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"Wen würdest du gern mal vergewaltigen?"


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15.12.2011






Skandalöser Fragebogen an US-Uni
"Wen würdest du gern mal vergewaltigen?"







Von Heike Sonnberger


Für brutale Riten und Trinkgelage sind US-Studentenverbindungen berühmt
und berüchtigt. Jetzt sollten die Mitglieder einer rein männlichen Gruppe
an der Uni Vermont in einer Umfrage angeben, wen sie gern sexuell
missbrauchen würden. Nicht der erste Skandal in der Herrenrunde.


"Wie zufrieden sind Sie mit unserem Service?" - "Welche Medikamente nehmen
Sie regelmäßig ein?" Beim Arzt oder bei der Bank sind Fragebögen eher
harmlos. Doch es geht auch ganz anders: An einer amerikanischen Uni sorgt
so ein Teil gerade für Ärger. Mitglieder der Studentenverbindung Sigma Phi
Epsilon sollten auf die Frage antworten: "Wen würdest du gern mal
vergewaltigen?"


Die Umfrage hatten Mitglieder der Verbindungsgruppe an der University of
Vermont in Burlington offenbar entworfen, um mehr über ihre
Verbindungsbrüder zu erfahren. Ein Student hatte die Hochschule im
Nordosten der USA am Wochenende darauf aufmerksam gemacht. Danach
berichteten Studentenblogs, die Frauenrechtsorganisation FedUp Vermont
und die lokale Presse über den Fall.


Bisher ist noch unklar, wozu der Fragebogen gedient und wer darauf
geantwortet hat oder antworten sollte. Sicher ist hingegen: Er sei
"unglaublich beleidigend und inhaltlich unangemessen", so Annie Stevens,
Mitglied der Hochschulleitung und zuständig für den Bereich Student and
Campus Life, der Lokalzeitung "Burlington Free Press".

Die Hochschule beauftragte die Campuspolizei damit, in dem Fall zu
ermitteln. Den rund 45 Mitgliedern von Sigma Phi Epsilon sei es
vorübergehend verboten, sich zu treffen oder Veranstaltungen abzuhalten,
sagte Stevens.

Sigma Phi Epsilon in Vermont hatte schon mehrfach Ärger

Sigma Phi Epsilon, kurz SigEp, ist nach eigenen Angaben eine der größten
Studentenverbindungen in den USA mit insgesamt mehr als 15.000
ausschließlich männlichen Mitgliedern in rund 240 lokalen
Hochschulgruppen. Der nationale Dachverband distanzierte sich auf seiner
Homepage von dem Fragebogen. "Jegliches Verhalten, das Frauen erniedrige,
wird von der Verbindung nicht toleriert", heißt es dort. Die Uni-Gruppe in
Vermont sei angewiesen worden, alle Aktivitäten einzustellen.

Außerdem zog der Dachverband kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe die
Kommunikation ganz an sich. Mitgliedern in Vermont sei es verboten, mit
der Presse zu reden, sagte Tyler Boggess, am Hauptsitz zuständig für die
Mitgliedsverbindungen im Osten der USA. "Wir wollen, dass die Botschaft
einheitlich ist", zitiert ihn die "Burlington Free Press".

Brian Warren, Leiter der Zentrale von SigEp, sagte der Zeitung, er sei
"schockiert und betete, dass die Vorwürfe nicht wahr sind". Solch ein
Verhalten sei untypisch für Mitglieder der Verbindung. Frauenrechtler,
darunter auch FedUp, fordern von der Uni-Leitung, die lokale SigEp-Gruppe
an der Uni von Vermont aufzulösen.

SigEp wirbt damit, "anders" zu sein als andere "fraternities". Es gehe
darum, die traditionell männlichen Mitglieder gemäß den Idealen der
griechischen Antike zu ausgeglichenen, führungsstarken Persönlichkeiten zu
formen. Die Verbindung strebe nach drei Idealen: Tugend, Fleiß und
Bruderliebe. Übermäßigen Alkoholkonsum lehne sie ebenso ab wie
erniedrigende Aufnahmerituale, genannt "hazing". Ein Video auf der Seite
zeigt junge Männer in der Tanzstunde, beim Sport, im Museum, im Restaurant
- stets mit einem Lächeln auf den Lippen.

Rassistische Witze als Aufnahmeritual

Der offenbar sexistische Fragebogen ist jedoch nicht der erste Knacks im
Image der kultivierten Männerrunde, das SigEp gern von sich zeichnet. Und
auf dem Campus in Vermont klaffen Außendarstellung und Innenleben
besonders weit auseinander: Im Oktober sollen Mitglieder der Verbindung
ein Trinkgelage im dortigen Vereinshaus veranstaltet haben, bei dem auch
Minderjährige dabei waren, berichtet die "Burlington Free Press".
Mindestens fünf SigEp-Studenten seien daraufhin von der Hochschule zum
Sozialdienst verdonnert worden.


Ein Skandal in den Neunzigern war noch drastischer: Im Jahr 1993 machte
die nationale Leitung von SigEp ihre Unterabteilung in Vermont für vier
Jahre dicht. Hazing und andere fragwürdige Aktionen hätten den Ruf der
ganzen Vereinigung bedroht, hieß es damals. Neulinge, die in die
Verbindung aufgenommen werden wollten, mussten offenbar auch sexuell
anrüchige Verhöre durchstehen - unter anderem mit Fragen danach, was sie
mit einer Stripperin anstellen würden. Außerdem sollten sie einen
rassistischen Witz erzählen.


Auch andere Studentenverbindungen und Burschenschaften landen immer wieder
in den Schlagzeilen wegen Alkoholmissbrauchs und demütigender Rituale.
Betroffene müssen zum Beispiel Schläge einstecken, sich ausziehen,
entwürdigende Kostüme tragen oder abstoßende Dinge essen.

Die Leitung von SigEp will nun alles tun, um den neusten Vorfall in
Vermont aufzuklären. Ein Vertreter des Dachverbands in Virginia reiste an
die Uni, um die Mitglieder dort einzeln zu befragen. "Es sieht aus nach
einer Einzelperson, die aus eigenem Antrieb gehandelt hat", sagte Tyler
Boggess dem Fernsehsender "WPTZ". Den oder die Verantwortlichen der
Untergruppe werde man möglicherweise aus der Vereinigung ausschließen.


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17.12.2011





Uni Vermont
Studentenverbindung nach Skandalumfrage geschlossen



Eine der größten Studentenverbindungen der USA kämpft gegen das
Image-Desaster: Die Abteilung an der Uni Vermont fragte ihre Mitglieder in
einer Studie, wen sie "gern mal vergewaltigen würden". Nun hat der
nationale Verband die Ortsgruppe dichtgemacht.


Montpelier - Die Studenten von Sigma Phi Epsilon (SigEp) bemühen sich um
Schadensbegrenzung: Die Umfrage sei "bedauerlich und und absolut
unvereinbar mit unseren Werten", sagte Brian Warren, ein führendes
Mitglied der US-Verbindung. Nach einer internen Untersuchung habe man sich
entschlossen, die Ortsgruppe in Vermont auf unbestimmte Zeit zu schließen.

Worum es geht: Mitglieder der Vermonter Gruppe hatten eine Umfrage
erstellt, in der sie außer einigen banalen Themen auch danach fragten,
wen ihre Verbindungsbrüder gerne mal sexuell missbrauchen würden. Ein
Student macht die Universität im Nordosten der USA am vergangenen
Wochenende darauf aufmerksam. Die Hochschule beauftragte die
Campus-Polizei mit den Ermittlungen. Herausgefunden werden soll, ob im
Zusammenhang mit der Umfrage Straftaten begangen worden.


Warren sagte, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Umfrage von der
Verbindung abgesegnet wurde oder an mehr Personen als die 50 Mitglieder
der Vermonter Gruppe verschickt worden sei. Die Verbindung wirbt damit,
"anders" zu sein als andere "fraternities". Es gehe darum, die
traditionell männlichen Mitglieder gemäß den Idealen der griechischen
Antike zu ausgeglichenen, führungsstarken Persönlichkeiten zu formen.
SigEp strebe nach drei Idealen: Tugend, Fleiß und Bruderliebe.

Der offenbar sexistische Fragebogen ist jedoch nicht der erste Knacks im
Image der kultivierten Männerrunde, das SigEp gern von sich zeichnet. Und
auf dem Campus in Vermont klaffen Außendarstellung und Innenleben
besonders weit auseinander: Im Oktober sollen Mitglieder der Verbindung
ein Trinkgelage im dortigen Vereinshaus veranstaltet haben, bei dem auch
Minderjährige dabei waren, berichtet die "Burlington Free Press".

Am Donnerstag demonstrierten mehr als 200 Menschen in Burlington und
forderten die Schließung der Verbindung. Der Uni-Präsident John Bramley
lobte, Sigma Phi Epsilon gehe bei der Aufklärung des Skandals seriös und
verantwortungsvoll vor. "Wir respektieren und unterstützen die
Entscheidung, die Ortsgruppe zu schließen, und freuen uns darüber, dass
sie gemeinsam mit uns aus dieser unerhörten Situation lernen wollen."

cte/dapd

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