärke des Textes besteht nach seinen Worten darin, dass „Wort Gottes“ und „Heilige Schrift“ nicht gegeneinander ausgespielt würden – wie es leider manchmal geschehe –, sondern aufeinander bezogen würden: „So haben es nicht nur die Reformatoren getan, sondern auch der reformatorisch orientierte Pietismus und die Wort-Gottes-Theologie des 20. Jahrhunderts.“ Mit der jetzigen EKD-Veröffentlichung und der Initiative „Zeit zum Aufstehen“ werde damit zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen an Grundlagen biblisch-reformatorischer Theologie erinnert. Der geistliche Weckruf „Zeit zum Aufstehen“ theologisch konservativer Protestanten wurde am 8. April veröffentlicht. Die Initiative zur Erneuerung der Kirche will „dem Evangelium in unseren Tagen eine kräftige Stimme geben“. Bisher haben den Appell mehr als 5.800 Personen unterschrieben, darunter führende Repräsentanten aus Landes- und Freikirchen.

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