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Von unseren Glaubenskonflikten. (3)


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Rolf

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J.Kroeker





Von unseren Glaubenskonflikten. (3)






"So spricht der Herr Zebaoth: Das Fasten im vierten und das Fasten im fünften Monat soll dem Hause Juda zur Freude und Wonne werden und zu angenehmen Festtagen. Liebet nur die Wahrheit und den Frieden!"

Sach. 8,19 f.

Das war die positive, große, gewaltige Gotteskunde für ein seufzendes, innerlich zerrissenes Volk. Was sollte durch dieses Wort geschehen? Doch nichts anderes, als dass der Blick der Trauernden einmal hinweggelenkt werden sollte von dem Gegenwärtigen hin zu dem Kommenden. Der wesentliche Inhalt dieser großen Gotteskunde war nichts Geringeres als jene gewaltige Heilsbotschaft, dass die Auferstehung des Neuen aus den Trümmern der Vergangenheit noch viel herrlicher sein wird, als das Untergegangene gewesen ist.

Daher werden die einstigen Fasttage zu Gedenktagen der Freude und Wonne gemacht werden. Denn nicht dem Tode, dem Leben gehört die Zukunft. Nicht dem Gericht, der Gerechtigkeit gehört die Erde. Nicht der Verelendung, sondern der Erlösung gehört der Mensch und seine Kultur.

So sollte durch diese wunderbare Gotteskunde der Blick der innerlich so zerrissenen Seele einmal gelöst werden von Trauer- und Gedenktagen. Er sollte geweitet werden für das Große, das die Barmherzigkeit Gottes in Zukunft zu geben vermag. Die Gläubigen Judas sollten innerlich loskommen von ihrem Fasten und wieder ein wartendes Volk werden. Denn allein den Wartenden gehört die Zukunft. Nur wer ein Neues, ein Größeres wie eine lebendige Hoffnung in seiner Seele trägt, wird auch Neues vorzubereiten und Größeres zu ererben vermögen.

Möchte Gott es auch uns geben, dass wir nicht stehen bleiben bei unserem Fasten, bei den Gedenktagen unserer zusammengebrochenen Größe und bei dem Wehklagen über unser zertrümmertes Glück. Nicht als ob wir uns über so manches Dunkle der Gegenwart hinwegtäuschen wollten. Nicht, als ob wir sagen wollten: "Friede, Friede!", wo kein Friede ist. Nicht, als ob wir uns über den Schutt und die Trümmer auch auf heiligen Gebieten so hinwegsetzen wollten, als gäbe es für die Hand der Bauenden im Reiche Gottes nichts mehr zu tun.

Das wäre innere Unwahrhaftigkeit. Wenn je, so dürstet die Gegenwart auf allen Gebieten des Lebens nach durch und durch wahren Persönlichkeiten. Nein! Wer aber dauernd seinen Blick auf den Boden der Gegenwart und auf die zurückgelassenen Trümmer der Gerichte richtet, der steht eines Tages mit gebrochener Kraft da. Er erweist sich unfähig zu schöpferischem Mitwirken an jenem Neuen, das Gott zu geben vermag. Bleiben wir stehen bei unserem Fasten, dann verlieren wir Den, der unsere Fasttage durch das Neue der Zukunft in Freude und Wonne verwandeln will.
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