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Gott hat ein Gesicht


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Rolf

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Gott hat ein Gesicht






Sabatina James wehrte sich gegen ihre Zwangsheirat und wurde Christin - nun wird sie mit dem Tod bedroht

Muslimische Repräsentanten im deutschsprachigen Europa bemühen sich, ihre Religion als tolerant darzustellen. Doch die Realität in islamischen Ländern sieht oft anders aus - wie das Beispiel von Sabatina James zeigt. Die 30-Jährige wuchs in Pakistan auf und kam als Zehnjährige mit ihrer Mutter nach Österreich, wo ihr Vater bereits arbeitete. Mit 18 trat sie vom Islam zum Christentum über. Seither wird sie - jetzt in Deutschland - verfolgt. Günther Klempnauer sprach mit ihr.

Frau James, warum stehen Sie unter Polizeischutz?

James: Ich bin von meiner eigenen pakistanischen Familie mit dem Tod bedroht worden, als ich vom Islam zum Christentum konvertiert bin. Deshalb bin ich bereits im Jahre 2006 in das Opferschutzprogramm in Deutschland aufgenommen worden. Heute nehme ich in Vorträgen, in meinen Büchern und Fernsehsendungen aufgrund meiner Erfahrungen kritisch Stellung zum Islam. Dadurch fühlen sich islamische Fundamentalisten verunsichert, sprechen von Blasphemie und schicken mir Todesdrohungen. Manchmal frage ich meine Nachbarn, ob sie mich begleiten können, wenn ich mal draußen spazieren gehen will. Alle paar Monate muss ich meinen Wohnsitz wechseln.

Ist es für Sie nicht eine furchtbare Belastung, durch Deutschland zu reisen und nicht zu wissen, wo Sie zu Hause sind?

James: Ich weiß schon, wo ich zu Hause bin. Mein Zuhause ist immer da, wo Gott mich hinführt. Ich bin zwar ständig an neuen Orten, aber ich weiß, wofür ich lebe. Die Verfolgung ist der Preis, den ich für meine Berufung zahlen muss. Trotz der ständigen Bedrohung zahle ich aber lieber diesen Preis, als ein Leben ohne Sinn zu führen.

Worin besteht Ihre Berufung?

James: Ich mache mich zur Anwältin junger muslimischer Frauen, die nach Deutschland kommen und in ihren Familien Gewalt erleben, zur Kinderehe oder Zwangsheirat gezwungen werden. Die jüngste Studie des Bundesfamilienministeriums hat ergeben, dass im Jahr 2008 über 3000 Muslima zwangsverheiratet worden sind. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Diese jungen Frauen sind oft völlig verzweifelt und hilflos. Die Selbstmordrate bei jungen Musliminnen in Deutschland ist doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen Einheimischen. Ich möchte den Frauen helfen, nicht ihr Leben zu beenden, sondern ihr Schweigen.

Bereits im Alter von zehn Jahren können muslimische Mädchen mit einem Mann verheiratet werden. Ihre Ehegatten sind oft um ein Vielfaches älter.


Wie kamen Sie nach Europa?

James: Ich bin mit zehn Jahren nach Österreich gekommen. Mein Vater hat als Kranfahrer in Linz gearbeitet und seine Familie aus Pakistan nachgeholt. Wir wohnten in einem Dorf, in dem wir uns als einzige ausländische Großfamilie relativ schnell integriert haben. Auch zu den Nachbarn hatten wir ein herzliches Verhältnis. Mich quälte aber zunehmend die Frage, wie die unverheiratete Frau von nebenan mit ihren Kindern so unbekümmert zusammenleben konnte. Ich dachte, sie müsse wohl eine Ehebrecherin sein. Im Islam wäre sie von ihrer Familie verstoßen oder getötet worden.

Wollten Sie als junges Mädchen eine fromme Muslima sein?

James: Ich wollte Allah näherkommen, schaffte es aber nicht. Er war unnahbar. Mein Glaube an Allah war geprägt von ständiger Angst. Beängstigend war für mich auch die Vorstellung, nun in einem Land - Österreich - inmitten von Ungläubigen zu leben und mich auf Kosten meiner Religion anpassen zu müssen. In diesem Zwiespalt leben sehr viele Migranten, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa in einen fremden Kulturkreis kommen. Das begann für mich schon bei der Kleidung. Meine österreichischen Klassenkameradinnen mobbten mich, weil ich im Hochsommer langärmelige Pullis anziehen musste. Meine Eltern verboten mir, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Die Theatergruppe war für mich tabu; denn für meinen Vater waren Schauspielerinnen Prostituierte. Ich musste als Teenager um jede Freiheit kämpfen, meistens vergeblich.

Kam es auch zu Gewaltanwendungen?

James: Leider wurde von meiner Mutter auch Gewalt als Druckmittel angewendet. Sie hat mich an den Haaren durch die Wohnung gezogen. Oft habe ich mich im Bad eingesperrt, weil ich Angst vor brutalen Schlägen hatte. Irgendwann bin ich dann geflüchtet in die Notschlafstelle für Jugendliche in Linz. Ich war 16 Jahre alt. Dort habe ich erzählt, im Sommer würden meine Eltern mit mir nach Pakistan fliegen, um mich zu verheiraten. Ich hätte furchtbare Angst. Die Sozialarbeiter führten Gespräche mit meinen Eltern, die nach ihrem Eindruck vernünftig und westlich schienen. Deshalb vertrauten sie ihnen und schickten mich wieder nach Hause. Denn mein Vater hatte behauptet, er würde mich niemals zu einer Ehe zwingen.

Hat sich Ihre Befürchtung bewahrheitet?

James: Kurz darauf verbrachte ich mit meiner Familie den Urlaub in Pakistan und sollte meinen Cousin heiraten. Ich weigerte mich. Mein Vater setzte mich unter Druck: »Solange du deinen Cousin nicht heiratest, kommst du nie wieder zurück nach Österreich.« Sie sind abgereist und haben mich zurückgelassen ohne Dokumente und Reisepass, sodass ich Pakistan nicht verlassen konnte. Fortan bewachte mich die Mutter meines Cousins, die meine Schwiegermutter werden sollte.

Was hat Ihre Tante mit Ihnen gemacht?

James: Ich wurde in der pakistanischen Metropole Lahore in die Koranschule geschickt. Als ich dort ankam, glaubte ich, in ein Gefängnis zu kommen. Ich ging durch ein großes Eisentor, das Tag und Nacht bewacht war. Die Mädchen durften sich nicht unverschleiert außerhalb des Schulgebäudes aufhalten. Unsere Lehrer saßen während des Unterrichts immer hinter einem Vorhang, weil Männer Frauen öffentlich nie in die Augen schauen dürfen. Den ganzen Tag mussten wir Koranverse auswendig lernen. Bisher hatte ich immer noch geglaubt, dass Allah nicht damit einverstanden sein könnte, wie meine Eltern den Koran auslegten. Aber hier musste ich erkennen, dass sie sich auch in der Erziehung strikt an ihn gehalten haben. Oft habe ich geweint. Eine Koranschülerin fragte mich, warum ich weine. »Weil ich meinen Cousin heiraten muss«, erwiderte ich. »Warum findest du das so schlimm?«, wollte sie wissen und meinte: »Er ist doch ein Stadtjunge, und du hast ihn vor der Hochzeit gesehen. Er ist nicht mal doppelt so alt wie du.« Sie konnte mein Problem gar nicht verstehen und erzählte mir, ihre Mutter habe sie mitgenommen auf einen Basar. Dort habe sie Kleider gekauft und dann einen Mann geheiratet, den sie vorher noch nie gesehen hatte. Auf meine Frage, ob sie diesen Mann liebe, antwortete sie: »Es geht nicht um Liebe, es geht um Unterwerfung.«

… unter den Mann?

James: Genau das ist der Punkt. Und das hängt mit der Religion zusammen. In Pakistan darf eine Frau ohne Einwilligung des Vaters nicht heiraten. Sie darf auch keinen Nichtmuslim heiraten. Das ist islamisches Recht. Leider werden in Koranschulen Suren nur auf Arabisch auswendig gelernt, ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Man muss sich schon die Mühe machen, die Verse in die eigene Muttersprache zu übersetzen. Sonst kommt man nie dahinter.

Wie stellten Sie sich Ihre Zukunft vor?

James: Ich musste wieder zurück nach Österreich, aber wie? Notgedrungen habe ich zum Schein der Ehe mit meinem Cousin zugestimmt. Es gab keine Alternative. So kam mein Vater nach einem halben Jahr nach Pakistan, um mich mit meinem Cousin zu verloben. Danach flogen mein Vater und ich zurück nach Wien.

Haben Sie dann als Frau und Mann gelebt?

James: Nein, wir waren ja noch nicht verheiratet. Aber mein Cousin hat mich wiederholt sexuell missbraucht, als ich bei meiner Tante in Pakistan wohnte. Das war für mich sehr schlimm. Immer wieder habe ich an Selbstmord gedacht. Ich wurde sehr krank und litt unter Bulimie. Ich habe regelrecht mein Leben ausgekotzt. Meine muslimische Verwandtschaft in Pakistan meinte, ich stünde unter dem Fluch Allahs, der mich wegen meines Widerstands gegen die Zwangsheirat bestraft habe.

Als Sie wieder nach Hause kamen, vertrauten Sie sich einem Christen an.

James: Ich war wieder eingetaucht in den westlichen Lebensstil. Im Gymnasium kam ich mit einem Mitschüler ins Gespräch, der ziemlich oft in der Bibel las, was mich als Muslima beeindruckte; denn außer meiner Klassenlehrerin in der Grundschule war ich bisher keinem bekennenden Christen begegnet. Mein Vater pflegte immer zu sagen: »Schau dir die Christen an. Ihre Kirchen sind leer und die Bordelle voll.« Doch das deckte sich nicht mit meiner Erfahrung. Ich sah die Christen von einer anderen Seite, als sich ein Klassenkamerad zu Jesus bekehrte. Zu Christian, so hieß er, hatte ich im Laufe der Zeit großes Vertrauen gewonnen und sagte ihm, meine Eltern würden mich zwingen, meinen Cousin zu heiraten, damit er nach Österreich einreisen könne. In meiner Verzweiflung habe ich Allah um Hilfe angefleht und fünfmal am Tag gebetet. Und nichts passierte.

Was faszinierte Sie an der Bibel?

James: Zu Weihnachten schenkte Christian mir eine Bibel. In der Nacht saß ich voller Trauer auf meinem Bett und weinte. Ich schrie zu Gott und fragte ihn: »Wer bist du? Allah, Buddha, Krishna oder Jesus?« Und ich schlug die Bibel wahllos auf und las voller Überraschung folgenden fettgedruckten Vers: »Wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, werde ich mich von euch finden lassen.« Es kam mir vor, als hätte ich mein ganzes Leben lang Gott angerufen und das erste Mal die richtige Nummer gewählt. Da hat jemand abgehoben am anden Ende. Ich habe mich gefragt: Warum ist das mit dem Koran nicht passiert, in dem ich täglich gelesen habe? Warum hat Allah nicht geantwortet? Und ich habe angefangen, das Neue Testament zu lesen. Dann stieß ich auf Jesus und war fasziniert von seiner Person.

Worin unterscheiden sich Jesus und Mohammed?

James: Als Muslima wurde ich gelehrt, die Feinde des Islam zu hassen und zu verfluchen. Und jetzt lese ich in der Bergpredigt Jesu: »Du sollst deinen Feind lieben.« Einer von beiden hat unrecht. Dann bin ich auf die biblische Geschichte gestoßen, in der die Pharisäer eine Ehebrecherin steinigen wollen. Und Jesus sagt zu ihnen: »Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.« Auch zu Mohammed kommt eine Ehebrecherin, die er aber nicht von ihrer Schuld freispricht, sondern zur Steinigung freigibt. Den menschenfreundlichen Gott fand ich in der Bibel. Gott hat ein Gesicht, und das heißt Jesus Christus. Er vergibt Schuld und führt in die Freiheit. Und danach sehnte ich mich. Er bietet mir seine Gnade an, wenn ich mich für ihn entscheide. Mein Vater bedroht mich mit dem Tod

Als Sie getauft und Christin wurden, lebten Sie noch zu Hause, und die Heirat mit Ihrem Cousin war letztlich noch nicht vollzogen. Wie haben Sie diesen Konflikt gelöst?

James: Als meine Eltern von meiner Bekehrung zum Christentum erfuhren, setzte mein Vater mir eine Frist von zwei Wochen: Wenn ich nicht innerhalb dieser Zeit wieder Muslima würde, sei ich ein Kind des Todes. Er hatte als Zeugen einen islamischen Geistlichen mitgebracht, der mich mit gefalteten Händen beschwor: »Bitte, lass mich das nicht tun, was ich dann zu tun habe.« Mit andern Worten, er müsse dann diese Todesdrohung wahrmachen.

Wie haben Sie darauf reagiert?

James: Ich bin daraufhin zur Polizei gegangen und sagte zu dem Beamten, ich sei vom Islam zum Christentum konvertiert und mein Vater habe mich mit dem Tod bedroht. Das mache mir Angst. Er antwortete lapidar: »Na, Fräulein, dann werden Sie wieder Muslim. Es ist doch wurscht, ob Sie an Jesus oder Allah glauben.« Und dann erzählte ich ihm von der Zwangsheirat mit meinem Cousin. Da horchte er auf und ging von einem Extrem ins andere: »Was Ihre Eltern getan haben, ist schwere Nötigung, Körperverletzung und Freiheitsentzug. Ich muss Ihren Vater verhaften.« Aber das wollte ich nicht. Da ich mich geweigert hatte, die Heiratsurkunde zu unterschreiben, hat es einfach mein Vater getan. Dadurch durfte mein Cousin nach Österreich kommen. So war ich also verheiratet, ohne es zu wissen.

Ihre Kritiker werfen Ihnen vor, dass Sie Zwangsehe und Kinderheirat vor allem in Verbindung mit Mohammed bringen …

James: Der Prophet Mohammed war über 50 Jahre alt, als er mit einem neunjährigen Mädchen das Bett teilte. Mohammed gilt für Muslime als das höchste moralische Vorbild. Alles, was er getan und gesagt hat, sollen die Gläubigen buchstabengetreu befolgen. Kürzlich hat der Großmufti von Saudi Arabien das Heiratsalter für Mädchen wenigstens auf zehn Jahre heraufgesetzt.

Ein bekannter Brüsseler Anwalt verlangte in einem Pariser Buchladen Ihr Buch »Sterben sollst du für dein Glück«. Der arabische Verkäufer sagte: »Dieses Buch führen wir nicht. Aber wenn ich der Autorin auf der Straße begegnen sollte, würde ich sie töten.« Sie müssen doch ständig damit rechnen, von Islamisten umgebracht zu werden.

James: Ich glaube zunächst einmal, dass mein Leben nicht in der Hand eines Islamisten, sondern in Gottes Hand liegt. Solange Gott mich leben lässt, um den islamischen Frauen in ihrer Ausweglosigkeit beizustehen und Hoffnung zu geben, werde ich diese Aufgabe erfüllen. Das ist meine Berufung. Deshalb fürchte ich mich nicht.
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