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Ökumenische Bewegung in tiefgreifendem Wandel


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Rolf

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Ökumenische Bewegung in tiefgreifendem Wandel






Dortmund (idea) – Die ökumenische Bewegung befindet sich in einem „tiefgreifenden Transformationsprozess“, dessen Ausgang offen ist. Diese Ansicht vertrat der frühere Generalsekretär des Weltkirchenrates, Prof. Konrad Raiser (Berlin), auf einem Studientag des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der westfälischen Kirche am 21. Mai in Dortmund.

Er stand unter dem Motto „In einem Boot – Ökumene, Mission, Weltverantwortung“. Laut Raiser werden die Kirchen, die die organisierte ökumenische Bewegung bisher getragen haben, in eine Minderheitsposition in der Weltchristenheit geraten. Das gelte auch für die europäisch fixierte, offizielle katholische Kirche. Raiser: „Das Profil der Weltchristenheit verändert sich rapide, und gleichzeitig erleben wir eine neue Dynamik der anderen großen Religionstraditionen.“ Die organisierte ökumenische Bewegung sei zwar in einer kirchlichen und gesellschaftlichen Kultur verwurzelt, werde aber immer stärker durch andere Kulturen herausgefordert. Eine wichtige Rolle spielten dabei charismatische und pfingstkirchliche Gemeinden. „Sie sind lohnende Gesprächspartner. Gerade die lutherischen Kirchengemeinden in Afrika, Asien und Lateinamerika werden sich in Richtung der Pfingstgemeinden verändern“, ist sich Raiser sicher. Nach seinen Worten muss man sich von ökumenischen Maximalforderungen wie zum Beispiel „die vollständige perfekte Einheit“ oder „Gerechtigkeit für alle überall“ verabschieden. Man stehe vor der Aufgabe, „die Ökumene als ‚Bewegung‘, als einen kontinuierlichen Prozess unter der Leitung des Heiligen Geistes wiederzuentdecken, der die Kirchen aufruft zur Umkehr und Erneuerung in Gemeinschaft, Zeugnis und Dienst“.

Kirchliche Einheit in der Praxis leben

Die Präses der westfälische Kirche, Annette Kurschus (Bielefeld), sagte zur Einheit der Kirchen, Gott selbst gestalte und erhalte die Ökumene durch die Kraft des Heiligen Geistes. Die Einheit sei Gottes Gabe und nicht Ergebnis menschlicher Anstrengung. Kurschus ermutigte die rund 100 Teilnehmer dazu, die kirchliche Einheit in der Praxis zu leben. Am Beispiel evangelisch-katholischer Ehen unterstrich die Präses, dass sie „ökumenisch vorleben, was unser aller Berufung ist. Sie halten zugleich die Wunde offen, dass wir uns angesichts der Verheißung Christi nicht abfinden dürfen mit dem, was jetzt möglich ist“.

Die Bibel als gemeinsame Richtschnur

Die Einheit der Kirche, die in Christus bereits Wirklichkeit sei, solle in den Gemeinden vor Ort ebenso wie in den weltweiten kirchlichen Partnerschaften abgebildet werden. Je höher die kirchliche Hierarchie-Ebene, desto größer würden die Widerstände. „Doch davon lassen sich unsere Gemeinden, Gott sei Dank, nicht entmutigen“, so Kurschus. Bereits jetzt seien die Kirchen trotz aller Unterschiede verbunden durch die Bibel als gemeinsame Grundlage und Richtschnur sowie durch die Taufe als gemeinsames Sakrament. Als gemeinsame Aufgabe aller Kirchen nannte die Präses auch die Verpflichtung zu Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz.

Prognose: Mission verliert negativen Beigeschmack

Einen Blick in die Zukunft wagte die Diplom-Sozialarbeiterin Annette Salomo (Lotte bei Osnabrück). Sie geht davon aus, das 2022 der Begriff „Mission“ keinen negativen Beigeschmack mehr haben, sondern für den Dialog über den Glauben an Gott stehen werde. Dabei seien Christen von der südlichen Erdhalbkugel eine Hilfe: „Als ökumenische Mitarbeiter werden sie uns über die Sprachlosigkeit hinweghelfen. Mission lässt sich vom Zentrum der Verkündigung nicht trennen.“ Salomo zufolge werden Christen vom Austausch mit den Partnerkirchen profitieren: „Wir blicken über den Tellerrand. Und das tut uns gut.“

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