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[Rolf]

LfM-Direktor plädiert für «Stiftung Medientest»




Jesus.de-



03.08.2007


(epd) - Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), hat die Gründung einer «Stiftung Medientest» gefordert. Heute passe eine solche Einrichtung «sehr viel plausibler» in die Medienentwicklung als noch 1994, als der Vorschlag erstmals von der so genannten Weizsäcker-Kommission aufgebracht worden war, schreibt Schneider, der auch Vorsitzender der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz der Landesmedienanstalten ist, in einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Freitagsausgabe).

Die neue Lage sei unter anderem davon bestimmt, dass die Annahme, das, was «aus dem Bildschirm» komme, sei wirklich Fernsehen, sich «zunehmend als naiv» erweise. Das «Denken und Fühlen in Waren und Produkten» habe sich massiv ausgeweitet, so der LfM-Direktor. Mit Blick auf Beratungssender, TV-Gewinnspiele, sogenannte Call-in-Formate und Astrologie-TV werde es für den Fernsehnutzer zunehmend wichtiger, «angemessene, kompetente Urteile über die Angebote» und ihre Nutzwertigkeit zu bekommen, argumentiert Schneider.

Der Vorschlag einer «Stiftung Medientest» passe auch «völlig ungezwungen» zu der aus Brüssel kommenden Verpflichtung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, seinen Nutzen für das Gemeinwohl («public value») für jedes seiner Programmangebote nachzuweisen. «Denn wer soll das machen, ohne in der Selbstzertifizierung zu enden?» fragte Schneider.

Zunächst aber müssten die für Medien verantwortlichen Politiker sagen, «ob sie so etwas wollen», forderte Schneider. «Nur wo ein Wille ist, ist auch eine Stiftung.» Aus seiner Sicht wäre eine «Stiftung Medientest» «ein großer Schritt nach vorn - für einen kleinen Preis». Organisatorisch stellt sich der LfM-Direktor vor, die Stiftungsaufgaben bei medienkundigen Instituten wie dem Adolf-Grimme-Institut in Marl oder dem Hans-Bredow-Institut in Hamburg anzusiedeln. Vorstellbar sei zudem eine Ausgründung der Landesmedienanstalten. «Geld sollte auch nicht das Problem sein», schrieb Schneider.