Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Das Böse im Menschen erkennen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34223 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!






Das Böse im Menschen erkennen



Kann ein Scan Menschen entlarven, die ein Verbrechen planen? Neueste Erkenntnisse aus der Gedankenforschung.

Von FOCUS-Online-Redakteurin Christina Steinlein

Ungefähr 400 Millionen Menschen reisen jedes Jahr in die USA ein – wenn es nach der Sicherheitsbehörde Department of Homeland Security (DHS) geht, sollen sie alle ab 2012 überprüft werden. An jedem Flughafen, jeder Zollstation, jedem Grenzübergang soll es Roboter geben, die quasi per Ferndiagnose feststellen, ob ein Mensch böse Absichten hat. Im Rahmen des Project Hostile Intent (PHI) sollen nichtinvasive Sensoren und Software entwickelt werden, die alles aufnehmen, was verdächtig ist oder auf Feindseligkeit hinweist. Nach der Forschungsagentur des Pentagons könnten das Blutdruck, Herzschlag, Schwitzen, der Gesichtsausdruck oder Gang sein.

Das klingt zunächst, als hätte jemand zu viel ferngesehen. Schließlich sind schon die Ergebnisse fragwürdig, die ein Lügendetektor liefert. Und dabei werden bei der betroffenen Person immerhin direkt körperliche Parameter wie Blutdruck, Puls und Atmung gemessen, während es „nur“ darum geht, eine Lüge, die in just diesem Moment erzählt wird, zu entlarven. Wer einen terroristischen Akt plant, wird aber unter Umständen schon lange vorher in das Land einreisen.

Das Gesicht verrät ungewollt Geheimnisse

Eine Vorstufe dessen, was die Homeland Security plant, wird an etlichen amerikanischen Flughäfen schon seit vergangenem Jahr verwendet: Im Rahmen des Spot-Programms (Screening passengers through observation techniques) werden die Gesichter von Flugreisenden gescannt. Speziell geschultes Sicherheitspersonal beobachtet deren Mimik, um verdächtige Personen auszumachen. Das ist nicht abwegig. Schon lange ist bekannt, dass Menschen, wenn sie etwas verbergen wollen, sich durch entgleiste Gesichtszüge entlarven. Oft dauert es nur einen Sekundenbruchteil, bevor die glänzende Fassade wieder errichtet ist. Für ein geschultes Auge reicht das aber – noch dazu, wenn es die Unterstützung von Videomaterial hat. In Zeitlupe kann jede solche Mikroexpressionen, wie die entgleisten Gesichtszüge genannt werden, erkennen.

Die Methode basiert auf knapp 40-jähriger Forschung des Emotionspsychologen Paul Ekman, Professor an der Universität von Kalifornien, der als einer der 100 einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts gilt. Er hat in den 70er-Jahren herausgefunden, dass der Mensch ein Mimikrepertoire hat, das angeboren und überall auf der Welt gleich ist. Demnach gibt es sieben Grundemotionen, die alle Menschen auf gleiche Weise ausdrücken: Glück, Wut, Angst, oder Ekel. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend hat er mit einem Kollegen zusammen das Facial Action Coding System (Facs) entwickelt, das alle Gesichtszüge, die einem Menschen mit seinen circa 50 Gesichtsmuskeln möglich sind, katalogisiert. Allerdings sind nur gut geschulte Menschen in der Lage, sie dann auch richtig zu interpretieren. Es mag vielleicht noch einfach sein, zu sagen, dass ein Mensch nervös ist – aber für Nervosität gibt es viele Gründe.
  • 0