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§ 166 StGB ("Gotteslästerungsparagraph") streichen


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7 Antworten in diesem Thema

#1
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

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  • 1758 Beiträge
Auf dem Bundestagserver, wo Petitionen diskutiert werden können, ist eine heiße Diskussion entfacht wegen der Forderung eines Streichens des § 166.
Mich wundert , dass Sekten, die immer wieder andere Kírchen beschimpfen, nicht unter § 166 fallen.
Anscheinend gibt es nur ganz wenige Fälle wo § 166 zum Einsatz kam.

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§ 166
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen.
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
.


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Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, § 166 StGB ("Gotteslästerungsparagraph") ersatzlos zu streichen.


Begründung
Die Anwendung des § 166 StGB erfolgt niemals gegen die Beschimpfungen von Nicht-Gläubigen durch Vertreter und sonstiger Angehöriger der Religionsgemeinschaften. Atheisten werden straflos beleidigt, unter anderem durch Behauptungen, Atheisten seien zu moralischem Handeln letztlich nicht fähig. Damit werden wir Atheisten (in ihrer Gesamtheit durchaus eine Weltanschauungsgemeinschaft) kollektiv abgewertet als moralisch minderwertig.

„Wenn also Atheisten moralisch handeln, dann nur, weil sie inkonsequent sind. Gott sei Dank sind sie das! In der Praxis ist die sittliche Evidenz eben doch stärker als jede naturalistische Erklärung. Nur der zu Ende gedachte Atheismus zerstört die Moral.“

"Wollte man Gott aus dem Grundgesetz eliminieren, dann unterwürfe man sich damit einem Trend, der ohnehin höchst bedenkliche Entwicklungen anzeigt: den Verlust an verpflichtenden Werten, die Dominanz eines banalen Materialismus, die Profanisierung des Weltbilds." (ESt, Ein kritisches Vermächtnis - Gott im Grundgesetz, in: Evangelische Kommentare Bd. 226/1993 Nr. 5, S. 255
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#2
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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„Wenn also Atheisten moralisch handeln, dann nur, weil sie inkonsequent sind. Gott sei Dank sind sie das! In der Praxis ist die sittliche Evidenz eben doch stärker als jede naturalistische Erklärung. Nur der zu Ende gedachte Atheismus zerstört die Moral.“

Die Frucht ist faul, aber der Baum ist gesund, auf dem diese Frucht wächst?
Warum muss durch eine Gesetzesänderung bewiesen werden, dass Menschen nicht fähig sind, konsequent zu denken und zu handeln?
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#3
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Warum muss durch eine Gesetzesänderung bewiesen werden, dass Menschen nicht fähig sind, konsequent zu denken und zu handeln?


Lieber Peter, weil:
in 1.Ko.3 dies bereits festgehalten wurde:
19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: "Der die Weisen fängt in ihrer List."
20 Und wieder: "Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie nichtig sind."
21 So rühme sich denn niemand im Blick auf Menschen, denn alles ist euer.


Insofern ist es zwar aller Ehren wert, dem Begehren atheistischer Kreise entgegenzutreten, doch zeugt dies andererseits m.E. nicht vom Vertrauen in die Allmacht des einzigen, allmächtigen Gottes, den zu verehren, dessen Willen uns unterzuordnen wir behaupten!
Daher bewiese eine solche Gesetzesänderung letztlich auch nichts Anderes, als
in Rö.1,
20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;
21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.
bereits bekanntgemacht wurde.

Warum also sind wir so erbost über die Bestrebungen der "Gegenseite"? Warum nutzen wir diese offenkundigen Bestrebungen nicht, darauf öffentlich hinzuweisen, dass von genau diesen Machenschaften bereits vor 2000 Jahren geschrieben wurde?
Wir haben das Wort Gottes doch auf unserer Seite, nein vielmehr: der, der diese Worte hat aufschreiben lassen, der wollte, dass wir damit ermuntert, auferbaut, zurechtgebracht usw. würden. ER steht auch für Nichtgläubige, ja sogar Gegner erkennbar, zu seinem Wort.
Da brauchen wir nicht triumpfierend vor die "Welt" treten, jedoch mit einer Riesenportion Gelassenheit.

Und haben wir die "Gelassenheit der Welt", das "Vertrauen auf ihre Weisheit" nicht ganz aktuell in diesen Tagen vor Augen?
Herzlich in IHM
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#4
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Was mich regelrecht amüsiert ist die Behauptung, dass lediglich der zu Ende gedachte Atheismus die Moral zerstören soll.
"Die Inkonsequenz des nicht zu Ende gedachten Atheismus befähigt dagegen zu moralischem Handeln (lt. Begründung)!"

Bekloppt, oder?
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#5
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Lieber Peter,
sei gegrüßt in unserem wiederkommenden HERRN.
Soweit ich es recht verstehe, ist die Anmerkung

„Wenn also Atheisten moralisch handeln, dann nur, weil sie inkonsequent sind. Gott sei Dank sind sie das! In der Praxis ist die sittliche Evidenz eben doch stärker als jede naturalistische Erklärung. Nur der zu Ende gedachte Atheismus zerstört die Moral.“

nicht Bestandteil der Petition, sondern Kommentar von "evangelikaler" Seite, daher auch die Anführungszeichen. Leider habe ich bisher hierfür keine Quellenangabe gefunden.
Wir können also nicht behaupten, dass dies eine Aussage von Atheisten sei. Den vollen Wortlaut der Petition und den vollen Wortlaut der Kommentare mit jeweiliger Quellenangabe hätte ich doch gerne!
Wenn wir nämlich in unserer Diskussion nicht fein säuberlich arbeiten, kann uns die "Gegenseite" leicht der Fälschung oder gar Lüge bezichtigen.
Gruß
w-m-e
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#6
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
  • Guests
Lieber W-m-e!

Danke für deinen brüderlichen Hinweis.
Deine Art zu Argumentieren schätze ich, weil sie den Argumentationspartner achtet!

Soweit ich mich erinnere, habe ich nicht behauptet, dass diese Aussage von Atheisten gemacht worden ist.
Ich muss aber zugeben, dass ich gedanklich davon ausgegangen bin.

Wenn dies tatsächlich ein Kommentar von evangelikaler Seite sein soll, dann haben sie sich m. E. diese Beurteilung redlich verdient. Wer eine Sache nicht zu Ende denkt und sie trotzdem veröffentlicht, der muss mit den Folgen leben.

Übrigens: Die Gegenseite wird uns auch weiterhin der Fälschung und der Lüge bezichtigen, weil sie normalerweise gar keine anderen Möglichkeiten hat. Machen wir aber es diesen Leuten nicht einfacher durch evtl. Fehler unsererseits.

Nochmals vielen Dank für deinen Beitrag.

Liebe Grüsse: Peter
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#7
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Hallo Peter,
hatte ja auch dir keinen Vorwurf gemacht, dass du diese Aussage den Atheisten zugeschrieben hättest, wollte nur (auch andere user) darauf hinweisen, bei allem Engagement in die Sache des HERRN, auch beim "Quellenstudium" in der Welt Sorgfalt walten zu lassen.

Ich habe einmal "Grundlagenforschung" betrieben und bin wg. des Zitates auf einen P. Engelbert Recktenwald gestoßen, der dies hier

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so geschrieben hat. Es handelt sich also nicht, wie von mir vermutet um einen Kommentar von "evangelikaler" Seite, sondern um ein aus dem Zusammenhang gerissenens Zitat aus einer Schrift eines Katholiken (das P steht wahrscheinlich für "Pater").

Das Zitat wird nun vom Verfasser der Petition als Beleg angeführt, dass Atheisten solcherart als unmoralisch beschimpft würden, ohne dass dies eine strafrechtliche Verfolgung nach sich zöge.
Die Argumentationslinie lautet demnach nicht: "Gott soll man ungestraft lästern dürfen", sondern "weg mit einem Paragrafen, der nicht angewandt wird!"
Insofern würde ich dieser Petition sogar zustimmen können, da die Religionsfreiheit, der öffentliche Friede usw. durch Verfassung und Strafgesetz ausreichend gut geschützt sind.

Wenn allerdings Atheisten meinen, sie müssten in "Ruhe gelassen werden" mit der öffentlichen Bezeugung des christl. Glaubens durch Rede, Schrift oder Bild (z.B. Plakate), dann haben sie die Rechnung ohne Art. IV GG gemacht.

Was dein Lob wg. meines Argumentationsstils betrifft:
Gal.5,
14 Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
15 Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet!
16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen.


Ich musste auf dem Feld der "Sanftmut" lange exerzieren, um die Balance zu finden. Doch wenn wir reden, diskutieren (auch im www), kommt es nicht darauf an, was A sagt, sondern was B versteht. Ich gehe davon aus, dass B meinen Worten eher zuhört, wenn ich sie "sanftmütig" rüberbringe, als wenn ich B anschreie. Wenn mich meine Eltern füher in ihrem Zorn über meinen Ungehorsam angeschrien haben, habe auch ich mir die Ohren zugehalten :100
Sei herzlich gegrüßt w-m-e
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#8
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

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Zu dem von mir zuvor Geschriebenen, dann doch noch eine sachliche Anmerkung:
Wenn dieser P. Engelbert Recktenwald zu der Aussage kommt:
„Wenn also Atheisten moralisch handeln, dann nur, weil sie inkonsequent sind. Gott sei Dank sind sie das! In der Praxis ist die sittliche Evidenz eben doch stärker als jede naturalistische Erklärung. Nur der zu Ende gedachte Atheismus zerstört die Moral.“
dann findet er sich nicht im Einklang mit der Schrift.

Wenn nämlich auch Atheisten moralisch handeln (und dazu sind viele von ihnen in der Lage), dann handeln sie konsequent nach der Schrift:
19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart.
20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;
(Rö.1)

Und weiter heißt es dann in Rö.1, dass es sie nichts nützt, den Kopf in den Sand zu stecken, "Straußenpolitik" zu betreiben, zu sagen, es gäbe keinen Gott. Denn allein schon die auch von ihnen geschätzten "moralischen Leitsätze" sind der Beweis für den Schöpfer.
Dass sich dann allerdings ein katholischer (womöglich) Kleriker auf die "sittliche Evidenz" als über die Inkonsequenz der Atheisten triumpfierend stützen muss, statt auf das Wort Gottes, ist bei der "Treue" Roms gegenüber dem unabänderlichen Wortes Gottes nur zu verständlich :cry:

Nach Rö.1, 19 ff vermag nichteinmal ein "zu Ende gedachter" Atheismus die allein gültige "Moral", die alleingültigen Gesetze des einzigen Gottes, die in jeden Menschen gelegt sind, zu zerstören.
Grüße von w-m-e
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