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Kontroverse um Zusammenkunft im Hamburger „Michel“


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Rolf

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Kontroverse um Zusammenkunft im Hamburger „Michel“






Der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung, Pastor Ulrich Rüß, kritisiert die Überlassung des „Michels“ für ein „geheimnisvolles Freimaurerritual“.


Kontrovers wird ein Freimaurertreffen in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis (Michel) bewertet. Während die theologisch konservative Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) die Überlassung des evangelischen Gotteshauses kritisiert, verteidigt sie die Gemeindeleitung.

Hamburg (idea) – Kontrovers wird ein Freimaurertreffen in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis (Michel) bewertet. Während die theologisch konservative Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) die Überlassung des evangelischen Gotteshauses kritisiert, verteidigt sie die Gemeindeleitung. Rund 1.500 Freimaurer aus aller Welt kamen am 29. September im „Michel“ zusammen, um das 275-jährige Bestehen der ersten deutschen Loge „Absalom zu den drei Nesseln“ zu feiern. Normalerweise halten die Freimaurer ihre Rituale hinter verschlossenen Türen ab, doch bei dieser Zusammenkunft war die Öffentlichkeit für eine Viertelstunde zugelassen. Die Freimaurer stifteten einen etwa zwei Meter hohen Brunnen für die neugestaltete Eingangshalle des „Michel“. Eine Delegation wurde auch im Hamburger Rathaus empfangen. Dabei würdigten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und einer seiner Vorgänger, Ole von Beust (CDU), als Schirmherren die Freimaurer. „Der Geist der Freimaurerei passt heute genauso gut in die Zeit wie vor 275 Jahren“, sagte von Beust.

„Tempel der Humanität“ bauen

Freimaurer fanden sich im 18. Jahrhundert zunächst in England in Logen zusammen. Sie verfolgen nach Aussagen des Großmeisters der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Rüdiger Templin, als Hauptanliegen die Erziehung und Bildung an sich selbst. Mit ihrem Namen erinnern sie an die Ursprünge der Bewegung im Mittelalter, als Steinmetze und Kirchenbauer eine Bruderschaft zur Weitergabe von Betriebsgeheimnissen bildeten. Ihre geheimen Zusammenkünfte werden als „rituelle Arbeit“ betrachtet, mit der der „Tempel der Humanität“ weitergebaut wird.

Rüß: Glaubwürdigkeit der Kirche gefährdet

Mit „Unverständnis und Befremden“ reagierte die Kirchliche Sammlung auf die Überlassung des „Michels“ für ein „geheimnisvolles Freimaurerritual“. Dafür seien Besucher einen ganzen Tag von dem Kirchengebäude ausgesperrt gewesen. „Nicht zu fassen, wenn man bedenkt, dass die Gotteshäuser ihre Identität als Räume für Gottesdienst, Andacht und Besinnung haben“, so der Vorsitzende der Sammlung, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), in einer Stellungnahme für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Er sieht die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage gestellt.

Miterbauer des „Michels“ war Freimaurer

Die Öffentlichkeitsreferentin des „Michels“, Renate Kaufeld, verteidigte auf Anfrage von idea die Überlassung der Hauptkirche an die Freimaurer. Es habe nach der Anfrage Diskussionen im Kirchenvorstand gegeben, aber man habe keinen Anlass gesehen, den Freimaurern die Kirche zu verwehren. Zum einen seien sie keine Sekte, und zum anderen sei der Miterbauer des Michel, Ernst Georg Sonnin (1713-1794), selbst Freimaurer gewesen. In der Kirche fänden sich zahlreiche Hinweise „aufklärerischer Gedanken“.

Katholiken und Evangelikale lehnen Freimaurerei ab

Die Freimaurer werden von den Kirchen unterschiedlich bewertet. Die EKD hält eine Doppelmitgliedschaft in einer Landeskirche und einer Loge für möglich, während nach Ansicht der römisch-katholischen Kirche und der evangelikalen Bewegung christlicher Glaube und Freimaurerei unvereinbar sind. Evangelikale werfen ihr vor, antichristliche Positionen zu vertreten und ein nebulöses Ritualsystem zu pflegen, das in Bereiche der Finsternis führe. Nach Ansicht der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) ist unklar, ob Freimaurer ihre Rituale als Mittel zur „Selbstveredelung“ verstehen. Das würde der christlichen Rechtfertigungsbotschaft widersprechen, wonach Menschen allein durch die Gnade Gottes errettet werden. In Deutschland gibt es etwa 470 Freimaurerlogen mit 14.000 Mitgliedern. Weltweit wird ihre Zahl auf drei bis vier Millionen geschätzt. Bekannte Freimaurer waren der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), der Dichter Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) und der Preußenkönig Friedrich der Große (1712-1786).

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