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Rolf

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Wo finden sich extreme Ansichten - im Schöpfungswerk oder in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung?






Die Journalistin Tina Baier fällt ein gewagtes Urteil über die evangelische Lukas-Schule und ihr christliches Bekenntnis

(MEDRUM) Die private evangelische Lukas-Schule in München steht im Brennpunkt des Artikels "Methoden an evangelischer Privatschule" von Tina Baier, der am 19.10.12 in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. Es geht um die Sinnhaftigkeit und Akzeptabilität von Methoden, die nach Darstellung Tina Baiers an der Lukas-Schule praktiziert werden. Die Autorin zeichnet ein bizarres Bild von dieser Schule und meint am Ende, dort würden extreme Ansichten vertreten. Sie kritisiert insbesondere Ingo Resch, Mitglied des Vorstands der Lukas-Schule, der Baier das Bildungsgeschehen erläutert hat, und stellt fest, er scheine nicht der einzige mit extremen Ansichten zu sein. Es stellt sich die Frage: Welche Ansichten Reschs stuft Tina Baier als extrem ein und bezeichnet sie diese zu Recht als extrem? Oder hat die Journalistin vielleicht sogar selbst extreme Ansichten, denen sie ihre Werturteile über Resch und die Lukas-Schule unterwirft?

In den ersten beiden Teilen ihres Artikels zeichnet Tina Baier das Bild einer Schule, die - wie Baier behauptet - fundamentalistisch ausgerichtet sei. Dies sei nicht bekannt und genau darin liege das Problem, schreibt die Journalistin. Sie fügt dabei einige ausgewählte Facetten aus dem Schulleben aneinander, die ihr Urteil vermeintlich zu bestätigen scheinen, vom Vorstand des Trägervereins aber entweder nachvollziehbar erklärt, teilweise bestritten und zum Teil als frei erfunden bezeichnet werden (Einzelheiten dazu finden sich in der Stellungnahme zu dem Artikel „Himmel und Hölle" unter www.lukas-schule.de). Für Baiers Artikel sind die dafür maßgeblichen Tatsachen offenbar unerheblich. Sie spielen keine erkennbare Rolle. Es gibt kein Für, sondern nur ein Wider die Lukas-Schule. Angeblich, so Resch, hatte die Journalistin bereits angekündigt, sie werde einen negativen Beitrag schreiben. Wenn das ihre Absicht war, ist es ihr gelungen, wie besonders auch der dritte und letzte Teil ihres Artikels zeigt.

Tina Baier gibt im dritten Teil ihres Artikels, der mit dem Zitat "Gott hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen" überschrieben ist, Teile der Äußerungen wieder, die Ingo Resch im Gespräch mit Baier gemacht hat. Bauer schreibt:

"Wir halten uns streng an den Lehrplan", sagt Resch. "Im Religionsunterricht ist Gott der Schöpfer." Im Biologieunterricht werde "ein geschichtlicher Werdeprozess aufgezeichnet".

Später im Gespräch wird Resch deutlicher: Er kenne Äußerungen, wonach Darwins Evolutionstheorie eine Lüge sei, von Leuten aus der evangelischen Landeskirche. Daran sei nichts Schlimmes. "Entschuldigen Sie, haben wir nicht Meinungsfreiheit und Forschungsfreiheit?", fragt er und spricht von "Gesinnungsterror", der eine kritische Evolutionsforschung verhindere.

Und Homosexualität werde heute geradezu propagiert. "Das ist nicht biblisch. Gott hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen, weil er wollte, dass sie sich vermehren, das geht nun mal nur heterosexuell."

Danach fragt Baier:

"Ob es an der Lukas-Schule wirklich gelingt, derartige Ansichten aus dem Unterricht herauszuhalten? Zumal Resch dort nicht der einzige mit extremen Ansichten zu sein scheint.

Als sei es ein Beleg für ihre Behauptung, Resch vertrete extreme Ansichten, fügt Baier als Äußerung von Resch an:

"Ich will nicht verhehlen, dass wir unterschiedliche Intensitäten des Glaubens im Lehrkörper haben", gibt er selbst zu.

Wie Resch in einer Stellungnahme zum Artikel von Tina Baier erklärt hat, wurde die Journalistin im Gespräch darüber informiert, dass in der Schule keine Lehren vertreten werden, die unter dem Begriff des sogenannten Kreationismus bekannt sind. Resch bestätigt die von Baier wiedergegebene Äußerung, dass an der Lukas-Schule unterschiedliche Intensitäten des Glaubens bestehen. Daran hält er nichts für außergewöhnlich, sondern sieht auch eine Stärke. Resch:

"Dies ist auch gut so, denn hier arbeiten Menschen zusammen, die aus den verschiedenen Glaubensbekenntnissen stammen, überwiegend aus dem evangelischen Bereich, aber auch aus der katholischen oder griechisch orthodoxen Kirche stammen. Von den fünf Schulleitern gehören drei der evangelisch-lutherischen Kirche an, einer der SELK (Selbständigen evangelisch lutherischen Kirche) und einer der Freien Evangelischen Gemeinde. Die Stärke der Schule liegt zweifelsohne darin, dass Lehrkräfte aus den verschiedenen Glaubensrichtungen konstruktiv zusammenarbeiten. Es darf in der Schule nicht für eine bestimmte Glaubensrichtung oder Bekenntnis geworben werden. Besonderheiten der Glaubensausrichtung (z.B. ob Erwachsene oder Kinder getauft werden usw.) sind nicht Inhalt der Vermittlung. Als gemeinsamer Nenner gilt das Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz."

Mit Blick auf die Wertung "extreme Ansichten" von Baier, kann festgehalten werden: Baier ordnet offenkundig als extreme Ansicht die Äußerungen Reschs ein,
dass im Religionsunterricht Gott der Schöpfer ist,
dass für evolutionskritische Auffassungen die Meinungs- und Forschungsfreiheit gelten sollte
dass das Propagieren von Homosexualität unbiblisch ist,
dass Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen hat,
dass sich Menschen nun mal nur heterosexuell vermehren können.

Für das Werturteil von Tina Baier, was extreme Ansichten sind, spielt es wohl kaum eine Rolle, ob sie das Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz, den gemeinsamen Nenner der Lukas-Schule, kennt. Sie würde, so kann vermutet werden, ebenso den katholischen Katechismus und viele Äußerungen kirchlicher Würdenträger als "extrem" einstufen. Doch es wäre sicherlich eine Überforderung von Baier zu erwarten, sich selbst einzugestehen, dass ihre journalistische Arbeit in diesem Artikel mehr mit Gesinnungsjournalismus und extremen, zumindest recht gewagten Ansichten gemein hat, als es einer Zeitung, die sich professionellem Journalismus verpflichtet fühlt, recht sein kann.

_________________

Über die Lukas-Schule

Information über die Lukas-Schule im Internet: www.lukas-schule.de

Die Lukas-Schule sagt dort über sich: "Die vier Lukas Schulen sind christliche Schulen, die sich nach den üblichen staatlichen Lehrplänen richten. Die Lehrkräfte bekennen sich zum christlichen Glauben. Die Schüler sollen zu Verantwortungsbewusstsein geführt werden und Freude am Erbringen von Leistung empfinden. Sie sollen lernen sich in die Klassengemeinschaft zu integrieren und auch jeden Menschen als ein Geschöpf Gottes wertschätzen."

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Rolf

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Methoden an evangelischer Privatschule






Wenn der Lehrer mit dem Teufel droht






19.10.2012




Von Tina Baier



Als ihr elfjähriger Sohn Manuel aus der Schule kam und erzählte, seine Lehrerin halte Homosexualität für Sünde, war Marion Schneider empört (Namen aller Kinder und Eltern geändert). Als die Lehrerin mit dem Teufel drohte und Manuel nachsitzen ließ, weil er zu Hause keine Bibel hatte, war sie fassungslos.


Als Manuel schließlich erzählte, seine Lehrerin sei der Meinung, Gott habe den Menschen direkt auf die Welt gesetzt, Evolution habe nie stattgefunden, wurde Marion Schneider die Sache unheimlich. Sie beschwerte sich bei der Schulleitung. Die Lehrerin stritt alles ab. Die Rektorin verteidigte sie.

Es endete damit, dass Manuel nach einigem Hin und Her von der Schule flog. "So stellen wir uns jedoch keine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus vor", heißt es in dem Kündigungsschreiben der Schule.

Die Geschichte soll vergangenes Schuljahr in der Lukas-Hauptschule im Münchner Stadtviertel Laim passiert sein. Die Lukas-Schule ist eine evangelische Privatschule, zu der neben der Hauptschule auch eine Grundschule, eine Realschule und ein Gymnasium gehören.

Das Gymnasium ist staatlich genehmigt, die drei anderen Schulen sind staatlich anerkannt. Insgesamt lernen knapp 900 Kinder und Jugendliche in den Lukas-Schulen im Westen von München.

Manuels Geschichte würde allerdings besser in einen konservativen amerikanischen Bundesstaat passen. Nach Texas zum Beispiel, wo wortgläubige Bibelfanatiker versuchen, Einfluss auf das Bildungssystem zu nehmen. Aber in der bayerischen Landeshauptstadt?

Was Manuel von seiner Lehrerin erzählt, ist typisch für amerikanische "Kreationisten", christliche Fundamentalisten, die sich strikt an der Bibel orientieren und diese teils wörtlich nehmen. Christlicher Fundamentalismus an einer etablierten evangelischen Schule mitten in München?

Bei der evangelischen Kirche ist bekannt, dass die Lukas-Schule dem fundamentalistischen Spektrum innerhalb der Kirche angehört. Das scheint allerdings niemanden sonderlich zu stören. Er wisse, dass es an der Lukas-Schule "sehr wortgläubige" Lehrer gebe, sagt Rudi Forstmeier von der Beratungsstelle "Neue religiöse Bewegungen" des Evangelischen Dekanats München. Für die Eltern sei aber schließlich klar ersichtlich, dass die Schule christlich orientiert ist.

Und Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, der im Landeskirchenamt für den Bereich Schulen zuständig ist, betont, dass das Spektrum innerhalb der evangelischen Kirche sehr breit sei. Fundamentalisten, die die Bibel wörtlich nehmen, gehören offenbar selbstverständlich mit in die Gemeinschaft.

Allerdings müssten sich die Lehrer der Lukas-Schule im Unterricht "an die vom bayerischen Kultusministerium vorgegebenen Lehrpläne und an die genehmigten Lehr- und Lernmittel halten", sagt Bierbaum. Dann schwärmt er von den guten Übertrittsquoten der Lukas-Schule und von Eltern, die froh darüber sind, dass man sich dort so intensiv um ihre Kinder kümmere.







"Die kleine Hexe": verboten





Andererseits arbeitet er mit dem "Verband Evangelischer Bekenntnisschulen" in Frankfurt am Main zusammen. Dort sind christlich fundamentalistisch orientierte Schulen zusammengeschlossen. Anders als die Lukas-Schule gehören die meisten aber nicht der evangelischen Kirche an, sondern werden von freikirchlichen Organisationen getragen.

Und genau da liegt das Problem: Offenbar gibt es Eltern, die nichts von der fundamentalistischen Ausrichtung der Lukas-Schule wissen und aufgrund der Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche davon ausgehen, dass es sich um eine evangelisch-lutherische Schule handelt.

Marion Schneider ist da nicht die einzige. Katharina Magnus, deren Tochter Maja bis zum vergangenen Schuljahr die Grundschule der Lukas-Schule in der Haderunstraße besuchte, hat sogar bei der evangelischen Landeskirche nachgefragt, ob die Schule evangelisch-lutherisch orientiert ist. "Sie können sich darauf verlassen", sei ihr vor gut vier Jahren versichert worden.

Beruhigt meldete sie ihre Tochter in der ersten Klasse an. Nach wenigen Wochen bekam Maja Albträume, in denen stets der Teufel vorkam. Für viele Kinder in der Klasse sei der Teufel eine ständige Bedrohung gewesen, erzählt die Mutter. Als Maja in der ersten oder zweiten Klasse war, lief im Schulbus wochenlang die Kassette eines Klassenkameraden mit Geschichten über den Teufel.

In einer sei es darum gegangen, dass er Menschen, die Böses tun, auf den Rücken schlägt und dass diese Menschen dann einen Buckel bekommen, erinnert sich Magnus. Im Religionsunterricht sei der Fokus neben allen blutigen Details der Kreuzigung "sehr stark auf den wenigen Bibelgeschichten, in denen der Teufel vorkommt" gelegen, sagt sie.

Und in der dritten und vierten Klasse habe die Lehrerin oft Schauergeschichten aus Boulevard-Medien von misshandelten oder entführten Kindern erzählt, um anschaulich zu machen, wie der Teufel auf Erden arbeitet.

Katharina Magnus erinnert sich auch noch lebhaft an einen Elternstammtisch vor drei oder vier Jahren. Die Lehrerin habe sich da allen Ernstes auf den Standpunkt gestellt, die Kinder dürften auf keinen Fall Bücher lesen, in denen Hexen oder Zauberer vorkommen, "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler etwa, "Hexe Lilli" oder gar "Harry Potter".

Magnus glaubte zunächst, sich verhört zu haben und fragte nach dem Grund: "Hexen seien auf der Seite des Dunklen", habe die Lehrerin geantwortet. Man dürfe das, was Hexen tun, nicht verharmlosen.

Dürfen Lehrer einer staatlich anerkannten Schule so reden? Die Lukas-Schule orientiere sich "nach eigener Darstellung und Genehmigung durch unser Haus an den staatlichen Lehrplänen", heißt es aus dem Kultusministerium. "Wenn uns gegenüber Vorwürfe vorgetragen würden, dass einzelne Lehrkräfte sich im Unterricht rechtswidrig verhalten, würde der Staat schulaufsichtlich tätig werden."

Katharina Magnus erzählt, dass die Lukas-Schüler regelmäßig mit Lehrern ins Schullandheim nach Schloss Klaus fahren. Ihrer Tochter und deren Klassenkameraden sei dort vermittelt worden, dass sie sich als Christen wappnen müssten, um gegen das Böse zu kämpfen. Das Schloss im österreichischen Steyrtal wird von der fundamentalistischen "Missionsgemeinschaft der Fackelträger" betrieben.




Träger der Lukas-Schule ist die "Fördergemeinschaft Lukas-Schule München e.V.". Der Träger ist einerseits Mitglied im "Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche" und in der "Evangelischen Schulstiftung Bayern", also von der evangelischen Kirche voll anerkannt.




Bibelfestigkeit spielt eine große Rolle, Homosexualität soll Sünde sein, Kindern werden offenbar merkwürdige Geschichten vom Teufel erzählt: Die Münchner Lukas-Schule ist eine evangelische Privatschule. Eine sehr spezielle. Die Landeskirche scheint das jedoch nicht groß zu kümmern.






"Gott hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen"





Was sagt die evangelische Kirche dazu? Rudi Forstmeier muss erst nachschauen, was es mit den Fackelträgern auf sich hat. "Alles in Ordnung", meldet er schließlich. Die Fackelträger gehörten in Bayern zwar nicht zur evangelischen Kirche, in Österreich aber schon. Außerdem sei Schullandheim schließlich kein Unterricht.

Marion Schneider sagt, dass Manuel eines Tages mit einer dicken Bibel unter dem Arm nach Hause kam. "John MacArthur Studienbibel " steht auf dem Einband, des dicken Wälzers, den sie zu einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung mitbringt.

Ein Blick ins Internet genügt, um herauszufinden, dass John MacArthur ein christlicher Fundamentalist aus den USA ist, der Darwins Evolutionstheorie bei verschiedenen Gelegenheiten als Lüge bezeichnet hat und den Katholizismus als "teuflisches religiöses System, das die Welt verschlingen will".

MacArthur hat auch einen makabren Erziehungsratgeber geschrieben, der in Deutschland unter dem Titel "Kindererziehung - wir wollen es besser machen!" erschienen ist.

In Kapitel 4 schreibt er: "Das Kind wird geschlagen, um ihm Schmerzen zuzufügen, nicht um es zu verletzen. . . Wenn du durch die Prügel blaue Flecke oder Striemen hinterlässt, die am nächsten Tag noch zu sehen sind, dann schlägst du das Kind zu sehr. Kurz: Schmerzhafte Schläge aufs Hinterteil . . . verletzen das Kind nicht, sollten aber schmerzhaft genug sein, um die Folgen der Sünde in ausreichender Weise als scheußlich und unvergesslich darzustellen."

Warum wird die Bibel dieses Mannes an der Lukas-Schule verteilt? Der Text der Mac-Arthur-Bibel sei "einwandfrei", wiegelt Ingo Resch, Mitglied des Vorstands der Lukas-Schule, ab. Eine Stiftung in München, die nicht genannt werden möchte, habe der Schule die Bibel spendiert. "Wir halten uns streng an den Lehrplan", sagt Resch. "Im Religionsunterricht ist Gott der Schöpfer." Im Biologieunterricht werde "ein geschichtlicher Werdeprozess aufgezeichnet".

Später im Gespräch wird Resch deutlicher: Er kenne Äußerungen, wonach Darwins Evolutionstheorie eine Lüge sei, von Leuten aus der evangelischen Landeskirche. Daran sei nichts Schlimmes. "Entschuldigen Sie, haben wir nicht Meinungsfreiheit und Forschungsfreiheit?", fragt er und spricht von "Gesinnungsterror", der eine kritische Evolutionsforschung verhindere.

Und Homosexualität werde heute geradezu propagiert. "Das ist nicht biblisch. Gott hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen, weil er wollte, dass sie sich vermehren, das geht nun mal nur heterosexuell."

Ob es an der Lukas-Schule wirklich gelingt, derartige Ansichten aus dem Unterricht herauszuhalten? Zumal Resch dort nicht der einzige mit extremen Ansichten zu sein scheint. "Ich will nicht verhehlen, dass wir unterschiedliche Intensitäten des Glaubens im Lehrkörper haben", gibt er selbst zu.

Und Jörg Birnbacher, der das Gymnasium der Lukas-Schule seit September 2011 leitet, muss auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung zugeben, dass er gleichzeitig Vorsitzender des Vereins "Die Wende" ist. Ziel der christlich rechten politischen Gruppe ist die "geistig-kulturelle Erneuerung Deutschlands aus seinen christlichen Wurzeln".
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