Keine Antworten in diesem Thema

[Rolf]

Für alle, die neu sind
die nachgefragt haben
einen Tages
die gefunden haben
was sie nicht suchten
die sich gelöst haben
zur rechten Zeit
die Angst haben
das es niemals aufhört
aber den Mut
es täglich zu ertragen


Es Schmerzt...


ES SCHMERZT, entdecken zu müssen, daß Du betrogen wurdest - daß das, was Du dachtest die ‘einzig wahre Religion’, der 'Weg zur totalen Freiheit', in Wirklichkeit eine Sekte war.

ES SCHMERZT, wenn Du erfährst, daß die Menschen, denen Du völlig vertraut hattest - bei denen Du gelernt hattest sie nicht in Frage zu stellen - Dich über den Tisch gezogen haben, obgleich vielleicht unwissentlich.

ES SCHMERZT, wenn Du weißt, daß Dein Vertrauen zu Gott sich nicht geändert hat - nur Dein Vertrauen in eine Organisation - doch Du wirst des Verrates beschuldigt, wirst als Unruhestifter, als ‘Judas’ beschuldigt. Es schmerzt um so mehr, wenn es die eigene Familie ist oder Freunde sind, die diese Anschuldigungen aussprechen.

ES SCHMERZT zu erfahren, daß ihre Liebe und Anerkennung Dir gegenüber an die Bedingung geknüpft war ein gutes Mitglied zu sein. Dies hinterläßt so tiefe Wunden, daß Du versuchst es zu verdrängen. Alles das Du möchtest, ist zu vergessen - aber, wie kann man Familie und Freunde vergessen?

ES SCHMERZT, den Ausdruck des Hasses in den Augen jener zu sehen, die Du liebst - die unüberhörbare Stille, wenn Du versuchst mit ihnen zu reden. Es verletzt tief wenn Du versuchst Dein Kind zu umarmen und es bleibt wie eine Statue stehen, so als wärst Du nicht anwesend. Es ist wie ein Messerstich wenn Dein Ehepartner Dich anschaut, als ob Du von Dämonen besessen wärest und Deine Kinder lehrt, Dich zu hassen.

ES SCHMERZT, wenn Du Dir klar wirst, daß Du von vorne beginnen mußt. Du fühlst, daß Du viel Zeit verloren hast. Du fühlst Dich betrogen, enttäuscht, mißtrauisch gegen jeden, auch die Familie, Freunde und auch andere Ehemalige.

ES SCHMERZT, wenn Du merkst wie schuldig oder beschämt Du Dich fühlst über das, das Du warst - sogar darüber sie verlassen zu haben. Du fühlst Dich niedergeschlagen, verwirrt, einsam. Du findest es schwierig eigene Entscheidungen zu treffen. Du weißt nicht was Du mit Dir selber machen sollst, jetzt wo Du so viel Zeit hast - aber trotzdem hast Du schlechtes Gewissen, Zeit mit Erholung zu verbringen.

ES SCHMERZT, wenn Du das Gefühl hast, als hättest Du den Bezug zur Realität verloren. Du fühlst Dich so als würdest Du irgendwo ‘dazwischen’ schweben, und fragst Dich ob es Dir wirklich besser geht, und hast Heimweh nach der Sicherheit, die Du in der Gruppe hattest und doch weißt Du, daß Du nicht zurück kannst.

ES SCHMERZT, wenn Du Dich ganz alleine fühlst - daß es so aussieht, als ob niemand verstehen kann was Du durchmachst. Es schmerzt, wenn Du merkst, daß dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fast nicht mehr vorhanden sind.

ES SCHMERZT, wenn Du dem "wir haben es Dir gesagt" deiner Familie und Freunde, auch wenn das nicht ausgesprochen wird, entgegen treten mußt. Es gibt Dir das Gefühl, noch dümmer zu sein, als Du Dich ohnehin schon fühlst - Dein Vertrauen und Selbstwertgefühl werden noch weniger.

ES SCHMERZT, wenn Du merkst, daß Du alles für die Sekte aufgegeben hattest - Deine Ausbildung, Karriere, Finanzen, Zeit und Energie - und nun mußt Du versuchen einen Job zu finden oder die abgebrochene Ausbildung wieder aufzunehmen. Wie kannst Du nur all diese fehlenden Jahre erklären?

ES SCHMERZT, weil Du weißt, daß obwohl Du betrogen wurdest Du allein dafür verantwortlich bist. All diese vergeudete Zeit ....., letztendlich ist es, was es zu sein scheint - vergeudete Zeit.--------------------------------------------------------------------------------

Der Schmerz der Trauer

Eine Sekte zu verlassen ist, als hätte man einen nahen Verwandten verloren, oder wie der Bruch einer Beziehung. Das Gefühl wird häufig beschrieben als Betrug durch jemanden, den man sehr geliebt hat. Auch das Gefühl nur ausgenutzt worden zu sein.

Es ist ein Prozeß der Trauer der durchschritten werden muß. Während die meisten Menschen verstehen, wenn eine Person nach einem Todesfall oder Vergleichbarem normalerweise trauert, finden sie es schwer zu verstehen, daß ähnliches in so einer Situation zutrifft. Es gibt keine sofortige Heilung für das Leid, die Verwirrung und dem Schmerz. Wie bei allen Trauerperioden ist die Zeit ein Heiler. Einige Leidtragende fühlen sich deswegen schuldig oder denken, es sei falsch diese Trauer zu haben. Sie sollten es nicht - es IST normal. Es ist NICHT falsch Verwirrung zu fühlen, Unsicherheit, Enttäuschung, Schuldgefühle, Wut, Mißtrauen - all dieses ist Teil des Heilungsprozesses. Mit der Zeit werden diese negative Gefühle durch klares Denken, Freude, Frieden und Vertrauen ersetzt werden.


JA - ES SCHMERZT!
ABER DER SCHMERZ WIRD MIT DER ZEIT, GEDULD UND VERSTÄNDNIS GEHEILT.

Autor: Jan Groenveld, Cult Awareness & Information Centre, Australien


Gottes Segen
Euer vorbeigehender Gast