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Jesus starb nicht mehr "für alle"


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Papst ändert Wandlungsworte




Jesus starb nicht mehr "für alle"





Die bei der Kommunion gesprochenen Worte vom Blut Jesus', das "für alle" vergossen worden sei, werden geändert: Künftig lautet diese Stelle, Christi Blut sei "für viele" vergossen werden. Der Papst begründet die Änderung mit dem lateinischen Original, eine inhaltliche Änderung stehe nicht dahinter, betont er.

Papst Benedikt XVI. hat die Deutsche Bischofskonferenz angewiesen, die deutsche Übersetzung der Messworte in einem theologisch zentralen Punkt zu ändern. So soll es in den Wandlungsworten der Eucharistie nicht mehr heißen, dass Jesus "für alle" Menschen gestorben ist, sondern "für viele".

Der Papst begründete dies mit einer möglichst wörtlichen Übersetzung der in der Bibel überlieferten Worte "pro multis". In seinem von der Bischofskonferenz veröffentlichten Schreiben vom 14. April räumte Benedikt ein, dass seine Anweisung für den normalen Besucher des Gottesdienstes "fast unvermeidlich als Bruch mitten im Zentrum des Heiligen" erscheinen werde.

Bislang lautet die entsprechende Stelle, die bei der Eucharistie vom Pfarrer gesprochen wird: "Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: Nehmet und trinket alle daraus. Das ist der Kelch des neues und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis."

Der Papst hielt in seinem Brief trotz der geänderten Übersetzung an der bisherigen theologischen Deutung fest, dass Jesus Christus für alle Menschen gestorben sei. Dies begründet er in seinem Brief damit, dass der Ausdruck in den Evangelien von Markus und Matthäus auf eine hebräische Formulierung beim Propheten Jesaja zurückgehe und damit ein "Semitismus" sei. Benedikt schreibt weiter: "Die Wiedergabe von 'pro multis' mit 'für alle' war keine reine Übersetzung, sondern eine Interpretation, die sehr wohl begründet war und bleibt, aber doch schon Auslegung und mehr als Übersetzung ist."

Bereits im Jahr 2006 hatte Rom die Bischofskonferenzen in aller Welt aufgefordert, die Messworte entsprechend zu ändern. Die Deutsche Bischofskonferenz setzte diese Aufforderung bislang jedoch nicht um.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, bezeichnete in einer Stellungnahme den Brief als "Klärung und Abschluss einer Diskussion".
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Ist Jesus „für alle“ gestorben oder „für viele“?






Ein Schreiben des Papstes zur Liturgie-Revision sorgt für Diskussionen.

Rom/Leipzig (idea) – Ist Jesus Christus für alle gestorben oder für viele? Über diese Frage wird derzeit innerhalb der katholischen Kirche diskutiert. Hintergrund ist ein Schreiben von Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe in Deutschland. In der Direktive fordert er sie auf, dafür zu sorgen, dass bei der Einsetzungsformel zur Eucharistie wieder die ursprünglichen Worte Jesu gesprochen werden, also „mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“.

Bislang hieß es: „... das für euch und für alle vergossen wird...“. Zur Begründung schreibt der Papst, dass in der lateinischen Urform der Messe „für viele“ (pro multis) stehe. Dies sei infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) theologisch interpretierend übertragen worden in „für alle“. Dahinter habe damals vor allem die Überzeugung gestanden, dass Jesus für alle Menschen gestorben sei und nicht nur für „viele“. An dieser Überzeugung halte er zwar fest, so Benedikt XVI. Er wendet sich jedoch gegen eine „Verschmelzung von Übersetzung und Auslegung“.

Meisner: Deutsche sollten es den anderen Sprachfamilien gleichtun

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg), bezeichnete den Brief des Papstes als „eine Art Katechese über das rechte Verständnis des Kelchwortes“. Er biete eine Erklärung und könne damit eine Diskussion beenden. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sagte: „Nachdem die großen Sprachfamilien der Welt diesen wichtigen Text entsprechend dem biblischen Urtext geändert haben, sollten wir als deutsche Katholiken nun nachziehen.“ Bereits 2006 hatte die vatikanische Gottesdienstkongregation die Bischofskonferenzen in einem Brief aufgefordert, die Übersetzung der Kelchworte zu ändern. Die katholischen deutschen Bischöfe wollten damals an der Sprachregelung „für alle“ festhalten. Auf Skepsis stoßen die Pläne des Papstes zur Liturgie-Revision bei der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“. Bereits in einer Erklärung von 2006 hieß es: „Was ist Absicht und Hintergrund dieser Rückkehr zur wörtlich zwar richtigen, aber theologisch problematischen vorkonziliaren Übersetzung ‚für viele’?“

Liturgiewissenschaftler: Rückkehr zum biblischen Text

Wie sehen Lutheraner die Diskussion? Der Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Prof. Alexander Deeg (Leipzig), erklärte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass es sich bei der vom Papst jetzt eingeforderten Wendung in der Tat um eine „Rückkehr zum biblischen Text“ handle. Während es im Matthäus-Evangelium „für viele“ heiße, stehe bei Lukas „für euch“. Die Formulierung „für alle“ hingegen finde sich in keinem der überlieferten Abendmahlsworte. Bei ihr handele es sich um eine – allerdings theologisch durchaus stimmige – Interpretation im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dass es in der Abendmahlsliturgie der evangelischen Kirchen nur „für euch“ heiße, liege daran, dass im „evangelischen Kontext seit Luthers Zeiten die lukanisch-paulinische Tradition maßgeblich“ gewesen sei. Er gehe nicht davon aus, dass die Debatte innerhalb der katholischen Kirche Auswirkungen auf die Ökumene habe, sagte Deeg. Allerdings setze der Papst ausgerechnet im Jahr des 50. Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils erneut ein Zeichen der Abwendung von dieser grundlegenden Liturgie- und Kirchenreform, die den Traditionalisten innerhalb der katholischen Kirche gefallen werde und viele reformorientierte Kräfte verärgere.

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