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Die Freiheit in der Kirche nimmt ab


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Rolf

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Die Freiheit in der Kirche nimmt ab






Wetzlar (idea) – Kritik an einer Einschränkung der Freiheit in der evangelischen Kirche übt der Leiter des Gemeindehilfsbundes, Pastor Joachim Cochlovius (Walsrode). Seit Inkrafttreten des neuen Pfarrdienstgesetzes im Jahr 2011 habe sich das kirchliche Binnenklima für theologisch Konservative „merklich verschlechtert“, schreibt er in einem Gastkommentar für das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum (Wetzlar). Das Gesetz ermöglicht es Landeskirchen, das Pfarrhaus für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen. Manche Kritiker dieser Praxis würden von Gemeinden ausgeladen, erhielten Hausverbot oder würden gar entlassen, so Cochlovius. So habe eine Chemnitzer Jugendkirche im Dezember 2012 die Einladung an den Evangelisten Theo Lehmann zurückgenommen, weil er sich gegen Beschlüsse der sächsischen Kirchenleitung gewandt hatte, das Pfarrhaus für gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu öffnen. Die Landeskirche habe dem Evangelisten Lutz Scheufler per Ende März 2013 gekündigt. Er hatte erklärt, die kirchenleitenden Gremien – also Landesbischof Jochen Bohl sowie die Landessynode – wegen der Öffnung des Pfarrhaus für Homosexuelle nicht länger als geistliche Leitung der Landeskirche anzuerkennen. Außerdem hätten sich, so Cochlovius, die Teilnehmer der gegen Abtreibung gerichteten Demonstration „Marsch für das Leben“ im vergangenen September nicht im Berliner Dom zum Abschlussgottesdienst versammeln dürfen. Begründung des Domkirchenkollegiums: Man sehe es als problematisch an, „die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz – wie zum Beispiel einen Schwangerschaftsabbruch oder die Präimplantationsdiagnostik – zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen ‚Marsch für das Leben’ zu machen“.

Zwangsmaßnahmen schaden der Kirche

Der Theologe erinnert daran, dass der Rat der EKD 2006 in seinem Impulspapier „Kirche der Freiheit“ erklärt habe: „Zu den Stärken des reformatorischen Christentums gehört die freie theologische Reflexion.“ Cochlovius: „Doch jetzt ziehen sich Kirchenleitungen und Gemeindevorstände anscheinend mehr und mehr aus dem freien theologischen Diskurs zurück und setzen bei ethischen Grundsatzfragen ihre Ansichten per Gesetz und Beschluss durch.“ Einer Kirche, die sich der Wirkmächtigkeit der freien Rede und des Wortes Gottes verdanke, könne diese Entwicklung nur schaden. Die Reformation sei nicht durch Zwangsmaßnahmen, sondern durch das gepredigte Wort in Gang gekommen: „Daran sollten Kirchen- und Gemeindeleitungen denken und Gesetze und Erlasse rückgängig machen, die dem Wort Gottes widersprechen und die Gewissen von Christen beschweren.“ Die Kirchengeschichte zeige, dass es durch kirchliche Zwangsmaßnahmen immer wieder zu Spaltungen gekommen sei. Der rund 650 Mitglieder zählende Gemeindehilfsbund bietet nach eigenen Angaben im kirchlichen Lehrpluralismus seelsorgerliche Hilfe und biblisch-theologische Orientierung an.

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