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Vom Knecht zum Freund


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#1
Rolf

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Vom Knecht zum Freund



Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn einem Knecht sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde; denn ich habe euch alles gesagt, was ich vom Vater gehört habe. Johannes 15,15 (Hoffnung für alle)


Vor einiger Zeit besuchte ich eine ehemalige Textilfabrik, die heute ein Museum für Zeitgeschichte ist. Dort wurde gerade die Ausstellung mit dem Titel "Leute machen Kleider" gezeigt. Die Bilder und Exponate stellten die Entwicklung der Textilherstellung von der Baumwollernte bis zum fertigen Kleidungsstück der letzten 200 Jahre dar. Am meisten bewegte mich die vorherrschende und selbstverständliche Kinderarbeit im 19. Jahrhundert. Die Kinder mussten bereits ab dem sechsten Lebensjahr täglich in die Fabrik, um dort zwölf bis vierzehn Stunden lang Baumwolle zu kämmen oder die Spinnmaschinen zu bedienen. Die Produktionshallen waren dunkel und feucht, und die Kinder bekamen jeden Tag ein Schälchen mit Buchweizengrütze, dazu einen Hungerlohn von umgerechnet 0,20 Cent. Nach der Arbeit mussten sie dann noch zu Hause die Geschwister und den Haushalt versorgen.

Wie gut, dass diese Zeiten im deutschsprachigen Raum der Vergangenheit angehören und heute Gesetze eine derartige Knechtschaft verbieten.

Wenn wir das Bild von der Knechtschaft übertragen, stellt sich die Frage: Fühlen wir uns in unserer Beziehung zu Gott nicht auch manchmal so wie die Kinder vor 200 Jahren? Sind wir uns immer sicher, dass wir beschenkte, glückliche und vor allem freie "Gotteskinder" sind? Müssen wir den ganzen Tag, unser ganzes Leben schuften und ackern, um vor Gott gut dazustehen und von ihm am Ende des Lebens unseren Lohn, das ewige Leben, zu erhalten?

Auch diese "Knechtschaft" ist vor mehr als 2000 Jahren endgültig abgeschafft worden, das sollte uns jeden Tag bewusst sein.

Gott hat seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt und mit seinem Tod alles dafür getan, um uns aus dieser Knechtschaft zu befreien. Gott möchte nicht, dass wir einem täglichen Leistungsdruck erliegen, um vor ihm bestehen zu können. Er wünscht sich einen überzeugten Glauben, ein unerschütterliches Vertrauen in ihn und die Gewissheit, dass er uns durch das Leben führt und uns am Ende mit Ehren und in Herrlichkeit annimmt (Ps 73,24). Was für ein Geschenk!

Gabriele Baur
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