Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Ist mit dem „C“ keine Wahl zu gewinnen?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








Ist mit dem „C“ keine Wahl zu gewinnen?






Berlin (idea) – Ist das Ende christlicher Politik gekommen? Dieser Frage geht der Journalist Till-R. Stoldt (Düsseldorf) in der Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin) nach. Anlass bietet ihm eine Tagung der nordrhein-westfälischen CDU am 7. Mai in Bonn. Alle Teilnehmer – darunter der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski (Düsseldorf), und der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (Essen) – hätten dort betont, dass es eine „christliche Politik“ gar nicht gebe, sondern lediglich Christen, die sich in die Politik einbringen – und zwar in allen Parteien. Sie versuchten, ihr politisches Handeln an christlichen Grundwerten auszurichten, zögen aber daraus unterschiedliche Konsequenzen.

„Tiefe Kluft“ zwischen Leben und christlicher Lehre

Der Grund für den Verzicht auf eine dezidiert „christliche“ Politik liegt laut Stoldt in der abnehmenden Glaubens- und Kirchenbindung der Bevölkerung. So habe Laschet festgestellt, es sei heute für Parteien nicht mehr ratsam, sich allzu großer Nähe zur Kirche zu rühmen, wenn sie Wahlen gewinnen wollten. Es bestehe eine „tiefe Kluft zwischen manchen Lehrmeinungen der Kirche und der Lebenswirklichkeit der Menschen“. Auch Präses Rekowski beobachtet einen „machtvollen Trend zur Entkirchlichung“.

Hat eine „entweltlichte“ Kirche Vorteile?

Laut Stoldt gehen besonders Sozialdemokraten und Grüne immer stärker auf Distanz zur Kirche. Das zeige sich an Forderungen, etwa das Tanzverbot an „stillen“ christlichen Feiertagen wie Karfreitag zu lockern, Kreuze aus öffentlichen Gebäuden zu entfernen oder die Sonderregelungen des kirchlichen Arbeitsrechts einzuschränken. Laut Stoldt sollten die Kirchen die wachsende Distanz der Parteien zum Anlass nehmen, „ihrerseits die Vorteile größerer Distanz zur Politik zu nutzen“. Der Journalist erinnert an die Mahnung von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011, dass das missionarische Zeugnis einer „entweltlichten, auch von der politischen Last befreiten Kirche“ klarer zutage trete.

  • 0

#2
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 194 Beiträge

Alle Teilnehmer – darunter der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski (Düsseldorf), und der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (Essen) – hätten dort betont, dass es eine „christliche Politik“ gar nicht gebe, sondern lediglich Christen, die sich in die Politik einbringen – und zwar in allen Parteien.



Also dann wollen wir diesen Wirrwarr doch einmal aufdröseln:
In Art.21, § 2 GG heißt es u.a. "„Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. ...". Was doch wohl soviel heißen soll, daß die Parteien versuchen, auf die politische Willensbildung des Volkes Einfluss zu nehmen. Es sollen also von den Parteien auch Impulse ausgehen, die die Bürger in ihrer politischen Willensbildung und somit auch in ihren Wahlentscheidungen beeinflussen! D.h. doch letztlich auch, daß die Parteien sehr wohl auch in der Lage sind/sein sollen, die "res publica" ("öffentliche Sache") zu beeinflussen. Diese Einflussnahme der Parteien erstreckt sich über sämtliche Gebiete öffentlichen Interesses dieses Staatswesens. Da eines der größten "Interessengebiete" dieses Staatswesens die "Religion" ist, gehört es demnach zu den lt. GG definierten Aufgaben jeder Partei, entsprechende "Politik" zu betreiben. Wir kennen in diesem Staat ja z.B. Abrbeitgeber-, oder Arbeitnehmerplotik, wir kennen Schul-, Sozial- Familienpolitik und Wirtschaftspoltik. Diese alle sind Bestandteil der polit. "Willensbildung" aller Parteien. Wehe aber es geht an Kirchen- oder Religionspolitik, dann sind die Parteien hierfür nicht mehr verantwortlich, da hat das Mitwirken an der polit. Willensbildung der Bürger ein Ende. Und die Vertreter der großen Volkskirchen nicken dies (aus opportunistischen Gründen?) ab!
Und im vorliegenden Fall befremdet dies umso mehr, als daß die Partei mit dem dreigestrichenen C+++ in ihrem derzeit geltenden Grundsatzprogramm vom 03.12.2007 u.a. folgendes schreibt:
"Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands ist die Volkspartei der Mitte. Ihre Politik beruht auf dem christlichen Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott."
Bei dem Begriff "beruht" denke ich in diesem Zusammenhang dann an ein Ruhekissen, an ein Nickerchen nach oppulentem Festmahl. Oder sollten die das tatsächlich ernst meinen mit ihrer Politik, die sich auf das "christliche Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott" beruft. Wenn es doch keine "christliche Politik" gibt, warum schreibt man dann das ins Programm einer Partei mit Tausenden von Mitgliedern, die über die Politik einer Nation (mit)entscheiden will? Und kann dann der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet unter dem beifälligen Nicken der Kirchenvertreter beider Volkskirchen erklären, daß es keine "christliche Politik" gäbe. Dann wird es aber höchste Zeit, daß sich die Partei mit dem C+++ vom Acker macht und sich umbenennt!

So habe Laschet festgestellt, es sei heute für Parteien nicht mehr ratsam, sich allzu großer Nähe zur Kirche zu rühmen, wenn sie Wahlen gewinnen wollten. Es bestehe eine „tiefe Kluft zwischen manchen Lehrmeinungen der Kirche und der Lebenswirklichkeit der Menschen“. Auch Präses Rekowski beobachtet einen „machtvollen Trend zur Entkirchlichung“.


Ein ehrliches Wort, aber dann bitteschön auch das lästige "C" aus dem Parteinahmen entfernen, weil ja doch noch der eine oder andere Traditionalist aus dem "christlichen" Lager der Meinung sein könnte, er würde sich mit seiner Wahlentscheidung auch gleich noch einen Ablass für Sünden einhandeln.
Andererseits kann die Entfernung der Politik von den "Kirchen" ja auch gute Früchte tragen: Mir sind die "Hirtenbriefe" diverser (kath.) Kirchenführer noch in lebhafter Erinnerung, die rechtzeitig vor anstehenden Wahlen ein "gottgefälliges Wahlverhalten" zugunsten gewisser Parteien empfahlen. Wie überhaupt festzuhalten ist, daß das "Reich der Himmel" eine Monarchie (mit Gott als einzigem Regenten und Machthaber) und keine Demokratie ist.

Laut Stoldt sollten die Kirchen die wachsende Distanz der Parteien zum Anlass nehmen, „ihrerseits die Vorteile größerer Distanz zur Politik zu nutzen“.

Diesem kann ich uneingeschränkt beipflichten. Die Liebedienerei der großen Kirchen aus opportunistischen Gründen gegenüber polit. Parteien in den letzten Jahrzehnten, könnte endlich einer schriftgemäßen Betrachtung staatlichen Handelns Raum geben.

mfg
wme
  • 0