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Lebensbericht von Irene


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Rolf

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Lebensbericht von Irene




Ich möchte Euch erzählen, wie ich Jesus Christus als meinen Heiland und Retter fand.
Ich bin 1940 in Ostpreussen geboren und bin von Geburt an taub, aber noch sehend. 1945 bin ich mit meiner Familie aus Ostpreussen geflohen und kam nach Süddeutschland. Dabei erlebten wir viele wunderbare Führungen Gottes. Ich habe neun Jahre lang die Gehörlosenschule in Dillingen an der Donau besucht. Anschliessend drei Jahre die Gehörlosen-Berufsschule in Winnenden bei Stuttgart. Ich wurde zur Damenschneiderin ausgebildet. Nach meiner Ausbildung kam ich wieder nach Hause zu meinen Eltern in Memmingen. Dort fand ich eine Arbeitsstelle in einer Mantel- und Kostümfabrik. Meine Eltern waren Christengläubig. Sie baten mich: Ich solle täglich in der Bibel lesen. Ich tat es und las doch nur schöne Geschichten in der Jugendbibel. Die Jugendbibel ist leicht verständlich zum Lesen. Doch ich verstand nicht, was Gottes Wort für mich bedeutet.

Als ich 19 Jahre alt war, ging ich zum erstenmal zur Bibelfreizeit für Gehörlose nach Wilhelmsdorf bei Ravensburg. Dort war es für mich bei der Bibelstunde immer so langweilig. Ich liebte weiterhin das Vergnügen der Welt. Ein paar Jahre später kam ich wieder zur Bibelfreizeit. Dort traf ich Dieter Dettling. Er erzählte aus seinem Leben, wie er zum lebendigen Glauben an Jesus Christus kam. So ein lebendiges Zeugnis hatte ich vorher noch nie gehört. Es hatte mich wachgerüttelt. Dieses Zeugnis hatte mich lange Zeit begleitet und mich immer wieder zum Nachdenken gebracht.

Inzwischen hatte ich Josef, meinen Mann, kennengelernt und mich mit ihm verlobt. Im Jahr 1964 nahm ich Josef mit auf die erste Osterfreizeit nach Oberstdorf. Dort sahen wir am Eingang des Freizeitheims ein grosses Schild. Da stand geschrieben: ‹Wo wirst Du die Ewigkeit verbringen?› Wir fragten uns untereinander: «Wo sollen wir die Ewigkeit verbringen? Im Himmel oder in der Hölle?»Diese Frage verschoben wir auf später, weil wir gerade kurz vor unserer Hochzeit standen.

Drei Monate nach der Hochzeit waren wir auf einer Herbst-Bibelfreizeit für Gehörlose. Dort hatte Gott mein Herz geöffnet durch ein Bibelwort. Darin sagt Jesus:
Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, der wird gerettet
Johannes 10,9. Und
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater ausser durch mich
Johannes 14,6. Dieses Wort hatte mich angesprochen. Ich habe dann Jesus als meinen persönlichen Heiland und Retter angenommen. Am gleichen Tag hat mein Josef sein Leben auch Jesus Christus übergeben - ohne dass ich es wusste. Am nächsten Morgen erzählten wir Herrn Stempfle, unserem Freizeitleiter, voller Freude davon. Er freute sich mit uns und sagte: «Sehr schön, aber in der Nachfolge Jesu zu leben ist nicht immer leicht». Dieses Wort zur Nachfolge Jesu hatte ich am Anfang noch nicht ganz verstanden. Im Laufe der Jahre lernte ich die Bibel immer tiefer kennen. Später merkte ich, dass mir die Glaubenstaufe fehlte. Bei einer Gelegenheit wurde ich 1979 mit einer Gruppe von Gehörlosen im Schwarzwald getauft.
Irene
Gott schenkte uns drei gesunde und hörende Söhne: Jürgen, Robert und Joachim. Später besuchten wir mit unseren Kindern regelmässig eine hörende Gemeinde. Auch besuchten wir ein- bis zweimal im Monat die CGG. Unsere Kinder haben sehr früh Jesus Christus als ihren Heiland ins Leben aufgenommen.


Das Jahr 1985 war das schwerste Jahr im meinem Leben. Meine Augen fingen an zu erblinden. Für mich war es eine grosse Umstellung. Im Februar kam ich ins Krankenhaus zu einer OP. An einem Tag morgens im Krankenhaus las ich in der Bibel-Losung noch in Schwarzschrift:
Wir schwiegen still und sagten: Des Herrn Wille geschehe
Apostelgeschichte 10,14. Ich dachte zuerst an meinen Vater, weil er am gleichen Tag ins Krankenhaus kommen musste. Um die Mittagszeit kam mein Vater zu mir und ich hatte ihm erzählt, was ich am Morgen in der Losung gelesen hatte. Und dann eine Stunde später kam mein Josef mit einer schrecklichen Nachricht zu mir: Robert, unser Sohn sei auf dem Heimweg von der Schule vom Fahrrad gestürzt und war sofort tot. Er war nur 16 Jahre alt geworden. Ich war sehr erschüttert und dachte gleich an das Losungswort:
...des Herrn Wille geschehe
So hatte Gott mich vorher durch das Wort vorbereitet. Aber wir durften getrost wissen, dass Robert gewiss beim Herrn ist. Robert war vor seinem Heimgang sehr überzeugt und aktiv für den Herrn gewesen. Drei Monate später, im Juni, war meine liebe Mutter auch heimgegangen. Und wiederum zwei Monate später war Roberts Freund Thomas durch Asthma plötzlich heimgegangen.

Inzwischen lernte ich das Lormen und die Blindenschrift. Es war nicht so einfach. Doch ich hatte es mit Willen, Ausdauer und mit Gottes Hilfe geschafft. So hatte ich ein schweres Jahr erlebt. Aber Gott hatte uns immer wieder durch sein Wort gestärkt und geholfen. Nun lebe ich seit 20 Jahren mit meiner Taubblindheit. Das war kein leichtes Los. Aber ich bin dem Herrn dankbar für meine liebe Familie und auch für liebe Freunde, die mich unterstützen und mir helfen. Ich erlebe, dass Gott mir immer wieder neue Kraft und Mut gibt. So darf ich auf 42 Jahre in der Nachfolge Jesu zurückschauen. Wieviele Probleme, Schwierigkeiten und Leid habe ich in meinem Leben in der Nachfolge Jesu kennengelernt. Gott hat mir - hat uns - wunderbar geholfen und durchgetragen. Ich erinnere mich immer wieder an das Wort:
Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus an Euch
1. Thess.5,18. Der Herr ist Treu!

Irene
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