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Israel wirft Grass Antisemitismus vor


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11 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Politisches Gedicht






Israel wirft Grass Antisemitismus vor





Wegen seines Gedichts zum Iran-Konflikt muss Günter Grass harte Kritik einstecken. Israels Botschaft wirft dem Nobelpreisträger vor, die Juden des Ritualmords anzuklagen.


Roland Weihrauch/dpa


Die israelische Botschaft in Deutschland hat das Gedicht von Literaturnobelpreisträger Günter Grass über Israel in eine Reihe mit anderen antisemitischen Vorurteilen gestellt. "Was gesagt werden muss, ist, dass es zur europäischen Tradition gehört, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen", sagte der Gesandte Emmanuel Nahshon. "Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will."

Israel sei der einzige Staat auf der Welt, dessen Existenzrecht öffentlich angezweifelt wird, erklärte die Botschaft weiter. "So war es schon am Tag seiner Gründung, und so ist es auch heute noch." Israel wolle in Frieden mit den Nachbarn leben. "Und wir sind nicht bereit, die Rolle zu übernehmen, die Günter Grass uns bei der Vergangenheitsbewältigung des deutschen Volkes zuweist", fügte Nahshon hinzu.

Unter dem Titel Was gesagt werden muss hatte Grass in mehreren Zeitungen geschrieben, "die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden". Er wirft sich darin vor, zu lange dazu geschwiegen zu haben. Der 84-Jährige geht auch mit der geplanten Lieferung eines weiteren U-Boots "aus meinem Land" nach Israel ins Gericht. Gleichzeitig bekundete er seine Verbundenheit zum jüdischen Staat.

Zentralrat nennt Grass-Kritik unverantwortlich

Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisierte die Äußerungen Grass' ebenfalls. Der Text sei "ein aggressives Pamphlet der Agitation", sagte Zentralratspräsident Dieter Graumann.

Es sei traurig, dass Grass sich in dieser Form zu Wort melde und Israel dämonisiere. Der Text sei unverantwortlich und eine Verdrehung der Tatsachen. Nicht Israel, sondern der Iran bedrohe den Frieden. Das Mullah-Regime unterdrücke die eigene Bevölkerung und finanziere den internationalen Terrorismus. "Ein hervorragender Autor ist noch lange kein hervorragender Analyst der Nahost-Politik", fügte Graumann hinzu.

Dagegen nimmt der israelische Historiker Tom Segev Grass gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz. "Er ist kein Antisemit, er ist nicht anti-israelisch", sagte Segev dem Deutschlandradio Kultur. Probleme habe er aber mit dessen Gleichsetzung des Iran mit Israel. Israel habe schließlich "noch von keinem Land gesagt, dass es aus der Welt geschafft werden muss", wie es der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad "Tag für Tag" über Israel wiederhole.

Ansonsten empfinde er das Grass-Gedicht als etwas "pathetisch" und "egozentrisch". Es gebe in Israel seit längerer Zeit eine rege Diskussion darüber, ob das Land den Iran angreifen solle oder nicht. "Deshalb fand ich das ein bisschen pathetisch, dass da ein deutscher Schriftsteller auf einmal sein 'Schweigen brechen' muss, wie wenn irgendwer über das israelische Atomprojekt jemals geschwiegen hätte", sagte Segev.


"Das Gedicht gefällt mir nicht"

Deutsche Politiker vor allem aus dem konservativen Lager reagierten ebenfalls empört auf das Gedicht. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte: "Ich bin über die Tonlage, über die Ausrichtung dieses Gedichtes entsetzt." Es verkenne völlig die Situation, dass der Iran das Existenzrecht Israels bestreite, den Holocaust leugne und sich internationaler Kontrolle seiner Kernenergiekonzepte verweigere.

Es bestehe kein Zweifel an der grundsätzlichen Einstellung Deutschlands, an der Seite Israels zu stehen – auch im Hinblick auf die deutsche Geschichte, sagte Gröhe. "Und wenn eine Person wie Günter Grass dadurch auffällt, hier offensichtlich nichts gelernt zu haben, dann ist das sehr bedauerlich."

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), sagte: "Das Gedicht gefällt mir nicht." Grass sei ein großer Schriftsteller. "Aber immer wenn er sich zur Politik äußert, hat er Schwierigkeiten und liegt meist daneben." Diesmal liege er gründlich daneben. Die einseitige Schuldzuweisung an Israel sei falsch. "Das Land, das uns Sorgen bereitet, ist der Iran. Davon lenkt sein Gedicht ab", sagte Polenz. Grass verwechsele Ursache und Wirkung. Er stelle die Dinge auf den Kopf.
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#2
keine Hoffung mehr

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Premierminister Benjamin Netanjahu hat angekündigt, notfalls auch ohne Unterstützung der USA einen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen durchführen zu wollen.



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#3
keine Hoffung mehr

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Israel rechnet mit höchstens 300 Toten bei Iran-Krieg Tel Aviv (dpa) -



Mit Sorge blickt die Welt auf einen möglichen militärischen Konflikt zwischen Israel und Iran. Die ganze Region könne in Brand geraten, wenn israelische Kampfjets den Mullah-Staat unter Feuer nehmen. Israel aber hält die Folgen für überschaubar. Zumindest im eigenen Land.


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#4
keine Hoffung mehr

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Wie man es besser macht, hat Mitte März der israelische Schriftsteller David Grossman demonstriert, ebenfalls in der «Süddeutschen Zeitung». Auch Grossman warnt vehement vor einem atomaren Präventivschlag seines Landes. Er rügt die Hermetik von Netanyahus Gedankenwelt, bezweifelt, dass ein israelischer Angriff das iranische Atomprogramm ausschalten könnte, und er hat einen Blick für die skandalöse Kälte, mit welcher die militärischen Planspiele die Opfer unter der Zivilbevölkerung Irans ignorieren. Auch weist er darauf hin, wie dumm es ist, die aufgeklärten Iraner, die ja oft Gegner des Regimes sind, zu Feinden Israels zu machen. Vielleicht kommen sie ja irgendwann ans Ruder? Grossman lieferte eine dezidierte politische Analyse.


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#5
MihonEl

MihonEl

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Ganz ehrlich: diese Säbelrasselei ist einfach zum k..... :x
Ich hoffe, dass es sich mal wieder NUR um eine gigantische mediale Propagandablase handelt. Würde die israelische Regierung tatsächlich Krieg gegen den Iran (ein schieres Himmelfahrtskommando meines Erachtes) beachsichtigen, würden sie dem Iran sicher nicht genügend Zeit lassen, um sich bis an die Zähne zu bewaffnen. Israel befindet sich derzeit leider in einer ziemlich "austistischen" Lage. Ich finds unerträglich!
Die Menschen im Iran und in Israel, also die Bevölkerungen, haben sicher keine Böcke auf Kriegmachen.

Siehe hier:
Israel loves Iran

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Iran loves Israel

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Bis bald.
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#6
MihonEl

MihonEl

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Ich wollte noch bezüglich Herrn Grass etwas hinzufügen.

Als vor vielen Jahren "Die Blechtrommel" im Fernsehen zum erstenmal gezeigt wurde, war ich noch ein Kind und schlicht angewidert.
Ich bin eine Leserin, aber Grass konnte mir immer gestohlen bleiben. Gleich, wieviele "Ehrungen" er erhielt. Dass er noch ein alter SS-Sack ist, hat mich weitehrin bestätigt.

Ich kenne das Gedicht nicht. Es interessiert mich nicht, weil es von Grass stammt.


Bis bald.
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#7
keine Hoffung mehr

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Hier das Gedicht, dass aber auch Wahrheiten enthält.



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#8
Marc__Joh 8, 32

Marc__Joh 8, 32

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@k. H. m. und @mihonel,

ein passender Kommentar von

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Anmerkung WL: Ist es Grund zur Entrüstung, wenn in dem Gedicht kritisiert wird, dass Planspiele über einen militärischen Erstschlag, womöglich mit Atomwaffen gegen den Iran geübt werden? Ist es falsch, zu vermuten, dass Israel über nukleares Potential verfügt, das geheim gehalten wird, auch weil Israel den Atomwaffensperrvertrag nicht ratifiziert hat? Ist es der Kritik entzogen, dass Deutschland an Israel ein U-Boot liefert, von dem auch Atomraketen abgefeuert werden können? Darf man nach den Lügen, die zur Begründung des Irak-Krieges herangezogen werden, nicht befürchten, dass die Beweise für die Entwicklung einer Atombombe im Iran, (noch) nicht ausreichend sind? Wer könnte bestreiten, dass ein Militärschlag Israels gegen den Iran, den „brüchigen Weltfrieden“ gefährdet? Was löst ein solcher Erstschlag in der arabischen Welt, gar nicht daran zu denken unter den ohnehin radikalisierten Islamisten aus?
Man mag Günter Grass vorhalten, dass er die Gefahr, die vom Iran für die Existenz Israels ausgeht unterschätzt, das ist jedoch noch lange kein Grund nicht auf Israel einzuwirken, weder einen militärischen Erstschlag zu führen, noch gar mit Atombomben.
Der Vorschlag von Günter Grass das israelische Atompotenzial und die iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz permanent zu kontrollieren, mag angesichts der verhärteten Fronten in Nahost naiv klingen. Aber gibt es bessere Vorschläge, einen (atomaren) Krieg zu verhindern?
Was Entrüsten sollte, das ist die Art der Entrüstung die Grass entgegenschlägt. Wenn man den CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe liest, dann wird erkennbar, dass sich die hiesige Regierung schon längst mit einem Militärschlag abgefunden hat. Und natürlich darf der rechtspopulistische Brandstifter Henryk M. Broder nicht fehlen, der Grass als „Prototyp des gebildeten Antisemiten“ beschimpft. Die Debattenkultur in Deutschland über einen Angriffskrieg, gar einem Präventivschlag mit Atombomben ist furchterregend. Statt den derzeitigen israelischen Politikern einen solchen Bruch des Völkerrechts auszureden und auf eine friedliche Lösung hinzuwirken, wird ein Literat beschimpft, der vor nichts anderem warnt als sogar auch US-amerikanische wie auch israelische Geheimdienstler und führende Militärs.


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#9
Marc__Joh 8, 32

Marc__Joh 8, 32

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@mihonel,

Ich wollte noch bezüglich Herrn Grass etwas hinzufügen.

Als vor vielen Jahren "Die Blechtrommel" im Fernsehen zum erstenmal gezeigt wurde, war ich noch ein Kind und schlicht angewidert.
Ich bin eine Leserin, aber Grass konnte mir immer gestohlen bleiben. Gleich, wieviele "Ehrungen" er erhielt. Dass er noch ein alter SS-Sack ist, hat mich weitehrin bestätigt.


Also ich kann dir in diesem Urteil nicht folgen. Auch den Begriff SS-Sack würde ich bei Grass wirklich für unangebracht halten, bei Himmler trifft das eher zu.

Schau dir doch mal an unter welchen Umständen er zur SS gekommen ist. Das hat eher etwas mit Missbrauch und der Rekrutierung von Kindersoldaten zu tun als den Taten eines ideologisch verblendeten.

In seiner Literatur kann ich kein SS-Sacktum erkennen. Das müsstest du begründen. Auf sein gesamtes Werk bezogen ist es ein überzogener Vorwurf. Auch das Gedicht scheint mir nicht aus der Feder eines Naziideologen zu stammen. Aber lassen wir die antsemitismusdebatte, die ja medial gerade haftig geführt wird, meiner Meinung nach etwas -verräterisch- zu heftig.

Mit vielen Grüßen
Marc
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#10
keine Hoffung mehr

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SPD-Chef Sigmar Gabriel hält die Empörung über das Israel-kritische Gedicht von Günter Grass für übertrieben. Zwar teile er inhaltlich einiges an der Kritik, doch manches sei „überzogen und in Teilen hysterisch“, sagte Gabriel dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Das Gedicht sei eine zulässige politische Meinungsäußerung. Dagegen sei die Art der Auseinandersetzung mit Grass und dem Gedicht „unangemessen unernst“.

Es sei absehbar gewesen, „dass sich die selbsternannten Hüter der Political Correctness die Chance nicht entgehen lassen würden, endlich mal die große Keule gegen Grass auszupacken“, meinte Gabriel.

Auch gegen den Vorwurf, Grass bediene judenfeindliche Stereotype, nahm Gabriel den Schriftsteller in Schutz: „Günter Grass ist kein Antisemit.“

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#11
keine Hoffung mehr

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Günter Grass reagiert erstmals auf das israelische Einreiseverbot. Der Tonfall dieser "Zwangsmaßnahme" erinnere ihn an ein Verdikt von Stasi-Chef Erich Mielke, schreibt der Nobelpreisträger in der "Süddeutschen Zeitung". Auch die DDR habe ihm den Grenzübertritt verwehrt.

Diese "Zwangsmaßnahme" erinnere ihn an das Vorgehen der einstigen DDR, schreibt Grass in einem Beitrag mit dem Titel "Damals wie heute - meine Antwort auf jüngste Beschlüsse". Der 84-Jährige beschreibt in dem kurzen Text, dass ihm bisher die Einreise in zwei Länder verwehrt worden sei: in die DDR und Ende der achtziger Jahre nach Birma. "Die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR genannt, machte auf Geheiß des Ministers für Staatssicherheit, namens Mielke, den Anfang." Und Mielke sei es gewesen, der Jahre später das Verbot zurücknahm, jedoch für die zu erwartenden Einreisen der "als zersetzendes Element" eingestuften Person verstärkte Observierung angeordnet habe.


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#12
keine Hoffung mehr

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Der Stasi-Vergleich von Günter Grass empört israelische Politiker, jetzt kontert Innenminister Eli Jischai: Er hätte dem Autor schon viel früher die Einreise verweigern sollen, wettert er. Zugleich bietet er ihm ein Treffen an einem "neutralen Ort" an.



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