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Limburger Bischofsresidenz kostet 31 Millionen Euro


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Limburger Bischofsresidenz kostet 31 Millionen Euro





08.10.2013



dpa


Erneut Verschwendungsvorwürfe gegen den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Die neue Residenz des katholischen Bischofs wird offenbar 31 Millionen Euro teuer. Mit Kosten von zehn Millionen Euro war ursprünglich gerechnet worden. Die neue Zahl wurde den Angaben zufolge im Zuge einer verwaltungsinternen Kostenrechnung ermittelt, die der katholische Bischof selbst für Oktober angekündigt hatte.

"Wir sind hinter das Licht geführt worden"

Der Vermögens- und Verwaltungsrat, der für die Kontrolle der Finanzen des Bischöflichen Stuhls in Limburg zuständig ist, kritisierte den Bischof scharf. Dieses Ausmaß der Kosten sei bisher völlig unbekannt gewesen. "Wir sind hinter das Licht geführt worden", sagte ein Sprecher. 2012 und 2013 sei auch nicht wie vorgeschrieben ein Haushaltsplan vorgelegt worden. Der Bischof habe zudem nicht gewollt, dass der Vermögens- und Verwaltungsrat seine Informationen über die Pressestelle des Bistums bekanntgibt.

Alle zur Verfügung stehenden Unterlagen der Finanzaffäre würden nun an die Prüfungskommission der Deutschen Bischofskonferenz weitergeleitet, teilte das Bistum weiter mit. Diese habe den Auftrag, die Einzelprojekte hinsichtlich der Kosten und der Finanzierung zu überprüfen.

Tebartz-van Elst wird Verschwendung vorgeworfen

Tebartz-van Elst steht seit längerem in der Kritik, ihm werden autoritärer Stil und Verschwendung vorgeworfen. Die Situation in seinem Bistum wurde auch vom Vatikan als problematisch eingeschätzt, Papst Franziskus schickte deshalb im September eigens einen Gesandten nach Limburg.

Gegen Tebartz-van Elst läuft auch noch ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hamburg. In diesem Fall geht es um die Aussagen über einen teuren Flug nach Indien - im Raum steht der Vorwurf einer falschen Versicherung an Eides Statt.


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Kommentar zum Limburger Bischofsskandal






Prunk, Protz und Weltferne






Weg mit dem Protz - Katholiken wünschen sich frischen Wind im Geist von Papst Franziskus.



Ein Kommentar von Maria Magdalena Held


Die Katholiken sind schwer gebeutelt. Schon längst klafft ein riesiger Graben zwischen den Kirchenfürsten mit ihren lebensfremden Doktrinen und den Gläubigen. Immer deutlicher wurde gerade unter den konservativen Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. das Grummeln der Laienbewegungen und der Priester an der Basis. Seelsorger und protzende Kirchenfürsten – das passt heute nicht mehr zusammen, das hat noch nie gepasst.

Prunk, Protz, Weltferne - das hat ja fast Tradition in der katholischen Kirche. Aber wie kann ein Bischof lügen? Das ist der Gipfel für viele Katholiken. Das ging 2010 nicht im Fall des Augsburger Bischofs Walter Mixa, das geht auch jetzt nicht bei Tebartz-van Elst.

Altlasten der früheren Päpste

Auf Papst Franziskus ruhen viele Hoffnungen, doch er trägt schwer an Altlasten. Alle Bischöfe und Kardinäle in Deutschland sind noch von seinem Vorgänger und vor allem seinem Vorvorgänger ernannt. Der polnische Papst Johannes Paul II. hat die beiden deutschen Skandalbischöfe der letzten Jahre, Mixa und Tebartz-van Elst, ausgewählt und ernannt. 2003 wurde Tebartz-van Elst Weihbischof in Münster, 2008 Bischof in Limburg. Schon vor zehn Jahren wunderten sich viele Katholiken über die Weihe des mit 44 Jahren extrem jungen Priesters zum Bischof. Was hatte ihn so ausgezeichnet?

Wie will er mit seiner Gemeinde den Weihnachtsgottesdienst feiern? Wird er von seinem überteuerten Adventskranz erzählen? Was hat er jungen Familien zu sagen, die jeden Euro umdrehen müssen, wenn sie ein Haus bauen wollen?


Gelder und Hoffnungen verspielt

Er verprasst Geld, er zerstört Vertrauen, er zerstört Hoffnungen. Nicht im Fokus der Medien sind derzeit seine weiteren Aufgaben in der Kirche: Seit 2011 ist Tebartz-van Elst Vorsitzender der Kommission Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz. In dieser Funktion verteidigt er die konventionelle Ehe und Familie als bevorzugte Lebensform der Kirche. 2008 der erste Skandal in diesem Umfeld: Er beruft einen Priester ab, der im Dom in Wetzlar ein gleichgeschlechtliches Paar segnet - nicht traut -, das zuvor standesamtlich eine Lebensgemeinschaft eingegangen ist. Eine feine Gratwanderung innerhalb der Vorgaben der katholischen Kirche.

Diese Haltung der Kirchenoberen lässt zahlreiche Priester verzweifeln, sie stürzt sie in Gewissenskonflikte: Gehorsam der Kirche gegenüber oder Seelsorge in Übereinstimmung mit dem eigenen Gewissen? Nah am Menschen, nah an den Geschiedenen, nah an den gleichgeschlechtlichen Paaren, nah an den homosexuellen Priestern, nah an den Problemen der Basis.

Höfische Elemente, klerikaler Dünkel - schon 2010 klare Worte der Laien
Im selben Jahr gelangte ein Brief von Laien, Priestern und Sprechern der Bewegung "Wir sind Kirche" aus Limburg an die Öffentlichkeit. Adressat war ihr Bischof. Von "selbstverliebten Ritualen" ist die Rede, von "Hochglanzkitsch", "höfischen Elementen" und von "klerikalem Dünkel". Die Schreiber warnten vor einer Gemeinschaft der "Nachbeter und Kopfnicker". Misstrauen, Rückzug und Abschottung warfen sie seiner Amtsführung vor. Priester und Mitarbeiter hätten Furcht vor Bischof und Bistumsleitung entwickelt, die Folge wären Resignation, Ermüdungserscheinungen, Krankheiten, Rückzugstendenzen gewesen.

Deutliche Worte. Haben die Schreiber 2010 schon geahnt, welche Skandalwelle anrollen wird? Kein gutes Klima für eine Zusammenarbeit in der Krise, in der die Schäfchen schon den guten Hirten der Kirche weglaufen.

Bahn frei für den Stil von Papst Franziskus

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird sehr einsam Weihnachten feiern, wohl mit einem schlichten Adventskranz, nicht in einer exklusiven Hauskapelle. Die Kirche wird ein neues Aufgabenfeld für ihn finden, darin hat sie Übung. Hoffentlich eines, in dem er nicht viel Schaden an Menschen anrichten kann. Bischof wird er bleiben, denn die Weihe ist lebenslang und er ist immer noch relativ jung für einen Bischof.

Bleibt zu hoffen, dass er bald die Bahn frei macht für einen Mann auf dem Bischofsstuhl, den Papst Franziskus auswählt.

11.10.2013 | t-online.de


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