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Wie Evangelikale Israel und die Palästinenser sehen


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Rolf

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Wie Evangelikale Israel und die Palästinenser sehen






Auf der Konferenz in Bethlehem wurde die einseitige pro-israelische Haltung kritisiert.

Bethlehem (idea) – Die Frage, welche Haltung Christen im israelisch-palästinensischen Konflikt einnehmen, stand im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die vom 10. bis 14. März in Bethlehem stattfand. Der Geburtsort Jesu liegt im Westjordanland. Bei der Konferenz unter dem Titel „Christus am Kontrollpunkt“ übten Palästinenser heftige Kritik an der Haltung mancher Evangelikaler besonders aus den USA, die die Politik des Staates Israel vorbehaltlos unterstützen. Aus ihrer Sicht läuft der Nahostkonflikt auf die in der Bibel erwähnte endzeitliche Schlacht um Armageddon hinaus; daher müsse man sich auf „Kriege und Kriegsgeschrei“ einstellen. Vor den Folgen einer Theologie, die Gewalt in Kauf nehme, warnte der Pastor einer Baptistengemeinde in Ost-Jerusalem und Dekan am Bibelkolleg von Bethlehem, Alex Awad. Er wünsche sich eine „Intifada gegen Blutvergießen und Theologien, die den Terrorismus fördern“. Evangelikale sollten „zur stärksten Kraft für Frieden und Gerechtigkeit auf Erden“ werden. Awad kritisierte unter anderem anhaltende Versuche einer Richtung der Evangelikalen, die Heilige Schrift so auszulegen, dass sie den Palästinensern „das Recht auf ihr angestammtes Heimatland verwehren“. Evangelikale sollten Friedensstifter sein.

Kritik: Ziel ist die Vernichtung Israels

Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz ist jedoch auch als politisch einseitig kritisiert worden. Die Palästinenser würden allein als Opfer und Israel als Aggressor dargestellt. Solche Bedenken wurden bei einer Fachtagung vorgebracht, die zeitgleich von der Ökumenischen Forschungsbruderschaft und dem Jerusalemer Zentrum der jüdischen Vereinigung Bnai Brith (Söhne des Bundes) ausgerichtet wurde. Der Leiter des Zentrums, Alan Schneider, warf der Konferenz vor, die Vernichtung des Staates Israel voranzutreiben. Sie erreiche über die evangelikale Linke hinaus mittlerweise den Hauptstrom der evangelikalen Bewegung. Der modern-orthodoxe Jude Jitzschak Sanitis beschuldigte die Konferenz „Christus am Kontrollpunkt“, die internationalen Bemühungen für einen Boykott, den Abzug von Investitionen und Sanktionen gegen Israel zu unterstützen. Ferner, so hieß es auf der Fachtagung, würden falsche Informationen über die israelischen Sperranlagen verbreitet. So sei Bethlehem nicht „rundum von einer Mauer umgeben“. Gegner werfen der Konferenz ferner vor, die alte christliche Lehre, dass die Kirche zum „neuen geistlichen Israel“ geworden sei, im neuen Gewand unter Evangelikalen hoffähig zu machen.

Weltallianz als Vermittler

Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Geoff Tunnicliffe (New York), beanspruchte bei der Konferenz „Christus am Kontrollpunkt“ eine Vermittlerrolle. Es gebe in der evangelikalen Welt verschiedene Vorstellungen von der Endzeit. Einmütigkeit herrsche aber darin, dass Israel „einen besonderen Stellenwert in Gottes Souveränität“ habe und dass jedem Volk das Recht auf Sicherheit und Schutz zustehe. Man brauche umfassende Gespräche über diese Fragen. Sowohl Israelis wie Palästinenser wollten mit ihren Familien in Frieden und ohne Angst leben können. Ungeachtet unterschiedlicher Endzeitvorstellungen seien alle Christen aufgerufen, Nächstenliebe zu üben, so Tunnicliffe. Die WEA repräsentiert rund 600 Millionen Evangelikale.

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