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Jesus Freaks entdecken die Einfachheit wieder


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Rolf

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»Freakstock Reboot«: Jesus Freaks entdecken die Einfachheit wieder




Jesus.de-

Von Pascal Görtz

27.07.2007

Sie war schrill, rau und unangepasst, als eine Gruppe von Mittzwanzigern sie Anfang der 90er Jahre aus dem Boden stampfte: Die Jesus-Freaks-Gemeinde in Hamburg. Kirche für die Ausgestoßenen - Punks, Stricher, Fixer. Hätte man den Hutträgern von damals erzählt, welche Bewegung sie unter jungen Christen im Land auslösen – ihnen wäre Angst und Bange geworden. Einerseits wegen der Verantwortung für einen wild wuchernden „Gemeindeverbund“, zum anderen wegen der existentiellen Bedrohung durch den Mainstream.

Als Randgruppengemeinde gestartet sind die Jesus Freaks inzwischen Teil der deutschlandweiten Jugendkultur geworden. Aus Gemeindegründungsexperimenten sind gestandene Ortsgemeinden entstanden, andere Ortsgruppen sind nach der Start-Up-Phase gleich wieder eingegangen. Wie jede Gemeinde kämpfen auch Freaks-Gemeinden mit eingesessenen Strukturen und Generationsumbrüchen.
Sie sind nicht mehr ganz so radikal, dafür aber ungebrochen hip – ein kultureller Anziehungspunkt für Zigtausende Sympathisanten und Ausprobierer. In der Jesus Freaks Bewegung ist Raum für so ziemlich alles, da stellt sich automatisch die Frage nach der eigenen Identität. In der Leitung scheint man angefangen zu haben, sich stärker mit ihr zu beschäftigen, um den Kern wieder zu stärken.

Die Pressemitteilung zum Freakstock 2007 liest sich wie eine Zwischenabrechnung mit Aufforderungscharakter. Weiter wie bisher geht es nicht, das Wilde verlangt Struktur, um wild zu bleiben. An vielen Orten und Bereichen sei die Bewegung gewuchert, „fast schmerzvoll und immer öfter folgten den Schmerzen Lähmungen, die ein weitergehen unmöglich machten.“ Erstmals in der Geschichte der JesusFreaks soll deshalb im Vorfeld des Freakstocks das „Jesus Freaks Konzil“ tagen. Leiter der Freaks-Gemeinden kommen „als Familie“ zusammen, um über die Geschichte, die Herausforderungen der Gegenwart und die Zukunft der Bewegung nachzudenken.

Freakstock – Treffen der Freak-Familie

Es ist das Wachstum, das die Freak-Familie vor die größte Herausforderung stellt. Das Familiäre habe man zuletzt immer häufiger vermisst, ist das Fazit eines ehrlichen Rückblicks, der die Basis wieder in den Blick nimmt: „Das Freakstock ist der Spiegel der Jesus Freaks Bewegung und war schon immer unser Familientreffen“, heißt es in der Ankündigung des Festivals, das wie all die Jahre in Gotha stattfinden wird. Wenn auch ganz anders. Kleiner, familiärer, persönlicher. 8000 Besucher sind eben keine 400, die vor 15 Jahren zum ersten Freakstock zusammengekommen waren.

Zu spüren bekommt das vor allem die Dachorganisation Jesus Freaks International, die das rasante Wachstum der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte immer wieder auffangen musste. „Durch das enorme Tempo des Wachstums ist das Leitungsteam von JFI eigentlich immer nur hinter dem hergelaufen, was Gott gerade bei den Freaks macht.“ Viele Arbeitsbereiche seien in bestehende Beziehungen und Netzwerke hineingezogen worden – mit dem Ergebnis, dass Bereichsleiter nicht mehr zur Verfügung stehen oder kurz vor der Überlastungsgrenze angekommen sind. Dazu kommen finanzielle Hürden – „enorme“ finanzielle Hürden.

Die Konsequenz: Ein radikales Umdenken. Rückbesinnung. Rebooting. „Es ist wie bei einem Computer, dessen Kapazität bis zum Anschlag mit nützlichen und meist funktionierenden Programmen voll gepfropft ist. Das System funktioniert zwar immer noch, aber wirklich Freude hat man an den Zugriffszeiten dann nicht mehr. Man würde besser fahren, wenn man die unwesentlichen Sachen streicht, die Platte defragmentiert und das System mit einem Reboot hochfahren lässt … und das soll dieses Jahr passieren.“

„Austausch statt Tanzrausch“ ist auf der Mainstage geplant. Die Topacts der letzten Jahre sollen Anbetungsbands der Freaks-Gemeinden weichen und mehr Aufmerksamkeit in Workshops investiert werden. Sicherheitshalber sagen es die Organisatoren daher noch einmal deutlich: „Wenn Freakstock für dich also nur ein hochrangiges Konzertwochenende mit klangvollen Namen auf dem Lineup bedeutet, wirst du 2007 leider nicht auf deine Kosten kommen.“ Ob der Satz als Ein- oder Ausladung verstanden wird, soll etwas aussagen über die Mitgliedschaft in der Familie. Denn: „Wir sind Freakstock.“ Nicht alle ein bisschen, sondern einige ganz.

Die Jesus Freaks Deutschland stehen vor einer Neuorientierung. Ausgangspunkt: Das Freakstock 2007.


Freakstock Reboot – 26.- 29.07
auf der Pferderennbahn Boxberg in Gotha

Tickets:
72,00 € (incl. VVK-Gebühr)
80,00 € Abendkasse
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