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Theologengeschwätz, gesammelt von Rolf Müller.


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11 Antworten in diesem Thema

#1
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Liebe Freunde,

wenn wir die Zitate führender "Kirchen"-Männer und -Frauen und anderer Ver-Führer im Anhang lesen, kann es uns angst und bange werden.

Aber JESUS wird alle bewahren, die IHM treu bleiben und Sein Wort unverfälscht bewahren.

Die Zitate hat Bruder Rolf Müller zusammengestellt, ebenso den Kommentar hierzu im 2. Anhang.

Sie dürfen frei verwendet werden, um die Gemeinde vor solchen Ver-Führern zu warnen.

Schalom, Euer Lothar Gassmann


www.L-Gassmann.de




Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.
(Daniel 12,3).

Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen.
(Apostelgeschichte 20, 29.30).


Gesagt ist gesagt!
Was alles so geredet wird.







Theologengeschwätz, gesammelt von Rolf Müller.







Anmerkung:

Welche Motive bewegen einen alten Mann dazu, solche Zitate zusammenzustellen?

Könnte man nicht besser biblische und glaubensstärkende Aussagen in den Vordergrund stellen? Das ist richtig und ich habe das an anderer Stelle unter der Überschrift „Das Erbe der Väter“ getan. Leider zeigt die Praxis, dass die Realität in der evangelischen Welt beunruhigend ist. Es handelt sich ja nicht um vereinzelte „durchgeknallte“ Theologen, die Verwirrung stiften und über die Stränge schlagen. Es sind im Gegenteil Führungsgremien und maßgebliche Amtsträger, die sich als Vorreiter beim Kurs „weg von der Heiligen Schrift“ profilieren. Es sind Leute, die ihre Ansichten vom Christentum nicht irgendwo im Winkel unter vorgehaltener Hand verbreiten, sondern die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und in den Medien präsent sind.

Es sind Leute, die mit ihren Thesen auf den Büchertischen der christlichen Gemeinden Gehör finden und deren Werke in christlichen Buchhandlungen die Bestsellerlisten anführen. Sie decken das gesamte Spektrum von Schwärmerei, Bibelkritik bis hin zur Blasphemie ab und die wenigsten finden etwas dabei. Der für die letzte Zeit vorausgesagte Sog in Richtung Verführung ist so stark geworden, dass lehrmäßige Unterschiede mit dem Begriff „Frömmigkeitsstile“ verharmlost und unter den Teppich gekehrt werden. Es bietet sich ein verwirrendes widersprüchliches Bild. Aus der Kirche des Wortes wurde die Kirche der Worte. Das Abrücken von der Autorität der Bibel ist der Vorbote des geistlichen Bankrotts.

Jesus Christus ist kein Chamäleon, das sich beliebig den Zeitströmungen anpasst. Die gesammelten Zitate sind eine willkürliche Auswahl und könnten noch beliebig erweitert werden. Sie sind gewissermaßen nur die Spitze des Eisberges. Man wird mir wahrscheinlich von manchen Seiten Nestbeschmutzung und mangelnde Liebe vorwerfen. Viele der Zitierten, so wird man einwenden, haben doch auch manches Richtige gesagt. Dazu ein Beispiel: Ein Pfarrer bei uns im Ort hat öffentlich bekannt, dass er nicht an die Himmelfahrt Jesu und folgerichtig auch nicht an die Wiederkunft Jesu glaubt. Die Weihnachtsgeschichte in der Bibel hält er lediglich für schöne Poesie.

Das hat manche Christen in meinem Umfeld sehr umgetrieben und beunruhigt. Die Lage hat sich dann wieder entspannt, weil derselbe Pfarrer an andere Stelle eine „gute Predigt über den Philipperbrief“ gehalten hat. Wiegt das eine das andere wieder auf? Ist nicht gerade die Vermischung von Lüge und Wahrheit die Verführung, vor der Jesus in seinen Endzeitreden gewarnt hat? Soll man um des (faulen) Friedens willen besser schweigen? Prälat Rolf Scheffbuch hat treffend darauf hingewiesen:

„Die Gesellschaft im Kernland der Reformation hat sich mit vielem abgefunden. Es müsste komisch zugehen, wenn nicht in ein paar Jahren auch als normal und segnungswürdig angesehen würde, dass Bruder und Schwester und dass Vater und Tochter in eheähnlicher Gemeinschaft zusammenleben. Parallel zum moralischen Zerfall wird in der Kirche ein Christentumsverständnis voll weltverändernder Utopien genährt, das ohne lebendigen Christus auskommt und keinen Anhalt an biblischen Grundlinien hat. Wen wundert`s, dass einige resignieren, schwermütig oder gar katholisch werden?“

Die Christenheit hat das Christentum beseitigt, ohne es selbst recht entdeckt zu haben.
(Sören Kierkegaard).



„Eine Kirche, die über die Gültigkeit des Wortes Gottes, darüber, ob im Pfarrhaus öffentlich und mit kirchlicher Zustimmung in Sünde gelebt werden darf, abstimmen lässt, hat sich bereite selbst ihr geistliches Urteil gesprochen.“
(Informationsbrief der
Bekenntnisbewegung, Febr. 2012, S.32)

„Die Homosexualität berührt nicht das christliche Bekenntnis. Evangelische Christen müssen sich immer um das Schriftverständnis mühen. Die Bibel enthält sowohl veränderliches Menschenwort als auch unveränderbares Gotteswort. Wir müssen immer wieder neu herausfinden, was Gotteswort ist.“
(Bischof Jochen Bohl, Freie Presse Zwickau,
23.4.2012).

„Bloßes Rezitieren und Reklamieren von Bibelworten reicht nicht aus, um ethisch tragfähige Antworten auf Gegenwartsfragen zu bekommen. Einen naiven Biblizismus, der das Wort Gottes mit den Worten der Bibel gleichsetzt, darf es eben sowenig geben wie eine Auslieferung an den Zeitgeist.“
(Landesbischof Ulrich Fischer,
idea 18/2012 S.30).

„Die evangelische Kirche soll sich deutlicher für die gesellschaftliche Anerkennung von homosexuellen Beziehungen engagieren. Die Kirche soll vor allem solchen Homosexuellen helfen, die in einer Partnerschaft in Liebe und Treue leben wollen. Homosexuelle Pastoren können gute Vorbilder für Jugendliche sein, wenn sie ihr Leben verantwortlich führen und vorleben.“
(Bischöfin Maria Jepsen, idea 19/2012 S.31).

„Das Christuskleid der „Heilig-Rock- Wallfahrt“ verbindet alle Getauften. Die Spaltung hindert uns daran, glaubwürdige Zeugen des Evangeliums zu sein. Das Christuskleid verbindet alle Getauften miteinander und schenkt eine neue Identität. Der ungeteilte Rock verweist auf die Einheit der Kirche Jesu Christi. Wir können uns am Reichtum der anderen erfreuen und uns durch sie beschenken lassen.“
(Kirchenpräsident Christian Schad, Speyer, idea 19/2012 S.33)

„Ich empfinde es als tiefe Bereicherung wenn ich bei einer multireligiösen Feier auch Musik, Texte und Gebete anderer Religionen höre und dabei erfahre, was anderen in ihrem Glauben und Leben wertvoll ist. Die Begegnung mit anderen Glaubenstraditionen macht mich zu einem glücklicheren Menschen.“
(Landesbischof Bedford Strohm,
„Glauben bewahren“ Freundesbrief 36 S.3)

„Wir wollen uns als Verband in dem von der Synode beschlossenen Gesprächsprozess nun um eine Schärfung des Profils bemühen. Allerdings dürfen auch davon keine Wunder erwartet werden, was die gesamte Sächsische Landeskirche angeht. Die Volkskirche ist weit und muss es auch sein. Eine Bekenntniskirche wird aus ihr nie werden.“
(Johannes Berthold, Vorsitzender des Landesverbandes Landeskirchlicher Ge- meinschaften Sachsen idea 20/2012 S.28).
Die evangelische Kirche bringt derzeit mehr politische Persönlichkeiten hervor als die katholische Kirche. Die evangelische ist etwas mehr gegenwartsbezogen, weltlich, diesseits orientiert. Die Synode der evangelischen Kirche diskutiert stärker gesellschaftspolitische Themen als die katholische.“
(Edmund Stoiber, idea 21/2012 S.7).

„Beim Katholikentag in Mannheim geriet alles zum Aufbruch. Aufgebrochen wurde in die Nachhaltigkeit und in ein langes Leben, zur christlich-muslimischen Partner- schaft und in eine gerechte Gesellschaft. Alle packen die Koffer – nur wohin die Reise geht, bleibt unklar. Es war ein Aufbruch in alle Richtungen, zu allem und zu nichts.“
(idea 21/2012 S.20).

„Gott selber gestaltet und erhält die Ökumene durch die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Einheit ist Gottes Gabe und nicht das Ergebnis menschlicher Anstrengungen. Bereits jetzt sind die Kirchen trotz aller Unterschiede verbunden durch die Bibel als gemeinsame Grundlage und Richt- schnur sowie durch die Taufe als gemeinsames Sakrament. Die gemein- same Aufgabe aller Kirchen ist die Verpflichtung zu Frieden, Gerechtig- keit und Umweltschutz.“
(Annette Kurschus, Präses der west- fälischen Kirche, idea 21/2012 S.32).

„Keines der Evangelien geht auf einen Apostel zurück und sechs der sieben Paulusbriefe stammen gar nicht von Paulus selbst, sondern von späteren Schülern.“ (Kim Strübind, idea 18/2008).
„Der Islam ist eine großartige Religion. Manche aus meiner christlichen Kirche sind mit mir überzeugt: Der Islam hat viel Segen über die Welt gebracht. Für mich sind alle Religionen gleich großartig und segensreich.“
(Superintendent Burkhard Müller, ARD, „Wort zum Sonntag“ 19. 2. 2006).

„Keine Religion kann mehr davon ausgehen, dass sie für sich allein existiert und eine absolute Wahrheit nur für sich beanspruchen kann.“
(Bischof Wolfgang Huber, idea 12/2009).

„Die Religionen müssen sich von dem Gedanken verabschieden, die Wahrheit allein zu besitzen. Als gemeinsame Wahrheitssucher können Muslime und Christen gemeinsam handeln.“
(Nikolaus Schneider, EKD-Ratsvorsitzender
idea 23/2011)

„Meine Zweifel am christlichen Glauben sind während des Theologie- studiums gewachsen. Dort habe ich gelernt, dass die Welt nicht in sieben Tagen und Adam nicht als Erdenkloß erschaffen wurde. Nach dem Studium konnte ich keinen Satz des Glaubens- bekenntnisses mehr sprechen.“
(Christian Nürnberger, idea 23/2011).

„Ich kann ungefähr dreiviertel des Glaubensbekenntnisses nicht mit- sprechen. Das ist für mich eine funda- mentalistische Zumutung. Die Jungfrauengeburt Jesu ist eine fromme spätere Legende, zudem ist Jesus Analphabet gewesen. Ich rechne nicht mit der Wiederkunft Jesu zum Jüngsten Gericht. Die Kirche rechnet sicher mit allerlei, aber auf keinen Fall mit der Wiederkunft Jesu.“ (Superintendent Herbert Koch, idea 23/2011).

„Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist ein Produkt der menschlichen Vernunft. Da die Welt durch Evolution entstanden ist, muss man das Reden über den Schöpfer und die Schöpfung ändern. Ich glaube nicht an den Allmächtigen.“
(Superintendent Burkhard Müller, idea 23/2011).

„Die Ordination homosexueller Theologen ins Pfarrhaus ist nicht mehr umstritten. Aber es gibt auf dem Land vereinzelt noch ganz naive Gemeindeglieder, die das anders sehen.“
(Bischöfin Maria Jepsen, idea 25/1999).

„Die scheinbaren Ungereimtheiten und Widersprüche der Bibel machen bewusst, dass es sich in diesem Buch in aller Regel nicht um eherne zeitlose Lebensregeln, Gesetze und Dogmen handelt, sondern um das große Zeug- nis einer Geschichte, die Gott mit seinen Menschen begonnen hat.“
(Ako Haarbeck, idea Doku 12/2003).

„Die Bibel ist von Menschen geschrie- ben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, idea Doku 12/2003).

„Die Bibel ist für uns nicht das Buch der tausend Richtigkeiten, sondern das Buch der Wahrheit. Hier begegnen wir dem lebendigen Gott. Wo sich unser Glaube auch nur teilweise auf die Bibel richtet, kommt es über kurz oder lang zu Irrationen und Verwerfungen.“
(Präses Christoph Morgner,
idea Doku 12/2003).

„In der Bibel gibt es kein Verbotsschild für Homosexuelle. Es hat lange, viel zu lange gedauert, bis unsere Gesellschaft, unsere Politik und vor allem unsere Kirche das begriffen hat. Es ist unsere Aufgabe, uns dieser Schuld (der Ausgrenzung homosexu- eller Menschen) bewusst zu bleiben und sie vor Gott zu bringen, dass er uns und den Generationen vorher Vergebung schenke.“
(Bischöfin Maria Jepsen, „Aufblick und Ausblick“ 4/2007).

„Das Licht der Bibel macht uns neugierig auf die Lichter, die wir in anderen Kulturen und Religionen wahrnehmen, die wahren Worte, die dort gesprochen werden und die guten Werte, die dort prägen.“
(Ako Haarbeck, idea Doku 12/2003).

„Die Bibel verbietet nicht Sex vor der Ehe. Genießt eure Liebe, eure Leiden- schaft. Solange ihr alles miteinander in Liebe geschehen lasst, braucht ihr keine Angst zu haben, einen Fehler zu machen oder eine Sünde zu begehen.“
(Pfarrer Helwig Wagner-Nord,
„Aufblick und Ausblick“ 1/2011).

„Manchmal spricht Gott zu seinen Dienern mit hörbarer Stimme. Es handelt dann ganz eindeutig um seine eigenen Worte, die mit hundertpro- zentiger Genauigkeit weitergegeben werden können.“
(Pfarrer Friedrich Aschoff,
Schritte zur Erneuerung CH 1991)

„Die Antibaby-Pille ist ein Gottes- geschenk. Sie ermöglicht Liebe ohne Angst und verantwortliche Eltern- schaft.“
(Bischöfin Margot Käßmann, „Aufblick und Ausblick“ 4/2010).

„Kern der biblischen Botschaft ist: Gott vergibt uns unsere Schuld, weil er barmherzig und gnädig ist und nicht, weil Jesus am Kreuz gestorben ist. Jesus darf nicht als der große Retter verstanden werden. In manchen Köpfen schwirrt immer noch die Idee herum, dass Gott seinen Sohn sterben lässt, um unsere Sünden zu vergeben. Doch was ist das für ein Gott, der den Tod seines Sohnes nötig hat, um uns vergeben zu können?“
(Anselm Grün, topic 7/2009).

„Das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ hat keinen normativen Charakter mehr. Es hat einst nur zur Sicherung von Sippe und Familie im antiken Judentum gegolten.“
(Pfarrerin Kathrin Jahns, idea 25/1999).

„Der Heilige Geist fordert Christen heraus, die Grenzen ihrer Gemeinde zu überschreiten. Auf Augenhöhe mit den Heiden bist du auf Augenhöhe mit dem Heiligen Geist. Öffnet die Gemeinde für unverheiratete Pärchen, Esoteriker karriereorientierte Banker und Disco-Queens. Sagt ihnen: „Euch schickt der Himmel!“ Über Ethik reden wir, wenn ihr integriert seid.“
(Pastor Andreas Malessa, idea 24/2011).

„Die missionarisch fruchtbarsten ersten 300 Jahre des Christentums fanden ohne die Bibel statt, die wir haben. Im Missionsbefehl kommt sie nicht vor, im apostolischen Glaubens- bekenntnis auch nicht. Jesu Worte wurden möglicherweise erst von Christen der dritten Generation verschriftlicht.“
„(Pastor Andreas Malessa, idea 24/2011).

„Die Erweckung, die Europa erreicht, wird eine Erweckung mit Zeichen und Wundern sein. Wir werden kilometerlange Schlangen von Krankenwagen haben, die die hoffnungslos Kranken hierher bringen und sie werden leer zurückfahren. In Jesu Namen! Halleluja! Wunder und Zeichen am laufenden Band.“
(Reinhard Bonnke, Feuerkonferenz 1987).

„Ein Bild, das ich immer vor Augen hatte: Jesus stand jeden Abend vor mir wie ein Tänzer und forderte mich zum Tanz auf. Sagte sanft und bestimmt: „Ein Nein werde ich nicht akzeptieren!“ Ich wusste, jetzt gibt es nur noch „Ja“. Das bleibt: Dieses schöne Bild. Tanzen mit Jesus. Nicht weil das Leben so leicht wäre. Aber weil er führt und weil er so nah ist.“
(Christina Brudereck, Jesus House
Berichtsheft 3/2004).

„Herr, ich atme die Angst wegen meiner Geometrieprüfung aus, ich atme deinen Frieden ein. Ich atme meine geistliche Trägheit aus, ich atme dein Licht und Leben ein. Dann wird das Gebet in eine zweite Stufe übergehen, das Gebet geht ins Unbewusste. Wir merken gar nicht, dass wir es gesagt haben. In der dritten Stufe dringt das Gebet ganz tief in unser Herz vor. Wir lassen es in unser Herz fallen und stehen in der Gegenwart Gottes.“
(Richard Foster, Allianzmagazin EiNS
1/2007).


Fortsetzung folgt:
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Teil 2:



„In einer Gebetsstunde in einem kleinen Kreis durchströmte mich plötzlich der Kraftstrom Gottes. Es war, als ob ich mit den Händen in eine Steckdose gefasst hätte. In meinem Herzen hörte ich ganz deutlich die Worte: „Steh auf, lege der Schwester hinter dir die Hände auf! Sie ist in großer Not!“ Eine entsetzliche Not packte mich. Was sollte mein Vater denken? Er war der Prediger dieser Gemeinde. Doch der Herr verstärkte den Strom, denn ich spürte ihn noch intensiver. Schließlich sprang ich auf und legte dieser Frau die Hände auf. Ich spürte, wie dieser Strom der Kraft aus meinen Händen in sie hinein floss.“
(Reinhard Bonnke, „Weiß zur Ernte“
Asslar 1983).

„Die Beschreibungen des desolaten Zustandes unsere Kirche sind in unseren Reihen Legion. Wir wissen genau, worüber wir uns Tag für Tag schwarz ärgern können. In der Diagnose sind wir eng beieinander. Aber dadurch wird noch nichts zum Guten verändert. Das Unterfangen, unsere pluralistische Kirche zur Einheitlichkeit unter dem Evangelium zurückzuführen, ist ehrenwert, aber, so lehrt die Geschichte, illusorisch. Die Erfolgsaussichten, Kirche in diesem Sinn zu bessern, stehen auf Null, so wenig, wie man Zahnpasta in ihre Tube zurückdrücken kann.“
(Christoph Morgner, idea Doku 4/1997).

„Es gibt in unserem Land keine Rückkehr zu einer christlichen Einheitskultur. Es gibt in Deutschland eine verbreitete Angst vor dem Islam. Auch Christen disqualifizieren islami- sche Frömmigkeit als Götzendienst und trauen dem Vater Jesu Christi nicht zu, dass er auch Gebete der Menschen anderer Religionen hört.“
(Präses Manfred Kock, idea 2/1999).

„Versöhnung und Einheit geschieht nie an Wahrheit und Klarheit vorbei, aber eben auch nie ohne Liebe, die den Bruder, die Schwester im Glauben sucht. Die Kasseler Erklärung von 1996 zwischen dem Hauptvorstand der DEA und dem Präsidium des Bundes Frei- kirchlicher Pfingstgemeinden, in der die theologischen Rahmenbedingungen einer Zusammenarbeit von charisma- tisch-pfingstlerischen Gruppierungen und Evangelischer Allianz geklärt wurden, kann dabei als ein ganz wesentlicher Meilenstein gelten. Im Januar 2009 formulierten dann Mülheimer und Gnadauer Verband in einer „Gemeinsamen Erklärung“: Wir erkennen in der „Berliner Erklärung“ wie auch in der Mülheimer Erwiderung ein ernsthaftes geistliches Ringen, in kritischer Zeit Schaden von der Gemeinde Jesu abzuwenden. Diese historischen Dokumente haben jedoch für das gegenwärtige Miteinander von Gnadauer und Mülheimer Verband keine Bedeutung. Wir wissen, dass in der jeweils anderen Bewegung der Geist Christi wirkt.“
(Michael Diener, EiNS Mai 2012 S.23).

„Für mich gehört es zu meinem Alltag, dass ich in Zungen bete. Ich rate dringend dazu, sich nach der Gabe der Sprachenrede auszustrecken! Wer diese Gabe nicht hat, dem fehlt ein wichtiges Medium, sich selbst zu erbauen.“
(Pastor Peter Wenz, idea 46/2006 S,20).

„Ich kenne viele Beispiele, wo wir den Kranken Tücher unter den Kopf legten und am nächsten Morgen waren sie gesund. Heilung funktioniert heute nicht anders als vor 2000 Jahren. Wer meint, solche Wunder hätten aufgehört, soll einfach mal zu uns kommen.“
(Peter Wenz, idea 46/2006 S.19).

„Ich werde in Zwickau ein Feuer anzünden. Ich werde herabkommen und ein Feuer in dieser Stadt anzünden. Aus dieser Stadt werden Männer und Frauen hervorbrechen, die das Feuer in alle Richtungen tragen. Sie werden sein wie Simsons Füchse, paarweise laufen sie schnell und mein Feuer wird alles in Brand setzen, wo sie hinkommen. Ich werde mich über diese Stadt neigen und alles wird geändert sein. In jedem Bereich, in jedem Gebiet wird meine Veränderung sichtbar sein.“
(Axel Weber, Ältester der fcg-Zwickau,
18. 10 2000).

„Die Auffassung, Prophetie habe nach 1.Kor. 13,8 heute aufgehört, weil es ja die Bibel gebe, ist eine eigenwillige Interpretation und exegetisch nicht haltbar. Gleiches würde dann auch für die Erkenntnis gelten. Vielmehr ist die Prophetie für den missionarischen Gemeindeaufbau unerlässlich. Eine Gemeinde, die das prophetische Reden ablehnt, dämpft den Heiligen Geist.“
(Pastor Heinrich Rust, idea 24/1999 S.17).

„Man muss Krankheit nicht akzeptieren. Wir haben von Jesus den Auftrag, den Kampf gegen die Krankheit zu führen. Jesus hat den Kranken doch keine Blumen gebracht, er hat sie geheilt! Heilung ist Teil des Evangeliums.“
(Reinhard Bonnke, idea 38/2007 S.22).

„Eines Tages wurde der Geist eines Mitarbeiters in den dritten Himmel entrückt. Dort erhielt er eine versiegelte Akte mit der Aufschrift Agenda 2010 mit dem Auftrag, diese unserem Bundeskanzler Gerhard Schröder auf den Schreibtisch zu legen. Im Geist legte er diese Akte dann genau dorthin. Zu diesem Zeitpunkt war der Begriff „Agenta 2010“ noch nirgendwo genannt worden, es war ein unbekanntes Wort. Allerdings rund zwei bis drei Monate später veröffentlichte der Bundeskanzler plötzlich „seine“ Agenta 2010! Anscheinend will Gott uns in eine neue Dimension geistlicher Autorität hineinführen. Lasst uns offen sein für sein neues Handeln.“
(Klaus Köhler, Charisma 128 2004, S.31).

„Ich lege meine Hände auf die Maschine, in der die Essenz hergestellt wird. Ich spreche das Vaterunser und 1. Korinther 13. Wahrscheinlich ist der Mensch, der diese Essenz kauft, einsam. Wenn er sie dreimal am Tag nimmt und dabei sagt: „Ich liebe, ich glaube, ich will zuversichtlich sein“, ist das wie Meditation, wie Selbsthypnose. Wenn Kamps morgen fragen würde, ob ich seine Brote segne, würde ich das machen. Ich würde über der Hefe beten.“
(Pfarrer Jürgen Fliege, „Bild am Sonntag“ 14. August 2011 S.20).

„Gott braucht kein Sühnopfer. Es muss ja nicht sein Zorn durch unschuldiges Leiden besänftigt werden. Pfarrer sind frei, den Kreuzestod Jesu in ihren Predigten unterschiedlich zu deuten, sofern sie sich im Rahmen der Heiligen Schrift bewegen. Wir finden dort verschiedene Interpretationen des Kreuzes und des Zusammenhanges von Kreuz und Auferstehung. Nicht veränderbar allerdings sind die Worte in der Abendmahlsliturgie: „Jesu Blut-
für mich vergossen“. An diese Einsetzungsworte ist man auch um der ökumenischen Gemeinschaft willen gebunden.“
(Präses Nikolaus Schneider, idea 14/2009).

„Homosexualität ist etwas Normales wie das Linkshänder sein und muss von Christen akzeptiert werden. Zwar gibt es Bibelstellen, die Homosexualität ablehnen, allerdings gilt Gottes Liebe jedem Menschen.“
(Präses Alfred Buß, idea 26/2009 S.35).

„Homosexualität ist nicht bibelwidrig. Es hilft nicht, Bibelzitate aneinander zu reihen, wenn es um Sachverhalte geht, die zu biblischer Zeit ganz anders gesehen wurden als heute. Auf die Dauer werden sich alle Landeskirchen für Pfarrer in homosexuellen Partner- schaften öffnen. Das wird nicht aufzuhalten sein. Gut so, sage ich.“
(Präses Manfred Kock, idea 3/2011, S.7).


„Die Entscheidung von Landesbischof, Landeskirchenrat und Landessynode, das Zusammenleben Homosexueller im Pfarrhaus zu gestatten, wurde im sorg- fältigen Hören auf das biblische Zeugnis getroffen. Die Heilige Schrift ernst nehmen ist allerdings nicht so einfach, als könne man einzelne Sätze aus dem Alten oder Neuen Testament wortwörtlich auf unsere Situation im Jahr 2011 übertragen. Sollten wir die Vielehe praktizieren wie Abraham, Isaak und Jakob? Sollten wir Sklaven halten? Die Worte der Bibel müssen in unsere Zeit übersetzt werden.

Erst wenn ein Pfarrer verstanden hat, was damals gemeint war und es in Beziehung setzt zum Gesamtzeugnis der Bibel, kann er in der Predigt sagen, was eine Bibelstelle heute bedeuten könnte. Zum Wort Gottes wird die Predigt beim Hörer allerdings nur durch das Wirken des Heiligen Geistes. Die Auslegung ist anspruchsvoll und bleibt immer ein Wagnis. Doch nur so finden wir Christen Antworten auf Fragen, die in der Bibel nicht vorkommen. Auch beim Thema Homosexualität ist Übersetzung nötig. Was Paulus im Korintherbrief vehement ablehnt, würden wir als Missbrauch von Jugendlichen bezeichnen. Eine heutige verantwortlich gelebte eingetragene Lebenspartnerschaft kannte Paulus nicht.

Darum kann seine Ablehnung homosexueller Handlungen auf heutige homosexuelle Partnerschaften nicht zutreffen. Die Kirchenleitung geht davon aus, dass Homosexualität keine sündhafte Verfehlung und auch keine heilbare Krankheit ist. Darum besteht auch keine Gefahr, dass die große Mehrheit unserer Kirchenmitglieder Ehe und Familie aufgeben, um homo- sexuell zu werden. Mit ihrer Entscheidung hat die Kirchenleitung den homosexuell lebenden Pfarrerin- nen und Pfarrern die Möglichkeit geschaffen, ihre Partnerschaft in Liebe und gegenseitiger Verantwortung auch im Pfarrhaus offen zu leben, aber nur dort, wo Gemeinde und Kirchenleitung dies einmütig befürworten.“
(Johannes Minkus, Pressesprecher der Landeskirche, idea 5/2011 S.23).

„Im Moment würde ich keine homosexuellen Paare segnen. Das wird innerkirchlich zu sehr als Skandal gesehen. Beim Kampf für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften darf man die herkömmliche Ehe nicht abwerten. Von der Bibel her ist sie eine gute Tradition, die Menschen in guten wie in schlechten Tagen Sicherheit gibt. Deshalb ist es eine dringende Aufgabe, die Ehe zu erhalten. Allerdings gibt es kein Gebot Gottes: Du musst eine monogame Ehe führen.“
(Bischöfin Maria Jepsen, idea 25/1999 S.10).

„Die Ehe von Mann und Frau ist keine Bestimmung für die Menschen, sondern ist in die Übersetzung der Schöpfungsgeschichte hineingetragen worden. Gott schuf nicht Mann und Frau, wörtlich übersetzt heißt es männlich und weiblich. Damit ist nicht gesagt, dass Menschen als Mann und Frau zusammenleben müssen. Die Verheißung, dass zwei zu einem Fleisch werden, zielt laut Paulus nicht auf die Ehe und gilt auch nicht nur der Gemeinschaft von Mann und Frau. Wo man Herrschaft und Feindschaft überwindet, wird sichtbar, was wir als Menschen sein sollen und sein werden. Das kann sich in der Ehe ereignen, kann und soll aber in Freundschaften, auch gleichgeschlechtlichen zum Vorschein kommen.“
(Pfarrerin Klara Butting, idea 5/2004 S,10).

„Die Bibel steckt voller Widersprüche, sie enthält Fälschungen und deutlich über hundert Irrtümer. Von den Jesus-Worten im Neuen Testament sind etwa 15 Prozent echt. Jesus hat kein Wunder vollbracht und die Bergpredigt nicht gehalten. Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist für mich das Murmeln einer antiken Religion. Ich würde es sofort abschaffen.“
(Gerd Lüdemann, idea 8/1996 S.6).

„Wenn Jesus heute leben würde, wäre wahrscheinlich auch sein Verständnis von Sexualität das von heute. Insofern nehme ich an, dass er nicht gegen Homosexualität wäre. Er hat uns das Doppelgebot der Liebe, der Gottes-und der Nächstenliebe gegeben, von daher würde er wohl den Synodenbeschluss nicht ablehnen.“
(Kirchenpräsident Peter Steinacker,
idea 1,2/2003 S.20).

„Kann eigentlich auf einer Kirche Gottes Segen liegen, die segnen möchte, was Gott ausdrücklich und mehrfach als Sünde bezeichnet? Die die Heilige Schrift nicht ernst nimmt nach dem Motto: Es ist zwar gegen den Willen Gottes, aber das ist nicht weiter tragisch! Ja, man kann sogar das segnen, was Gott ausdrücklich nicht will!“
(Helmut Matthies, idea 50/2002 S.16)

„Es ist mir doch egal, wovor die Bibel warnt. Sie warnt ja auch davor, dass Frauen sich die Haare abschneiden müssen. Es ist doch nicht entscheidend was in der Bibel steht. Entscheidend ist, was Christus sagt. Sie wissen auch nicht, ob er sich die Haare abgeschnitten hat. Sie wissen auch nicht, welche Krankheit er gehabt hat. Also war er nie krank? An dieser Stelle wissen wir nichts über Jesus. Das heißt doch nicht, dass es das, was wir nicht von ihm wissen, nicht gibt.“
(Pfarrer Jürgen Fliege, idea 49/2002 S.23).

„Die Heilige Schrift ist von Gott inspiriert, aber nicht diktiert. Biblische Texte halten es aus, wenn sie kritisch, auch historisch-kritisch betrachtet werden. Getrost können einzelne Aussagen in Frage gestellt werden. Aber wir müssen auch bereit sein, uns selbst zuerst durch die Schriften in Frage stellen zu lassen. Im Umgang mit den Texten merkt man immer wieder, wie schwer bzw. unmöglich es ist, eine eindeutige Trennlinie zu ziehen zwischen Menschenwort und Gotteswort.“
(Präses Nikolaus Schneider, idea 2/2006 S.8).

„Dieser Kirchentag hat gezeigt, es gibt einen lebendigen, real existierenden Protestantismus in unserem Land. Und dieser Protestantismus hat sein Profil geschärft: Fromm und engagiert in der Welt zugleich. Manche im säkularen Bereich haben erstaunt festgestellt: Die evangelische Kirche ist frisch, lebendig und zukunftsfähig. Gewiss, manches wäre zu verbessern, manches zu straffen. Aber heute gilt: Das Fest des Glaubens hat uns gut getan. Es hat ermutigt, am Glauben festzuhalten und andere einzuladen; es hat ermutigt, sich nicht zurückzuziehen, sondern sich kräftig einzumischen in diese Welt, von der wir glauben, dass sie Gottes Welt ist.“
(Landesbischöfin Margot Käßmann,
idea 22/2005 S.18).

„Die Kirche von morgen ist keine predigende, sondern eine tröstende Kirche, die ohne Worte auskommt. Die Gemeinde wird nicht mehr auf der Bibel gebaut. Seht es doch ein, es hat nicht funktioniert!“
(Pfarrer Jürgen Fliege, idea 22/2005 S.21).

„Die jahrhundertelange Verdammung weiblicher und männlicher Homosexualität durch Theologie und Praxis der Kirche hat zur Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung homosexueller Frauen und Männer entscheidend beigetragen. Die Synode erkennt dies als Schuld. Sie bittet Gott und die betreffenden Menschen um Vergebung. Dies ist ein Aufruf, nicht nur mehr Toleranz und Respekt walten zu lassen, sondern sie als gleichberechtigt Lebende anzuer- kennen und ihnen den Segen Gottes für eine lebenslange Partnerschaft nicht zu verweigern.“
(Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner,
idea 34/2003 S.18).

„Gott schaut nicht darauf, ob wir in die Kirche gehen oder regelmäßig beten. Gott interessiert es auch nicht, ob wir Christ, Muslim oder Hindu sind. Wichtig ist nur, wie man mit den Mitmenschen umgeht. Es gibt viele, die sagen, der Islam ist böse und gewalttätig, aber das stimmt nicht. Im Koran steht nicht, töten und Stehlen ist gut.“
(Erzbischof Desmond Tutu,
idea 24/2007 S.13).



„Es ist eine gute protestantische Tradition und sehr begrüßenswert, dass es in der evangelischen Kirche kein Lehramt gibt. Dies bedeutet zugleich, dass es in Lehrfragen unterschiedliche Auffassungen geben kann. Unter dem Dach unserer Landeskirche sind daher unter den Gemeindegliedern wie unter den Pfarrerinnen und Pfarrern sehr unterschiedliche Auffassungen vereint.

Das Spektrum reicht von Christen, die die Bibel und das Glaubensbekenntnis wörtlich nehmen und damit die Jungfrauengeburt so wie Sie verstehen, bis hin zu solchen, die die biblischen Schriften so wie Pfarrerin Lötzsch lesen und das Glaubensbekenntnis entsprechend interpretieren. Beide Sichtweisen sind in unserer Landeskirche akzeptiert. So unterschiedlich, wie Gott uns Menschen geschaffen hat, spricht er auch durch sein Wort zu uns. Der Landesbischof, dessen Aufgabe es in besonderer Weise ist, die Einheit der Kirche zu wahren, ist bestrebt, dass auch beide Seiten sich gegenseitig in ihrem Christsein anerkennen und miteinander versuchen, das Evange- lium – je auf ihre Weise – zu verkün- digen.“
(Pfarrer Urs Ebenauer, persönlicher Referent des sächsischen Landesbischofs, in einem Brief am 11. 2. 2010).

Fortsetzung folgt:
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Teil 3:



„Ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, dass die Bibel von Gott hervorgebracht wurde. Mir wurde klar, dass es sich bei der Bibel um ein Produkt der menschlichen Kultur handelt – um das Produkt zweier antiker Gesellschaften, dem biblischen Israel und der frühen Christenheit. Als solches findet man in der Bibel die Gedankenwelt und Überzeugungen dieser Gesellschaften wieder, indes aber keine Aussagen, die direkt oder indirekt von Gott stammen. Die Bibel ist kein göttliches Produkt mit göttlicher Autorität.“
(Professor Marcus Borg „The God We Never Knew“ 1998 S.25).

„Jesus wurde gewiss nicht von einer Jungfrau geboren, glaubte nicht von sich selbst, Gottes Sohn zu sein und sah es nicht als seine Berufung an, für die Sünden der Welt zu sterben.“
(Ebenda).

„Es ist ein Grundproblem, dass gemeindliches und gesellschaftliches Leben häufig voneinander getrennt wird. Ein Glaube, der sich nur mit Religiösem beschäftigt, ist nicht gesellschaftsrelevant, menschenun- würdig und unbiblisch. Man muss den Menschen als Ganzes wahrnehmen, auch mit seinen materiellen und sozialen Bedürfnissen. Ich wünsche, dass Gemeinden mehr „evangelisti- schen Pep“ entwickeln. Mit Hauruck- Evangelisation geht das nicht.“
(Missionswissenschaftler Johannes Reimer, idea 22/2012 S.14).

„Die Einführung der Frauenordination 1975 war keine Anpassung an den Zeitgeist, sondern Ausdruck eines besseren Verständnisses des Evangeliums.“
(Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, idea 22/2012 S.30).

„Die Bestimmung, dass die Ehe und Familie Leitbild bleiben sollen, ist zu eng gefasst. Hier wird ein Leitbild von gestern zur Norm erhoben. Dann kann der evangelische Theologe Joachim Gauck, der von seiner Ehefrau Gerhild getrennt mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt zusammenlebt, zwar Bundespräsident sein, aber keine Pfarrstelle bekommen. Dieses Dienst- recht ist ideologisch und verletzend. Wenn es angenommen wird, werden wir die Menschen genauso wenig erreichen wie ein katholischer Priester im Zölibat, weil wir nicht mehr über genügend Lebenserfahrung verfügen.“
(Pastor Bernd Klingbiel-Jahr, Bremen,
idea 22/2012 S.33).

„Jesus hielt sich selbst nicht für den Sohn Gottes, auch verstand er seinen Tod nicht als Sühnetod für die Sünden der Menschen. Er hat weder die Bergpredigt gehalten noch das Abendmahl eingesetzt noch den Missionsbefehl erteilt. Das leere Grab, die Begegnungen mit dem Auferstan- denen und die Himmelfahrt sind Legenden. Was man über den Menschen Jesus weiß, steht dem Glauben im Wege.“
(Prof. Andreas Lindemann
Spiegel 50/1999 S.130).

„Dass die Jungfrauengeburt nicht historisch ist, ist feste protestantische Überzeugung. Aber es ist kein Problem, einerseits überzeugt zu sein, dass es keine Jungfrauengeburt gegeben hat und andererseits das Glaubensbe- kenn(Prof. Andreas Lindemann
Spiegel 50/1999 S.134).

„Die Bibel ist nicht Gottes Wort, aber sie enthält Gottes Wort. Ich warne vor einem naiven Biblizismus, der das Wort Gottes mit den Worten der Bibel gleichsetzt. Vielmehr lässt sich in einem mehrstufigen Verfahren aus theologischen, historischen und soziologischen Einsichten ein ethisches Urteil gewinnen, das beanspruchen kann, an dem aus der Bibel zu uns sprechenden Wort Gottes orientiert zu sein.“
(Landesbischof U. Fischer, Badische Synode April 2012).

„Das Wesen des Christentums ist nicht einfach identisch mit dem Textbestand der Bibel. Das eigentlich Entscheidende ist das freie Gespräch evangelischer Christen untereinander und die Art, wie sie ihr Zusammenleben gestalten.“
(„Propst Johann Hinrich Claussen,
„Christ & Welt“ 37/2011).

„Der Kreis derjenigen, die die Bibel Wort für Wort als vom Heiligen Geist inspiriert betrachten, ist in der Allianz nicht allzu groß. Die meisten Evangelikalen befinden sich innerhalb der Landeskirchen. Ihre Positionen haben sich inzwischen denen der Landeskirchen angenähert. Die evange- lische Allianz ist eine bunte, breite Bewegung.“
(Jürgen Werth, ERF, idea 41/2007 S.30).

„Dass sich Teile der Evangelikalen dafür aussprechen, den biblischen Schöpfungsbericht wörtlich zu ver- stehen und an eine Sechs-Tage-Schöp- fung zu glauben, ist ein Verrennen in falsche Alternativen zwischen Bibel und Naturwissenschaft. Es ist ein Denkfehler, die biblischen Schöp- fungsberichte als Weltentstehungsmo- delle zu lesen.“
(Kirchenpräsident Hermann Barth,
EiNS Dezember 2006 S.20)

„Nicht jeder muss zu jeder Initiative stehen. Natürlich nicht. Nicht jeder muss jede Aktion verstehen. Natürlich nicht. Aber jeder sollte das, was Brüder und Schwestern tun, zunächst einmal stehen lassen und nicht öffentlich verächtlich machen, was der eigenen Prägung fremd ist.“
(Jürgen Werth, ERF, EiNS Februar 2006,
S. 19).

„Fundamentalisten legen die Heilige Schrift in einer ganz bestimmten Weise aus, indem man sagt, sie sei irrtumslos und unfehlbar. Das ist Wortterror. Wortterror betreibt, wer am Buchstaben klebt, von dem dann solche Sachen kommen wie Sechs-Tage- Schöpfung. Man muss deutlich machen, welcher Unsinn hinter dem Kreationismus steckt.“
(Baptisten-Professor Erich Geldbach in der
Fernsehsendung am 7. 10. 2007 in der ARD).

„Dem Kreationismus oder der These von der Therapiebedürftigkeit und Therapiefähigkeit einer gleichge- schlechtlichen Prägung werde ich, bis zu besserer Belehrung, widersprechen.
(Hermann Barth, Präsident des EKD- Kirchenamtes, idea 39/2009 S.6).

„Die Bibel ist nicht Gott. Sie gibt zwar Zeugnis von ihm, wurde aber von vielen verschiedenen Menschen über Jahrhunderte hinweg aufgeschrieben. Und diese Berichte widersprechen sich sogar teilweise. Wenn ich es für möglich halte, dass Gott sich für die Erschaffung des Universums ein paar Milliarden Jahre Zeit gelassen hat, dann sagt das doch nichts über meinen Glauben an ihn aus, außer, dass ich tatsächlich an ihn glaube. Was sollte daran falsch sein?“
(Elke Vogel, EC-Referentin, Sächsisches Gemeinschaftsblatt, EC-Beilage 5/2008, S.2)

„Zwischen dem Gottesbild des Alten Testaments und dem Koran bestehen sehr viele Gemeinsamkeiten. Muslime und Christen haben ein fast identisches Gottesbild. Allah und der alttestament- liche Elohim sind ein und derselbe. Der einzige wesentliche Unterschied besteht nur darin, dass Muslime zu dem gnädigen und barmherzigen Allah im Islam keine persönliche Beziehung aufbauen können.“
(Johannes Reimer, topic Juni 2012 S.3).

„Wir wollen sehen, wie Gott wirkt und die Gesellschaft verändert, so dass es keine rassistischen Untertöne, ökono- mischen Ungerechtigkeiten, Umwelt- verschmutzung mehr gibt. Ich lerne von anderen Religionen über Jesus. Auch sie sprechen zu mir über Christus. Ich bin nicht überzeugt, dass Jesus nur in Christus lebt.“
(Tony Campolo, Emerging Church
topic Oktober 2011, S.3).

„Auf jeden Fall glaube ich, dass Homosexuelle, Bi- und Transsexuelle ein Leben in Übereinstimmung mit dem biblischen Christentum führen können.“
(Tony Jones, Emerging Church,
topic Oktober 2011, S. 3).

„Der lebendige Christus ist für mich wichtiger als der ans Kreuz genagelte. Für mich ist der nicht ans Kreuz gegangen. Und er nimmt auch nicht alle meine Sünden. Die will ich behalten. Die Sünden sind die Misthaufen meines Lebens, daraus wächst etwas. Wer über Jesu Blut predigt, wird auch Blut ernten. Was wir brauchen, ist eine Frömmigkeit des dritten Jahrtausends.“
(Pfarrer Jürgen Fliege, topic September 2010, S.1)

„Der Kern der biblischen Botschaft ist: Gott vergibt uns die Schuld, weil er Gott ist, weil er barmherzig und gnädig ist. Und nicht, weil Jesus am Kreuz gestorben ist.“
(Pater Anselm Grün, topic September 2010 S.1)

„Ich schätze einen friedlichen, ruhigen Gott mit Selbstbeherrschung. Einen Gott, der nicht bei der geringsten Provokation hochgeht. Wenn ich jedoch meine Bibel lese, stoße ich beständig auf einen anderen Gott und es gefällt mir nicht. Dieser Gott sagt, er hasse Sünde. Nun, üblicherweise brüllt er das. Und wenn das Brüllen vorüber ist, kommt das Schmollen. Er ist alles andere als ruhig und gefasst, beruhigend und vernünftig. Er ist so launig, wie Götter sein können. Ich möchte lieber einen Gott, der Sünde leicht nimmt. Warum kann er sich nicht entspannen und anerkennen, dass Irren menschlich ist?“
(Mark Galli, Chefredakteur von „Christen- heit heute“, topic September 2010, S.1)

„Ich glaube, dass wir im Dialog entdecken werden, dass wir mehr Gemeinsamkeiten haben, als wir denken. Wir glauben alle an den einen und einzigen Gott, an die Auferstehung nach dem Tod, ans jüngste Gericht und damit an die Verantwortung von uns Menschen vor Gott. Juden, Christen und Muslime sollten schon deshalb wieder zusammenfinden. Wir haben alle eine gemeinsame Zukunftsvision.“
(Pfarrer Werner Schatz, Baseler Zeitung, 24. Oktober 2002).

„Was der Autor des 119. Psalms bei der Abfassung dieser 176 Verse im Auge gehabt hat, weiß ich nicht. Jedenfalls ist dieser Psalm das inhaltsloseste Produkt, das jemals Papier schwarz gemacht hat. Auch in schriftsteller- ischer Hinsicht wird es schwer sein, ein Schriftstück nachzuweisen, das es an Ungeschicklichkeit und Gedankenlo- sigkeit mit diesem Psalm aufnehmen könnte.“
(Professor Bernhard Duhm, Fundamentum 3/2001 S.6).

„Wir lehnen eine Bibelsicht ab, derzufolge die Schöpfungszeugnisse den gleichen Stellenwert wie die Jesus- botschaft haben.“
(Christoph Morgner, Präsesbericht 1995 S.29).

„Christen sollten sich als eine Erzähl- Singe- und Feiergemeinschaft versteh- en. Auch Angehörige der verschie- denen Religionsgemeinschaften sollten sich gegenseitig ihre Geschichten erzählen, um so neu das Staunen zu lernen.“
(Bischöfin Maria Jepsen, idea22/2005 S.12).

„Es langt nicht, Peter Hahnes Buch „Schluss mit lustig“ zu beklatschen, sondern es muss auch bei Kirchens Schluss sein mit dem bekloppten Unterhaltungschristentum, das mehr auf Brimborium setzt als auf Evangelium.“
(Theo Lehmann, idea 52.53/2004 S.31).

„Das Neue Testament ist nicht der exklusive Weg zum Heil. Vielmehr kann ein Mensch, der nach seinem Gewissen handelt, auch ohne Religion sein Heil erlangen.“
(Theologieprofessor Hans Küng,
idea 25/1999 S.14).

„Mystik ist der lebendige Kontakt mit der unsichtbaren Welt Gottes. Es ist dogmatisch nicht ausgeschlossen, dass Gott auch durch Träume, Tiere oder Pflanzen zu den Menschen sprechen kann. Göttliche Offenbarung ist heute etwas anderes als das Erstarren in Bibelzitaten.“
(Theologieprofessor Klaus Berger,
idea 25/1999 S.14).

„Ich bete hin und wieder den Rosen- kranz. Er bereichert mein Gebetsleben. Auch evangelische Christen können Maria um Fürbitte anrufen. Genauso wie wir hier auf Erden Mitchristen um Fürbitte ersuchen, können wir auch die Heiligen im Himmel anrufen.“
(Pfarrer Wolfgang Hering, idea 38/2000 S.10).

„Im Schamanismus fand ich faszinie- rende Parallelen zu dem Dienst Jesu, den ich immer mehr als einen Archetypus des Schamanen erkannte. Bezüglich Prophetie bin ich beeindruckt von Erfahrungen im Hinduismus. Einige unserer europä- ischen Propheten entdecken und entfalten ihre prophetische Gabe unter dem Einfluss von indischen Gurus. Ich bin überzeugt, dass die charismatische Erneuerungsbewegung noch bedeu- tender wird, wenn sie auch die charismatischen Gaben von anderen Religionen ernst nimmt.“
(Arnold Bittlinger, idea Doku 5/98 S.19).

Fortsetzung folgt:
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#4
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Theologengeschwätz, gesammelt von Rolf Müller





Teil 4:



„Ich habe bemerkt, dass bestimmte Wirkungen des Heiligen Geistes nur eintreten, wenn ich mit dem Schlagzeuger zusammenspiele, also nicht singe.“
(Kevin Prosch, idea Doku 5/98 S.23).

„Der Rock´n- Roll hat der Welt eine Sprache gegeben, die alle verstehen. Gott wird diese Sprache nehmen, um den Völkern das Heil zu vermitteln.“
(Martin Bühlmann, idea Doku 5/98 S.23).

„Ein Mitarbeiter der Gemeinde betete für mich. Für einen kurzen Augenblick verspürte ich eine starke Gegenwart Gottes und fiel nach hinten. Es war das erste Mal, dass ich auf diese Weise beim Gebet umfiel. Am Boden liegend spürte ich, dass etwas in mir geschah, ohne dass ich es näher fassen konnte. Ich wusste nur, Gott ist da und er tut etwas Gutes in mir.“
(Norbert Abt, idea Doku 10/95 S.4).

„Das Wirken des Geistes bezeugt sich durch ein starkes Empfinden der Gegenwart des Heiligen Geistes, sehr oft von Manifestationen begleitet wie Umfallen, anhaltendes Lachen, Schluchzen, Weinen, Heulen, Schütteln wie wenn Stromstöße durch den Körper gehen, ruckartiges Zucken, Zusammenklappen wie ein Taschen- messer, Schreien, Gebrüll, Trunken- sein und prophetisches Reden.“
(Pastor Jakob Zopfi, idea Doku 10/95 S.34).

„Mich freut am meisten an Toronto, dass Gott Humor hat. Er schüttelt uns genau dort, wo wir es brauchen, weil wir nämlich so wenig Bezug zu unserem eigenen Körper haben. Der Toronto-Segen ist wie ein Bonbon von Gott.“
(Dr. theol. Wolfgang Bittner, idea Doku
10/95 S.51).

„Niemand kann eindeutig über den Willen Gottes verfügen. Gottes Absichten werden nicht durch das Nachsprechen von Bibelworten wirk- sam, sondern müssen unter Berücksichtigung von Erfahrungen und Wissenszuwächsen interpretiert werden.“
(Pfarrer Johannes Opp, idea Doku 6/97
S.3).

„Unsere Kirche steht vor der Aufgabe, Antworten auf die geänderten Lebensformen in unserer Gesellschaft zu finden. Sie darf die Realität nicht ausblenden und weiter den Stand- punkt vertreten, dass Liebe und verantwortlich gelebte Sexualität nur in Ehe und Familie möglich sind.“
(Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner
idea Doku 5/97 S.30).

Die evangelische Kirche in Sachsen hatte im Jahr 2000 laut amtlicher Statistik 936.977 Mitglieder. 2010 waren es noch 773.851. Das bedeutet in zehn Jahren einen Mitgliederschwund von mehr als 17 Prozent. Folglich sollte man meinen, dass man dort alles tut, um a) neue Mitglieder zu gewinnen und b) die verbliebenen zu hegen und zu pflegen. Doch stattdessen lassen Bischof und Kirchenleitung eine Bombe hochgehen, die diese Kirche bis ins Mark erschüttert. Gerade ihre treuesten und engagiertesten Leute werden vor den Kopf gestoßen. Welcher Schaden hier angerichtet wird, lässt sich im Moment noch nicht einmal ansatzweise überblicken. Eine Kirche, die solch eine Leitung hat, braucht keine Feinde mehr.“

„Mir ist nicht vorstellbar, wie ein Pfarrer, der mit seinem gleichge- schlechtlichen Partner zusammenlebt, eine Predigt über diesen Bibeltext halten will. Wenn das Buch der Christen von so hoher Stelle ignoriert wird, bleibt ein Austritt die letzte Konsequenz. Der Glauben hängt ja nicht ausschließlich von der Mitglied- schaft in einer Glaubensgemeinschaft ab. Wenn Mitgliedern der Lutherischen Landeskirche, welche die Bibel ernst nehmen, disziplinarische Maßnahmen drohen, finde ich diese Vorgehens- weise ungeheuerlich. Mir scheint, dass man hier lediglich der Politik entgegenkommen will.“
(Andreas Rau, Haldensleben und Reiner Arnold, Pobershau in der „Freien Presse“ Zwickauer Zeitung, 27. Juni 2012 S.B8).

„Heute sind es Bischöfe und Kirchen- leitungen selber, die den Gemeinden ein Bild von Kirche vermitteln, das in seiner verwirrenden und in sich total widersprüchlichen Vielfalt nicht mehr als Kirche der Reformation kenntlich ist. Arme Kirche, die nicht mehr weiß, was dem Guten dient. Zeit – und kräfteverschleißend diskutiert sie in ihren leitenden Gremien Fragen, die in der Bibel längst beantwortet sind.“
(Jens Motschmann idea Doku20/95 S.9).

„Die katholische Kirche wird gefürchtet, die evangelische Kirche wird verlacht.“
(Johannes Gross idea Doku 20/95 S.18).

„In den ersten Reihen fingen einige Menschen an zu lachen. Die gelacht hatten, wurden still, bis auf mich. Ich konnte einfach nicht aufhören. Und schließlich konnte ich auch nicht mehr stehen. Ich fiel zuerst nach vorne, dann nach hinten, und am Schluss lag ich auf dem Boden, rollte hin und her und hielt mir vor Lachen die Seite. Ich lachte etwa eine dreiviertel Stunde lang. Als ich schließlich aufhörte, kam ein sehr guter Freund von mir, legte mir die Hand auf den Kopf und sagte: „Herr, gib ihm noch mehr davon“ - und ich musste noch einmal eine dreiviertel Stunde lachen! Dann flehte ich ihn an, nicht mehr für mich zu beten, meine Rippen schmerzten schon von all dem Lachen!“
(Murray Robertson idea Doku 1/93 S.7).

„Der zentrale Auftrag bleibt vom Neuen Testament her die Proklamation der Königsherrschaft Gottes. Sie soll aber in der Erwartung geschehen, dass sich hier auch mitfolgende Zeichen des Glaubens ereignen. Gerade in ihnen wird oft etwas von der Gegenwart des Reiches Gottes in überzeugender Weise
erkennbar.“
(Dr. Paul Toaspern idea Doku 1/93 S.35).

„Es gibt ein Gebet aus dem Herzen. Versuchen Sie einmal, ohne sinnvolle Worte zu beten. Murmeln Sie vor sich hin, drücken Sie sich mit ihrer Stimme, aber sozusagen ohne Gehirn aus. Spüren Sie, dass nicht Sie beten, sondern es in Ihnen betet.“
(Werner Tiki Küstenmacher, simplify your life, Sonderdruck S.2).

„Befreien Sie sich von der Vorstellung, dass Beten im Kopf passiert. Lassen Sie eine Kerze beten. Beten Sie mit Ihrem Körper. Ein Spaziergang kann ein „Geh-bet“ sein, jede Körperzelle dankt ihrem Schöpfer. Stellen Sie sich vor, wie jeder Ihrer Schritte „Danke“ sagt und einen entsprechenden Fußabdruck hinterlässt.“
(ebd.).

„Aber soll einer nach 20 Jahren noch dafür beten, dass sein verstorbener Vater aus dem Fegefeuer in den Himmel kommen möge? Das Beten für die Verstorbenen hat natürlich immer Sinn. Aber es verwandelt sich. Zu Beginn ist das Beten Fürbitte, dass der Verstorbene sich für Gott entscheidet, dass er den Sprung in die Liebe Gottes schafft. Dann wird es zu einem Gebet, das mich mit dem Verstorbenen verbindet, zu einem Gebet, in dem mich der Verstorbene auf das eigentliche Ziel meines Lebens hinweist. Und es wird dann oft auch zu einem Gespräch mit dem Verstorbenen und zu einer Bitte an ihn, mich zu begleiten und mich zu bewahren vor einem Verfehlen meines Lebens.“
(Anselm Grün, factum 11.12/2000 S.31).

„Ob Maria eine Jungfrau war oder nicht, ist für meinen Glauben nicht entscheidend. Viel wesentlicher ist für mich, dass Jesus für meine Sünden gekreuzigt wurde und wieder auferstanden ist. Die Bibel überliefert die Jungfrauengeburt sehr unter- schiedlich. Zum Beispiel spricht der Apostel Paulus nicht davon. Wenn ihm die Jungfrauengeburt wichtig gewesen wäre, hätte er sie thematisiert. Vernünftige Menschen fragen sich, was in Glaubensfragen mehr oder weniger wichtig ist. Wer alles gleich wichtig nimmt, ist ein Fundamentalist!“
(EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider
idea 26/2010 S.23).

„Es gilt, jenen Ort in mir selbst zu finden, der von allem anderen unberührt bleibt, in dem ich wirklich ich selbst bin; einen Ort, aus dem heraus ich lebe und zu dem ich jederzeit wieder zurückkehren kann, einen Ort vor allem, zu dem nichts anderes Zutritt hat. Ich weiß, dass ich in meinem Inneren immer schon von Gott erwartet bin. Der innere Ort ist ein Raum der Ruhe, der tiefen Stille, der innere Ort ist unberührt. Der innere Ort ist ein Raum der Freiheit von Schuld, ein Raum der Unverletzt- heit. Tief innen, dort wo Gott auf mich wartet, gibt es auch mein unverletztes Leben. Wenn ich zu Gott einkehre, dann finde ich da auch mich selbst. Wer beginnt, diesen Weg zu suchen, wird ihn sicherlich finden. Halten Sie sich dabei an die Zusage Gottes, dass er längst schon in Ihnen wohnt und in Ihrem Innern auf Sie wartet. Üben Sie diesen Weg täglich.“
(Pfarrer Dr. Wolfgang Bittner,
ERF „Gute Nachrichten“).

„Wenn wir glauben, dass wir uns wirklich dem Ende des Tages nähern, dann kommen wir nicht umhin, zugleich die Vorhersage ernst zu nehmen, dass es dabei unweigerlich zu einer dramatischen Ausweitung prophetischer Erlebnisse und Offen- barungen kommen wird. Träume, Visionen und prophetische Eindrücke sind immer eine Begleiterscheinung von Ausgießungen des Heiligen Geistes.“
(Rick Joyner, Charisma 130 S.40).
„Und dies ist es, was Gott heute tut, er ruft um seines Namens willen Menschen aus der Welt. Ob sie nun aus der moslemischen oder der buddhisti- schen oder der christlichen oder der atheistischen Welt kommen, sie sind Glieder am Leib Chrsiti, weil sie von Gott gerufen worden sind. Sie mögen den Namen Jesus nicht einmal kennen, wissen aber in ihrem Herzen, dass sie etwas, was ihnen fehlt, bedürfen, und sie wenden sich dem einzigen Licht zu, das sie haben, und ich denke, sie sind errettet, und sie werden mit uns im Himmel sein.“
(Billy Graham, Martin Erdmann „Der Griff zur Macht“ S.51).

„Wir müssen ein neues Evangelium verkünden, dessen heilende Botschaft in zwei Sätzen zusammengefasst ist: „Wir sind alle eins. Unser Weg ist nicht besser, sondern nur anders.“ Diese zwölf Worte umfassende Botschaft könnte alles über Nacht verändern, wenn sie von jedem Rednerpult und jeder Kanzel, von jedem Podium und jeder Plattform verkündigt würde.“
(Neale Donald Walsch, ebd. S.123).

„Alle evangelischen Christen haben den Auftrag, die Einheit der Kirche zu erhalten und nach dem Verbindenden zu streben. Diese Einheit der Kirche ohne eigene Beschwernis und mit voller Absicht aufzukündigen, ist lieblos. Schließlich ist ein Widerspruch kein Freibrief für Ungehorsam gegenüber der Kirche, sondern die Christenpflicht zur inhaltlichen und fairen Auseinandersetzung über die Auslegung in aller Freiheit.“
(Pfarrer Thomas Jakubowski idea 26/2012
S. 15).
„Jeden Morgen konzentriere ich mich auf mich selbst, indem ich versuche das göttliche Licht zu berühren, von dem ich glaube, dass es in uns allen ist. Manche nennen das Beten und andere sagen Meditation dazu. Ich bezeichne es als Zentrierung. Ich bekomme dadurch unbegrenzte Energie. Dieser Gott-Zentriertheit habe ich es zu verdanken, dass ich da bin, wo ich bin.“
(Oprah Winfrey Dave Hunt „Die okkulte Invasion“ S.258).

„Wussten Sie schon, dass Gott es von Beginn der Zeiten an im Sinn hatte, sich selbst zu reproduzieren? Wer sind Sie? Der Ausdruck von allem, was Gott ist.“
(Morris Cerullo, ebd. S.344).

„Die im Neuen Testament gesammel- ten Schriften sind ihrer geschicht- lichen Art nach ja Urkunden antiker Religionsgeschichte, in einer toten Sprache und einer uns nicht mehr ohne weiteres verständlichen Begriff- lichkeit und Vorstellungswelt geschrieben; sie können darum nur auf dem Wege geschichtlicher Forschung zum Reden gebracht, und es kann nur auf diesem Wege ein Verstehen des vom Verfasser Gemeinten annähernd erreicht werden.“
(Theologe Werner Georg Kümmel, Eta Linnemann „Original oder Fälschung“
S. 49).

„Lassen Sie Ihr Denken um Erfolg kreisen, dann werden Sie auch erfolg- reich sein. Ich bitte meine Leute, niemals zuzulassen, dass negative Gedanken in ihrem Geist Raum gewinnen, sondern stattdessen über positive Dinge nachzudenken.“
(Paul Yonggi Cho, Dave Hunt „Die Rück- kehr zum biblischen Christentum“ S.42).

„Wenn sich ein negativer Gedanke einstellt, dann gewöhnen Sie sich an, ihn mit einem positiven Gedanken oder einer positiven Aussage auszulöschen. Üben Sie großartige Aussagen regelrecht ein wie etwa „Das Leben ist gut“, „Ich glaube“, „Die Menschen sind wunderbar“ oder „Gott hat mich lieb“. Solche Sätze erheben Sie in den Bereich unendlicher Macht.“
(Norman Vincent Peale, ebd. S.60).

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Teil 5:



„Manche Menschen stellen sich Gott so vor, dass er ungefähr 150 Meter hoch wäre und Arme wie Hochhäuser hätte. Aber warum sollte Gott eigentlich den Menschen nicht genauso groß machen wie sich selbst? Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass er den Menschen genauso geschaffen hat wie sich selbst. Wir sind dazu geschaffen, Götter über diese Erde zu sein, aber denken Sie daran, dass wir dem Herrn gegenüber nur kleine Götter sind.“
(Charles Capps ebd. S.68).

„Das müssen Sie unbedingt lernen, damit Sie von Gott überhaupt etwas bekommen: den Glauben an Ihren eigenen Glauben. Es hilft Ihnen sicher, diesen Glauben tief in Ihr Inneres auf- zunehmen wenn Sie laut sagen: „Ich glaube an meinen Glauben.“ Sagen Sie sich das immer wieder vor, bis es sich in Ihrem Herzen niederschlägt.“
(Kenneth Hagin ebd. S.71).

„Sie geben einen Dollar her um des Evangeliums willen und schon gehören 100 Dollar Ihnen; Sie geben 10 Dollar und bekommen 1000 dafür geschenkt, Sie geben 1000 und erhalten dafür 100000. Ich weiß wohl, dass Sie auch selber multiplizieren können, ich möchte nur, dass Sie es hier noch einmal schwarz auf weiß sehen. Spenden Sie ein Flugzeug, und Sie werden den hundertfachen Wert dieses Flugzeugs wiederbekommen. Schenken Sie ein Auto her, und Sie werden soviele Autos erhalten, wie Sie im ganzen Leben nicht brauchen. Kurz gesagt, Markus 10,30 ist ein sehr gutes Geschäft!“
(Gloria Copeland ebd. S.81).

„In den Anfangsstadien der Ernte werden eine große Anzahl von Zeugen Jehovas, Mormonen, Adventisten und Mitgliedern anderer Sekten, deren Lehre vermischt ist, gerettet. Die meisten von ihnen werden durch Liebe gewonnen, nicht durch Wahrheit.“
(Rick Joyner, Wolfgang Bühne „Die Propheten kommen“ S.38).

„Wenn Gott in den Spiegel sieht, dann sieht er mich! Wenn ich in den Spiegel sehe, dann sehe ich Gott, und weil ich eine genaue Kopie Gottes bin, werde ich auch handeln wie Gott!“
(Caesey Traet ebd. S.96).

„Meine Aufgabe, meine Rolle, unsere Rolle in der Evangelisation ist nicht allein, Menschen zu Christen zu machen. Unsere Aufgabe ist es, sie in so reichem und vollem Sinn christlich zu machen, wie wir können, indem wir sie in die katholische Kirche bringen. Nein, ihr ladet nicht jemanden einfach ein, Christ zu werden, ihr ladet den Menschen ein, mit euch als neues Gemeindeglied in eine katholische Kirche zu kommen.“
(Tom Forrest ebd. S.96).

„Wenn wir das Abendmahl in den Gottesdienst einbauen, ist es für manche langweilig. Es gibt eben Leute, die interessiert das Abendmahl nicht groß. Viele Dinge bieten wir deshalb nach dem Gottesdienst an. So kann man für sich beten lassen, ein prophetisches Wort erhalten oder eben das Abendmahl zu sich zu nehmen.“
(Prediger Leo Bigger idea 27/2012 S.18).

„Wenn die Aussage „Jesus-Disco“ für unsere Gemeinde positiv gemeint ist, habe ich nichts dagegen. Aber oft schwingt da ein negativer Ton mit, und der passt mir nicht. Wir wollen mit der Art unserer Musik, Verkündigung und Kleidung etwas von dem Lebensgefühl unserer Zeit widerspiegeln. Ich bin mit dem Motto aufgewachsen: „Wenn du Spaß haben willst, dann lebst du mit der Welt, aber wenn du Christ bist, hast du keinen Spaß mehr.“ Ich glaube aber, dass Spaß und Kirche Hand in Hand gehen können, das haben wir neu entdeckt! Die „Party-Kirche“ ist aber nur eine Seite von uns. Wir haben nicht nur Halligalli, sondern lesen in Kleingruppen die Bibel, reden, beten und weinen.“
(Prediger Leo Bigger idea 27/2012 S. 18/19)

„Wichtiger als die Frage nach dem persönlichen Lebensstil oder den Sparmöglichkeiten von Kirchgemein- den ist die Frage der weltweiten sozialen Gerechtigkeit. Die ärmeren Länder brauchen mehr wirtschaftliche Entwicklung, um sich den hohen Umweltstandards der Industriestaaten anschließen zu können. Deutschland sollte Vorreiter beim ökologischen Umbau der Wirtschaft werden und seinen C O2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 nicht um die in der EU vereinbarten 20% verringern, sondern um 30%.
(Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
idea 27/2012 S.24).

„Ich sehe zwischen Evolution und Schöpfung wie sie in der Bibel steht, keinen Unterschied. Die biblische Schöpfungsgeschichte ist eine Erzählung, die den Menschen sagt, dass sie sich vor Gott verantworten müssen. . Die biblischen Geschichten sind kein naturwissenschaftliches Programm.“
(Bischöfin Margot Käßmann, idea 25/2008).

„Auch bei Gott lässt die Bibel Veränderungen und Entwicklung erkennen. Wir dürfen Gott nicht verstehen nach den Maßgaben der platonischen Philosophie, nach denen er der Unwandelbare war. (…) Der Teufel hat theologisch gesehen, gar keine Funktion. Es existiert keine „Person“, die man Teufel nennen könnte.“
(Kirchenpräsident Peter Steinacker,
idea 25/2008).

„Wäre die Krippe nicht ein freundlicheres Zeichen für den christlichen Glauben als das Kreuz? Die Hauptperson meines Glaubens, Jesus Christus, hat nicht gesagt: Ich bin der einzige Weg und die einzige Wahrheit und das einzige Leben, sondern er ließ das Wort „einzig“ dabei aus, als ob er geahnt hätte, dass es einmal darauf ankäme, alle Absolutheitsansprüche auszuschließen.“
(Bischöfin Maria Jepsen, idea 25/2008).
„Der Tod Jesu war nicht notwendig, damit Gott sich mit uns versöhnt und uns vergibt. Die Behauptung einer solchen Notwendigkeit ist eines der größten Missverständnisse der christlichen Geschichte. Versöhnung kann auch aus Liebe und in einem Akt der Zuwendung geschehen.“
(Propst Horst Gorski, idea 23/ 2008).

„Eine bibeltreue Auslegung der Schrift ist dialogunfähig. Die Bibel korrigiert sich selbst immer wieder und revidiert dabei auch ihre Erkenntnisse über Gott. Das kann eine fundamentalis- tische Auslegung nicht nachvollziehen. Deshalb vertritt sie einen prinzipiell unwissenschaftlichen Standpunkt, der gerade nicht bibeltreu ist. Der Fundamentalismus ist seinem Wesen nach eine Theorie intellektueller Verstocktheit und steht dem Aberglauben näher als der Theologie. Keines der Evangelien geht auf einen Apostel zurück und sechs der sieben Paulusbriefe stammen gar nicht von Paulus selbst, sondern von späteren Schülern. Für Fundamentalisten ist die Bibel nicht geschrieben, sondern für Menschen, die sich nach Immanuel Kant nicht scheuen, sich ihres Verstandes ohne Bevormundung zu bedienen.“
(Kim Strübind, idea 18/2008).

„Die Sonderstellung des Christentums sollte abgeschafft werden. Die Erwäh- lungsvorstellung halte ich für sehr gefährlich. Der ganze Absolutheits- anspruch wirkt lebensfeindlich und nicht lebensdienlich! Der Sühnetod Jesu ist nicht hinnehmbar. Tod und Auferstehung sind schwer vermittel- bar.“
(Professor Klaus-Peter Jörns,
Zeitjournal 3/2007).

„Nach Erkenntnissen der historisch- kritischen Forschung gibt es nur 21 Sätze, die tatsächlich von Jesus stammen. Alles andere kann man auf die Seite legen, unter anderem die theologischen Deutungen des Apostels Paulus.“
(Pfarrer Claus Petersen, idea 12/2000).

„Es gibt keinen richtigen Glauben. Wer sagt: „Mein Gott ist wahr und dein Gott ist falsch“ ist nicht besser als Bin Laden und Co. Ich rede Gott nicht mehr mit Herr an, denn ich weiß, dass er das nicht ist.“
(Pfarrer Jürgen Fliege, topic 6/2005).

„Es gibt eine Fülle biblischer Gesetze, deren Einhaltung in einer evangelischen Kirche auch von Biblizisten nicht eingeklagt wird. Ich denke an die Reinheitsvorschriften etwa im 3. Mosebuch. Was beispiels- weise darf man essen und was nicht? Dieses Thema nimmt in der Schrift sehr viel mehr Raum ein als die Bemer- kungen über homosexuelle Praktik. Mit derselben Begründung, es sei Gott ein Gräuel, wird dort vieles ins Unrecht gesetzt, was heut niemand einer Pfarrerin oder einem Pfarrer verübelte. Wären die entsprechenden Priestergesetze für sie verbindlich, dürften sie weder sich den Bart stutzen noch Schweinefleisch essen noch an Beerdigungen teilnehmen, körperbe- hindert dürften sie auch nicht sein. Denn all das ist ebenso ein Gräuel, wie wenn ein Mann bei einem Mann wie bei einer Frau liegt. Warum soll das eine gelten und das andere nicht? Warum sagen die Altbischöfe nicht mit eben derselben Klarheit, Menschen, die ein nicht durchgebratenes Steak oder gar Blutwurst essen, dürfe es im Pfarrhaus eben sowenig geben wie homosexuell Lebende?“
(Professor Jürgen Ebach, „Bibel und Gemeinde“ 1/2012 S.19.20).

„Der aufgeklärte Protestantismus versucht, mit Blick auf Bibel und Gegenwart danach zu fragen, was das Wesen des Christentums ist. Und dieses ist nicht einfach identisch mit dem Textbestand der Bibel. Deshalb geht es bei aller Herkunftstreue nicht ohne Brüche ab. Die Verantwortung von bewusst gewählten Traditionsbrüchen und kritischen Umformungen der Kirche ist deshalb eine der Hauptauf- gaben moderner Theologie.“
(Hauptpastor Johannes Hinrich Claussen,
„Bibel und Gemeinde“ 1/2012 S.30).

„Für mich ist das Wichtigste an einer Ehe nicht die Fortpflanzungsmöglich- keit, sondern dass zwei Menschen zueinander stehen, dass sie sich aufeinander verlassen, dass sie sich gegenseitig Treue und Zuverlässigkeit versprechen. Das können auch gleichgeschlechtliche Paare tun. Die Bibel darf nicht Satz für Satz gelesen werden. Sie ist als Ganzes ernst zu nehmen und legt sich selber aus. Und da ist doch die Hauptbotschaft: Es ist niemand auszugrenzen.“
(Superintendentin Annette Kurschus
„Kein anderes Evangelium“ Westfalen- Lippe, Januar-Februar 2012 S.36).

„Die EKD läuft mit der von Ihnen so scharf kritisierten Einstellung zu homosexuellen Beziehungen nicht dem Zeitgeist nach, sondern drückt darin ihre gegenwärtige Einsicht in Gottes Wort und Willen aus. Es ist nicht so, dass Homosexualität grundsätzlich als Sünde abzutun wäre, wie wir auch völlig zu Recht auf Frauen im Pfarramt bestehen. Die Frage ist nicht die nach Homosexualität – ja oder nein?, sondern wenn Homosexualität – dann wie?“
(Superintendent Dr. Helmut Kirschstein,
ebd. März-April 2012 S.38).

„Ich habe es über die Jahre nun gelernt, Gottes Stimme zu erkennen, und ich kann sie aus dem allgemeinen Stimmengewirr so deutlich erkennen wie die Stimme meines Mannes.“
(Elke Werner, Vorsitzende des Lausanner Komitees Deutschlands, „Die Bibel Ganze Inspiration Ganze Wahrheit Ganze Einheit“
S. 60).

„Vielleicht denken Sie: Aber Gott hat ja schon geredet – alles, was er uns zu sagen hat, steht ja in der Bibel! Wozu soll er dann jetzt noch reden? Sein Wort enthält doch genug Anweisungen. (…) Wissen Sie, was wir manchmal mit Gott machen? Wir sperren ihn ein! Ich habe Gott schon oft bei Menschen gefunden, aber er ist eingesperrt zwischen den zwei Buchdeckeln ihrer Bibel. Denn da ist er ja drin! Und wir wissen ja, was er gesagt hat! Wir wissen, was er zu den anderen sagt, und wir wissen, was er über die anderen sagt. Wir müssen neu wahrnehmen, wie das mit dem Wort Gottes und seinem Reden ist. In Jesus Christus hat Gott zu uns geredet – und in Jesus Christus redet er auch heute zu uns. Dass wir das Buch des Herrn nur nicht mit dem Herrn des Buches verwechseln! Dass wir Gott nur nicht einsperren und meinen, für alle Zeiten zu wissen, was er geredet hat!“
(Pfarrerin Astrid Eichler, ebd. S.61).

„Gott sendet pausenlos sein Wort auf diese Erde. Wir können den Unterschied von den göttlich inspirierten und den eigenen Gedanken daran feststellen, dass die von Gott geschenkten Gedanken Einfälle sind, die sich durch eine besondere Helligkeit auszeichnen. Diese hellen oder erleuchteten Gedanken des Herzens sind die von Gott gesendeten Gedanken.“
(Wilhard Becker, ebd. S.63).

„Die Bibel als papierener Papst und Priester steht weit unter dem Papst und den Priestern. Wann immer sich die Kirche auf die Bibel allein verlassen hat, hat sie geirrt! Man kann mit der Bibel auch die Kirche erschlagen! Wer wie Luther das Menschenkind im Wasser der Gnade ersäuft, ist kein Mann Gottes und der Kirche! Der Biblizismus und Subjektivismus der Protestanten ist das größte Hindernis für die Einheit der Christen! Die Kirche muss vom Bibelklotz am Bein befreit werden und die Schrift wieder in die Hand bekommen! Das „Sola Scriptura“ ist total falsch, richtig ist das „Solus Christus“ und „Sola Ecclesia“! Die Kirche allein weiß der Welt über Gott und Christus Antwort zu geben, sie braucht nicht immer erst die Bibel zu lesen!“
(Stadtkaplan Bernhard Vikari, Augsburg,
„FUNDAMENTUM“ 2/1995 S.8).

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Teil 6:


„Es wurde so lange und so fleißig an der Heiligen Schrift herumgeschni- ppelt, dass die Kanonizität der Bibel unter dem Seziermesser der Exegeten und Historiker ihren Geist aufgegeben hat. Das Instrumentarium, das dem Schriftprinzip zum Leben verhelfen sollte, hat die Bibel als Heilige Schrift längst getötet. Die Pfarrer, die Sonntag für Sonntag ihre Predigt mit einem Text aus der Heiligen Schrift einleiten (man kann ja bei vielen Predigten nicht sagen, dass sie einen Text auslegen oder über den Text predigen), haben entweder noch nicht gemerkt, dass sie tot ist, oder sie verschweigen ihren Gemeindegliedern das Ableben dieses Fetischs, weil sie ihnen den damit verbundenen Schock ersparen wollen.“
(Dr. Günter Kegel, „FUNDAMENTUM“
2/1995 S.5).

Man beruft sich unter den die historisch-kritische Schultheologie vertretenden Theologen meist auf die Schrift, aber nicht, um sie gelten zu lassen, sondern um sie etwas anderes sagen zu lassen, als sie wirklich sagt: dass Homosexualität weder krankhaft noch Sünde sei. Was wir heute in allen Kirchen beobachten, ist der Versuch der sich mit dieser Frage beschäftigenden Theologen, das verbindliche Nein der Bibel zur homosexuellen Praxis so zu deuten, dass es heute nicht mehr gilt. Es müsse anders verstanden werden. So will man dem Vorwurf begegnen, man habe sich vom Schriftprinzip der Reformation gelöst. Man tut so, als ob man noch reformiert, noch schriftgemäß sei. Es wäre ehrlicher gewesen, die Maßgeblichkeit gewisser alt-und neutestamentlicher Autoren offen zu bestreiten.“
(Günter Kegel, ebd. S.7)

„Die Heilige Schrift ist für das Gros der Mitglieder der Evangelischen Kirche längst zu einer Gelegenheitsgröße geworden. Man weiß selbstverständ- lich, dass es sie gibt, holt sie ab und zu hervor und ist sogar bereit, sie im Bedarfsfall auf ihre Brauchbarkeit hin zu prüfen. Mehr ist nicht drin. Ein Wahrheitskredit, der alle anderen Quellen übersteigt, wird ihr nicht mehr zugebilligt.“
(Dr. Günter Kegel, ebd. S.8).

„Als Maßstab des kirchlichen Redens und Handelns kann nicht länger das sogenannte Schriftprinzip „Sola Scriptura“ gelten. Dieses Schriftprinzip fußt auf der Annahme, dass es einen Komplex von Schriften gibt, die nicht der menschlichen Irrtumsfähigkeit unterliegen. Derartige Schriften gibt es nicht. Dieses Schriftprinzip ist auch sonst ein untauglicher Maßstab. Es kann nicht auf eine befriedigende Weise so gehandhabt werden, denn die Schrift insgesamt stellt in keiner Weise eine Einheit dar. Das Schriftprinzip war auch in der Geschichte noch nie zufriedenstellend. Es erlaubte zwar eine relative Abgrenzung gegen das Traditionsprinzip der römisch-katho- lischen Kirche. Diese Möglichkeit ist heute hinfällig geworden, da erkannt ist, dass die Schrift selbst voll und ganz Tradition ist. Die altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisse kön- nen nicht länger diejenigen Formulie- rungen sein, die direkt wiedergeben, was Christen denken und glauben. Die biblischen Traditionen können als von Menschen geschriebene Bücher nur soweit Anerkennung beanspruchen, als sie vernünftig zu überzeugen vermögen. Jeder Anschein, als verfüge die Kirche über eine unfehlbare Quelle der Wahrheit, ist zu vermeiden.“
(Dr. Günter Kegel, ebd. S.8).

„Knüpfe Bekanntschaften mit Christen an deinem Urlaubsort. Wieso nicht mal einen Gottesdienst in der nächsten Kirche besuchen? Besonders inspirie- rend kann es sein, z.B. als Katholik in eine Freikirche, als Pfingstler in eine Brüdergemeinde oder als „Jesus Freak“ in eine katholische Kirche zu gehen. Was zeigt dir die Art des Gottesdienstes über Gott? Was kannst du in deinem Alltag übernehmen? Lerne die Leute kennen, tauscht euch über eure Glaubensansichten aus!“
(Nikita Goseberg, idea 28/2012 S.14).

„Vieles, was in der „Bildzeitung“ steht, ist gemein, ist Gosse, ist ein Griff ins Klo. Es geht uns Christen aber doch um die Menschen – um der Liebe Gottes willen! Nur christliche Arroganz und fromme Selbstverliebtheit können uns daran hindern, „Bild“ zu lesen. Ich lese „Bild“ zur Predigtvorbereitung, um nahe bei den Menschen zu sein und die Fragen zu beantworten, die sie stellen. So kann es gelingen, die Liebe Gottes in Jesus Christus lebensnah in den Alltag meiner Zeitgenossen hinein zu sprechen als Lebenskraft.“
(Pastor Heino Masemann, idea 28/2012 S.15).

„Wir sind überglücklich. Wir wollten den Segen, weil wir glauben, dass der Mensch nicht allein durchs Leben gehen soll, sondern jemanden braucht, der auf ihn aufpasst. Dass wir als lesbisches Paar in unserem Umfeld weithin anerkannt sind, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Dass wir so selbstver- ständlich zusammenleben können und sowohl in unserer Familie als auch in beruflichen Zusammenhängen als Paar anerkannt sind, ist nicht unser Verdienst. Wir haben das Glück, in diese Zeit in diesem Land zu leben.“
(Pfarrerin Daniela Loster und ihre Lebens- partnerin Angela Börger, idea 28/2012 S. 33).

„Die Mehrheit der Menschen in den westlichen Ländern und auch in Deutschland, die für die Öffnung der Ehe und das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ist, wird stetig immer größer. Die derzeit jungen Menschen werden Deutschland und den Planeten bevölkern und die homophoben Gedankengüter der derzeit älteren Menschen werden weit- gehend aussterben. Zum Glück! Sexuelle Identität kann man nicht ändern, es ist eine unveränderliche Gegebenheit. Die Bibel wurde nicht von Gott, sondern von Menschen vor mehr als 2000 Jahren geschrieben und ist wohl eines der bekanntesten Märchen- bücher der Welt. Besonders bildungs- ferne Menschen lassen sich von der Kirche leicht manipulieren und hetzen gegen Minderheiten, insbesondere gegen Homosexuelle. Sie sollten sich mal fortbilden, was Menschenrechte betrifft.“
(Christoph S., „Brennpunkt Weltanschau- ung“ 3/2012 S.2).

Frage: „Ist die Gemeinschaftsbewegung nicht spätestens seit der Niederlage in der Homosexuellendebatte ein „Hund, der nur bellt und nicht beißt?“ Welche Möglichkeiten haben Sie und der Gnadauer Vorstand als Ihre Vertretung überhaupt noch, verändernd in die Landeskirchen hineinzuwirken? Gibt es eine Grenze der Treue der Gemein- schaftsbewegung zu den jetzigen Landeskirchen?“
Antwort: „Zuerst einmal müssen wir doch feststellen, dass es eine eindeutige Haltung DER Evangelischen Kirche in dieser Frage gar nicht gibt. Ihre Frage, lieber Bruder Wagner, intendiert, dass „Beißen“ mit Austritt der Gemeinschaften aus den Landeskirchen gleichzusetzen wäre. Ich frage: Und was dann? Ändert sich damit etwas an der Haltung der Landeskirchen in dieser Frage oder an unserer? Auftreten, nicht austreten ist meine klare Devise. Wo wir auftreten, wird unsere Haltung, die jedes Recht hat, sich evangelisch und biblisch zu nennen, in die Entscheidungsprozesse mit einfließen. Wir nehmen Einfluss, auch wenn wir nicht erreichen, was wir möchten und wir stärken damit die, die aus vielleicht ganz anderen Richtungen und Prägungen gleiche Ziele verfolgen. Wir sind doch nicht den Landeskirchen treu, wenn wir in ihnen arbeiten und auftreten, wir sind uns selbst treu, weil dies unser angestammter Platz ist, der uns und den Landeskirchen gut tut.“
(Interview Rainer Wagner mit Präses Michael Diener, „Bibel und Gemeinde“
4I2009 S.65).

„Wir leiden an exegetischen Kahlschlä- gen, dogmatischen Verirrungen und ethischen Verwilderungen in unserer evangelischen Kirche. Sie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger bereit und fähig gezeigt, ihrem ureigensten Ansatz bei Christus, der Schrift und dem Glauben allein zu folgen.“
(Präses Christoph Morgner, Präsesbericht 1997 S.42).
„Als im letzten Jahr das Kruzifixurteil diskutiert wurde, nahm die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen im Fernsehen aus ihrer Tasche ein Bild eines Kreuzes, das mit Kornblumen versehen war und grünem Gras, und sagte dem Sinn nach: „Hier ist ein humanitäres und freundliches Bild vom Kreuz.“ Welch ein Irrglaube! Diese Art Selbstliquida- tion des Christentums ist viel gefährlicher als alles, was sich bisher Atheisten einfallen ließen. Denn hier wird aus dem Christentum geradezu ein Scherzartikel gemacht: Jesus ist ein lieblicher, freundlicher Friedensfürst, der allen Frieden, Wohlfahrt, Zärtlich- keit und Menschlichkeit verspricht. Doch das alles hat mit der Radikalität des Kreuzes, das doch alles in Frage stellt, nichts mehr zu tun. Im Gegenteil: Es hat dazu geführt, dass Deutschland eine Entchristlichung beispiellosen Ausmaßes erlebt hat. Das Christentum hat aufgehört, eine ernstzunehmende Kraft im Bewusst- sein unseres Volkes zu sein. Es ist heute so, dass die Frage, ob ich einer Kirche angehöre oder nicht, die gleiche Bedeutung hat wie die, ob ich in einen Taubenzüchterverein gehe oder nicht. Die Wahrheitsfrage ist im Protestantismus immer weniger gestellt worden und spielt infolgedessen auch in der Gesellschaft keine Rolle mehr.“
(Professor Günter Rohrmoser,
idea vom 14. Oktober 1996).

„Im Neuen Testament wird Jesus Christus in unvergleichlicher Weise mit Gott verbunden gesehen; eine Aussage, nach der er selbst Gott sei, kann aber keineswegs als neutestamentliche Lehre aufgefasst werden.“
(Jürgen Ebach, „Bibel und Gemeinde“
1/2007 S.10).

„In der weiten Tiefenschicht der menschlichen Person, im Unterbe- wusstsein, bietet Christus weit mehr, als wir es uns vorstellen können. Verglichen mit der Unermesslichkeit dieses verborgenen Betens Christi in uns, ist unser artikuliertes Gebet nur ein kleiner Teil. Das Wesentliche des Gebets vollzieht sich vor allem in einem großen Schweigen. Wenn wir Christus mit kindlichem Vertrauen in uns beten lassen, werden eines Tages die Abgründe bewohnbar sein.“
(Prior Roger Schutz, „Bibel und Gemeinde“
4/1997 S.282).

„Eine ganz große Schuld an all unserem Unheil, das in den letzten Jahrzehnten lawinenartig über uns hereingebrochen ist, trägt die liberale Theologie. Sie ist es gewesen, die in vielen ihrer Vertreter in einer unverantwortlichen Frevelhaftigkeit die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift nicht nur verdächtigt, sondern auch verspottet hat. Und weil sie das alles im Gewande wissenschaftlicher Forschung getan hat, sind die Massen ihr zugefallen, darum erheben sich heute Millionen und aber Millionen Stimmen gegen die Bibel und klagen sie an, dass sie kein Recht mehr habe, dem neuzeitlichen Menschen Gesetze zu geben und Vorschriften zu machen, weil sie lebensfeindlich und wirklich- keitsfremd und den Bedürfnissen des neuzeitlichen Menschen nicht mehr angepasst sei.“
(Friedrich Heitmüller, „Bibel und Gemeinde“, 1/1991 S.95/96).
„Wir haben es in der Bibel mit einem religiös bedeutsamen Legenden-und Märchenbuch zu tun. Unter uns Theologen gesagt: Nichts oder fast nichts stimmt in der Realität. In Wirk- lichkeit war alles natürlich ganz anders. Und doch ist mein Glaube an das in der Bibel Geschriebene unerschütterlich.“
(Professor Dr. Andreas Lindemann,
„Bibel und Gemeinde“ 2/2000 S. 106).

„Der historisch-kritischen Interpreta- tion der Bibel geht es darum, heraus- zubekommen: Was ist wirklich Wort Gottes, und was ist sogenannte Gemeindebildung, also erst nach dem Tod Jesu ihm in den Mund gelegt worden. Gerade jeder Pietist sollte doch leidenschaftlich daran interes- siert sein, dem auf die Spur zu kommen, was Jesus wirklich gesagt hat.“
(Bischof Klaus Engelhardt,
„Bibel und Gemeinde“ ebd. S. 110).

„Nicht akzeptabel ist es, wenn Fundamentalisten unter Berufung auf die Bibel das offene Gespräch über problematische Gelegenheiten, und sei es die Homosexualität oder der sogenannte Feminismus, als von vornherein gottlos diskreditieren.“
(Ako Haarbeck, „Bibel und Gemeinde“
3/1995 S.4).

„Das Diakonische Werk der Evange- lischen Kirche von Westfalen wünscht für alle homosexuellen Mitarbeiter eine angstfreie Mitarbeit. Zwar hat Paulus die Homosexualität verurteilt. Das entspricht jedoch nicht den heutigen Erkenntnissen über Homo- sexualität als einem tief verwurzelten Persönlichkeitsmerkmal. Deshalb darf die paulinische Einstellung zur Homo- sexualität in der von ihm selbst verkündeten Freiheit weiterentwickelt werden. Homosexuelle können grund- sätzlich in allen Bereichen der Diakonie beschäftigt werden, auch in der Jugendarbeit. Da Homosexuelle genauso verantwortlich mit ihrer Sexualität umgehen wie Heterosexu- elle, besteht auch nicht die Befürchtung des sexuellen Missbrauchs von Abhängigen.“
(Handreichung „Diakonie und Homosexu- alität“ vom 10. 6. 1985 in „Bibel und Gemeinde“ 4/1994 S.27).

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Teil 7:


„Der Himmel tut, was wir tun, befehlen oder durch göttliche Kampfführung bewirken und nicht umgekehrt.“ (Wolfgang Margies). „So haben wir zum Beispiel bei einer Gebetstagung in Frankfurt 1989 sowohl Honecker mit seiner Regierung abgesetzt und die Mauer eingerissen als auch Ceaucescu, den Tyrannen Rumäniens im Gebet abgesetzt.“ (Berthold Becker). „Bis heute kann ich noch nicht fassen, dass Gott mich als Instrument erwählte, um die Sünden einer Nation zu tilgen.“ ( C. Peter Wagner). „Ich erkläre, dass die Zeit für euch gekommen ist, eure Plätze an Jesu Seite einzunehmen und mit ihm zu herrschen.“ (Kjell Sjöberg).
(Bibel und Gemeinde“ 4/1994 S. 63).

„Die Bergpredigt ist heute nicht mehr verbindlich, da Jesus glaubte, dass das Reich Gottes in Kürze kommen würde und dafür die Bergpredigt gedacht hatte, sich darin aber irrte, da das Reich Gottes ausblieb.“
(Albert Schweizer, „Bibel und Gemeinde“
2/1991 S.129).
„Die Behauptung, dass Gott Mensch geworden ist, ist nicht paradox, sondern sinnlos.“
(Paul Tillich, „ichthys“ Juli 1990 S.17).

„Wir können die Auferstehung Jesu nicht mehr im wörtlichen Sinn verstehen, denn historisch gesehen wissen wir nicht das Geringste über das Grab (war es leer? War es überhaupt ein Einzelgrab?) und über das Schicksal des Leichnams Jesu: Ist er verwest? Ich halte diesen Schluss für unumgäng- lich.“
(Gerd Lüdemann, „ichthys“ Juni 1996 S.2).

„Dann soll man eine Christusbegeg- nung haben und zwar folgendermaßen: Versuchen Sie, erst während rund zehn Minuten innerlich ruhig zu werden. Nehmen Sie eine bequeme Sitzposition ein und atmen Sie einige Minuten lang tief durch. Schließen Sie Ihre Augen und versuchen Sie, sich Jesus bildhaft vorzustellen. Sprechen Sie nun folgendes kurze Gebet: Jesus Christus, ich besitze nur eine bildhafte Vorstellung von dir. Ich möchte dich jedoch kennenlernen. Bitte zeige du dich mir so, wie du wirklich bist.“
(Daniel Hari, „Bibel und Gemeinde“
3/2005 S.37).

„Wir leben in einer Zeit, in der meiner Ansicht nach das Heilen mit Jesus- energie ganz neu an Attraktivität gewinnen wird. Und somit ist diese Heilform allen zugänglich. Kinder können ebenso ihre Hände auf kranke Menschen legen wie auch Alte und Betagte. Leute mit Doktortiteln oder entsprechenden Diplomen können es ebenso tun wie der einfache Hilfsarbei- ter oder die Reinemachfrau.“
(Daniel Hari ebd. S.39).

„Als historischer Tatsachenbericht taugt der Stoff aus der Bibel nicht. Durch Darstellungen in ägyptischen Tempeln ist bekannt, dass die Philister weder Helme noch Panzer trugen. Nach biblischer Darstellung trug Goliath aber eine schwere Rüstung. Es kam dem biblischen Autor nicht auf die Schilderung einer historischen Begebenheit an.“
(Ralf-Peter Märtin, „Bibel und Gemeinde“
3/2005 S.65).

„Ich denke, Gott ist eine Erfindung der Menschen, vielleicht die größte. Und trotzdem: Ich gehe gerne zum Gottesdienst und habe manchmal auch gepredigt, wenn mich ein befreund- eter Pfarrer eingeladen hat. Ich mag die Liturgie, Lieder und kluge Predigten, die Räume, die Gelegen- heit zur Meditation. Zugleich hatte ich schon früh Schwierigkeiten mit den Inhalten. Ich teile die Sehnsucht nach Vergebung und verstehe die Vorstel- lung eines vergebenden Gottes. Aber warum lässt Gott, wenn er uns vergeben will, seinen Sohn ans Kreuz schlagen? Warum vergibt er uns nicht einfach? Letztlich glaube ich eher an die Kirche, ich erlebe sie als eine Gemeinschaft von Menschen, die guten Willens sind. Das ist viel, und es langt, um Mitglied der evangelischen Kirche zu sein. Ich glaube, nach dem Tod kommt nichts mehr und das ist auch recht so. Ein Leben reicht.“
(Bernhard Schlink, Informationsbrief
Oktober 2008, S.21).

„Vertreter des Kreationismus weisen faktisch der Bibel eine Funktion zu, die darüber hinausgeht indem sie diese auch in naturwissenschaftlichen Fra- gen für unfehlbar ansehen. Doch die Bibel erhebt nicht den Anspruch, ein wissenschaftliches Buch zu sein und kann dies auch gar nicht, weil sie das Wissenschaftsverständnis im heutigen Sinn überhaupt nicht kennt. Deshalb kann und will sie auf naturwissenschaftliche Fragen keine Antwort geben.“
(Walter Rominger, Informationsbrief
August 2008 S.10).

„Ich würde sofort einen Homosexu- ellen oder zwei Homosexuelle segnen, wenn sie das möchten, wenn sie wirk- lich möchten, dass Gott mit ihnen geht. Wenn ich ihnen das verweigern wollte, dürfte ich selbst auch keinen Segen mehr empfangen. Gott ist unglaublich verschwenderisch mit seinem Segen. Es sind in der Bibel ganz andere Leute noch gesegnet worden, warum soll man da ausgerechnet bei Homosexu- ellen einen Strich ziehen?“
(Pfarrer Klaus Douglass,
Informationsbrief Oktober 2001 S.7).

„Dass Jesus von einer Jungfrau geboren worden sei, lehrt keiner der Apostel. Paulus sagt im Gegenteil, er sei geboren aus dem Samen Davids nach dem Fleisch. Doch wird die jungfräuliche Geburt am Anfang des Matthäus – und Lukasevangeliums erzählt. Es hat offenbar darüber bei den Aposteln zweierlei Auffassungen gegeben, gelehrt aber, im Sinn des Evangeliums einer Botschaft, die zu glauben sei, wurde die jungfräuliche Geburt nicht, sonst hätte ja Paulus als Irrlehrer verurteilt werden müssen. Darum lehnen wir diese Lehre unsererseits ab, ohne sie zu bekämpfen.“
(Professor Dr. Emil Brunner in „Wenn das Wort nicht mehr soll gelten“ von Albert Lüscher, Pflugverlag Langenthal 1951 S.61).

„Die unbegreiflich herrliche Botschaft, das Weihnachtswunder, ist von altersher schwer belastet gewesen durch eine Vorstellung, die ihren Grundgedanken zu verdunkeln geeig- net ist: durch die Theorie von der Jungfrauengeburt. In früheren Zeiten hat man die Diskussion kurz abgebro- chen mit dem Hinweis: „es steht geschrieben“; d.h. also mit Zuhilfe- nahme der Lehre von der Verbal- inspiration der Heiligen Schrift. Heute können wir das nicht mehr tun, auch wenn wir es wollten.“
(Prof. Dr. Emil Brunner, ebd. S.62).

„Ich lehre mit der Heiligen Schrift, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist und darum eine völlige Neuschöpfung in der Welt des Geschaffenen darstellt, halte aber die wissenschaftliche Lehre von einer allmählichen Entwicklung der Lebens- formen, die heute von allen wissenschaftlich Gebildeten vertreten wird, damit vereinbar. Die hohe Wahrscheinlichkeit der Descendenz- lehre sollte heute kein Christ um seines Christseins willen und kein Theologe als Theologe mehr in Abrede stellen. Die Polemik, die theologischerseits gegen die Entwicklungslehre geführt worden ist, ist sicher kein Ruhmesblatt in der Geschichte der christlichen Theologie und hat das Vertrauen in die Wahrhaftigkeit der kirchlichen Lehrer in nicht unerheblichem Maße erschüttert.“
Professor Dr. Emil Brunner, ebd. S.62).

„Dass die Erzählungen von Genesis 1-12 nicht Geschichte, sondern mythisch sind, ist allgemein anerkannt, doch hindert mich das keineswegs, in ihnen Gottes Wort und Offenbarung zu vernehmen.“
(Prof. Dr. Emil Brunner ebd. S.63).

„Die leibliche Himmelfahrt Christi, die Höllenfahrt Christi und die Geburt aus der Jungfrau Maria gehören nicht in die evangelische Verkündigung hinein, sie sind auch in der ersten Christenheit nicht Gegenstand der christlichen Verkündigung gewesen. Einen Adam im Paradies hat es ganz gewiss nicht gegeben; er ist keine geschichtliche Persönlichkeit. Die ersten Menschen sind auch nicht unsterblich gewesen, sondern der Tod gehörte von Anfang an mit in die Schöpfung hinein.“
(Prof. Dr. Emil Brunner, ebd. S.68/69).

„Die Vertreter einer fundamentali- stischen Bibelauslegung interpretieren die Heilige Schrift nicht von Jesus Christus aus, sondern machen willkürliche Kriterien zum Maßstab für Rechtgläubigkeit. Dazu gehören „End- zeitfahrpläne“, eine verkürzte Dar- stellung des Kreuzesgeschehens als Sühneopfer, das Fürwahrhalten von Wunderberichten und das Rechnen mit der leiblichen Wiederkunft Jesu Christi“.
(Professor Erich Geldbach, „Zeitjournal“
2/2007 S.40).

„Ich glaube nicht an einen Gott der Angst macht, sondern der gerecht und barmherzig ist. Ich glaube nicht an einen Gott, der im Tempel sitzt, sondern an den Schöpfungsgott, der im Menschen wohnt, der die Vielfalt der Religionen geschaffen hat, und da bin ich zur Zeit noch am Suchen. Ich glaube an die Auferstehung, die nicht eine Wiederbelebung des Leichnams ist, an einen Gott, der das weibliche Gesicht deutlicher zeigt als früher und an einen Gott, der Frieden schafft unter den Religionen.“
(Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter,
„Zeitjournal“ 3/2007 S.36).

„Die Gemeinde wurde aus Geschichten heraus geboren. Die Gemeinde des 1. Jahrhunderts wurde durch die Erzählung geleitet. Es gab kein Neues Testament, es gab keine Evangelien, um die Geschichte von Jesus weiter zu geben. Seine Geschichte wurde Geschichtenerzählern anvertraut. Der christliche Glaube wuchs durch Geschi- chtenerzählen, nicht durch Text. Erst später wurden die Geschichten zur Schrift. Wir müssen zwar die Schrift mit größter Hochachtung behandeln, aber wir dürfen auch die Macht der erzählten Geschichte nicht vernach- lässigen.“
(Erwin McManus „Zeitjournal“ 4/2006
S.20).

Jedes lebende System, das fruchtbar ist und sich vermehrt, muss sich an die Umwelt anpassen, in die es gesetzt worden ist. Die Gemeinde muss sich akklimatisieren an eine Welt, die sich ständig verändert, oder sie wird sich zur Bedeutungslosigkeit oder sogar zum Aussterben verurteilen.“
(Erwin McManus ebd.).

„In sexualethischen Fragen reicht es nicht, Bibelstellen zu zitieren, sondern wir müssen bei der Bewertung von Homosexualität auch die gesamtgesell- schaftliche Einstellung zu diesem Thema einbeziehen.“
(Landesbischof Ulrich Fischer, idea 16/2011, S.35).

„Die Grundlagen des Christentums sind während meines Studiums für mich so fragwürdig geworden, dass ein intellektuell verantwortbarer Glaube nicht mehr möglich ist. 2001 bin ich deshalb aus der Kirche ausgetreten. Wenn die Fakten nicht stimmen, wird der Glaube hinfällig. Der Jesus, wie er damals wirklich lebte, hat mit dem von der Kirche gelehrten Jesus nichts zu tun. Jesus war ein jüdischer Wanderprediger, der das Anbrechen des Gottesreiches erwartete und sich dabei bitter getäuscht hat. Er hat sich vermutlich nicht als Messias verstanden und wollte auch keine neue Religion gründen. Der Jesus, wie wir ihn heute kennen, ist eine dogmatische Erfindung.“
(Heinz-Werner Kubitza, idea 16/2011 S.16).

„Jesus ist mein Manager. Um herauszufinden, ob es Gott wirklich gibt, habe ich Gott in meiner Jugend ganz bewusst gelästert. Nachdem ich mir am nächsten Morgen im Sportunterricht das Bein gebrochen habe, wusste ich: „Gott gibt’s!“
(Nina Hagen, idea 23/2011 S.12).

„Liebe begeisterte Kinder Gottes! So rede ich Sie heute an. Ich habe das Recht zu dieser Anrede, weil Sie getaufte Menschen sind. Und getaufte Menschen sind begeisterte Kinder Gottes. Denn in der Taufe haben Sie alle den Geist Gottes empfangen, den Geist der Kindschaft. Seit der Taufe sind Sie alle vom Heiligen Geist getrieben. Getragen von einer göttlichen Kraft lassen sich getaufte Menschen hinreißen. Deshalb sind auch getaufte Menschen hinreißende Menschen oder sollen es wenigstens sein. Und deshalb ist das alles Entscheidende für ein Christenleben die Taufe, in der Gottes Geist verliehen wird. Die Taufe ist so etwas wie die Grundordination aller Christenmen- schen. Alles, was im weiteren Leben geschieht, auch die Ordination ins geistliche Amt, gründet auf der Taufe und darauf, dass Gott Menschen seinen Geist verliehen und sie zu seinen Kindern gemacht hat.“
(Landesbischof Dr. Ulrich Fischer,
Ordinationsgottesdienst in der Christus- kirche Mannheim am 5. September 2010 über Römer 8, 14-17).

„In der Taufe hat uns der Heilige Geist an Gottes Brust gelegt. Er hat uns seit unserer Taufe kindliches Selbstbe- wusstsein saugen lassen. Ich bin von Gott angenommen. Ich darf ich sein – Gottes geliebtes Kind. Diese Gewissheit haben wir seit unserer Taufe durch Gottes heiligen Geist vermittelt bekommen. Durch Gottes Geist haben wir mit unserer Taufe ein herrliches Selbstbewusstsein erlangt, das Selbst- bewusstsein der Kinder Gottes, die in unbedingtem Vertrauen, sozusagen mit Urvertrauen Gott als „Vater“, als „Abba“, sicher auch als „Mama“ ansprechen können.“
(Landesbischof Dr. Ulrich Fischer, ebd.).

„In diesem Text steckt eine ungeheure Provokation, eine ungeheure Anfrage an unser Kirchesein heute. Und so ist es leicht, dem Text aus der Apostelge- schichte jede Bedeutung für uns heute abzusprechen und sich auf diese Weise seiner Provokation zu entziehen. Ja, zwischen der Lebenswirklichkeit der ersten Gemeinde und der Lebens- wirklichkeit unserer Kirche heute liegen Welten. Was Lukas hier als ideale Gemeinde beschreibt, ist nicht das Werk von Menschen, sondern Frucht des Heiligen Geistes. Dieses Modell einer eucharistischen Gemein- de wurde mit dem Stichwort Liebes- kommunismus beschrieben. Und dieser Liebeskommunismus hat sein Zentrum im Abendmahl, in der Eucharistie. In der Eucharistie lebt christliche Kirche vom Teilen Gottes mit uns, und in der Eucharistie lernt sie das Teilen Gottes. Wir empfangen im Brot der Eucharistie Kraft von Gott. Eucharistie und Liebeskommunismus, also Abendmahl und soziales Tun gehören untrennbar zusammen. Abendmahl ohne soziales Tun wäre Irrglaube und Götzendienst.

Umgekehrt wäre soziales Tun ohne Abendmahl ein geistloses Tun. Quelle aller Kraft zum Teilen des Lebens miteinander ist für eine christliche Kirche das Abendmahl, die Eucharistie. Das Abendmahl als Feier der Kirche geschieht in der Freude Gottes. Darum gehören das fröhliche Singen der Gospels, die helle Kleidung, das Lachen der Kinder, die Freude aneinander, auch die Zärtlichkeit zur Feier des Abendmahls. Schließlich öffnet uns das Modell der eucharistischen Kirche den Blick über die Grenzen unserer Kirche hinaus. Anders als die Urgemeinde von Jerusalem feiern wir das Abendmahl in weltweiter Gemeinschaft mit Christen- menschen aus aller Welt. Bei jeder Feier des Abendmahls stehen meine Schwestern und Brüder aus Brasilien, Polen, Korea oder Südafrika neben mir am Tisch des Herrn, sie empfangen mit mir zusammen das Brot als Zeichen der Vergebung Gottes. Zugleich fragen sie mich, was ich dafür tue, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Sie fragen mich, wo ich bereit bin, mit ihnen zu teilen. So lernt eucharistische Kirche, das Teilen ökumenisch zu buchstabie- ren.“
(Landesbischof Dr. Ulrich Fischer in einem Gottesdienst in Karlsruhe am 18. Juli 2010 über Apostelgeschichte 2, 42 – 48).

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Teil 8:


„An Gott den Schöpfer darf man offensichtlich nur glauben, wenn man zugleich augenzwinkernd zu verstehen gibt, dass dieser Glaube nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, sondern in das Reich der Märchen gehört. Halten diese Kritiker uns Christen eigentlich alle für Heuchler oder Vollidioten, wenn wir im Gottesdienst das Aposto- lische Glaubensbekenntnis sprechen?“
(Ulrich Parzany, idea 7/2008 S.17).

„Lukas hat sich die Pfingstszene in der Apostelgeschichte ausgedacht und die Bethlehemgeschichte am Beginn seines Evangeliums ebenso. … und wenn sie nicht gestorben sind, erzählen das die Christen heute noch.“
Chrismon 6/2012 S.22 Herausgeber: EKD- Präses Nikolaus Schneider, Landesbischof a.D. Johannes Friedrich und Margot Käßmann).

„Hat Gott über tausende von Jahren hinweg tatsächlich Milliarden von Menschen geschaffen, um nur einige wenige für den Himmel zu erwählen, während alle anderen ewige Höllenqualen leiden müssen? Wäre das eines Gottes würdig? Wo soll man da von einer guten Nachricht sprechen? Einer erschreckenden Mehrheit von Menschen ist erzählt worden, dass es nur einer kleinen Anzahl ausgesuchter Christen vergönnt sei, an jenen friedlich-ruhigen und freudevollen Ort zu gelangen, den man Himmel nennt, während der Rest der Menschheit seine Ewigkeit an einem Ort ewiger Qual und Strafe zubringen muss, ohne jemals auf eine Veränderung dieses Zustands hoffen zu dürfen. Diese Aussage ist jedoch fehlgeleitet und schädlich; sie zersetzt letztlich die ansteckende Botschaft Jesu von Liebe, Frieden, Vergebung und Freude, die unsere Welt so dringend hören muss.“
(Rob Bell „Bibel und Gemeinde“ 2/2011 S.77).

„Wer oder was ist denn nun eigentlich maßgeblich an der Führung der Kirche: Mehrheitsentscheidungen? Anpassun- gen an gesellschaftliche Zwänge? Political Correctness? Moderne Welt- anschauungen? Wechselnde theolo- gische Lehrmeinungen? Sollte es nicht vielmehr Jesu Wort und Weisung sein? Warum wird dieses Wort in Frage gestellt, anstatt dass es uns in Frage stellt? Wohin führt denn diese Relativierung der Schrift? Letztlich doch dahin, dass die Kirche ihrem Herrn und ihrem eigentlichen Auftrag gegenüber untreu und in ihren Worten unglaubwürdig wird. Kirche droht so letztlich zu einer Art Verein zu werden und nicht mehr das zu sein, was sie eigentlich sollte, nämlich Kirche Jesu Christi!“
(Dr. Andreas Desing, „Informationsbrief“
6/2011 S.43).

„Wie kann meine Schuld durch den Tod eines Schuldlosen gesühnt werden? Welche primitiven Begriffe von Schuld und Gerechtigkeit liegen solcher Vorstellung zugrunde? Welch ein primitiver Gottesbegriff? Soll die Anschauung vom sündentilgenden Tod Christi aus der Opfervorstellung verstanden werden: welch primitive Mythologie, dass ein Mensch gewordenes Gotteswesen durch sein Blut die Sünden der Menschen sühnt!“
(Rudolf Bultmann, „Bekenntnisbewegung“ Westfalen-Lippe Januar/Februar 2011 S.12).

„Ist praktizierte Homosexualität in jedem Fall Sünde? Für mich gilt das nicht für jene Formen praktizierter Homosexualität, die verantwortlich, verlässlich und verbindlich gelebt werden. Vielmehr habe ich großen Respekt vor jenen, die eine homo- sexuelle Orientierung wohl als Abweichung von einer Norm geschöp- lichen Lebens, nicht aber als Krank- heit oder Sünde begreifen und die das Bemühen um eine von Verantwortung, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit geprägte homosexuelle Praxis als eine christlich verantwortbare Position anerkennen.“
(Landesbischof Dr. Ulrich Fischer, „Bekenntnisbewegung“ Westfalen-Lippe, Juli 2011 S. 15).

„Maria fragt auch nach meinem Leben. Bin ich bereit, einen neuen Anfang mit ihr zu wagen? Mit der „kleinen Weihe“, einem bekannten Mariengebet, kann jeder das Liebesbündnis mit der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt schließen. Dadurch nimmt er teil an den Gnaden, die Gott durch die Gottesmutter vom Schönstattheiligtum schenkt. Gleich- zeitig trägt er dazu bei, dass der Gnadenstrom weiter fließen kann. Alles, was im Alltag, bei der Arbeit, in der Freizeit geschieht, jedes Gebet, jede Freude und jedes Leid hat einen tiefen Sinn, wenn es zum Beitrag wird im Liebesbündnis mit der Gottesmutter.“
(Internetseite der Schönstattbewegung, Teilnahme am ökumenischen Europatag in Stuttgart, Mai 2004,
„Der schmale Weg“ 1/2011 S.12/13).

„Die Christen der ersten Jahrhunderte haben lange gesucht, bis sie sagen konnten, wie Jesus ist. Er sagte zu Gott zärtlich „Vati“ und entsprach als Messias nicht den Vorgaben der Gläubigen damals. Die Jünger versuchten sich mit poetischen Worten dem Geheimnis zu nähern, das Jesus heißt. Sie dichteten, statt zu definieren. Die Evangelien von Weihnachten sind pure Poesie, dicht, vieldeutig und im besten literarischen Sinne „wahr“, während es um dogmatische Festlegungen immer Streit gab. Lassen wir aber die Lehrformeln beiseite, suchen wir selbst nach Antworten für unser Leben, was Jesus uns bedeutet. Probieren wir es aus. Dabei wird es immer wieder Über- raschungen geben – wie zu Weihnachten.“
(Pfarrer Matthäus Richter, Gemeindeblatt der Luthergemeinde Wilkau-Haßlau,
Dezember/ Januar 2009/2010).

„Niemand kommt mehr an uns Evangelikalen vorbei. Wir bemühen uns, die Allianz aus der fundamentalistischen Schmuddelecke herauszuholen. Wir sind Evangelikale, aber keine Fundamentalisten. Wir suchen das Gespräch mit Andersden- kenden und Andersglaubenden. Und wir sind fähig, dieses Gespräch zu führen: klar, freundlich, auf Augenhöhe, leidenschaftlich und vernünftig. Wir müssen weiter machen, Begegnungen wagen. Wir müssen zuhören, erzählen und vielleicht manches Vorurteil zurecht- rücken. Wir haben aber auch eine stärkere und positivere Wahrnehmung durch die EKD erfahren. Sind wir als Allianz ökumenefähig? Wir müssen frömmer werden. Gut, dass inzwischen ein ordentlicher Teil der Pfingstler und Charismatiker zu uns gehört. Für Jüngere ist die Allianz weitgehend keine spannende Adresse mehr. Wir müssen weiblicher werden, wir müssen mehr Frauen in die Leitungsgremien berufen. Wir müssen kommunikativer werden. Wenn einer irgendwo hin geht und sagt: “Meine Art zu glauben ist die einzig richtige“, dann hat er in der Evangelischen Allianz nichts zu suchen. Jeder sollte das, was Brüder und Schwestern tun, zunächst einmal stehen lassen. Sollte hinhören, hinschauen, nachfragen. Und nicht öffentlich verächtlich machen, was der eigenen Prägung fremd ist.“
(Jürgen Werth, Allianzmagazin EiNS 4/2011).

„Fundamentalismus greift die religiöse Tradition nicht in ihrer Fülle auf, sondern auswählend und reduziert. Er verwechselt Gewissheit mit Sicherheit. Die Verlässlichkeit des göttlichen Wortes lässt sich nicht durch den Glauben an ihre wortwörtliche Inspiration sichern. Die Bibel wird missverstanden, wenn ihr Charakter als Glaubenszeugnis verleugnet wird. In ihr lässt sich kein Vorrat unfehlba- rer Fakten finden: zur Weltentstehung, zum Endzeitablauf, zur Strategie, Krankheiten schnell und wirksam zu heilen. Fundamentalistische Strömung- en verleugnen christliche Freiheit und sind von Angst bestimmt.“
(Dr. Reinhard Hempelmann „Der schmale Weg“ 1/2012 S.19.

„Es gibt keine geoffenbarten Wahr- heitsaussagen und es ist unrichtig, von geoffenbarten Wahrheiten zu spre- chen. Christus als die Offenbarung Gottes ist unfehlbar, aber wir haben kein unfehlbares Wissen über ihn in den Berichten und keine unfehlbaren Aussagen in der Bibel.“
(William Temple, „Bekenntnisbewegung“ Westfalen-Lippe Juli/August 2012 S.14).

„Der Herr hatte mich wissen lassen, dass ich auf Satans schwarzer Liste ziemlich weit oben stände. Im Januar 1983 wurde nach einem Seelsorgege- spräch mit John Wimber die Kraft eines bösen Geistes gebrochen, der mir seit Jahren Kopfschmerzen verursacht hatte, die mich sehr behinderten. Im März versuchte der Teufel mich zu töten, indem er mir eine Leiter unter den Füßen wegzog. Aus drei Meter Höhe fiel ich mit dem Kopf zuerst auf den Betonboden. Dieses Ereignis weckte in uns die Vermutung, dass der Feind böse Geister in unser Haus geschickt hatte. Dies bestätigte sich später, als meine Frau Doris in unserem Schlafzimmer tatsächlich solch einen Geist sah.“
(Prof. C. Peter Wagner „Bibel und Gemeinde“ 1/1990 S.75).

„Ich erreichte einen Zustand von unbeschreiblicher traumhafter Glück- seligkeit, in welchem ich eins war mit dem großen frischen Gras und mit den kleinen Lebewesen, die darin lebten und mit dem hohen blauen Himmel, von wo das Sonnenlicht meinen Körper mit reiner Freude durchtränkte. Es gab keine Zeit mehr, es war gestern, heute und ewig. Und mich, als separates Lebewesen, gab es nicht mehr. Ich war Teil des großen Grases. (…) War es Jesus, der unsichtbar neben mir stand und sagte: „Sieh, mein Kind, ich bin immer bei dir?“ Soweit, wie ich es feststellen kann, war er das nicht. Eher war es die ungeschaffene Essenz des Schöpfers, seine ewig lebende Schöpferkraft, die in mich hineinfloss von Bambus und vom Felsen, von Form und Moos und kleinen Orchideen, die sich im Gras versteckten. Zu jener Zeit kannte ich das noch nicht, denn ich hatte noch keine Ahnung, dass unbelebte Dinge auch empfindsames Leben irgendwelcher Art in sich haben können. Doch es kann so sein, es ist so. Das Leben des Schöpfers ist in allem Geschaffenen.“
(Agnes Sanford „Bibel und Gemeinde“
2/1990 S. 186).

„Die Lesung führt die feste Speise (Wort) gewissermaßen zum Mund, die Meditation zerkleinert und zerkaut sie, das Gebet schmeckt sie, die Kontem- plation ist der Genuss selbst, der beglückt und belebt. Ich lese langsam, aufmerksam und horche, was Gott mir in einem Wort oder Satz sagen will. Ich versuche zu verstehen, was ich lese. Doch mein Lesen ist absichtslos, ich will keine Leistung erbringen und mir kein Wissen erwerben, also: „Denken mit dem Herzen“. Meditation meint hier das beständige Wiederholen eines Wortes, Satzes oder Textes; es verkosten und sich innerlich aneignen. Dadurch prägt es sich in meinem Gedächtnis ein und ist mir zu jederzeit präsent. Das Lesen und wiederholen geschieht mit halblautem Murmeln und Vor-sich-her-Sagen. Der Körper ist so in die Meditation miteinbezogen. In der Meditation hat sich ein gewaltiges Feuer entzündet: die Sehnsucht, Gott immer mehr zu erkennen. Der Beter bekennt, dass er sündig und unwürdig ist. Es ist ein unmittelbares, spontanes, ganz persönliches Reden mit Gott. Es trägt alle Gefühle und Sehnsüchte vor Gott hin. Es kann Trauer, Zerknir- schung, Liebe, Freude, Hingabe, Lobpreis oder Dank Gott gegenüber sein. Solche Kontemplation bedeutet ein schweigendes Ruhen in Gott, ohne Worte und ohne Gedanken, ohne Bilder und Gefühle, ein reines Einswerden mit Gott in der Tiefe der Seele. Den Schritt der Meditation kann man auch herauslösen und für sich genommen durchführen:

Ich lese den ausgewählten Bibeltext langsam, wenn möglich laut: Wort für Wort- Satz für Satz. Was fällt mir auf? Was spricht mich an? Was beunruhigt mich vielleicht? Wo habe ich Widerstände? Ich versuche, mit meinen Sinnen den Text zu vergegen- wärtigen: Wie hat es ausgesehen, gerochen? Ich stelle mir die Geräusche vor. Was wurde gesprochen? Was hätte ich gesagt, gefragt? Ich versuche mit Gott über das, was mich betroffen hat, was mich bewegt, ins Gespräch zu kommen: dankend, lobend, bittend, klagend, fragend, in der Stille meines Herzens, mündlich, oder indem ich ihm einen Brief schreibe.“
(Ruth Maria Michel „Lectio Divina“ aus „BAUSTEINE“, Zeitschrift für Ethik, Kirche und Gesellschaft, 2/2003).


Ende
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#9
Rolf

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Was soll man nun hierzu sagen? Ist das noch die Kirche Jesu Christi? Ich fasse zusammen, was diese Aussagen beinhalten:





Die Bibel, das Wort Gottes.





Die Bibel enthält Menschen-und Gotteswort. Wir Theologen müssen immer wieder neu herausfinden, was Gotteswort ist. Wort Gottes darf nicht mit den Worten der Bibel gleichge- setzt werden. Keines der Evangelien geht auf einen Apostel zurück, die Paulusbriefe stammen nicht von Paulus. Wenn sich unser Glaube auch nur teilweise auf die Bibel richtet, kommt es zu Irrationen und Verwer- fungen. In der Bibel gibt es kein Verbotsschild für Homosexuelle. Hauptsache, alles geschieht in Liebe. Die Bibel steckt voller Widersprüche und enthält Fälschungen und Irrtümer. Getrost können ihre Aussagen in Frage gestellt werden. Wer nach seinem Gewissen handelt, kann auch ohne Religion sein Heil erlangen.

Wer den Schöpfungsbericht wörtlich versteht, verrennt sich und begeht einen Denkfehler. Er betreibt Wortterrorismus. Die Bibel ist nicht Gott. Die Bibel wurde von Menschen geschrieben und ist wohl eines der bekanntesten Märchenbücher der Welt. Nichts oder fast nichts stimmt in der Realität. Gott ist eine Erfindung der Menschen. Die Evangelien von Weihnachten sind pure Poesie. Wir haben keine unfehlbaren Aussagen in der Bibel.

Wenn ich mir diese Sicht zu eigen machen würde, könnte ich meinen Glauben gleich über Bord werfen. Es ergeben sich dann folgende Konsequenzen:
Ist die Bibel vertrauenswürdig? Nein. Können wir unseren Lebenskurs sicher an der Bibel orientieren? Nein.
Jedenfalls ist das die Antwort von „wissenschaftlich gebildeten“ Theo- logen. Das Handwerkszeug zur Zertrümmerung der Bibel haben sie mit der historisch-kritischen Methode selbst geliefert.

Kirche und Christentum.

Die evangelische Kirche ist weit und muss es auch sein. Eine Bekenntnis- kirche wird sie nie werden. Die gemeinsame Aufgabe aller Kirchen ist die Verpflichtung zu Frieden, Gerech- tigkeit und Umweltschutz. Der Islam ist eine großartige Religion und hat viel Segen über die Welt gebracht. Keine Religion kann absolute Wahrheit für sich beanspruchen. Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist überholt. Homosexualität ist eine gute Gabe Gottes und ist im Einklang mit der Heiligen Schrift. Die Aussicht, dass sich die Kirche ändert, stehen auf Null, eher kann man Zahnpasta wieder in die Tube zurückdrücken. Homosexualität ist normal wie Linkshänder- sein und nicht bibelwidrig.

Die Kirchenleitung geht davon aus, dass Homosexualität keine sündhafte Ver- fehlung ist. Die Kirche muss Antwor- ten auf geänderte Lebensformen finden. Liebe und Sexualität sind auch außerhalb von Ehe und Familie möglich. Das Leitbild Ehe und Familie ist zu eng gefasst. Das Wesen des Christentums ist nicht identisch mit dem Textbestand der Bibel. Der Tod Jesu war nicht nötig, damit Gott uns vergibt. Die Sonderstellung des Christentums sollte abgeschafft werden.

So offen wird das natürlich von der Kanzel nicht gesagt. Man hat für den Gebrauch in der Gemeinde andere Bezeichnungen: „Was Christum treibet“, „Mitte der Schrift“ oder „Die Bibel ist kein papierener Papst“. Die Funktion ist dieselbe: Man relativiert die Aussagen der Heiligen Schrift oder erklärt sie gleich für ungültig.

Ich persönlich bin dankbar, dass ich glauben und mit Paulus sagen kann: „Ich glaube allem, was geschrieben steht“. Warum? Weil die Vertrauens- würdigkeit der Bibel von Jesus Christus garantiert wird. Er bestätigt die Autorität des Alten Testaments. Er behauptet die Göttlichkeit seiner eigenen Worte. Er beglaubigt die Autorität der neutestamentlichen Schreiber. Das ganze Leben Jesu war ein großes Plädoyer für die Göttlichkeit der Heiligen Schrift. Er sagte: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte nicht.“ Deshalb lasse ich mir die Bibel von keinem Bischof, keiner Kirchenleitung oder irgendwelchen durchgeknallten Theologen madig machen. Ich kann nicht verhindern, wenn die Kirchen- leitung die Bibel relativiert und die Gemeinde zerstört. Aber niemand kann mich zwingen, dabei mitzuma- chen und das Eindringen fremder Mächte in die Gemeinde Jesu zu fördern.

Der Kirchenleitungsbeschluss, der homosexuellen Paaren das Zusam- menleben im Pfarrhaus gestattet, hat in Sachsen zu heftigen Protesten gesorgt und viel Wirbel verursacht. Sogar meine geistliche Heimat, die Landeskirchliche Gemeinschaft, hat sich bereit erklärt, sich derer, die aus Gewissensgründen die Landeskirche verlassen, weiterhin geistliche Heimat und gemeindliche Versorgung zu gewähren. Ob und wie das geschieht, wird auf der Delegiertenversammlung im Herbst 2012 beschlossen.

Dazu einige Sätze des Vorsitzenden Prof. Johannes Berthold:
„Ich höre besorgte Stimmen aus unseren Gemeinschaften, dass die Frage des Verbleibes oder Austritts aus der Landeskirche nun unter uns selbst zu Spannungen führen könnte.(...) Der innerkirchliche Weg Gnadaus ist damit nicht in Frage gestellt. Darin sind wir uns im Vorstand völlig einig. Andere Forderungen würden unseren Landesverband zerreißen. Um es mit den Worten unseres Landesinspektors Matthias Dreßler zu sagen, gibt es zur Innerkirchlichkeit „keine zukunfts- gestaltende und flächendeckende Alternative. Von diesem Grundwert ausgehend, muss jeder haupt-und ehrenamtliche Mitarbeiter die Inner- kirchlichkeit des Gemeinschaftsver- bandes bejahen“. Das heißt aber auch, dass auch der Ausgetretene seine Ortsgemeinschaft nicht einfach als Freikirche betrachten darf. Die äußere und innere Zugehörigkeit des Evan- gelischen Gnadauer Gemeinschafts- verbandes zu den in der Reformation entstandenen evangelischen Landes- kirchen war gewiss nie spannungsfrei, aber immer auch gesegnet. Das gemeinsame Gespräch hat uns gegenseitig bereichert und korrigiert.

Auch hat die Gemeinschaftsbewegung innerhalb unserer Kirche zunehmend ihren anerkannten und prägenden Platz gefunden. Nach wie vor halte ich unter den geschichtlich gewachsenen historischen Beding-ungen Deutschlands diesen Weg für verheißungsvoll, auch im Vergleich zu Entwicklungen im freikirchlichen Bereich. Gern schließe ich mich deshalb in der gegenwärtigen Debatte der alten Einsicht von Johann Albrecht Bengel (1687-1752) an: „Unsere Kirche ist bei weitem nicht rein, aber doch ist unsere Kirche eine wahre. Denn man muss nicht darauf sehen, was durch Schuld der Menschen daran verderbt ist, sondern was Gott noch darin hat.“ Selbst wenn der Bekenntnisstand gegeben wäre, bedeutete dieser deshalb nicht einfach den Trennungsfall. Das in der Gemeinschaftsbewegung oft zitierte prophetische Wächteramt lässt für mich keine Flucht zu, es schließt vielmehr auch das priesterliche Leiden in und an der Kirche ein.“

Das wirft für mich manche Fragen auf, zum Beispiel: Kann man sich in der heutigen Situation der evangelischen Kirche auf ein Zitat von vor 300 Jahren berufen? Ist das heute denn noch zutreffend? Gibt es heute keine Aussage eines maßgeblichen Theo- logen?

„Gerne gebe ich deshalb auch die Stimmen jener Geschwister weiter, die den Kirchenleitungsbeschluss im Zusammenhang ihrer örtlichen Situation verstehen wollen. Hier erleben sie oft ein gutes Zusammen- wirken zwischen Kirchgemeinde und Ortsgemeinschaft, ja selbst Konsens in der uns bewegenden Frage. Bewusst entscheiden sie sich für den innerkirchlichen Weg, um weiterhin Geschwisterlichkeit zu leben und Geschlossenheit nach außen zu zeigen. Ja, manchem ist es wichtig, gerade jetzt nicht aus der Kirche auszutreten, um vor Ort die Richtung der Kirchgemeinde mit zu gestalten. Auch darin sehe ich eine geistlich sehr verantwortliche Entscheidung und möchte ausdrücklich dazu ermutigen.

Im Blick auf den Weg unserer Landeskirche, unseres Sächsischen Gemeinschaftsverbandes und auch auf mich selbst trösten mich Glaubenssätze Dietrich Bonhoeffers: „Ich glaube, dass Gott in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden als mit unseren Guttaten.“

Auch hier frage ich mich, wie das Zitat von Bonhoeffer zur derzeitigen Lage und dem Zustand der evangelischen Kirche passt. In der gesamten Stellungnahme von Prof. Johannes Berthold glaube ich eine gewisse „Blauäugigkeit“ zu erkennen, die der Realität nicht gerecht wird. Die zukünftigen Gemeinsamkeiten zwischen Gemeinschaften und Lan- deskirche werden nur Normalität erreichen, wenn die Kirche ihren Kurs weg vom Wort Gottes ändert und umkehrt, was ich nicht für möglich halte; oder wenn die Gemeinschaften ihren Standpunkt als Bibelbewegung aufgeben , was ich nicht hoffe.

Rolf Müller
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#10
keine Hoffung mehr

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Ja Kirchenmänner waren schon immer "sehr kreativ" wenn man sich die letzen 1500 Jahre anschaut.
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#11
Rolf

Rolf

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Wobei das alles tagesaktuelle Zitate sind.


Herzliche Grüße


Rolf
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#12
Chree

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Ich dachte der erste Teil reicht vollkommen, aber 8 Teile soviel Müll unglaublich, man kann sich die Bibel wirklich fein so drehen, wie sie einem passt, schrecklich.
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