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Warum erzählt Jesus Gleichnisse?


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Warum erzählt Jesus Gleichnisse?

A) Der Sinn der Gleichnisse

Die Gleichnisse sind d a s Zeichen Jesu für die kommende Zurücksetzung der Juden.

Er (Jesus) aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch (Jünger) gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen (den zuhörendem Volk = Juden) aber ist es nicht gegeben; denn wer hat, dem wird gegeben und überreichlich gewährt werden; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat (Reich Gottes), genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und es wird an ihnen (Juden) die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet: »Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.« Mt 13,11-15

B) Der Zweck der Gleichnisse

Zweck der Gleichnisse Jesu war (und ist), den geistlichen Sinn, seine Botschaft und seinen Anspruch, zugleich zu offenbaren und zu verhüllen . Ein Verständnis aus der Distanz ist unmöglich.
Wer Jesu Person und Anspruch ablehnt, verfehlt die Bedeutung des Gleichnisses und das Geheimnis der Gottesherrschaft, nämlich, daß die in der Person Jesu angebrochen ist . Seinen Nachfolgern, die Jesu Anspruch anerkennen, öffnet er dagegen Augen und Ohren, daß sie die Herrlichkeit Gottes erkennen.

Die Gleichnisse stellen nicht zuletzt genau vor diese Entscheidung, man kann sie nicht einfach neutral zur Kenntnis nehmen. Insofern sind sie mehr als nur ein didaktisches Hilfsmittel, sie sind eine Sprachform eigener Art, die nicht durch eine herausdestillierte abstrakte »Lehre« ersetzt oder erläutert werden kann.

C) Das Verständnis der Gleichnisse

Auch in seinen Gleichnissen hat Jesus sich stets auf reale Dinge oder Ereignisse bezogen, wenn er seinen Zuhörern damit biblische Wahrheiten hat verdeutlichen wollen. Diese Dinge oder Ereignisse sind ausnahmslos so praxisbezogen, dass die Grenzen zwischen Gleichnis, Beispiel und tatsächliche erzählerische Wirklichkeit in manchen Fällen nicht oder nur sehr schwer zu ziehen sind. Deshalb gibt es auch keine verbindliche Anzahl, was die Menge der Gleichnisse angeht, weil unter Christen keine Einigkeit darüber herrscht, was man von den Erzählungen Jesu nun als Gleichnis bezeichnen kann, und was nicht.
Jesus hat aber, ob Gleichnis oder nicht, niemals von Dingen geredet, die sich so, wie er sie formuliert hat, nicht hätten ereignen können.
Wenn ich trotzdem darangehe, und mir aus den Gleichnissen Jesu lediglich die Wahrheiten herausziehen möchte, die mir genehm sind und alles andere als unverbindlich hinstelle, dann degradiere ich unseren Herrn zum Geschichtenerzähler.
Wo ich um irgendeines Zweckes willen die Einsichten der Bibel in meinem Sinne auszuwerten gedenke, bin ich in Gefahr, die Wahrheit und ihren Verkünder auf meine Sicht der Dinge herabzurelativieren!

Das eindrücklichste Beispiel dafür ist die Erzählung vom reichen Mann und armen Lazarus!
Ob diese Erzählung Jesu ein Gleichnis darstellen soll oder nicht, ist erst in zweiter Linie von Belang.
In erster Linie habe ich keinerlei Recht, den Inhalt dieser Geschichte auf eine Art ”gehobenes Märchenniveau” abzuqualifizieren, damit meine theologischen Erkenntnisse gleich welcher Art nicht an den darin gemachten Aussagen Jesu gemessen oder evtl. sogar daran korrigiert werden müssen.
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