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Fernsehgottesdienst mit Christen und Muslimen


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8 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Fernsehgottesdienst mit Christen und Muslimen






Übertragung aus einer Baptistengemeinde: Lesung aus der Bibel und dem Koran.

Kamp-Lintfort idea) – Christen und Muslime werden am 17. Juni an einem ZDF-Fernsehgottesdienst mitwirken, der aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) Kamp-Lintfort (Niederrhein) übertragen wird.

Wie dazu der Pastor André Carouge erläuterte, pflegten Angehörige beider Religionen in der Stadt seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA enge Beziehungen. Unter Tage hätten sich die Bergleute im Ruhrgebiet als „Kumpel“ unabhängig von ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit seit jeher aufeinander verlassen können. Nach den Anschlägen seien sie auch über Tage aufeinander zugegangen, so Carouge. Inzwischen seien gemeinsame Freizeitveranstaltungen und gegenseitige Besuche in ihren „Gotteshäusern“ selbstverständlich. Dies werde man auch im Fernsehgottesdienst zeigen. Bergleute beider Religionen werden daran mitwirken. Im Gottesdiest sollen Texte aus der Bibel und dem Koran zum Thema Barmherzigkeit vorgelesen werden. Wie Pastor Carouge der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, will er in seiner Predigt darauf hinweisen, dass der Dialog der Religionen beide Seiten bereichere und dabei auch die eigenen Traditionen ganz neu zu Tage fördere.
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#2
MihonEl

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Wollte auch eben dazu posten. Ich lach mich schlapp. Ehrlich! Und das aus der evangelikalen Ecke. Schmunzel. Immerhin mosern die doch bekanntermaßen am meisten an den verweltlichten “Großkirchen” herum. Nun verstehe ich besser, weswegen immer mehr strenggläubige Protestanten Untergrundhausgemeinden in ganz Deutschland gründen.
LG
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#3
Rolf

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Seit Jahren wundert mich, wie sich die Baptisten in der Oekumene buchstäblich überschlagen. as die jetzt im Gottesdienst auch aus dem Koran lesen lassen, ist Synkretismus pur. Sowas kann man ja eigentlich nur machen, wenn man der weltlichen Idee folgt, das Christen, Juden und Moslems den gleichen Gott haben.


Herzliche Grüße


Rolf
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#4
MihonEl

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Natürlich ist das Synkretismus. Diese Baptisten werden jedoch niemals das Vaterunser in der befreundeten Moschee beten. Es sei denn, dieser Moscheeverein ist apostat. Sogar eine explizit nichtchristliche Webseite schreibt in Fall dieser Baptistengemeinde bereits "christlich" (mit Anführungszeichen).
Ich bin bereits jetzt auf die Reaktionen aus der evangelikalen/freikirchlichen Ecke gespannt.
LG
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#5
Rolf

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GRÖßTE FREIKIRCHE






Mitgliederrückgang setzt sich fort






Kassel (idea) – Der leichte Mitgliederverlust in der größten deutschen Freikirche, dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), dauert an. Das gab Pastor Friedrich Schneider (Oldenburg) von der Bundesgeschäftsführung der Freikirche auf der Bundesratstagung bekannt, die vom 17. bis 19. Mai in Kassel tagte.

Der Bundesrat ist das höchste beschlussfassende Gremium. 2011 verlor die Freikirche 490 Mitglieder (-0,6 Prozent). Sie hat nun bundesweit 82.174 Mitglieder. Die Zahl der Gemeinden sank im gleichen Zeitraum von 814 auf 809. In ihnen wurden im vergangenen Jahr 1.599 Personen getauft; das waren 154 weniger als 2010. Das ist ein Rückgang um 8,8 Prozent und zugleich ein neues Rekordtief. Die Freikirche praktiziert die Gläubigentaufe und lehnt die Kindertaufe als unbiblisch ab. 1.090 Mitglieder sind im vergangenen Jahr ausgetreten und 1.179 gestorben. Wie Schneider gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) erläuterte, könne man aus den gesunkenen Taufzahlen nicht ablesen, dass die Gemeinden unattraktiv seien. Denn die Zahl der Aufnahmen – ohne Berücksichtigung der Taufen – sei gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gestiegen, von 1.113 auf 1.277. Allerdings sei es offenbar in den Gemeinden nicht gelungen, Besucher stärker für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Zugleich wies Schneider darauf hin, dass die beiden Großkirchen noch stärker von Mitgliederverlusten betroffen seien: „Das ist kein Trost, aber ein Hinweis auf ein gesamtgesellschaftliches Problem.“

„Offene“ Gemeinden haben höhere Taufzahlen

In den Beratungen der 553 Delegierten ging es auch um die Frage, ob sich die Gemeinden stärker für Christen öffnen sollen, die an der Gültigkeit ihrer Kindertaufe festhalten und durch eine seelsorgerliche Ausnahmeregelung als Mitglieder oder Gastmitglieder aufgenommen werden könnten. Schneider präsentierte dazu eine Online-Umfrage, an der sich 405 Gemeinden beteiligten. 46 Prozent halten ohne Ausnahme an der traditionellen Praxis fest, nur gläubig getaufte Christen aufzunehmen. In allen anderen Gemeinden gibt es Sonderregelungen, etwa die Aufnahme durch ein Bekenntnis zum christlichen Glauben als Mitglied oder Gastmitglied. Schneider bat die Gemeinden, verstärkt über solche Sonderregelungen nachzudenken. Denn die Erfahrung zeige, dass Gemeinden mit einer offeneren Aufnahmepraxis auch höhere Taufzahlen verzeichneten.

Theologe: Reihenfolge von Glaube und Taufe nicht beliebig

Für eine grundsätzliche Anerkennung der Kindertaufe „als legitime Auslegung des einen Evangeliums“ hatte sich ein Konvergenzdokument ausgesprochen, das nach einem sechsjährigen Dialog zwischen Lutheranern und Baptisten in Bayern im April 2009 veröffentlicht worden war. In Kassel legte die Freikirche dazu jetzt einen Zwischenbericht einer Theologischen Arbeitsgruppe vor. Wie es darin heißt, gebe es in dieser Frage innerhalb der Freikirche keinen Konsens. Zwischen Lutheranern und Baptisten müssten weitere Gespräche geführt werden. Der baptistische Theologiedozent Prof. Uwe Swarat (Elstal bei Berlin) verwies in einer Bibelarbeit darauf, dass die Reihenfolge von Glauben und Taufe nicht beliebig sei. Im Neuen Testament komme das Christwerden vor der Taufe. Swarat lehnte es ab, einen Kompromiss in der Frage zu schließen, um damit die Einheit der Christenheit in der Taufe zu unterstreichen: „Das wäre eine von Menschen gemachte Einheit.“ Vielmehr gelte für die Baptisten, „an der biblischen Lehre festzuhalten“.

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#6
Rolf

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Das ist die logische Konsequenz aus einer zunehmenden Verweltlichung. Man hätte es wissen können, wenn man auf den Werdegang der Methodisten geschaut hätte. Das Jahrzehnte andauernde Vorreiterengagement der Methodisten in der Oekumene hat dazu geführt, dass diese Freikirche immer mehr zusammengeschmolzen ist.

Die Baptisten gehen seit Jahren noch viel weiter. In Elstal lehnen Professoren die Irrtumslosigkeit des Wortes Gottes ab. Durch Preisgabe der biblischen Taufe wird massiv das Wort Gottes verlassen. Jetzt gibt es bereits synkretistische Fernsehgottesdienste. Man darf schon unken, was als Nächstes kommt. Vielleicht die Trauung homosexueller Paare? Eine Öffnung in diese Richtung wird bereits diskutiert. Oder wird es bald Scheidungsrituale geben?

Man muss kein Prophet sein um vorhersagen zu können, dass der Abwärtstrend sich rapide fortsetzt, wenn der Weg der Wahrheit weiterhin aufgeweicht und verlassen wird. Eine solche Freikirche braucht freilich auch kein Mensch. Da werden menschen nicht zum Heil, sondern in die Irre geführt.
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#7
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Freikirche weist Vorwurf der Religionsvermischung zurück






Kontroverse um geplanten Fernsehgottesdienst






Kamp-Lintfort/Wetzlar (idea) – Zu einer Kontroverse ist es im Vorfeld eines ZDF-Fernsehgottesdienst am 17. Juni gekommen. Der Grund: In dem Gottesdienst der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in Kamp-Lintfort wirken neben Christen auch muslimische Bergleute mit, die aus dem Koran vorlesen werden. Wie dazu der Baptistenpastor André Carouge erläuterte, pflegen Christen und Muslime in Kamp-Lintfort seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA enge Beziehungen. Als Kumpel hätten sich die Bergleute im Ruhrgebiet unabhängig von ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit seit jeher aufeinander verlassen können. Nach den Anschlägen seien sie auch über Tage aufeinander zugegangen.

Medienverbund KEP: Christen werden verwirrt

Scharfe Kritik an dem Vorhaben übt der Christliche Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten). Dessen Geschäftsführer Wolfgang Baake (Wetzlar) warf der Gemeindeleitung in einem Brief „fehlendes Verantwortungsbewusstsein“ vor. Eine gemeinsame Lesung aus Bibel und Koran verwirre Christen in ihrem Glauben und spiele ihnen fälschlicherweise vor, dass es zwischen den Religionen keine oder nur geringe Unterschiede gebe. Die großen Fragen nach Versöhnung, Sünde, Glauben und Gottesbild würden im Islam und Christentum aber grundsätzlich anders beantwortet. Der Brief, aus dem die KEP auch in einer Pressemitteilung zitierte, führte zu zahlreichen kritischen Rückfragen in der Bundesgeschäftsstelle der Freikirche in Elstal bei Berlin.

Baptisten: Helfende Tat wichtiger als richtiges Bekenntnis

Ein Mitglied der Bundesgeschäftsführung, Pastor Friedrich Schneider (Oldenburg), wies den Vorwurf der Religionsvermischung zurück. Im Gottesdienst aus der vom Bergbau geprägten Stadt und Gemeinde gehe es um das Thema „Barmherzigkeit – Bodenschätze des Glaubens“. Im Mittelpunkt der Predigt stehe das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Schneider: „Jesus provoziert hier die Frommen seiner Zeit damit, dass er ausgerechnet einen ‚Falschgläubigen’ als Vorbild darstellt, die ‚Rechtgläubigen’ aber wegen der Verweigerung naheliegender Nächstenliebe kritisiert werden.“ Die helfende Tat werde höher gewertet als das richtige Bekenntnis. In dem Gottesdienst werde die nachbarschaftliche Freundschaft zwischen Christen und Muslimen dokumentiert, so Schneider. Der Stelle aus dem Koran, die im Gottesdienst zitiert werden wird, könnten Christen jeglicher Glaubensprägung zustimmen: „Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr euer Gesicht nach Osten und Westen wendet ... Fromm sind auch die, ... die in Not und Leid und zur Zeit der Gewalt geduldig sind“ (Sure 2,177). Der Gottesdienst werde auch deutlich machen, dass Christen und Muslime nicht zu demselben Gott beten. Schneider: „Die Tatsache, dass ein Vers aus dem Koran zitiert wird, führt bei manchen Christen leider sofort reflexartig zu einem undifferenzierten Protest.“ Baptisten sei aber die Achtung vor Menschen wichtig, die einen anderen Glauben vertreten. Schneider erinnert zudem daran, dass sich Baptisten seit jeher für Religionsfreiheit engagierten.

Baake: „Koransuren gehören nicht in den Gottesdienst“

KEP-Geschäftsführer Baake bleibt dennoch bei seiner Position: „Koransuren gehören nicht in einen christlichen Gottesdienst.“ Angehörige anderer Religionen seien herzlich eingeladen, christliche Gottesdienste zu besuchen: „Aber das bedeutet doch nicht, dass muslimische Elemente ein Teil davon werden.“

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#8
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"Gewachsene Freundschaft": Baptisten verteidigen Koranzitat im TV-Gottesdienst






Die Geschäftsführung des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) hat das Verlesen eines Koranzitats im Rahmen des ZDF-Fernsehgottesdienstes am 17. Juni aus der EFG Kamp-Lintfort gerechtfertigt. Von "Religionsvermischung" könne keine Rede sein.


Im Gottesdienst aus der vom Bergbau geprägten Stadt und Gemeinde gehe es um das Thema "Barmherzigkeit – Bodenschätze des Glaubens", erklärte Friedrich Schneider, Mitglied der Bundesgeschäftsführung. In dem Gottesdienst würde die nachbarschaftliche Freundschaft zwischen Christen und Muslimen dokumentiert, die in der besonderen Situation unter Tage in der Bergbauregion gewachsen ist und heute in der Gemeinde lebt.

Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, hatte in einem Brief an an den Pastor und die Mitglieder der Gemeindeleitung in Kamp-Lintfort das geplante Verlesen eines Koranzitats scharf kritisiert. "Ist Ihnen bekannt, dass eine gemeinsame Lesung aus Koran und Bibel Christen in ihrem Glauben verwirrt und ihnen vorspielt, dass es zwischen den Religionen keine oder nur geringe Unterschiede gäbe, was falsch ist?", schrieb Baake. Der Brief war ebenfalls an die Leitung des Bundes EFG und an den Medienbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) gegangen.

Schneider bedauerte, dass Baake es unterlassen habe, die konkreten Pläne für den Gottesdienst zu recherchieren. Im Gottesdienst werde nur eine einzige Stelle aus dem Koran zitiert, der auch Christen jeglicher Glaubensprägung zustimmen können, ohne ihren Glauben zu verleugnen. Es würden keine Religionen vermischt sondern klar gesagt, dass Christen und Muslime nicht denselben Gott anbeten, so Schneider. Im Gottesdienst gehe es um die Geschichte vom barmherzigen Samariter, in der Jesus den Andersgläubigen als Vorbild in der konkreten Tat darstellt. "Die helfende Tat wird dort höher bewertet als das richtige Bekenntnis. Diese Erzählung Jesu ist bis heute das nahezu sprichwörtliche Beispiel für Barmherzigkeit und Nächstenliebe und ein immerwährender Anstoß zu Selbstkritik und Buße der Christen. Auch an dieser Stelle hat die Heilige Schrift für uns Gültigkeit", erklärte Schneider.

Als Baptisten wisse man sich der Forderung nach Religionsfreiheit verpflichtet, so Schneider weiter. "Wir achten nicht nur die Gewissensentscheidung jedes Menschen, wir begegnen ihm auch mit Achtung, wenn er anders oder an einen anderen Gott glaubt", betont er. Diese Einstellung widerspreche nicht dem biblischen Zeugnis, sie sei diesem vielmehr verpflichtet.

Baake widersprach inzwischen Schneiders Vorwurf, er habe sich im Vorfeld nicht informiert. In der Pressmitteilung des ZDF stehe, dass Bergleute beider Religionen mitwirken würden. Außerdem sei von "Texten" die Rede, nicht von einer einzelnen Koranstelle. "Entweder wurde die Planung des Gottesdienstes geändert, oder die Informationen im Vorfeld waren irreführend", erklärte Baake. Achtung vor Menschen mit einem anderen Glauben sei in der Tat ein biblisches Prinzip. Jeder Mensch habe durch seine Gottesebenbildlichkeit dieselbe menschliche Würde. Deshalb seien Angehörige anderer Religionen herzlich eingeladen, christliche Gottesdienste zu besuchen. Aber, so Baake, "Koransuren gehören nicht in einen christlichen Gottesdienst."
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Muslime und Christen beten das Vaterunser






Die Koran-Sure wird während des ZDF-Fernsehgottesdienstes bei den Baptisten vorgelesen.

Muslime und Christen haben gemeinsam das "Vaterunser" im ZDF-Fernsehgottesdienst gebetet, der am 17. Juni aus der Friedenskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in Kamp-Lintfort übertragen wurde. Für Diskussion sorgte schon im Vorfeld des Gottesdienstes das Lesen einer Koran-Sure.

Kamp-Lintfort (idea) - Muslime und Christen haben gemeinsam das „Vaterunser“ im ZDF-Fernsehgottesdienst gebetet, der am 17. Juni aus der Friedenskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in Kamp-Lintfort (Niederrhein) übertragen wurde. 240 Besucher, darunter rund 50 Muslime, sangen unter anderem das Lied „Gut, dass wir einander haben“ des evangelischen Autors Manfred Siebald (Mainz) und hörten auf das Gleichnis Jesu vom Barmherzigen Samariter. Der Fernsehgottesdienst stand unter dem Motto „Barmherzigkeit: Bodenschatz der Religionen.“ Erstmals betrat dabei die mit einem Kopftuch bekleidete Muslima Emine Karakus eine Baptistengemeinde. „Der Gottesdienst war sehr lebendig und ich habe gern die Lieder mitgesungen“, sagte die Türkin, die der Kamp-Lintforter Moschee „Haci Bayram Camii“ angehört. Eingeladen zu dem Gottesdienst hatte die Türkin Marga Dümmen, die Mitglied der Gemeinde ist. Seit 1982 beschäftigt sie in ihrem Gartenbaubetrieb Muslime und nimmt beispielsweise Rücksicht auf die Feiertage ihrer rund 35 türkischen Mitarbeiter.

Gegenseitige Fragen von Muslimen und Christen

Seit den Anschlägen auf das New Yorker Welthandelszentrum und das Verteidigungsministerium in Washington am 11. September 2001 pflegt die rund 170 Mitglieder zählende Baptistengemeinde enge Kontakte zu örtlichen Muslimen. Vorher gingen sich die muslimischen und christlichen Kumpel des Bergwerks West in Kampf-Lintfort über Tage eher aus dem Wege. Das hat sich durch die Kontakte zwischen der Moschee und den Baptisten geändert. Bei gegenseitigen Besuchen stünden zum Beispiel Fragen wie „Wie stellt ihr euch Gott vor?“ oder „Wie betet ihr eigentlich?“ im Vordergrund, sagte Pastor André Carouge in seiner Predigt beim Fernsehgottesdienst. Die gegenseitigen Fragen hätten geholfen, den eigenen Glauben klarer zu sehen. Der Baptistenpastor stellte aber auch fest, dass „wir nicht zu demselben Gott beten“. Zum Gleichnis vom Barmherzigen Samariter sagte Carouge, dass die Entscheidungen im Alltag, barmherzig zu sein, oft im Bruchteil einer Sekunde fielen. Er ermutigte die Gemeinde und die Fernsehzuschauer, zum Beispiel an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer Anderen zuzulächeln oder sie zu grüßen.

Sure im Fernsehgottesdienst verlesen

Für Diskussion sorgte schon im Vorfeld des Gottesdienstes das Lesen der Koran-Sure 2,177: „Die Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr euer Gesicht nach Osten und Westen wendet. Frömmigkeit besteht darin, dass man an Gott, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten glaubt, dass man aus Liebe zu Ihm, den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem Reisenden und den Bettlern Geld zukommen lässt und es für den Loskauf der Sklaven und Gefangenen ausgibt, und dass man das Gebet verrichtet und die Abgaben entrichtet. Fromm sind auch die, die ihre eingegangenen Verpflichtungen erfüllen, und die, die in Not und Leid und zur Zeit der Gewalt geduldig sind. Sie sind es, die wahrhaftig sind, und sie sind die Gottesfürchtigen.“ Carouge stellte fest, dass auch im Islam Barmherzigkeit eine wichtige Tugend sei. Yavuz Kamaci vom Türkischen Kulturzentrum (Voerde) sprach im Fernsehgottesdienst einen Wunsch aus, den sein christlicher Kumpel Harald Schipper als Fürbitte formulierte. Kamaci sagte gegenüber idea: „Ich freue mich, dass wir hier akzeptiert sind.“
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