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Prominente Christen fordern Ende der Kirchenspaltung


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"Ökumene jetzt": Prominente Christen fordern Ende der Kirchenspaltung





Katholische und Evangelische Kirche sollen sich wieder vereinen, heißt es in dem Aufruf "Ökumene jetzt". Zu den Unterzeichnern gehören Günther Jauch und Norbert Lammert.

Prominente Katholiken und Protestanten haben in einem gemeinsamen Appell ihre Kirchen zur Überwindung der Spaltung in zwei Konfessionen aufgerufen. Den Aufruf Ökumene jetzt, den die ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht, haben 23 Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur unterzeichnet. Darin heißt es, dass es zwar Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten gebe, "entscheidend ist jedoch, dass diese Unterschiede die Aufrechterhaltung der Trennung nicht rechtfertigen".

"In beiden Kirchen ist die Sehnsucht nach Einheit groß", heißt es in dem Dokument, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll. "Die Folgen der Spaltung werden im Alltag von Christinnen und Christen schmerzlich empfunden." Die Kirchenspaltung sei heute "weder politisch gewollt noch begründet".

Zu den Initiatoren des Appells gehört unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). "Wir haben den Eindruck, dass viele Gläubige heute weiter sind als manche Theologen", sagte er der ZEIT. "Das ist ein Dokument unserer Ungeduld", sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD). Auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich dem Aufruf angeschlossen: "Wir werden auf der Welt eher weniger Christen, da sollten wir institutionell zusammenstehen." Er wünsche sich etwa einen gnädigeren Umgang mit gemischt konfessionellen Ehen und mit Geschiedenen.

Zu den Unterzeichnern zählen außerdem der Moderator Günther Jauch, der Büchner-Preisträger Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach.

Gläubige sollen selbst aktiv werden

Lammert ermunterte die Gläubigen beider Konfessionen, bei der Ökumene selbst initiativ zu werden: "Vor Ort in den Gemeinden ist vieles möglich, ohne dass es dafür die ausdrückliche Zustimmung der Kirchenleitungen geben muss." Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier sagte der ZEIT: "Ökumene muss den Ort der Inszenierung verlassen." Die Kirchen dürften sich dem Appell zufolge nicht damit zufrieden geben, einander als Kirchen anzuerkennen. "Dieses Ziel ist notwendig, aber zu klein", heißt es in dem Papier. "Offensichtlich ist, dass katholische und evangelische Christen viel mehr verbindet als unterscheidet."

Anlass für die Initiative ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 2012 sowie der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017. Gläubige können sich dem Appell ab Mittwoch auf der Website oekumene-jetzt.de anschließen.

(Quelle:zeit.de)
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Geteilte Meinungen im Protestantismus






Der Aufruf „Ökumene jetzt“ von 23 Repräsentanten aus Politik, Sport und Kultur hat im Protestantismus ein geteiltes Echo hervorgerufen. Die Prominenten fordern in einer am 5. September in Berlin veröffentlichten Erklärung, die Spaltung der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche zu überwinden.

Berlin (idea) – Der Aufruf „Ökumene jetzt“ von 23 Repräsentanten aus Politik, Sport und Kultur hat im Protestantismus ein geteiltes Echo hervorgerufen. Die Prominenten fordern in einer am 5. September in Berlin veröffentlichten Erklärung, die Spaltung der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche zu überwinden. „Wir wollen nicht Versöhnung bei Fortbestehen der Trennung, sondern gelebte Einheit im Bewusstsein historisch gewachsener Vielfalt“, heißt es. Die Kirchenspaltung sei heute weder gewollt noch begründet. Theologische Gründe, institutionelle Gewohnheiten sowie kirchliche und kulturelle Traditionen reichten nicht aus, um die Spaltung fortzusetzen. Zwar gebe es unterschiedliche Positionen im Verständnis von Abendmahl, Amt und Kirchen, doch diese rechtfertigten nicht, die Trennung aufrechtzuerhalten. Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehören Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU/katholisch), Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (evangelisch), der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier (evangelisch), Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU/evangelisch) sowie unter anderen der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, und der Maler Andreas Felger, der der Ökumenischen Kommunität Jesus-Bruderschaft (Gnadenthal bei Limburg) angehört.

EKD: Die Initiative ist gut und wichtig

Der Theologische Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Thies Gundlach (Hannover), nannte es gut und wichtig, „dass Christenmenschen die Initiative ergreifen und Kirche gestalten wollen“. Man nehme dankbar wahr, „dass evangelische und katholische Christen sehr viel mehr verbindet als trennt“. Allerdings dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, Theologie sei gleichgültig. Über theologische Gründe für die unterschiedlichen Kirchenverständnisse müsse immer wieder nachgedacht werden. Die Reformatoren hätten am Beginn des 16. Jahrhunderts ein anderes Bild von Kirche entwickelt, „das sich heute noch an einigen zentralen Punkten von dem Bild der römisch-katholischen Geschwister unterscheidet“. Aus evangelischer Sicht sei die Reformation noch nicht vollendet. Gundlach: „Wir dürfen und sollen auf Gemeindeebene alles ökumenisch Mögliche und von beiden Seiten Gewollte nicht nur zulassen, sondern auch – ganz wie der Aufruf ‚Ökumene jetzt‘ fordert – bestärken und durch kraftvolle gemeinsame Zeichen beleben.“ Aber grundsätzlich bleibe gültig: „In ökumenischen Dingen so viel Tempo wie möglich, aber auch so viel Geduld wie nötig.“

VELKD: Zeichen gegen „Totsagungen der Ökumene“

Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel), begrüßte die Erklärung: „Leidenschaft und Ungeduld ist dem Aufruf abzuspüren. Beides kann der Ökumene nur guttun.“ Allerdings bleibe der Aufruf eine Antwort schuldig, wie die Einigung und das Ziel, ‚den gemeinsamen Glauben auch in einer Kirche zu leben‘, konkret umgesetzt werden könne. Weber – auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) - fragt: „Wie ist mit den Unterschieden, die es durchaus gibt, aber laut Aufruf keine Trennung mehr rechtfertigen, umzugehen? Ist es egal, welche Rolle Christinnen und Christen dem Papst oder Frauen im ordinierten Amt zuschreiben? Sollten Christen im Land der Reformation ‚in einer gemeinsamen Kirche leben‘ notfalls auf Kosten der Gemeinschaft mit ihren konfessionellen Geschwistern außerhalb Deutschlands?“ Der Leiter des von den evangelischen Kirchen getragenenen Konfessionskundlichen Instituts, Walter Fleischmann-Bisten (Bensheim), erklärte, der Aufruf verdiene „große Beachtung“ und werde eine breite Diskussion in Kirchen, Politik und Gesellschaft auslösen. Fleischmann-Bisten vermisst in dem Text jedoch „Präzisierungen“, wie die kirchliche Einheit konkret erreicht werden könne. Außerdem stelle sich die Frage, „warum nicht auch die Ostkirchen und die evangelischen Freikirchen mit ihrem je besonderen ökumenischen Gewicht eingebunden sein sollen“.

Evangelikale: Ja zu geistlicher und Nein zu institutioneller Einheit

Sowohl Zustimmung als auch Kritik äußerte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die Allianz unterstütze „den biblisch begründeten Wunsch, dass die uns geschenkte geistliche Einheit als Glieder des Leibes Christi immer wieder auch sichtbar Gestalt gewinnen soll“. Auch das Streben nach „gelebter Einheit im Bewußtsein historisch gewachsener Vielfalt“ könne man „von Herzen“ mittragen: „Denn die Trennung bei der Feier des Heiligen Abendmahles ist eine tiefe Wunde, vor allem und doch längst nicht nur für konfessionsverschiedene Ehen. Hier ist dringend Abhilfe geboten.“ Diener zufolge spricht der „sehr gelehrt und differenziert aufgebaute Aufruf“ am Ende aber „recht oberflächlich und pauschal davon“, dass die Unterschiede in der Amtsfrage, im Kirchenverständnis und der Sakramentslehre die Trennung nicht rechtfertige. Die Unterzeichner forderten deshalb eine institutionelle Einheit.

„Tiefe Diskrepanz“ bei wichtigen Themen

Nach Ansicht des Präses verkennt der Aufruf „die tiefe Diskrepanz in den angesprochenen Themenfeldern“. So stehe „die wünschenswerte Einheit im Rechtfertigungsverständnis, je nach Auslegung, auf doch sehr tönerenen Füßen“. Der Aufruf unterschlage auch, „dass das gemeinsame Fundament in vielen ethischen Fragen durch bedenkliche Entwicklungen in den evangelischen Kirchen in den vergangenen Jahren zunehmend geringer geworden ist“. Diener bedauert ferner, dass der Aufruf „aus der biblischen Einheit von Glaube und Taufe eine reine ‚Taufgemeinschaft‘ werden lässt und damit einer Taufwiedergeburtslehre nahe rückt“, die die Deutsche Evangelische Allianz nicht vertreten könne. Dieners Fazit: „Wir unterstützen den Wunsch nach intensivem Ringen um lehrmäßige Übereinstimmung. Wir wünschen uns eine zeugnisstarke Einheit in versöhnter Verschiedenheit. Aber nach unserer Auffassung ist es nicht die Zeit für eine institutionelle Einheit von evangelischer und katholischer Kirche.“

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06.09.12






Vereinigung der Kirchen fehlt gemeinsames ethisches Fundament






Evangelische Allianz markiert Für und Wider zum Aufruf "Ökumene jetzt" - Auch katholische Bischöfe fällen differenziertes Urteil


Mit der Antwort «Ja und Nein» reagierte die Deutsche Evangelische Allianz auf den Aufruf „Ökumene jetzt", mit dem eine Reihe von Personen des öffentlichen Lebens am 5. September 2012 an die Öffentlichkeit traten, um für verstärkte Anstrengungen um die Ökumene und Überwindung der Kirchenteilung in Deutschland zu werben, darunter Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der amtierende Bundestagspräsident Norbert Lammert. Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) gab unter der Überschrift «„Ökumene jetzt” - Ja und Nein» eine ebenso differenzierte wie aufschlussreiche Stellungnahme zum Für und Wider des Prominentenaufrufes ab.

Streben nach gelebter Einheit

Einerseits unterstützt die DEA den Wunsch der Unterzeichner, dass die "geistliche Einheit als Glieder des Leibes Christi sichtbar Gestalt gewinnen soll. Auch das Streben nach „gelebter Einheit im Bewusstsein historisch gewachsener Vielfalt" könne von Herzen mitgetragen werden. Abhilfe sei gerade wegen der Trennung bei der Feier des Heiligen Abendmahles geboten, die längst nicht nur, aber vor allem für konfessionsverschiedene Ehen eine tiefe Wunde sei.

Bedenkliche Entwicklungen in den evangelischen Kirchen

Andererseits stellt der Vorsitzende der DEA, Michael Diener, heraus, er sei überrascht, weil der "sehr gelehrt und differenziert aufgebaute Aufruf" recht oberflächlich und pauschal davon spreche, dass die Unterschiede in der Amtsfrage, im Kirchenverständnis und der Sakramentslehre die Trennung der Kirchen nicht rechtfertige und sogar die institutionelle Einheit fordere. Diener ist davon überzeugt, dass der Aufruf bestehende Diskrepanzen verkennt. Auch lässt er keinen Zweifel daran, dass er die Einheit für sehr wünschenswert hält. Sie stehe allerdings - "je nach Auslegung"- auf tönernen Füßen. Der Allianzvorsitzende betont, der Aufruf unterschlage, dass das gemeinsame Fundament in vielen ethischen Fragen durch "bedenkliche Entwicklungen in den evangelischen Kirchen" in den vergangenen Jahren zunehmend geringer geworden sei. Er macht ebenso deutlich, dass ein Heranrücken an eine "Taufwiedergeburtslehre" von der Allianz nicht mitgetragen werden kann. Diener wörtlich: "Schließlich kann ich nur bedauern, dass der Aufruf aus der biblischen Einheit von Glaube und Taufe eine reine „Taufgemeinschaft" werden lässt und damit einer Taufwiedergeburtslehre nahe rückt, die wir als Deutsche Evangelische Allianz nicht vertreten können." Stattdessen unterstützt die Allianz den Wunsch nach "intensivem Ringen um lehrmäßige Übereinstimmung" und strebt nach einer "zeugnisstarken Einheit in versöhnter Verschiedenheit". Jetzt sei aber "nicht die Zeit für eine institutionelle Einheit von evangelischer und katholischer Kirche".

Herzhafter Entschluß überwindet keine Wertekonflikte

Auch vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wird der Aufruf kritisch gesehen. Wie Michael Diener hält auch Robert Zollitzsch eine "volle sichtbare Einheit der Kirche" für nicht absehbar. Der Erzbischof von Freiburg sieht vor allem theologische Gründe, die einer Überwindung der Kirchenspaltung entgegenstehen. Zum Problem eines gemeinsamen ethischen Fundamentes hat sich überdies Kardinal Meisner ähnlich wie die Evangelische Allianz geäußert. Der Erzbischof von Köln wies darauf hin, dass gerade in jüngster Zeit "so mancher gewichtige konfessionelle Gegensatz nicht nur bestehen bleibt, sondern sich bisweilen sogar verstärkt". Das gelte nicht nur auf dem Gebiet der Glaubensfragen, sondern "ganz besonders auf dem Gebiet der christlichen Ethik", so Meisner. Nicht zuletzt warnt Meisner auch vor einem deutschen Sonderweg. Er hob hervor, dass die Katholische Kirche ein Weltkirche mit 1,3 Milliarden Christen ist. Fragen der Ökumene könnten deswegen zwar im nationalen Raum diskutiert, aber nicht verbindlich entschieden werden. In seiner kritischen Würdigung des Aufrufes geht Meisner noch einen Schritt weiter als Diener. Markant stellt Meisner fest: "Die Autoren des Appells zur Ökumene erwecken den Eindruck, als bedürfe es nur eines herzhaften Entschlusses, die Einheit im Glauben herzustellen. Das wirkt für die mit der Ökumene Beauftragten sehr ernüchternd, um nicht zu sagen deprimierend."

Keine Einheit der Kirche ohne Einheit der Werte

Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufes zur Überwindung der Kirchentrennung gehören neben Richard von Weizsäcker und Norbert Lammert u.a. Gerda Hasselfeldt, Günter Jauch, Frank-Walter Steinmeier, Arnold Stadler, Günther Uecker, Antje Vollmer. Die Unterzeichner präsentieren ihren Aufruf im Internetportal oekumene-jetzt.de der Öffentlichkeit. MEDRUM dokumentiert den Aufruf im Wortlaut → Ökumene jetzt: ein Gott, ein Glaube, eine Kirche. Die Worte christliche Ethik oder christliche Werte sind im Prominentenaufruf nicht enthalten. Der Mangel an Gemeinsamkeit in zentralen Fragen der christlichen Ethik, beispielsweise in Fragen der Abtreibung oder der Sexualethik, wird von den Unterzeichnern des Aufrufes übergangen. Gemeinsame Werte sind jedoch die Voraussetzung für gelebte Gemeinsamkeit und Einheit in der Wirklichkeit. "Keine Einheit der Kirche ohne Einheit der Werte", könnte daher im Sinne von Kardinal Meisner und Michael Diener auf den Appell zur Überwindung der Kirchentrennung geantwortet werden.

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