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Wie Evangelikale an einen netten Allah gewöhnt werden


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Rolf

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Wie Evangelikale an einen netten Allah gewöhnt werden






Die Tabubrüche geschehen immer öfter und heftiger. Bis Anfang Juni 2012 gab es unter den deutschen Groß- wie Freikirchen eine stillschweigende Vereinbarung: Aufgegebene Gotteshäuser dürfen zwar in Museen oder Synagogen, aber nicht in islamische Gotteshäuser umgewandelt werden. Nun hat die Ev.-methodistische Kirche (EmK) als erste diese Übereinkunft aufgegeben und ihre Kirche in Mönchengladbachan eine alevitische Gemeinde verkauft.

Das Alevitentum ist eine eher liberale Glaubensrichtung im Islam und hat in Deutschland etwa 600.000 Anhänger. Ihre Gotteshäuser heißen nicht Moschee, sondern Cem-Haus. Auf diesen kirchengeschichtlichen Tabubruch folgte wenige Tage später gleich ein nächster. Am 17. Juni übertrug das ZDF einen Fernseh-Gottesdienst aus der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in Kamp-Lintfort. Diesen Gottesdienst feierten Muslime und Baptisten gemeinsam. Neben einer Koran-Lesung betete man zusammen das Vaterunser und sang das bekannte Lied von Manfred Siebald „Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehn ..." Weiter heißt es im Lied: „ ... und dass Gott, von dem wir reden, hier in unsrer Mitte ist ... "
Zwar betonte der Kamp-Lintforter Baptistenpastor Andre Corouge, dass „wir nicht zu demselben Gott beten", doch was bei den 240 Gottesdienst- besuchern — darunter 50 Muslime — mit Vaterunser, Siebald-Lied, Koran- und Bibellesung erzeugt wurde, war exakt dieser Eindruck: Allah und der Vater von Jesus sind eins. Dass der Gott des Korans und der Gott der Bibel immer öfter in einen Topf geworfen werden, zeigt auch eine Segnung in der bayrischen ev. Kirche. Dort bat Pfarrer Lutz Domröse bei der Einsegnung zum Antritt seiner neuen Pfarrstelle in Schwobach bei Nürnberg seinen muslimischen Freund, per Handauflegung ein Segenswort zu sprechen. Gegenüber der Ev. Nachrichtenagentur idea bestätigte ein Sprecher der bayrischen Kirchenleitung, dass es keine kirchenrechtlichen Bedenken gegen die Segnung durch einen Muslim gebe.

An vielen Stellen brechen jetzt die Dämme, die bis dato eine Vermischung zwischen dem Christentum und dem Islam noch verhinderten. Dass sich gerade hierbei die Evangelikalen — die als fromm und bibeltreu geltenden Protestanten — in die Pole-Position manövrieren, ist eine kirchenhistorische Überraschung.
Theologisches Unterstützungsfeuer erhalten die Religionsvermischer an der Gemeindebasis von verschiedenen Theologie-Professoren, die im evangelikalen Lager unterwegs sind.
So berichtete ein Besucher der diesjährigen Maleachi-Konferenz in Rehe, wie ein Theologie-Professor in einem Seminar des Ferienfestivals „Spring 2012" (wird von der Deutschen Ev. Allianz verantwortet) davon gesprochen habe, dass der Gott der Bibel und der des Korans derselbe sei.

Einen ähnlichen Schluss zogen auch Leser und Hörer, die Beiträge des evangelikalen Professors für Missio¬logie an der Theologischen Hochschule Ewersboch, Dr. Johannes Reimer, lasen und anhörten. Auf seiner Internet-Seite www.reimer-ministries.de zeigt Reimer unter dem Stichwort Allah auf, wie viele Parallelen es zwischen dem Gott der Bibel und dem Allah des Korans gibt. Christen wie Muslime glaubten an einen Schöpfergott, wobei Allah-Anbeter eine „eingeschränkte Sicht" auf den „einen" Gott hätten.
Christen sollten Allah nicht zu schnell verurteilen, denn er sei auch gnädig und barmherzig. Auf das Argument, Allah sei doch ein brutaler Gott, verweist Reimer in einer Hörfunk-Sendung von ERF Medien vom 19.10.2011 auf den Gott des Alten Testamentes, der sich ja auch gewalttätig gezeigt habe. Weiter berichtet Reimer, dass, wenn er mit Muslimen zusammen bete, er stets den Begriff Allah verwende. Allah sei nun mal die arabische Übersetzung des deutschen Wortes Gott (s. TOPIC 6/2012).

All das, was Reimer auf seiner Internet-Seite über Allah mitteilt, erweckt den Eindruck, dass er große Sympathien für den koranischen Allah hegt und Allah ein Stück weit wesensgleich mit dem Gott der Bibel ist. Ein Professoren-Kollege von Reimer schrieb zu dieser Allah-Darstellung Reimers: Johannes Reimer differenziert hier in seiner Präsentation nicht und folgert aus dem respektvollen Umgang mit Gott (Allah), dass Allah als Wort eine vertretbare Bezeichnung Gottes für Christen sein kann, die aber vor allem durch islamische Tradition konkretisiert ist.
Ich halte das für sehr naiv und fatal und theologisch mehr als dürftig, ja verwirrend."
Reimer fühlt sich ob dieser Interpretation seiner Internet-Seite völlig missverstanden, gibt aber gegenüber TOPIC zu, dass seine Internetdarstellung tatsächlich zu Missdeutungen Anlass gebe, deshalb wolle er eine Passage korrigieren. Auf mehrmalige Anfrage von TOPIC schrieb er: „Ich halte den qur'anischen [koranischen] Allah und den biblischen Gott nicht für wesensgleich. Das habe ich noch nie behauptet ... Ich habe nie in meinem Leben Allah, den Gott des Islam, angebetet und werde es auch nie tun. Mein Herr heißt Jesus Christus und der wahre Name Gottes ist Jahwe."

Das sieht einer der einflussreichsten Theologen unserer Zeit, der gebürtige Kroate Prof. Dr. Miroslav Volf, völlig anders. Der evangelikal geprägte anglikanische Theologe lehrt jetzt an der renommierten Yale-Universität, der drittältesten Hochschule in den USA. Dort hat er den Lehrstuhl für Systematische Theologie inne. Volf erwarb 1994 bei dem deutschen „Allversöhnungs"- Theologen Jürgen Moltmann in Tübingen seinen Professortitel. Ab und zu lehrt Volf jetzt als Gastdozent am Marburger Bildungs- und Studienzentrum (mbs). Das mbs gehört unter das Dach des Gnadauer Ge¬meinschaftsverbandes e. V. Dort bestreitet Volf neben Tobias Faix und Johannes Reimer und anderen das mbs-Studienprogramm „Gesellschaftstransformation".

Volf erregte Aufsehen mit seinem Buch „Allah, eine christliche Reaktion" (Allah: A Christian Response), in dem er das Gottesbild des Islam mit dem des Christentums zu verschmelzen versucht. Für Volf ist der Gott des Korans derselbe wie der der Bibel. Volf schreibt: „In dem Maße, wie Christen und Muslime danach streben, Gott und den Nächsten zu lieben, beten sie denselben wahren Gott an." Doch ist der Gott des Korans tatsächlich derselbe Gott wie der der Bibel?

Tatsache ist, der Koran gibt manche Wahrheiten aus dem Alten und Neuen Testament richtig wieder. Das liegt daran, dass die Bücher des Alten und des Neuen Testamentes schon Jahrhunderte vor dem Abfassen des Korans durch Mohammed (etwa um 600 nach Chr.) in mehrere Sprachen übersetzt worden waren und diese Texte möglicherweise in Mohammeds Familie irgendwie bekannt waren. Mohammed jedenfalls bestätigt im Koran Adam, Abraham, Mose, David, Johannes den Täufer und Jesus als Propheten oder Gesandte Gottes – allerdings mit der Einschränkung, dass sie nur ein Teilstück des Himmelsbuches empfangen hätten.

Mohammed behauptete, die Juden hätten Texte im Alten Testament verdreht, gefälscht und unterschlagen,..................


TOPIC Nr. 07/2012
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