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Pfarrermangel: Die evangelische Kirche mit Nachwuchssorgen


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3 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Pfarrermangel: Die evangelische Kirche mit Nachwuchssorgen






Von: Barbara Schneider


Die Chancen auf einen Job waren für evangelische Theologiestudenten lange nicht so gut wie heute. Inzwischen wirbt manche Landeskirche offensiv um junge Pfarrer. Denn fast alle evangelischen Landeskirchen plagt der Nachwuchsmangel.


Die evangelischen Landeskirchen schlagen Alarm. Den rund 21.000 Pastoren, die derzeit in Deutschland aktiv sind, folgen immer weniger junge Theologiestudenten nach. Fast alle evangelischen Kirchen stehen in einigen Jahren vor Nachwuchsproblemen, prognostizierte daher unlängst der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Er ist mit dieser Einschätzung nicht alleine.

Die Studierendenzahlen sind seit Jahren rückläufig. Allein in den zurückliegenden zehn Jahren ließen sich Zweidrittel weniger Studenten in die landeskirchlichen Listen für den Dienst in der Kirche eintragen. Ende 2011 standen noch rund 2.400 Studenten auf den landeskirchlichen Listen für Pfarrdienstanwärter. An Universitäten und kirchlichen Hochschulen waren zum Wintersemester 2011/2012 mehr als 5.400 Studenten mit dem Berufsziel Pfarramt eingeschrieben.

Vermutlich liegt die Zahl derjenigen, die tatsächlich den Pfarrberuf anstreben, irgendwo dazwischen. "Studierende wollen sich nicht frühzeitig binden", erläutert Joachim Ochel, Referent für theologische und kirchliche Ausbildungen der Evangelischen Kirche in Deutschland. "Die landeskirchlichen Listen haben ihren Zwangscharakter verloren." Es gebe zudem berufliche Perspektiven für Theologen neben dem Pfarramt.

Der Göttinger Praktische Theologe Jan Hermelink beobachtet unterdessen bei vielen Studierenden eine gewisse Skepsis gegenüber dem Beruf des Pfarrers. "Der Pfarrberuf ist der Beruf, der am stärksten in die private Lebensführung eingreift", sagt er. Einer nicht repräsentativen Umfrage unter Studenten in Göttingen, Leipzig und Halle zufolge studieren anders als in den 70er und 80er Jahren heutzutage vor allem junge Leute aus dem binnenkirchlich-frommen Milieu Theologie.

"Wer jetzt anfängt, Theologie zu studieren, hat beste Chancen von der Kirche später übernommen zu werden", warb der württembergische Finanzdezernent Martin Kastrup auf der Synode im Herbst. Und das nicht nur in der württembergischen Landeskirche. Die hannoversche Kirche rechnet ab 2017 mit Vakanzproblemen. Selbst die kleine lippische Kirche, die jahrelang keinen Nachwuchs einstellte, will ab 2013 wieder junge Theologen aufnehmen.

Und noch ein weiterer Trend ist zu beobachten: Neben der Nordkirche hat auch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz inzwischen ihre Türen für Bewerber aus anderen Landeskirchen geöffnet. Auch die Kirche von Kurhessen-Waldeck weist ausdrücklich darauf hin, dass Bewerbungen aus allen Landeskirchen willkommen sind.

Der Hintergrund ist offensichtlich: Viele Landeskirchen bekommen in den nächsten Jahren deutlich zu spüren, dass die Pfarrer aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand treten. In Westfalen etwa gehen bis 2030 rund 1.470 Theologen in den Ruhestand. In der hessen-nassauischen Kirche scheiden in den nächsten Jahren mehr als 900 Pfarrer aus dem Dienst. Und Württemberg rechnet ab 2019 teilweise mit mehr als 100 Pfarrern pro Jahr, die in den Ruhestand wechseln.

Parallel machen sinkende Mitgliederzahlen und rückläufige Kirchensteuermittel den Kirchen zu schaffen. Ein damit einhergehender Stellenabbau wird jedoch das Problem Pfarrermangel nicht lösen können. Die hessen-nassauische Kirche kündigte etwa an, bis 2019 mehr als 120 Pfarrstellen abzubauen. Gleichzeitig will sie jedoch bis 2029 rund 550 Nachwuchstheologen einstellen.

Darüber hinaus gehen mehrere Landeskirchen inzwischen in die Offensive: Mit Schnuppertagen an Gymnasien will die bayerische Landeskirche in Zukunft über das Berufsbild der evangelischen Pfarrer informieren. Einen ähnlichen Kurs fährt die hannoversche Landeskirche. Auch hier sprach sich Bischof Meister dafür aus, in Zukunft verstärkt an den Schulen um junge Theologen zu werben.
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#2
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Pfarrermangel: Die evangelische Kirche mit Nachwuchssorgen

Die Chancen auf einen Job waren für evangelische Theologiestudenten lange nicht so gut wie heute. Inzwischen wirbt manche Landeskirche offensiv um junge Pfarrer. Denn fast alle evangelischen Landeskirchen plagt der Nachwuchsmangel.

Naja, solange es um "Jobs" geht, wie jene Jobs in der Wirtschaft, können die organisierten Landeskirchen ja nichts anderes tun als die Werbetrommel zu rühren. Und wenn man sich auf dem Arbeits-, bzw. Studierendenmarkt in Konkurrenz mit anderen Angeboten wähnt, wird man wohl oder übel auch an den Gehältern nicht vorbeikommen. Doch woher nehmen und nicht stehlen bei sinkenden Zahlern von Kirchensteuer?
Ich persönlich sehe in diesem "Mangel" auch einen Fingerzeig des Herrn der Gemeinde. So, wie sich in den letzten Jahren in den Beschlüssen der Synoden zunehmend widergöttliche Entwicklungen breitgemacht haben, muss ER eingreifen. Eingreifen, bis entweder den letzten, verharrenden Wiedergeborenen klar wird, daß in ihrer Gemeinde längst nicht mehr Christus das Haupt ist, und sie sich zeigen müssen: oder aber, daß diese Kirchen und Gemeinden von sich aus den "Betrieb" mangels Finanzen und Personal einstellen.
Diese Aussage mag hart erscheinen, hat aber Parallelen in der Geschichte Israels: ähnlich wie jene in die Verbannung weggeführt wurden, weil sie den wahren Gottesdienst verlassen hatten, und erst unter den Entbehrungen zur Einsicht (wenn auch meist nur für kurze Zeit) kamen, könnte der Herr der Gemeinde auch hier "die Spreu vom Weizen" trennen zu wollen.

Die evangelischen Landeskirchen schlagen Alarm. Den rund 21.000 Pastoren, die derzeit in Deutschland aktiv sind, folgen immer weniger junge Theologiestudenten nach. Fast alle evangelischen Kirchen stehen in einigen Jahren vor Nachwuchsproblemen, prognostizierte daher unlängst der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Er ist mit dieser Einschätzung nicht alleine.

Und hört man darob Signale der Einsicht, hört man Bitten um Gebet und Fürbitte, von einem Schuldbekenntnis kann man derzeit eh nur träumen.

Der Herr der Gemeinde hätte da gewiss "Lösungsvorschläge". Jedoch frägt IHN überhaupt?
lg wme
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#3
he geiht

he geiht

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Moin,
Dazu fällt mir diese Gedicht ein aus dem Buch Ein Christ bekommt es mit der Welt zu tun
Autor Erwin Brezing Aussat Verlag das Buch ist leider vergriffen

Auf manchem Kirchturm steht ein Hahn,
der ist von fern schon zu ersähen.
Und hört man ihn auch niemals krähen,
erinnert er uns doch daran,
wie Petrus seinen Herrn verließ,
der ihn einst den "Fels" der Kirche hieß.

Seht, wie der Hahn im Wind sich dreht!
So zeigt er sich den Leuten allen,
um einem jeden zu gefallen-
auch dem, der nur vorübergeht.
Kommt uns die Frage nicht dabei,
ob er Symbol der Kirche sei....?

Ach fing´ er doch zu krähen an,
damit durch Mark und Bein ihr´s gehe
und jenes Wunder dann geschähe,
daß sie sich selber gäbe dran-,
was sich im Wind nicht drehen läßt!
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#4
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Moin,
Dazu fällt mir diese Gedicht ein aus dem Buch Ein Christ bekommt es mit der Welt zu tun
Autor Erwin Brezing Aussat Verlag das Buch ist leider vergriffen

Auf manchem Kirchturm steht ein Hahn,
der ist von fern schon zu ersähen.
Und hört man ihn auch niemals krähen,
erinnert er uns doch daran,
wie Petrus seinen Herrn verließ,
der ihn einst den "Fels" der Kirche hieß.

Seht, wie der Hahn im Wind sich dreht!
So zeigt er sich den Leuten allen,
um einem jeden zu gefallen-
auch dem, der nur vorübergeht.
Kommt uns die Frage nicht dabei,
ob er Symbol der Kirche sei....?

Ach fing´ er doch zu krähen an,
damit durch Mark und Bein ihr´s gehe
und jenes Wunder dann geschähe,
daß sie sich selber gäbe dran-,
was sich im Wind nicht drehen läßt!

Ja mein Lieber,
das erinnert mich stark an jene alte "Bauernweisheit":
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter,
oder es bleibt wie es ist.
Der Eindruck, daß die Schrift nur noch als "Geschichten-Buch" wahrgenommen wird, täuscht nicht! Selbst wenn der Hahn dreimal krähen würde, käme dort niemand auf die Idee, daß man evtl. den Herrn der Gemeinde längst verraten hat. Warum auch, wo es doch am Lagerfeuerchen der Welt so wohlig ist.
Und so darf der Hahn krähen, soviel er will: das Kirchenvölkchen macht doch, was ES will!
lg. wme
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