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Rolf

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Homosexualität in evangelikalen US-Kirchen - Stimmen aus dem schwulen Untergrund






Tabuisiert und verteufelt - Homosexualität und Christentum, das ging in den USA lange überhaupt nicht zusammen. Doch bei den evangelikalen Kirchen hat ein Umdenken eingesetzt.

Evangelikale Christen in den USA stellen über Jahrhunderte überlieferte Ansichten zu Schwulen und Lesben infrage. Der Druck kommt von keiner Schwulenbewegung und auch von keinem wegweisenden Urteil. Es ist eine Veränderung, die aus der Kirche selbst kommt. Immer mehr schwule und lesbische evangelikale Christen sprechen über die massiven Schwierigkeiten, die es ihnen bereitet, ihren Glauben und ihre sexuelle Orientierung miteinander zu versöhnen.

Studenten und Ehemalige an christlichen Colleges haben schwule und lesbische Selbsthilfegruppen gegründet - eine Entwicklung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar war. Eine Reihe von Erfahrungsberichten sind erschienen. Gerad erst kam ein Werk des Autoren Jeff Chu mit dem Titel "Liebt mich Jesus wirklich? Eine Pilgerreise auf der Suche nach Gott in Amerika" auf den Markt. Der homosexuelle evangelikale Anwalt Paul Southwick hat ein Video-Projekt gestartet: "Auf dem Campus Gottes: Stimmen aus dem schwulen Untergrund", heißt es, Schwule und Lesben berichten darin über ihre Erfahrungen in christlichen Hochschulen.

Knappe Mehrheit für die Homo-Ehe

So etwas zeigt offensichtlich Wirkung. "Es gibt eine wachsende Zahl von uns, die aufwächst und eine bestimmte Geschichte über gleichgeschlechtliche Beziehungen hört, die bei uns einfach keinen Widerhall mehr findet", sagte Wesley Hill, ein 32 Jahre alter Dozent an der Dreifaltigkeitsschule für geistliche Berufe in Pennsylvania, einem konservativen anglikanischen Seminar. Hill hat ein Buch geschrieben über Glauben und Homosexualität. "Wir wollen einen Schutz, den frühere Generationen von Evangelikalen nicht hatten oder haben wollten."

Eine Umfrage aus dem Februar vom Öffentlichen Institut für Religionsforschung ergab, dass sieben von zehn Evangelikalen gleichgeschlechtliche Ehen ablehnen. Bei den jüngeren Gläubigen gibt es dagegen eine knappe Mehrheit für die Homo-Ehe. Jüngere Christen sind aufgewachsen mit Freunden und Verwandten, die ihre Homosexualität offen leben, einige empfinden das Festhalten an traditionellen Ehe-Schemata sogar als schädlich für die Kirche, wie eine andere Studie ergab.

Gleichgeschlechtliche Ehen rechtmäßig anerkannt

Die Führer der evangelikalen Kirchen nehmen die Bewusstseinsänderung durchaus wahr. Als der Oberste Gerichtshof der USA vergangene Woche gleichgeschlechtliche Ehen als rechtmäßig anerkannte, reagierten sie nicht nur damit, den Wert der traditionellen Ehe zwischen Mann und Frau zu betonen. Sie hielten ihre Gläubigen auch an, in der Art und Weise, wie sie ihren Glauben ausdrückten, rücksichtsvoller zu agieren. Für Außenstehende mag das nur wie eine Nuance wirken. Für Christen, die davon überzeugt sind, dass gleichgeschlechtliche Ehen, ihren Glauben herausfordern, ist es ein riesiger Schritt.

"Wir dürfen unseren Glauben nicht verstecken, aber wir müssen miteinander sprechen, Beziehungen aufbauen und Gnade zeigen", schrieb etwa Ed Stetzer, Leiter des Forschungszentrums der Südlichen Baptisten in Amerika.

Wenige Tage zuvor hatte sich der Vorsitzende von Exodus International, Alan Chambers, bei den Homosexuellen für "Jahre unangebrachten Leidens" entschuldigt. Die christliche Gruppe hatte versucht, mit Beratung und Gebeten Menschen ihre gleichgeschlechtliche Orientierung auszutreiben. Er werde weiter an der "biblischen Sichtweise festhalten, das Sexualität für die heterosexuelle Ehe geschaffen sei", sagte er. Seine Organisation will er jedoch schließen und seine Kraft künftig dafür aufwenden, Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen zu versöhnen.

"Es gibt keinen Wandel"

Pastor Russell Moore, Leiter für politische Fragen bei den Südlichen Baptisten, bremst allerdings, in den Zusammenbruch von Exodus International zu viel hineinzuinterpretieren. "Es gibt keinen Wandel in der christlichen Sexualethik, weil es den nicht geben kann. Für uns ist es eine Frage der Treue zum Evangelium", sagt er. Aber auch er sieht eine gewisse Veränderung bei konservativen Gläubigen. Es gebe eine Annäherung an eine Debatte über Sexualität, die "authentischer und ehrlicher" sei.

Gene Robinson war der erste Bischof in der Anglikanischen Kirche, der offen mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammen lebte. Vor einigen Monaten sprach er über die Aufregung, die herrschte, als er 2003 zum Bischof von New Hampshire gewählt wurde. "Alle haben gedacht, es wird einen schrecklichen Knall geben. Aber es war ein wundervoller Abend. Die Fragen an mich waren absolut ehrlich, bedacht und vertrauensvoll", sagte er. "Eine Menge von Leuten kam mit einer festen Meinung, und eine Menge von Leuten ging verwirrt. Das ist wirklich gigantisch."

mei, AP
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