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Seelsorge-Organisationen kritisieren Grünen-Vorstoß


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Rolf

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Seelsorge-Organisationen kritisieren Grünen-Vorstoß






Berlin/Tamm/Reichelsheim/Kassel (idea) – Mit Unverständnis haben Seelsorge-Organisationen und die Deutsche Evangelische Allianz auf einen Vorstoß der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen reagiert. Sie will therapeutische Angebote verbieten lassen, die minderjährigen Homosexuellen helfen sollen, ihre sexuelle Orientierung zu verändern. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Volker Beck, hatte am 23. März erklärt, die Fraktion werde dazu einen eigenen Gesetzentwurf einbringen. Danach sollen Verstöße mit einer Geldbuße von mindestens 500 Euro geahndet werden. Sogenannte „Konversionstherapien“ hätten ein „erhebliches, gesundheitliches Risiko“, so Beck. Als Folge solcher Behandlungen seien Ängste, soziale Isolation, Depressionen und eine erhöhte Selbstmordrate wissenschaftlich nachgewiesen. In der „religiös-fundamentalen Ecke“ in Deutschland gebe es zahlreiche Angebote, die vorgäben, „Homosexuelle von ihrer Orientierung heilen zu können“, sagte Beck. Wenigstens Kinder und Jugendliche müssten davor geschützt werden. In fundamentalistischen Kreisen werde „oftmals Druck auf Jugendliche ausgeübt, sich solchen Programmen zu stellen“. Das mache „die Situation in den Familien nur noch schlimmer“.

DIJG: Inhalt des Gesetzentwurfs wissenschaftlich nicht haltbar

In der Begründung des Gesetzentwurfs werden einige Organisationen genannt, darunter die SeelsorgeOrganisation „Wüstenstrom“ (Tamm bei Stuttgart) und das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ der „Offensive Junger Christen“ (Reichelsheim im Odenwald). Wie die Leiterin des instituts, die Ärztin Christl Vonholdt, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, ist das Hauptargument des Gesetzentwurfs wissenschaftlich nicht haltbar, dass nämlich Therapien zur Abnahme homosexueller Empfindungen schädlich seien und Jugendliche deshalb davor geschützt werden müssten. Auch operiere der Entwurf mit einer „falschen und unsachlichen Terminologie“. So gehöre der Begriff „Konversionstherapie“ vor allem zum Wortschatz der Kritiker. Das Institut lehne ihn als irreführend ab. Wie Vonholdt weiter sagte, gebe es keinen Grund, Jugendlichen und den sie begleitenden Therapeuten die Behandlungsfreiheit abzusprechen. Der Gesetzentwurf ziele aber auf einen solchen unzulässigen Eingriff in die gesetzlich gewährleistete Autonomie jeder Therapie, deren Ziel und Methoden zwischen Therapeut und Klient vereinbart würden.

„Wüstenstrom“: Menschen nicht auf „sexuelle Identität“ festlegen

Auch die Organisation „Wüstenstrom“ vertritt die Auffassung, dass homosexuell empfindende Menschen das Recht haben, sich zu verändern. Es widerspreche der Menschenwürde, die „sexuelle Identität“ einer Person festzulegen, erklärte die Organisation anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens. Nach ihren Angaben betrachten manche Schwule ihre Sexualität nicht als angeboren, sondern als Folge von frühkindlichem Missbrauch, und suchten deshalb Hilfe. Andere seien überzeugt, dass eine homosexuelle Praxis nicht der Bibel entspreche. Der Respekt vor ihrer Menschenwürde gebiete es, ihnen die erbetenen Hilfen zu ermöglichen, anstatt sie zu einer homosexuellen Lebensweise zu ermutigen. Die Feststellung einer „sexuellen Identität“ führe dazu, dass Hilfsangebote für Christen mit konflikthaft erlebter Sexualität zunehmend kriminalisiert würden.

Evangelische Allianz: Hilfesuchende nicht diskriminieren

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel), erklärte gegenüber idea, es diene der notwendigen gesellschaftlichen und politischen Diskussion zu Fragen der Sexualethik und der Homosexualität nicht, „wenn Herr Beck ständig neue Feindbilder – die der Wirklichkeit nicht entsprechen – erstellt, um sie anschließend zu bekämpfen“. Zwar unterstützten die Deutsche Evangelische Allianz und die mit ihr verbundenen Gruppen keinesfalls die Manipulation der sexuellen Orientierung von Menschen: „Wo Menschen allerdings aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erhebliche psychische Probleme haben und Hilfe suchen, bieten einige wenige Vertreter des evangelikalen Spektrums Hilfe – auch therapeutisch legitimiert – an.“ Dass es diese Hilfesuchenden gebe, werde von Beck unterschlagen. Diener: „Diese Diskriminierung von Menschen die unter ihrer sexuellen Orientierung leiden, möchten wir als Deutsche Evangelische Allianz nicht hinnehmen.“ Ebenfalls könne man es nicht akzeptieren, dass evangelikale Christen durch die Äußerungen von Beck „auf das Themenfeld der Homosexualität reduziert und in fundamentalistische und demokratiefeindliche, zudem menschenverachtende Zusammenhänge gestellt werden“. Das Thema Homosexualität sei für evangelikale Christen „eine aufgedrängte Debatte“.

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