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Bundestag - Die Papst-Rede im Wortlaut


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17 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Bundestag
Die Papst-Rede im Wortlaut







Donnerstag, 22. September 2011

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!

Herr Bundestagspräsident!
Frau Bundeskanzlerin!
Herr Bundesratspräsident!
Meine Damen und Herren Abgeordnete!


Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem Hohen Haus zu sprechen – vor dem
Parlament meines deutschen Vaterlandes, das als demokratisch gewählte
Volksvertretung hier zusammenkommt, um zum Wohl der Bundesrepublik
Deutschland zu arbeiten. Dem Herrn Bundestagspräsidenten möchte ich für
seine Einladung zu dieser Rede ebenso danken wie für die freundlichen
Worte der Begrüßung und Wertschätzung, mit denen er mich empfangen hat.

In dieser Stunde wende ich mich an Sie, verehrte Damen und Herren – gewiss
auch als Landsmann, der sich lebenslang seiner Herkunft verbunden weiß und
die Geschicke der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt. Aber die
Einladung zu dieser Rede gilt mir als Papst, als Bischof von Rom, der die
oberste Verantwortung für die katholische Christenheit trägt. Sie
anerkennen damit die Rolle, die dem Heiligen Stuhl als Partner innerhalb
der Völker- und Staatengemeinschaft zukommt. Von dieser meiner
internationalen Verantwortung her möchte ich Ihnen einige Gedanken über
die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaats vorlegen.

Lassen Sie mich meine Überlegungen über die Grundlagen des Rechts mit
einer kleinen Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen. Im ersten Buch
der Könige wird erzählt, dass Gott dem jungen König Salomon bei seiner
Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was wird sich der junge Herrscher
in diesem wichtigen Augenblick erbitten?

Erfolg – Reichtum – langes Leben – Vernichtung der Feinde? Nicht um diese
Dinge bittet er. Er bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz,
damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden
versteht“ (1 Kön 3,9). Die Bibel will uns mit dieser Erzählung sagen,
worauf es für einen Politiker letztlich ankommen muss. Sein letzter
Maßstab und der Grund für seine Arbeit als Politiker darf nicht der
Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein. Die Politik muss
Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede
schaffen. Natürlich wird ein Politiker den Erfolg suchen, der ihm
überhaupt die Möglichkeit politischer Gestaltung eröffnet.

Aber der Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht
und dem Verstehen für das Recht untergeordnet. Erfolg kann auch
Verführung sein und kann so den Weg auftun für die Verfälschung des
Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit. „Nimm das Recht weg – was
ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“, hat der
heilige Augustinus einmal gesagt.1 Wir Deutsche wissen es aus eigener
Erfahrung, dass diese Worte nicht ein leeres Schreckgespenst sind.

Wir haben erlebt, dass Macht von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen
Recht stand, das Recht zertreten hat und dass der Staat zum Instrument
der Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut organisierten Räuberbande,
die die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds treiben konnte.
Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und
bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers. In einer historischen
Stunde, in der dem Menschen Macht zugefallen ist, die bisher nicht
vorstellbar war, wird diese Aufgabe besonders dringlich. Der Mensch kann
die Welt zerstören. Er kann sich selbst manipulieren.

Er kann sozusagen Menschen machen und Menschen vom Menschsein
ausschließen. Wie erkennen wir, was recht ist? Wie können wir zwischen Gut
und Böse, zwischen wahrem Recht und Scheinrecht unterscheiden? Die
salomonische Bitte bleibt die entscheidende Frage, vor der der Politiker
und die Politik auch heute stehen. In einem Großteil der rechtlich zu
regelnden Materien kann die Mehrheit ein genügendes Kriterium sein.

Aber dass in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des
Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht,
ist offenkundig: Jeder Verantwortliche muss sich bei der Rechtsbildung die
Kriterien seiner Orientierung suchen.

Im 3. Jahrhundert hat der große Theologe Origenes den Widerstand der
Christen gegen bestimmte geltende Rechtsordnungen so begründet: „Wenn
jemand sich bei den Skythen befände, die gottlose Gesetze haben, und
gezwungen wäre, bei ihnen zu leben …, dann würde er wohl sehr vernünftig
handeln, wenn er im Namen des Gesetzes der Wahrheit, das bei den Skythen
ja Gesetzwidrigkeit ist, zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen der
bei jenen bestehenden Ordnung Vereinigungen bilden würde …“

Von dieser Überzeugung her haben die Widerstandskämpfer gegen das
Naziregime und gegen andere totalitäre Regime gehandelt und so dem Recht
und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen. Für diese Menschen
war es unbestreitbar evident, dass geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht
war. Aber bei den Entscheidungen eines demokratischen Politikers ist die
Frage, was nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche, was wahrhaft recht sei
und Gesetz werden könne, nicht ebenso evident. Was in Bezug auf die
grundlegenden anthropologischen Fragen das Rechte ist und geltendes Recht
werden kann, liegt heute keineswegs einfach zutage.

Die Frage, wie man das wahrhaft Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit
in der Gesetzgebung dienen kann, war nie einfach zu beantworten, und sie
ist heute in der Fülle unseres Wissens und unseres Könnens noch sehr viel
schwieriger geworden.

Wie erkennt man, was recht ist? In der Geschichte sind Rechtsordnungen
fast durchgehend religiös

begründet worden: Vom Blick auf die Gottheit her wird entschieden, was
unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen hat
das Christentum dem Staat und der Gesellschaft nie ein Offenbarungsrecht,
eine Rechtsordnung aus Offenbarung vorgegeben. Es hat stattdessen auf
Natur und Vernunft als die wahren Rechtsquellen verwiesen – auf den
Zusammenklang von objektiver und subjektiver Vernunft, der freilich das
Gegründetsein beider Sphären in der schöpferischen Vernunft Gottes
voraussetzt.

Die christlichen Theologen haben sich damit einer philosophischen und
juristischen Bewegung angeschlossen, die sich seit dem 2. Jahrhundert v.
Chr. gebildet hatte. In der ersten Hälfte des 2. vorchristlichen
Jahrhunderts kam es zu einer Begegnung zwischen dem von stoischen
Philosophen entwickelten sozialen Naturrecht und verantwortlichen Lehrern
des römischen Rechts.

In dieser Berührung ist die abendländische Rechtskultur geboren worden,
die für die Rechtskultur der Menschheit von entscheidender Bedeutung war
und ist. Von dieser vorchristlichen Verbindung von Recht und Philosophie
geht der Weg über das christliche Mittelalter in die Rechtsentfaltung der
Aufklärungszeit bis hin zur Erklärung der Menschenrechte und bis zu
unserem deutschen Grundgesetz, mit dem sich unser Volk 1949 zu den
„unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder
menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“
bekannt hat.

Für die Entwicklung des Rechts und für die Entwicklung der Humanität war
es entscheidend, dass sich die christlichen Theologen gegen das vom
Götterglauben geforderte religiöse Recht auf die Seite der Philosophie
gestellt, Vernunft und Natur in ihrem Zueinander als die für alle gültige
Rechtsquelle anerkannt haben. Diesen Entscheid hatte schon Paulus im Brief
an die Römer vollzogen, wenn er sagt: „Wenn Heiden, die das Gesetz (die
Tora Israels) nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert
ist, so sind sie… sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen die
Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis
davon ab…“

Hier erscheinen die beiden Grundbegriffe Natur und Gewissen, wobei
Gewissen nichts anderes ist als das hörende Herz Salomons, als die der
Sprache des Seins geöffnete Vernunft. Wenn damit bis in die Zeit der
Aufklärung, der Menschenrechtserklärung nach dem Zweiten Weltkrieg und in
der Gestaltung unseres Grundgesetzes die Frage nach den Grundlagen der
Gesetzgebung geklärt schien, so hat sich im letzten halben Jahrhundert
eine dramatische Veränderung der Situation zugetragen.

Der Gedanke des Naturrechts gilt heute als eine katholische Sonderlehre,
über die außerhalb des katholischen Raums zu diskutieren nicht lohnen
würde, so dass man sich schon beinahe schämt, das Wort überhaupt zu
erwähnen. Ich möchte kurz andeuten, wieso diese Situation entstanden ist.

Grundlegend ist zunächst die These, dass zwischen Sein und Sollen ein
unüberbrückbarer Graben bestehe. Aus Sein könne kein Sollen folgen, weil
es sich da um zwei völlig verschiedene Bereiche handle. Der Grund dafür
ist das inzwischen fast allgemein angenommene positivistische Verständnis
von Natur und Vernunft. Wenn man die Natur – mit den Worten von H. Kelsen
– als „ein Aggregat von als Ursache und Wirkung miteinander verbundenen
Seinstatsachen“ ansieht, dann kann aus ihr in der Tat keine irgendwie
geartete ethische Weisung hervorgehen.

Ein positivistischer Naturbegriff, der die Natur rein funktional versteht,
so wie die Naturwissenschaft sie erklärt, kann keine Brücke zu Ethos und
Recht herstellen, sondern wiederum nur funktionale Antworten hervorrufen.
Das Gleiche gilt aber auch für die Vernunft in einem positivistischen,
weithin als allein wissenschaftlich angesehenen Verständnis.

Was nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist, gehört danach nicht in
den Bereich der Vernunft im strengen Sinn. Deshalb müssen Ethos und
Religion dem Raum des Subjektiven zugewiesen werden und fallen aus dem
Bereich der Vernunft im strengen Sinn des Wortes heraus. Wo die alleinige
Herrschaft der positivistischen Vernunft gilt – und das ist in unserem
öffentlichen Bewusstsein weithin der Fall –, da sind die klassischen
Erkenntnisquellen für Ethos und Recht außer Kraft gesetzt. Dies ist eine
dramatische Situation, die alle angeht und über die eine öffentliche
Diskussion notwendig ist, zu der dringend einzuladen eine wesentliche
Absicht dieser Rede ist.

Das positivistische Konzept von Natur und Vernunft, die positivistische
Weltsicht als Ganzes ist ein großartiger Teil menschlichen Erkennens und
menschlichen Könnens, auf die wir keinesfalls verzichten dürfen. Aber es
ist nicht selbst als Ganzes eine dem Menschsein in seiner Weite
entsprechende und genügende Kultur. Wo die positivistische Vernunft sich
allein als die genügende Kultur ansieht und alle anderen kulturellen
Realitäten in den Status der Subkultur verbannt, da verkleinert sie den
Menschen, ja sie bedroht seine Menschlichkeit.

Ich sage das gerade im Hinblick auf Europa, in dem weite Kreise versuchen,
nur den Positivismus als gemeinsame Kultur und als gemeinsame Grundlage
für die Rechtsbildung anzuerkennen, alle übrigen Einsichten und Werte
unserer Kultur in den Status einer Subkultur verwiesen und damit Europa
gegenüber den anderen Kulturen der Welt in einen Status der
Kulturlosigkeit gerückt und zugleich extremistische und radikale
Strömungen herausgefordert werden.

Die sich exklusiv gebende positivistische Vernunft, die über das
Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne
Fenster, in denen wir uns Klima und Licht selber geben, beides nicht mehr
aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei können wir uns doch
nicht verbergen, dass wir in dieser selbstgemachten Welt im Stillen doch
aus den Vorräten Gottes schöpfen, die wir zu unseren Produkten
umgestalten. Die Fenster müssen wieder aufgerissen werden, wir müssen
wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde sehen und all dies
recht zu gebrauchen lernen.

Aber wie geht das? Wie finden wir in die Weite, ins Ganze? Wie kann die
Vernunft wieder ihre Größe finden, ohne ins Irrationale abzugleiten? Wie
kann die Natur wieder in ihrer wahren Tiefe, in ihrem Anspruch und mit
ihrer Weisung erscheinen? Ich erinnere an einen Vorgang in der jüngeren
politischen Geschichte, in der Hoffnung, nicht allzu sehr missverstanden
zu werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde
sagen, dass das Auftreten der ökologischen Bewegung in der deutschen
Politik seit den 70er-Jahren zwar wohl nicht Fenster aufgerissen hat, aber
ein Schrei nach frischer Luft gewesen ist und bleibt, den man nicht
überhören darf und nicht beiseite schieben kann, weil man zu viel
Irrationales darin findet.

Jungen Menschen war bewusst geworden, dass irgendetwas in unserem Umgang
mit der Natur nicht stimmt. Dass Materie nicht nur Material für unser
Machen ist, sondern dass die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und wir
ihrer Weisung folgen müssen. Es ist wohl klar, dass ich hier nicht
Propaganda für eine bestimmte politische Partei mache – nichts liegt mir
ferner als dies. Wenn in unserem Umgang mit der Wirklichkeit etwas nicht
stimmt, dann müssen wir alle ernstlich über das Ganze nachdenken und sind
alle auf die Frage nach den Grundlagen unserer Kultur überhaupt verwiesen.

Erlauben Sie mir, bitte, dass ich noch einen Augenblick bei diesem Punkt
bleibe. Die Bedeutung der Ökologie ist inzwischen unbestritten. Wir müssen
auf die Sprache der Natur hören und entsprechend antworten. Ich möchte
aber nachdrücklich einen Punkt noch ansprechen, der nach wie vor
weitgehend ausgeklammert wird: Es gibt auch eine Ökologie des Menschen.
Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht
beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende
Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber
er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur
hört, sie achtet und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht
selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche
Freiheit.

Kehren wir zurück zu den Grundbegriffen Natur und Vernunft, von denen wir
ausgegangen waren. Der große Theoretiker des Rechtspositivismus, Kelsen,
hat im Alter von 84 Jahren – 1965 – den Dualismus von Sein und Sollen
aufgegeben. Er hatte gesagt, dass Normen nur aus dem Willen kommen können.
Die Natur könnte folglich Normen nur enthalten, wenn ein Wille diese
Normen in sie hineingelegt hat. Dies wiederum würde einen Schöpfergott
voraussetzen, dessen Wille in die Natur mit eingegangen ist. „Über die
Wahrheit dieses Glaubens zu diskutieren, ist völlig aussichtslos“, bemerkt
er dazu.5 Wirklich? – möchte ich fragen. Ist es wirklich sinnlos zu
bedenken, ob die objektive Vernunft, die sich in der Natur zeigt, nicht
eine schöpferische Vernunft, einen Creator Spiritus voraussetzt?

An dieser Stelle müsste uns das kulturelle Erbe Europas zu Hilfe kommen.
Von der Überzeugung eines Schöpfergottes her ist die Idee der
Menschenrechte, die Idee der Gleichheit aller Menschen vor dem Recht, die
Erkenntnis der Unantastbarkeit der Menschenwürde in jedem einzelnen
Menschen und das Wissen um die Verantwortung der Menschen für ihr Handeln
entwickelt worden. Diese Erkenntnisse der Vernunft bilden unser
kulturelles Gedächtnis.

Es zu ignorieren oder als bloße Vergangenheit zu betrachten, wäre eine
Amputation unserer Kultur insgesamt und würde sie ihrer Ganzheit berauben.
Die Kultur Europas ist aus der Begegnung von Jerusalem, Athen und Rom –
aus der Begegnung zwischen dem Gottesglauben Israels, der philosophischen
Vernunft der Griechen und dem Rechtsdenken Roms entstanden. Diese
dreifache Begegnung bildet die innere Identität Europas.

Sie hat im Bewusstsein der Verantwortung des Menschen vor Gott und in der
Anerkenntnis der unantastbaren Würde des Menschen, eines jeden Menschen
Maßstäbe des Rechts gesetzt, die zu verteidigen uns in unserer
historischen Stunde aufgegeben ist.

Dem jungen König Salomon ist in der Stunde seiner Amtsübernahme eine Bitte
freigestellt worden. Wie wäre es, wenn uns, den Gesetzgebern von heute,
eine Bitte freigestellt wäre? Was würden wir erbitten? Ich denke, auch
heute könnten wir letztlich nichts anderes wünschen als ein hörendes Herz
– die Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu
setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
  • 0

#2
Ulrike

Ulrike

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Habe heute gezwungenermaßen den "Gottesdienst" im Olympiastadion teilweise im Fernsehen gesehen.
Allein das Wort "Gottesdienst" kam zigmal vor, während es doch nichts weiter als ein Götzendienst mit einigen christlich klingenden Vokabeln war. Es konnte einem übel dabei werden, wie hier so offensichtlich Gott gelästert wurde, wie es dieser Herr Ratzinger wagen kann, als "Stellvertreter" Jesu aufzutreten.
Wieviele Millionen wurden mit diesem Besuch verheizt?
Unser Herr Jesu kam auf dem Esel und mit Niedrigkeit.
Unfassbar diese religionsvermischende Götzenveranstaltung unter einem christlich übertünchten Mäntelchen.

Im gleichen Gegenzug wurde den Baptisten

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in Nordrheinwestfalen eine pornographische Schulerziehung aufdiktiert.

Es sind wahrhaft gottlästerliche Zeiten mit dem christlichen Schein, die Kraft verleugnend.
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#3
keine Hoffung mehr

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Benedikt XVI. outet sich als Grünen-Fan


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#4
keine Hoffung mehr

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Zitat : Es war die Rede eines Denkers, der sich in die Säulenhalle der Jahrhunderte zurückgezogen hat.
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#5
1.Kor.1,30

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Und die EKD schmachtet zusammen mit vielen Freikirchen nach der Anerkennung!
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#6
Rolf

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Ein hörendes Herz, damit Politik dem Recht, der Gerechtigkeit und dem Frieden dient





Papst Benedikt XVI. stellt die Kernaufgabe der Politik ins Zentrum seiner Rede im Deutschen Bundestag

(MEDRUM) Die oberste und internationale Verantwortung für die katholische Christenheit in der Welt war für Papst Benedikt der Blickwinkel, aus dem heraus er seine Ansprache im Deutschen Bundestag hielt. Er überraschte die Zuhörer mit einer Rede, die zur Kernaufgabe der Politik vordrang. Nicht Fragen wie etwa der Umgang mit Kondomen, auf die, wie die Abendsendung von Maybritt Illner erneut zeigte, Zeitgenossen wie der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Die Grünen) in geradezu neurotischer Gefangenheit fixiert sind, sondern die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaates wählte Papst Benedikt als Thema seiner Ansprache vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011. Eine "Rede an die Welt", schreibt der Tagesspiegel.

"Was ist Aufgabe des Politikers?", fragte Benedikt XVI zum Beginn seiner Rede. Für seine Antwort erinnerte er an den jungen König Salomon, dem bei der Thronbesteigung eine Bitte freigestellt war. Benedikt hob hervor, worum Salomon bittet. Nicht Erfolg, Reichtum, ein langes Leben oder Vernichtung der Feinde seien seine Bitte gewesen, sondern "ein hörendes Herz". Ein hörendes Herz, damit er sein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden verstehe, so Benedikt, der mit der Erinnerung an die Erzählung der Bibel aus dem Buch der Könige klarmachte, worauf es für einen Politiker letztlich ankommen müsse. Sein letzter Maßstab und der Grund für seine Arbeit als Politiker dürfe nicht Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein. Die Politik müsse vielmehr Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede schaffen. Natürlich brauche der Politiker auch Erfolg, damit er gestalten könne, aber Erfolg müsse dem Maßstab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und dem Verstehen für das Recht untergeordnet sein.

Von welch zentraler Bedeutung für den Menschen das Recht ist, verdeutlichte Benedikt am Beispiel der deutschen Geschichte: "Wir (Deutsche) haben erlebt, dass Macht von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten hat, und dass der Staat zum Instrument der Rechtszerstörung wurde, dass eine sehr gut organisierte Räuberbande die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds treiben konnte." Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren, sei und bleibe die grundlegende Aufgabe des Politikers, so Papst Benedikt.

Benedikt XVI. gab mit seiner Rede Parlamentariern und Bürgern eine geistige Orientierung, die von grundlegender Bedeutung für ein Zusammenleben in Friede und Gerechtigkeit ist. Seine Rede war ein großer Gewinn für alle, nicht nur, aber besonders für alle Deutschen, die zuhören und verstehen wollen. Darin waren sich viele, allen vorweg Bundestagspräsident Norbert Lammert, einig. Das Hamburger Abendblatt schreibt: "Es waren 20 Minuten, die Geschichte schrieben." Seinen Gegnern und Nichtzuhörern habe der Papst ein "veritables Schnippchen" geschlagen, meint Tomas Schmid in der Berliner Morgenpost. Die Zeitung Der Tagesspiegel nennt Benedikts Ansprache eine "Rede an die Welt". Diejenigen, die es - wie der SPD-Abgeordnete Rolf Schweinitz - vorgezogen hätten, der Rede fernzubleiben, haben nach Meinung des Tagesspiegels "viel versäumt".
  • 0

#7
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
  • Guests
Bundestag: Die Papst-Rede im Wortlaut

Das ist eine Rede, die uns Christen verpflichtet, genau hinzusehen!
Nicht, weil sie so gut ist, sondern weil sie den Nerv der Zeit genau getroffen hat.
Umso wichtiger ist es, dass wir als Jünger Jesu erkennen, wo nun der Hase genau im Pfeffer liegt!

Donnerstag, 22. September 2011
Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Herr Bundestagspräsident! Frau Bundeskanzlerin! Herr Bundesratspräsident!
Meine Damen und Herren Abgeordnete!


Der Papst ist über die Regeln der deutschen Demokratie besser informiert als 95 % aller Deutschen!
Die Reihenfolge der Grüsse ist aus diesem Blickwinkel bemerkenswert korrekt.
Wer also meint, er habe als Christ etwas zu sagen, der kann an dieser Stelle vom Papst nur lernen!

Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem Hohen Haus zu sprechen – vor dem Parlament meines deutschen Vaterlandes, das als demokratisch gewählte Volksvertretung hier zusammenkommt, um zum Wohl der Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten. Dem Herrn Bundestagspräsidenten möchte ich für seine Einladung zu dieser Rede ebenso danken wie für die freundlichen Worte der Begrüßung und Wertschätzung, mit denen er mich empfangen hat.

Das hat Klasse und Stil. Respekt!

In dieser Stunde wende ich mich an Sie, verehrte Damen und Herren – gewiss auch als Landsmann, der sich lebenslang seiner Herkunft verbunden weiß und die Geschicke der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt. Aber die Einladung zu dieser Rede gilt mir als Papst, als Bischof von Rom, der die oberste Verantwortung für die katholische Christenheit trägt.
Sie anerkennen damit die Rolle, die dem Heiligen Stuhl als Partner innerhalb der Völker- und Staatengemeinschaft zukommt.


Von seinem Standpunkt her gesehen hat der Papst recht.
Hier stellt er klar, wie seiner Meinung nach die Akazien zu stehen haben.
Hier bekommen die Politiker ihre verdiente Ohrfeige für ihre Einladung des Papstes zu dieser Rede.
Wer einen Löwen in einen Fuchsbau einlädt, der muss mit Konsequenzen rechnen.

Von dieser meiner internationalen Verantwortung her möchte ich Ihnen einige Gedanken über
die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaats vorlegen.


Also: die Verantwortung, von der der Papst hier spricht erstreckt sich in dieser Rede nicht nur auf die katholische Kirche, sondern auch über die Politiker und damit das deutsche Volk als Gesamtheit.
Die Politiker haben Ratzinger diesen Spielraum eingeräumt, und den nutzt er hier weidlich aus.

Lassen Sie mich meine Überlegungen über die Grundlagen des Rechts mit einer kleinen Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen. Im ersten Buch der Könige wird erzählt, dass Gott dem jungen König Salomon bei seiner Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was wird sich der junge Herrscher in diesem wichtigen Augenblick erbitten?

Clevere Themenwahl!
Es gibt nur wenige Geschichten in der Bibel, wo Gott scheinbar zum Objekt wird und der Mensch zum Subjekt.
Gott räumt Salomo hier einen ungewöhnlich grossen Handlungsspielraum ein, den Salomo hier gut zu meistern versteht.
Aber deshalb ist Gott nach wie vor das Subjekt und derjenige, der die Fäden in der Hand hält.
In der Papstrede ist Er dies nur bedingt!
Ausgehend vom Handlungsspielraum Salomos wird hier der Faden weitergesponnen, als ob das Verhältnis Mensch zu Gott immer so sei mit immer den gleichen Abläufen, wie in dieser ausgewählten Geschichte.
Gott hat also Erfüllungsgehilfe unserer Vorstellungen zu sein.

Die Degradierung Gottes und seine konsequente Umsetzung ist der erste grobe Fehler in dieser Rede.

Erfolg – Reichtum – langes Leben – Vernichtung der Feinde? Nicht um diese Dinge bittet er. Er bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“ (1 Kön 3,9). Die Bibel will uns mit dieser Erzählung sagen, worauf es für einen Politiker letztlich ankommen muss. Sein letzter Maßstab und der Grund für seine Arbeit als Politiker darf nicht der Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein. Die Politik muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede schaffen. Natürlich wird ein Politiker den Erfolg suchen, der ihm überhaupt die Möglichkeit politischer Gestaltung eröffnet.

Eine Sprungbrettargumentation!
In sich gesehen ist sie logisch, aber sie hat mit der gewählten Bibelstelle nur noch die Stichwörter gemeinsam.
Wenn Gott zum Objekt degradiert wird, dann wird das Subjekt immer mehr zu einem subjektiven Zerrbild!

Aber der Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und dem Verstehen für das Recht untergeordnet. Erfolg kann auch Verführung sein und kann so den Weg auftun für die Verfälschung des Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit. „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“, hat der heilige Augustinus einmal gesagt.1 Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung, dass diese Worte nicht ein leeres Schreckgespenst sind.

Der inhaltliche Schwenk in die Moral ist mittlerweile unbemerkt, aber konsequent vollzogen worden.
Nichts gegen Augustinus, aber seine Aussprüche dürfen sich nicht gleichwertig neben Gottes Wort behaupten - wie hier geschehen.

Wir haben erlebt, dass Macht von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten hat und dass der Staat zum Instrument der Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut organisierten Räuberbande, die die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds treiben konnte.
Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers. In einer historischen Stunde, in der dem Menschen Macht zugefallen ist, die bisher nicht vorstellbar war, wird diese Aufgabe besonders dringlich. Der Mensch kann die Welt zerstören. Er kann sich selbst manipulieren.


Der grosse Nachteil der Moral besteht darin, dass sie wertemässig nicht festlegbar ist.
Jeder definiert Moral etwas anders, und so nimmt sich auch jeder das Recht heraus sie und ihre Folgen etwas anders zu beurteilen.
So entsteht eine gewisse ethische Beliebigkeit, die mir genügend Raum lässt, meine Ziele festzulegen und einzufordern, ohne grossen gesellschaftlichen Ärger riskieren zu müssen.
Christliche Moral ist etwas vom allerschlimmsten! Hier werden biblische Werte vertreten ohne biblische Konsequenzen.
Christliche Moral trennt Gott von seinem Wort, weil sie zwar Teile des Wortes ernst nimmt, aber nicht ihre Hauptperson!

Die Rede Ratzingers an dieser Stelle ist christliche Moral in Perfektion!
Nach solch eine Perfektion muss man lange, lange suchen.

Er kann sozusagen Menschen machen und Menschen vom Menschsein ausschließen. Wie erkennen wir, was recht ist? Wie können wir zwischen Gut und Böse, zwischen wahrem Recht und Scheinrecht unterscheiden? Die salomonische Bitte bleibt die entscheidende Frage, vor der der Politiker und die Politik auch heute stehen. In einem Großteil der rechtlich zu regelnden Materien kann die Mehrheit ein genügendes Kriterium sein.

Die alte (allzu menschliche) Frage, ob Macht vor Recht geht, wird moralisch perfekt serviert.
Qualitäten hat diese Rede zur Genüge.
Leider verunehren die allermeisten dieser Qualitäten unseren Herrn.

Aber dass in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht, ist offenkundig: Jeder Verantwortliche muss sich bei der Rechtsbildung die Kriterien seiner Orientierung suchen.

Es ist bezeichnend, das an dieser Stelle Gottes Wort als mögliches Kriterium zur Rechtsbildung nicht in Erwägung gezogen wird.
Würde dies der Papst tun, dann würde er den Ast ansägen, auf dem er zu sitzen meint.

Im 3. Jahrhundert hat der große Theologe Origenes den Widerstand der Christen gegen bestimmte geltende Rechtsordnungen so begründet: „Wenn jemand sich bei den Skythen befände, die gottlose Gesetze haben, und gezwungen wäre, bei ihnen zu leben …, dann würde er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er im Namen des Gesetzes der Wahrheit, das bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit ist, zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen der bei jenen bestehenden Ordnung Vereinigungen bilden würde …“

Hier muss ein theologischer Kunstgriff für die Beantwortung einer Frage herhalten, deren korrekte Beantwortung den Papst in Verlegenheit bringen könnte.
Also wird der Sprungbrettcharakter dieser Rede weiter fortgesetzt.
Zuerst kam die Wegwendung von Gott, jetzt kommt die Wegwendung von Gottes Wort.

Die Beliebigkeit im Umgang mit Gottes Wort ist der zweite grobe Fehler.

Von dieser Überzeugung her haben die Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und gegen andere totalitäre Regime gehandelt und so dem Recht und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen.

Inhaltlich eine Frechheit! Die Widerstandskämpfer haben sich ganz sicher nicht von den Zitaten eines Origines leiten lassen.

Für diese Menschen war es unbestreitbar evident, dass geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht war. Aber bei den Entscheidungen eines demokratischen Politikers ist die Frage, was nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche, was wahrhaft recht sei und Gesetz werden könne, nicht ebenso evident. Was in Bezug auf die grundlegenden anthropologischen Fragen das Rechte ist und geltendes Recht werden kann, liegt heute keineswegs einfach zutage.

Bei allem Zweckdenken und allen moralischen und ethischen Kunstgriffen bleibt diese Rede eine Meisterleistung - nur aus der falschen Quelle gespeist.
Hier werden die Politiker mit ihren eigenen Masstäben erledigt.
Die Moral, die unsere Politiker heute so gerne zur Rechtfertigung ihres Denkens und Handelns ins Feld führen, kehrt sich nun gegen sie.

Die Frage, wie man das wahrhaft Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit in der Gesetzgebung dienen kann, war nie einfach zu beantworten, und sie ist heute in der Fülle unseres Wissens und unseres Könnens noch sehr viel schwieriger geworden.

Wer genau hinschaut sieht den Vorwurf, dass Politik heute nicht imstande ist wahrhaftiges Recht erkennen zu können. Stark!

Wie erkennt man, was recht ist? In der Geschichte sind Rechtsordnungen fast durchgehend religiös begründet worden: Vom Blick auf die Gottheit her wird entschieden, was unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen hat das Christentum dem Staat und der Gesellschaft nie ein Offenbarungsrecht, eine Rechtsordnung aus Offenbarung vorgegeben. Es hat stattdessen auf Natur und Vernunft als die wahren Rechtsquellen verwiesen – auf den Zusammenklang von objektiver und subjektiver Vernunft, der freilich das Gegründetsein beider Sphären in der schöpferischen Vernunft Gottes voraussetzt.

Der Verweis auf die Natur und vor allem die Vernunft als wahre Rechtsquelle ist falsch.
Gott hat die Natur und das gewissen als Orientierungshilfe zu Gott zurück gegeben, aber die Rechtsquelle ist noch immer Gott selbst. Im neuen Bund ist Jesus der Rechtsgarant, die Schrift die Rechtsquelle und der Heilige Geist der Rechtsvermittler und --bestätiger.

Die christlichen Theologen haben sich damit einer philosophischen und juristischen Bewegung angeschlossen, die sich seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. gebildet hatte. In der ersten Hälfte des 2. vorchristlichen Jahrhunderts kam es zu einer Begegnung zwischen dem von stoischen Philosophen entwickelten sozialen Naturrecht und verantwortlichen Lehrern
des römischen Rechts. In dieser Berührung ist die abendländische Rechtskultur geboren worden, die für die Rechtskultur der Menschheit von entscheidender Bedeutung war und ist.


Ich muss wissen, ob für mich eine wie auch immer geartete abendländische Rechtskultur oder konkretes biblisches Recht - durch Gottes Wort belegbar - verbindlich ist. Wo ich als Vertreter einer "christlichen" kirche christliches recht zugunsten einer abendländischen Rechtskultur beiseite schiebe, handle ich verantwortungslos.

Von dieser vorchristlichen Verbindung von Recht und Philosophie geht der Weg über das christliche Mittelalter in die Rechtsentfaltung der Aufklärungszeit bis hin zur Erklärung der Menschenrechte und bis zu unserem deutschen Grundgesetz, mit dem sich unser Volk 1949 zu den „unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“ bekannt hat.

Der dritte grobe Fehler dieser Rede besteht in der gezielten Vermischung von biblischen und traditionellen Werten.

Für die Entwicklung des Rechts und für die Entwicklung der Humanität war es entscheidend, dass sich die christlichen Theologen gegen das vom Götterglauben geforderte religiöse Recht auf die Seite der Philosophie gestellt, Vernunft und Natur in ihrem Zueinander als die für alle gültige Rechtsquelle anerkannt haben. Diesen Entscheid hatte schon Paulus im Brief an die Römer vollzogen, wenn er sagt: „Wenn Heiden, die das Gesetz (die Tora Israels) nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie… sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab…“

Es ist ein Unterschied, ob ich etwas als Rechtsquelle oder als Offenbarungsquelle zu Gott hin bezeichne.
Wer die Begriffe so gezielt vermischt, um Argumentationsziele in seinem Sinne zu erreichen, der weiss, was er tut.

Der vierte grobe Fehler dieser Rede besteht in der Bereitschaft, persönliche Ziele über Gottes Wort zu stellen.

Ich breche hier die Analyse aus zeitlichen und inhaltlichen Gründen ab.
Die wichtigsten Dinge bezüglich dieser Rede dürften gesagt sein.

Wer einen religiösen Vertreter dieses Kalibers zu einer Rede einlädt, der darf sich über dementsprechende Ergebnisse nicht wundern.
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#8
Rolf

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Das ist eine Rede, die uns Christen verpflichtet, genau hinzusehen!



Hier hat Peter wahrhaftig Recht. Diese Rede ist nicht deshalb schon schlecht, weil sie der Papst gehalten hat. Sie ist im Gegenteil intelligent und wie ich glaube, aus dem herzen von Benedikt geflossen. so sieht er die Dinge, und das zu offenbaren ist das Mindeste was nötig ist, um in einen konstruktiven Dialog einzusteigen.

Die Rede ist aus meiner sicht sehr nachdenkenswert und findet in einigen Punkten meine Zustimmung. In der kritischen Betrachtung hat Peter Punkte richtig uns gut herausgearbeitet. Vielleicht sollte man dem Papst einmal dazu eine Anwort schreiben.


Herzliche Grüße


Rolf
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#9
Ulrike

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Ich denke nicht, dass diese Ansprache aus dem "Herzen des Benedikts geflossen" ist, sondern dass diese wie auch andere von seinem Schreiber verfasst wurde.
Sie ist fraglos in einem ordentlichen Stil gehalten.
Ob er die Dinge wirklich so sieht, denke ich nicht unbedingt - aus dem Grund, dass hinter dem Herrn Ratzinger ein System steht, was echte Christen nur als diabolisch bezeichnen können.
Auch heute musste ich wieder einige Passagen im Fernsehen mitsehen und kann nur sagen, "Hut ab" vor dieser Inszenierung, der angenehmen Stimme, vor dem wohlklingenden Säuseln der Schlange.
Und noch ein bißchen die Himmelskönigen verehren mit den Liedern und den Herrn Ratzinger "Heiliger Vater" nennen... So macht den Deutschen Religion Spaß und es entdeckt jeder die fromme Gänsehaut und können dann hinterher sagen; "Schön war´s mit unserem Papst."

Blasphemie und Götzendienst pur.
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#10
Rolf

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DER PAPST IN DEUTSCHLAND






Sonderlehren der Römisch-Katholischen Kirche

Die Römisch-Katholische Kirche hat viele Sonderlehren eingeführt, die sich nicht durch klare Aussagen der Heiligen Schrift belegen lassen, sondern die im Widerspruch zu Gottes Wort stehen, so etwa die folgenden, nach Jahreszahlen geordnet:
• 355: Der römische Bischof beansprucht: Er sei der Papst, der direkte Nachfolger des Apostelfürsten Petrus.
• 375: Heiligenverehrung (nach Röm 1,25 Götzendienst) wird offiziell eingeführt.
• 397: Als Folge davon entwickelt sich der Reliquienkult (Überreste von verstorbenen Bischöfen und Heilig gesprochenen werden als wundertätig verehrt; magisches Denken).
• 431: Maria, die Mutter Jesu, wird als »Mutter Gottes« oder »Gottesgebärerin« dogmatisiert.
• 529: Es bilden sich die ersten Mönchsorden (Benediktiner) in Italien.
• 550: Einführung des »Sterbesakraments« (letzte Ölung)
• 592: Behauptung eines »Fegefeuers« nach dem Tod
• 688: Kreuze aus Holz, Stein oder anderen Materialien sollen angebetet werden.
• 715: Heilige sollen im »Gebet« angerufen werden können (nach 3. Mo 19,31 Spiritismus).
• 787: Bilder können verehrt werden (entgegen dem Bilderverbot aus 2. Mo 20,4).
• 1074: Die Priester sollen ehelos bleiben (Zölibat; entgegen 1. Tim 4,1-5; 1. Kor 9,5).
• 1100: Seelenmessen für Verstorbene werden eingeführt.
• 1115: Der Ablass wird eingeführt (Freikauf von zeitlichen Sündenstrafen aus dem Fegefeuer durch Bußleistungen oder Geld). Gibt es auch heute noch!
• 1208: Das Rosenkranzbeten wird eingeführt (»Gebet« zu Maria; Spiritismus).
• 1215: Die Transsubstantiationslehre wird dogmatisiert (substantielle Verwandlung des Brotes und Weines in den Leib und das Blut Jesu Christi zur Sündenvergebung).
• 1246: Einführung von »Fronleichnam« (Verehrung des »Leibes Christi« bzw. der Hostie im Tabernakel).
• 1414: Der Wein wird dem Kirchenvolk vorenthalten, es bekommt nur noch die Hostie (das Brot) – gegen Mt 26,27: »Trinket alle daraus!«.
• 1545: Tridentinisches Konzil mit folgenden Beschlüssen der katholischen Kirche. Unter anderem: 1563: 1. Wer behauptet, allein durch den Glauben werde der Sünder gerechtfertigt, der sei ausgeschlossen! (aus der Kirche, von der Erlösung) 2. Wer behauptet, die empfangene Gerechtigkeit werde nicht vor Gott durch gute Werke vermehrt, sondern diese Werke seien nur Früchte und Zeichen der erlangten Rechtfertigung, der sei ausgeschlossen!
1564: Die Apokryphen werden zum Wort Gottes erklärt.
• 1854: Unbefleckte Empfängnis Marias wird dogmatisiert (Maria habe Jesus geboren, weil sie selbst sündlos war. Wäre Maria sündig gewesen, hätte auch Jesus Sünden gehabt) – gegen Röm 3,10: »Da ist keiner, der gerecht ist, nicht einer!«
• 1871: Die »Unfehlbarkeit« des Papstes wird behauptet und dogmatisiert.
• 1950: Maria sei leibhaftig zum Himmel aufgefahren (Mariä Himmelfahrt) (findet sich nirgends in der Heiligen Schrift)
Lothar Gassmann

Auszug aus: Dr. Lothar Gassmann, KLEINES KATHOLIZISMUS-HANDBUCH, 167 Seiten, 5,80 Euro - beim Autor erhältlich
www.L-Gassmann.de
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Bitte beachten Sie auch den ANHANG zu dieser Mail mit e
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#11
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Die Rede im Bundestag hat Ratziner wohlgemerkt als Staatsoberhaupt des Vatikanstaats gehalten, als sonst nichts.
Er durfte nur als Politiker reden.

Politiker benutzen gern euphemistische, "salbunsvolle" Worte und Wendungen und freuen sich, wenn man ihre rhetorische Schulung anerkennt.

Dass Politiker gut im Lügen sind und taktieren müssen um politisch zu überleben, "dürfen" wir ja ständig miterleben.

Der Antichrist wird dadurch auffallen, dass er den moralischen Saubermann mimmt und nurmehr von Werten spricht. Damit fängt man ja die Leute.

Überzeugend wäre der Mann höchstens gewesen, wenn er dort im Bundestag, der Aufmerksamkeit so Vieler gewiß, sich die Kleider vom Leib gerissen hätte, und geschrien hätte: Ich bin nackt und bloß, ein großer Sünder, und ich habe erkannt, dass nicht gute Werte und saubere Moral in den Himmel bringen, sondern der Glaube an die Gnade im Blute Jesu Christi allein. Hier stehe ich nun, und ich kann nicht anders. Gott helfe mir, Amen.
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#12
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"Heute schließen sich Katholiken und evangelikale Protestanten zusammen, um gemeinsam auf dem Schlachtfeld der Politik gegen Abtreibung, Homosexualität und andere Bedrohungen des gesellschaftlichen Sittengefüges zu kämpfen. Auf beiden Seiten vertreten etliche Führungspersönlichkeiten die Meinung, die sittlichen Fragestellungen, in denen wir übereinstimmen, seien wichtiger als die uns trennenden lehrmäßigen Unterschiede. Sie sagen, Protestanten und Katholiken sollten sich nicht weiter um Lehrfragen streiten, sondern sich vielmehr gegenseitig als Brüder und Schwestern in Christus annehmen.

Aber wie edel die Motive für ein solches Bestreben auch sein mögen - wir müssen zur harten Wirklichkeit zurückkommen, dass das trennende Element zwischen Katholiken und Protestanten eine unterschiedliche Ansicht darüber ist, was das wahre Evangelium ausmacht. Das kann einfach nicht als nebensächlich betrachtet werden.

Der Apostel Paulus schrieb an die Gemeinde von Galatien: 'Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem, der euch durch die Gnade Chrisi berufen hat, abwendet zu einem anderen Evangelium, wo es doch kein anderes gibt;
einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas anderes als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!
Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! (Galater-Brief 1,6-9)

Bevor wir Katholiken und Protestanten allesamt als Brüder und Schwestern in Christus bezeichnen, müssen wir ehrlich und sorgfältig die Frage klären, welche der beiden Seiden denn nun 'ein anderes Evangelium' verdündigt. Wer immer dessen schuldig ist, der ist verflucht - verdammt durch das wahre Wort Gottes. Das ist keine Nebensächlichkeit, die man beiseite stellen oder ignorieren kann.

Sowohl Katholiken als auch Protestanten haben, geschichtlich betrachtet, die Tragweite des Unterschieds zwischen ihren jeweiligen Glabuenssystemen verstanden. Da er die wesentliche Kernaussage des Evangeliums betrifft, ist dieser Unterschied so gewaltig, dass daraus zwei gänzlich verschiedene Religionen erwachsen sind. Wenn eine davon das wahre Christentum ist, dann kann die andere es nicht sein. Das ist seit Anbruch der Reformation die fast einmütige Ansicht von Katholiken und Protestanten gewesen.

Wir müssen akzeptieren, dass die den Katholiken und Evangelikalen gemeinsamen sittlichen Meinungen nicht wichtiger sind dals die trennenden Lehrfragen. Das Evangelium ist eine Angelegenheit von allerhöchster Tragweite -in Anbetracht der Ewigkeit sicherlich weit schwerwiegender als selbst die momentan wichtigsten sittlichen und politischen Belange.

Wer meint, die katholisch-protestantische Auseinandersetzungen sollten ins finstere Mittelalter verbannt werden, dem mag solch eine Haltung schockieren und antiquiert erscheinen. Schließlich leben wir doch in einer aufgeklärten Zeit - oder etwa nicht?

Aber von einer aufgeklärten Zeit sind wir weit entfernt; vielmehr leben wir in einer Zeit von noch nie dagewesener geistlicher Ignoranz. Viele "Protestanten" haben keine Ahnung, worin die Botschaft des Evangeliums überhaupt besteht. Eine aktuelle Umfrage in den USA gegab, dass die Hälfte der Personen, die sich als 'wiedergeboren' bezeichnen, noch nicht einmal Johannes 3,16 kennt. Viele von den Befragten heilten das Wort 'gospel', die englische Bezeichnung für Evangelium, für eine Musikrichtung.
Gleichzeitig haben viele Katholiken keine Vorstellung davon, was die römisch-katholische Kirche lehrt. Ich rede des öfteren mit Katholiken, die mir sagen, die Lehre der Kirche hätte sich seit dem 16.Jahrhundert auf dramatische Weise geändert. Sowohl Katholiken als auch Protestanten haben in diesem Punkt oftmals verworrene Vorstellungen. Viele meinen, es gäbe zwischen offizieller römisch-katholischer Lehre und dem Glauben evangelikaler Protestanten keinen grundlegenden Unterschied mehr.

Doch die das Gegenteil beweisenden Fakten sind eindeutig und äußerst gut dokumentiert. Die katholische Kirche hat ihre Unterschiede zur protestantischen Reformation zum ersten Mal im 16.Jahrhundert auf dem Konzil zu Trient formuliert. Jedes folgende Kirchenkonzil bestätigte und bekräftigte dann die Lehrsätze und Dekrete dieses sogenannten Tridentinums. Diese Verkündigungen stellen auch heute noch die offizielle Position der Kirche dar. Und das von ihnen beschriebene Evangelium - das Evangelium nach Rom - ist dem Evangelium das die historische evangelikale Bewegung verkündigt, völlig entgegengesetzt."


Das ist ein Auszug aus dem Vorwort zu dem Buch "Das Evangelium nach Rom" von James G. McCarthy. Es ist das Seriöseste, was ich über die Frage der Rechtgläubigkeit je gefunden habe.

Wahrscheinlich sollten viele dieses Buch doch einmal lesen.
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#13
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Papst Benedikt XVI.: Fels in der Brandung des deutschen Zeitgeistes





(MEDRUM) Hat Papst Benedikt XVI. bei seiner Deutschlandreise wirklich enttäuscht, wie manche Kommentatoren in den Medien bilanzieren? Eine Antwort kann ganz unterschiedlich ausfallen. Sie hängt davon ab, an welchen konkreten Erwartungen Papst Benedikt gemessen wird.

Es dürfte schwer zu bestreiten sein, dass Benedikt XVI. auf viele Fragen Antworten schuldig geblieben ist, in erster Linie auf Fragen, die ihm Zeitgenossen aus unterschiedlichen subjektiven Blickwinkeln und Bedürfnissen vorlegen wollten. Wer etwa erwartet hatte, Papst Benedikt käme nach Deutschland, um der Welt zu verkünden, dass es ab sofort eine gemeinsame Eucharistiefeier zwischen Katholiken und Protestanten geben wird, wird freilich Enttäuschung äußern. Auch wer erwartet hatte, dieser Papst verkünde in seinem Heimatland, dass ab sofort ein neue Sexualmoral in der Katholischen Kirche gelte, dass das Gebot der Keuschheit abgeschafft sei und Männer bei Männern wie bei Frauen liegen dürfen, wurde ebenso enttäuscht. Für vermutlich eine stattliche Anzahl von Angehörigen und Nichtangehörigen der Katholischen Kirche, für katholische Theologen und Kommentatoren in den Medien sind solche Fragen offenbar von zentraler Bedeutung. Es spiegelt sich beispielsweise wider im bilanzierenden Kommentar von Matthias Dobrinski, der in der Süddeutschen Zeitung meinte: "Es kam, sprach und enttäuschte".

Ist das so? Kann über den Papstbesuch wirklich bilanzierend gesagt werden, er habe als Papst enttäuscht, weil er keine positiven Antworten auf Reformwünsche gegeben hat? Oder stellt sich nicht umgekehrt die Frage, ob Papst Benedikt nicht versagt hätte, wenn er die Erfüllung von Reformwünschen in das Zentrum seines Deutschlandbesuches gestellt hätte? Benedikt XVI. entschied sich, etwas völlig anderes zu tun. Er stellte jene Fragen in das Zentrum seiner Begegnung mit den Menschen in Deutschland, die an der Wurzel menschlichen Seins und Sollens anpacken: Wie hältst Du's mit dem Glauben und mit Gott? Stehen Dein Glaube, stehen Gott und seine Gebote im Mittelpunkt Deines Lebens oder gehörst Du zu einer Schar lauer Christen, die ihre individuellen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und von der Kirche ihre Erfüllung fordern, weil es angeblich Reformbedarf gibt? Benedikt widmete sich den ihn leitenden Fragen in kompromissloser Klarheit und gab darauf eindeutige und tiefgründige Antworten. Es gibt zu viele laue Christen, es gibt zu viele Strukturen, es gibt zu viel Relativismus und es gibt zu wenig Glauben. Der Aufruf zur Umkehr und Demut waren ihm wichtiger als die Beschäftigung mit der Anpassung an den Zeitgeist der heutigen Gesellschaft.

Benedikt XVI. wäre nicht der Fels, auf den Jesus seine Kirche bauen wollte, wenn er nicht seine Antworten auf die wirklich entscheidenden Fragen gegeben hätte. Er muss es hinnehmen, wenn viele Katholiken die von ihnen erhofften Antworten enttäuscht vermissen werden, ja, er muss sogar den Vorwurf hören, er selbst habe kein hörendes Herz gezeigt. Doch auch dieser Vorwurf geht am Wesentlichen vorbei und dürfte den Papst nicht wirklich treffen. Denn Benedikt XVI. hat auf vielen Stationen seines Besuches sein hörendes Herz gezeigt. Aber sein Herz hört zuerst auf Gott, nicht auf kritische Zeitgeister, die Fragen der Anpassung an die Gesellschaft vor die Treue zu Gott und zum Glauben stellen. Zur Bilanz des Papstbesuches gehört deshalb auch die Feststellung, dass nicht wenige geradezu erleichtert sein und dankend feststellen werden: Papst Benedikt hat - allen Widersachern zum Trotz - als der Fels standgehalten, auf den sich Gott auch in der stürmischen Brandung des Zeitgeistes verlassen kann. Denn der Glaube, so Benedikt, ist nicht verhandelbar.

von Kurt J. Heinz
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#14
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Bilanz des Papst-Besuches





Er kam, sprach und enttäuschte






26.09.2011




Ein Kommentar von Matthias Drobinski

Vergesst Gott nicht! Mit dieser Botschaft ist Benedikt XVI. vier Tage durch Deutschland gereist. Als Gelehrter hat er dabei überzeugt - als Papst jedoch enttäuscht. Nicht nur die Protestanten, sondern vor allem die Anhänger seiner Konfession. Der Besuch wird die Gräben in der katholischen Kirche des Landes vertiefen.

Die Sonne schien über dem Besuch von Papst Benedikt XVI., die Gottesdienste mit dem Pontifex waren ergreifend, zu ihnen kamen 300.000 Gläubige, mehr als erwartet. Und doch ist dieser dritte Papst-Besuch in Deutschland alles in allem eine Enttäuschung.

Im Bundestag hat Joseph Ratzinger, der Gelehrte, klug geredet und jene beschämt, die ihm nicht zuhören wollten. Als Papst Benedikt jedoch hat er die evangelischen Christen, vor allem aber viele Katholiken brüskiert. Er hat ihnen vorgeworfen, glaubensschwach und strukturverfettet zu sein; die Bemühungen der deutschen Bischöfe, mit den Gläubigen in einen Dialog zu kommen, hat er nicht erwähnt. Der Besuch wird die Gräben in der katholischen Kirche des Landes eher vertiefen. In England hat der Papst die Skepsis ihm gegenüber in Begeisterung verwandeln können - in Deutschland nicht.

Vergesst Gott nicht! Mit dieser Botschaft ist der 84-jährige Papst durch Deutschland gereist, und man spürte in den eindringlichen Passagen seiner Reden, wie sehr diese Sorge Benedikt umtreibt. Der Gottesglaube droht verlorenzugehen, die Anerkennung einer Macht, die über dem Innerweltlich-Menschlichen steht. Und damit drohen für ihn auch die unverkäuflichen Grundsätze in Recht und Politik verlorenzugehen. Das war der rote Faden dieser Reise, die auch vermächtnishafte Züge trug.

Man darf einem Papst nicht vorwerfen, wenn er an Gott erinnert und daran, dass der Glaube in einer modernen Gesellschaft immer ein Skandal ist. Man sollte dies auch nicht einfach als etwas abtun, was ein Papst "halt so sagen" muss. Im Zeitalter der Vermarktung des gesamten Lebens droht ja tatsächlich auch die Würde der Person, der Schutz der Schwachen, die Freiheit der Andersdenkenden zur Ware zu werden.

Im Bundestag in Berlin hat er deshalb für ein neues Verständnis des traditionellen katholischen Naturrechts geworben: Der demokratische Diskurs hat dort seine Grenzen, wo es um Wert und Würde des Menschen geht, die an keinen Zeitgeist und keine Augenblicksmehrheit verkauft werden können.

Joseph Ratzinger, der Skeptiker der Moderne, ist hier verlustsensibel. Er spürt, dass es Menschen nicht guttut, wenn sie jeden Tag die Maßstäbe ihres Lebens neu finden müssen, wenn an die Stelle der Verlässlichkeit die totale Flexibilität tritt, der Ellenbogen wichtiger wird als das Herz. Am Samstagabend, bei der Vigil, hat er das den Jugendlichen anrührend ans Herz gelegt.

Eine pessimistische Weltsicht

Vergesst Gott nicht - das heißt für den Papst aber auch: Um der Wahrheit willen darf es keine Änderung der katholischen Lehre geben, nicht, wenn es um eine mögliche Annäherung der Kirchen geht, nicht, wenn es um die Reformwünsche vieler Katholiken geht. Diese verlustängstliche Seite des Papstes hat sich umso stärker gezeigt, je länger die Pilgerfahrt dauerte. Der Verlust des festen Glaubens führt in Egoismus und Relativismus, der Relativismus in den Abgrund. Diese Denkfigur war dem Papst in diesen vier Tagen so nahe wie sein allgegenwärtiger Sekretär Georg Gänswein.

Vergisst eine Gesellschaft Gott, ist es nicht mehr weit bis zum Konzentrationslager, hat er dem Zentralrat der Juden gesagt. Geht dem Menschen der Glaube verloren, will er bald nur noch sich selbst verwirklichen, sagte er den Pilgern in Etzelsbach. Der Relativismus habe alle Lebensbereiche durchdrungen, klagte er vor den Laienkatholiken - und dass sie kirchliche Routiniers seien, die zu wenig dagegen täten.

Es ist eine pessimistische Weltsicht, die Benedikt den Gläubigen mit auf den Weg gegeben hat. Wer diese Weltsicht teilt, kann letztlich nicht glauben, dass es auch säkulare Begründungen der Menschenwürde gibt, dass evangelische Christen nicht den Glauben verdünnen, dass Katholiken nicht die Gottesfrage vergessen haben, wenn sie Reformen in ihrer Kirche wünschen. Und dass es eigentlich ein Geschenk Gottes ist, wenn ein Mensch sich selber verwirklichen darf, wenn er zu seiner Wirklichkeit findet. Wer glaubt, hat Zukunft, unter diesem Leitwort stand des Papstes Reise. Aber welche Zukunft kann ein Glaube haben, wenn er so kleingläubig daherkommt?

Das Kleingläubige, aus dem immer wieder die alten Konflikte Joseph Ratzingers mit den Katholiken in Deutschland durchkamen, hat verdunkelt, was Benedikt tatsächlich zu sagen hatte. Ja, die katholische Kirche wird sich in Deutschland schon allein deshalb entweltlichen müssen, weil ihre weltliche Gestalt schwächer werden wird, weil engagierte Christen zur Minderheit werden. Wenn sie nur auf Strukturen starrt, wird sie belanglos werden.

Doch zu sagen: Glaubt nur fest an das, was so von Rom kommt, dann braucht ihr keine Reformdebatte und keinen Dialog - das nimmt die realen Probleme einer Kirche nicht ernst, der im vergangenen Jahr die Mitglieder abhanden gekommen sind wie selten, die darum ringt, wie sie einen Weg zwischen Tradition und Erneuerung finden kann.

Als der weise Salomon König wurde, da hat er Gott gebeten: "Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz." Benedikt hat die Geschichte an den Anfang seiner Bundestagsrede gestellt. Und doch hat Gottes Knecht aus Rom auf der Reise durch Deutschland manches überhört.

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Evangelikale und Freikirchen ziehen Bilanz






Wetzlar (idea) – Ein weithin positives Fazit des Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI. haben führende Vertreter der theologisch konservativen Protestanten und der Freikirchen gezogen. Sie äußerten sich in Beiträgen für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar).

Der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), würdigte das „unerschütterliche Eintreten“ des Papstes für die Erneuerung des Glaubens und der Umkehr zu Gott. Damit sei der Besuch für alle Christen in Deutschland bei aller konfessioneller Verschiedenheit Ermutigung und Gewinn gewesen. Kein Papst habe der reformator Martin Luther (1483-1546) so gewürdigt wie Benedikt XVI., sagte Rüß zur Begegnung mit evangelischen Kirchenvertretern am 23. September im Erfurter Augustinerkloster, wo Luther sechs Jahre als Mönch lebte. Dort bekannte der Papst, dass auch ihn die zentrale Lebensfrage des Reformators „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“ immer wieder neu treffe. Rüß bezeichnete die Äußerungen des Papstes als ein ökumenisches Zeichen von historischem Rang. Er ist überzeugt: „In dem Maße, wie sich die evangelische Kirche im Sinne dieses christuszentrierten Glaubens gegen allen zeitgeistbestimmten Säkularisierungsdruck erneuert, gibt es Fortschritte in der Ökumene.“

Parzany: Wenig Erwartungen an „ökumenische Tarifverhandlungen“

Der Leiter der evangelistischen Aktion ProChrist, Ulrich Parzany (Kassel), begrüßte die Aussage des Papstes, dass angesichts des Säkularisierungsdrucks „nicht Verdünnung des Glaubens hilft“, sondern „tiefer und lebendiger zu glauben“. Im Blick auf ausgebliebene Ergebnisse für die Ökumene schreibt Parzany: „Von ökumenisch-theologischen Tarifverhandlungen habe ich nie viel erwartet. Also konnte ich in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht werden.“ Der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Präses Ansgar Hörsting (Witten), würdigte die Ansprachen des Papstes als „intellektuell anspruchsvoll, geistlich anregend und zeitgeistig inkorrekt“. Benedikt XVI. wolle die Welt nicht dem rein Funktionalen und dem „Diktat des Relativen“ überlassen. Hörsting zufolge ändert der Besuch für das Miteinander von Protestanten und Katholiken nichts: „Nichts zum Guten und nichts zum Schlechten.“

Bischöfin Wenner: Was gut war und was enttäuschte

Die Vizepräsidentin der VEF, die evangelisch-methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main), war bei der Begegnung in Erfurt dabei und zieht ein gemischtes Fazit. Sie begrüßt, dass der Papst „so deutlich von dem gelebten Glauben sprach“. Die geistliche Ökumene, die im tieferen Hineinwachsen in Christus bestehe, sei wichtig. „Gleichzeitig war das Nein des Papstes zu konkreten Schritten auf dem Weg zur sichtbaren Einheit enttäuschend.“ Auch die Erzieherin Tabea Dölker (Holzgerlingen bei Stuttgart), die den Pietismus im Rat der EKD vertritt, nahm an dem Gespräch mit dem Papst teil. Nach ihren Worten war die Begegnung von der Klarheit des gemeinsamen Christuszeugnisses bestimmt. Daher bleibe die Hoffnung, dass die ungelösten Fragen zwischen beiden Seiten gemeinsam weiterbearbeitet werden. Der Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes, Roland Werner (Kassel), sieht zwar angesichts der römisch-katholischen Lehre noch viel Bedarf für Gespräche und ein „neues Hören auf die Bibel“. Auch „manche Umkehr von Fehlentwicklungen“ sei nötig: „Doch wo Papst Benedikt XVI. auf Jesus hingewiesen hat, können wir uns mit ihm zusammenstellen als Zeugen in der Welt.“

Bekenntnisbewegung: Warum die „große Geste“ ausblieb

Der Vorsitzende der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“, Pastor Hansfrieder Hellenschmidt (Filderstadt bei Stuttgart), äußerte Verständnis dafür, dass die römisch-katholische Kirche dem evangelischen Ruf nach Einheit und gemeinsamer Eucharistie nicht folgt. Dem Papst hätten evangelische Kirchenvertreter gegenübergesessen, die in ihren Kirchen die Leugnung des Sühnetodes Jesu Christi oder auch die Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften duldeten: „Kann es da wundern, dass vom Papst die große Geste ausgeblieben ist?“ Auf der anderen Seite stelle sich die Frage: „Wie soll aus evangelischer Sicht Einheit gelingen, solange das römische Dogma von der Heilsnotwendigkeit des Papstes und der katholischen Kirche gilt?“


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#16
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Lügt der Papst aus kirchenpolitischen Gründen?





Papst, Bischöfe und Vatikan leiden an geistigem Aids. Ob ein Bischof in der Türkei ermordet oder Verleumdungskampagnen gestartet werden. Es gibt in der Kirche kein Abwehrsystem dagegen.

(kreuz.net) Der italienische Journalist Matteo Castagna hat gestern in der kirchenfreundliche Mailänder Tageszeitung ‘Il Giornale’ einen heftigen Angriff gegen Papst Benedikt XVI. geritten.

Es geht dabei um die Ermordung des Apostolischen Vikar von Anatolien, Bischof Luigi Padovese.

„Der Papst behauptet, daß das die Tat eines Verrückten gewesen sei“ – erklärt Castagna.

Doch Quellen im Umfeld des Heiligen Stuhles würden dem entgegenhalten, daß es sich um einen kaltblütigen Mörder gehandelt hat, der vom islamischen Haß geleitet war.

Der Mörder habe als Fahrer des Bischofs jahrelang Treue geheuchelt, um den Bischof besser mit dem Schrei „Gott ist groß“ zu morden.

Für Castagna tritt hier ein Konflikt zwischen der päpstlichen Realpolitik, die den sogenannten „interreligiösen Dialog“ mit den Muselmanen nicht beschädigen will, und jenen kirchlichen Kreisen zu Tage, welche die Dinge so aussprechen, wie sie wirklich sind.

Nach Castagna will man die Sache kirchenpolitisch so lenken, daß die beiden – sich gegenseitig ausschließenden – Versionen des Tatherganges in Zukunft nebeneinander existieren.

Der interreligiöse Dialog ist eine große Lüge

„Persönlich frage ich mich, ob sogar ein Papst – dessen Sendung die Wahrheit ist – aus politischen Gründen lügen könnte“ – fügt Castagna hinzu:

„Aber ich glaube, daß sich auch die Katholiken fragen sollten, ob es legitim sei, daß der Papst – wenn auch nur aus heiliger Heuchelei – die Gefahr vertuscht, die der Islam für ihren Glauben darstellt.“

Castagna weiter: „Wie ist den Christen mit einer falschen Darstellung der wahren Gefühle gedient, welche türkische Muselmanen ihnen gegenüber hegen?

Warum wird der Haß, von dem der Mord an dem Bischof nur so trieft, als Verrücktheit hingestellt und alles mit dem üblichen Gutmenschentum überdeckt?“

Für Castagna ist es gefährlich und ungerecht, Vertrauen und die Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz zu wecken, indem man die Wirklichkeit verfälscht:

„Wenn das die Voraussetzungen sind, dann sage ich als Laie, daß der Papst seinen ‘interreligiösen Dialog’ auf Sand baut.“

Castagna hat nichts dagegen, daß der Papst seinen persönlichen Überzeugungen folgt: „Aber er soll die Christen nicht betrügen.“


Denn: „Wenn man eine Politik – und sei es auch die heiligste – nicht auf der Wahrheit begründet, dann wartet der Ärger vor der Türe.“

Der Vatikan hat nicht einmal eine Delegation geschickt

Die Strategie des Vatikan ist nach Castagna besonders für die katholischen Türken gefährlich.

Der Journalist verweist auf die zahlreichen Katholiken, die in den vergangenen Jahren in der Türkei ermordet wurden: „Jedes mal hat man den Mord als Werk eines Verrückten hingestellt und die Kirche hat das immer abgekauft.“

Die Folge dieses Verhaltens besteht nach Castagna darin, daß sich die Vorfälle mehren.

Castagna geht davon aus, daß die türkischen Katholiken nach dem Mord an Mons. Padovese und angesichts der Kapitulation des Heiligen Stuhls in Panik sind:

„Dabei rede ich nicht von dem Gefühl der Verlassenheit, das die Katholiken empfinden müssen, nachdem der Vatikan die wenig christlich Entscheidung getroffen hat, nicht einmal einen päpstlichen Delegaten zur Beerdigung des ermordeten Bischofs zu senden.“

Castagna hält die kirchliche Schweige-Taktik für absolut selbstmörderisch:

„Der Vatikan möge es vermeiden, uns mit der doppelten Wahrheit zu täuschen. Ansonsten werden wenige Katholiken noch bereit sein, ihm zu vertrauen.“

aus:

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#17
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Der Papst will mehr Frauen





Und zwar in seiner Vatikanzeitung L‘Osservatore Romano

Das verblüfft und man fragt sich: Eine Trendwende, eine Frauenquote jetzt auch im Vatikan? Vorerst nur in der Zeitung. Dort nämlich im Osservatore Romano sollen sowohl mehr Frauen mitarbeiten, als auch mehr Themem zu und über Frauen behandelt werden. Darum habe Papst Benedikt XVI. ihn persönlich gebeten, so Chefredakteur Vian. Die englische Redaktion bestehe bereits komplett aus Frauen.

Das ist wirklich eine Sensation und ein großes Geheimnis. So etwas hat es in der Geschichte der Zeitung noch nie gegeben. Und man fragt sich sofort: Was steckt dahinter? Will der Papst den Zeitgeist auf eigenem Boden niedertreten und bekämpfen lassen von frommen Frauen, oder ist das nur ein Vorspiel, dass demnächst in naher Zukunft auch Frauen zur Würde von Kardinalinnen, oder wie man dann sagen wird, aufsteigen können?

Die deutschsprachige "Osservatore"-Redaktion wird bereits seit dem Frühjahr 2008 von der Österreicherin Astrid Haas geleitet. Haas war die erste Frau in der mittlerweile 150-jährigen Geschichte des "Osservatore", die zur Chefredakteurin von einer der Ausgaben des Vatikanblattes berufen wurde.

Man sieht allein daran, wie sehr der Papst das Tempo der Welt mit halten, sich nicht länger überholen lassen will. Ob es freilich dann auch bald zu einer Lesbierinnen-Unterquote kommen wird, steht noch in den Sternen, aber denkbar ist vieles. Auch was die textile Freiheit auf den Titelblättern angeht, stehen noch sämtliche Fragen wie Hintertüren offen? Nacktfotos wird es gewiss nicht geben, aber da der Papst sich selbst gerne von Prada einkleiden lässt, dürfen wir mit einer todschicken Verpackung der Frauen gewiss rechnen.

Die Gesamtauflage der Zeitung beträgt bisher rund 100.000 Exemplare. Die lässt sich mit allseits beliebten Frauenfragen und Frauenbildern gewiss erheblich steigern. Denn machen wir uns nichts vor, auch die katholische Kirche ist, was das Marketing angeht, schon längst kein Waisenkind mehr.

aus:

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#18
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Vatikan-Berater kritisiert Wulff-Rede





Der Vatikan-Berater Prälat Wilhelm Imkamp hat Bundespräsident Christian Wulff für dessen Rede beim Besuch von Papst Benedikt XVI. scharf attackiert. Seine eigene Scheidung zu thematisieren, sei eine „Grenzüberschreitung“.

„Wenn der katholische Christ Wulff sein politisches Amt und dessen Möglichkeiten dazu benutzt, seine persönlichen Probleme mit und in der Kirche zu thematisieren, könnte man durchaus von einer gewissen Grenzüberschreitung sprechen“, sagte Imkamp dem FOCUS. Der geschiedene und damit von der Kommunion ausgeschlossene Wulff hatte in seiner Begrüßungsansprache an Papst Benedikt XVI. vor Schloss Bellevue gesagt, er stelle sich immer wieder die Frage, wie barmherzig die katholische Kirche mit den Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen umgehe. Imkamp zufolge gibt es in jeder Lebensgeschichte Brüche. „Sünde und Schuld müssen vergeben und nicht wegdiskutiert werden“, sagte er FOCUS.

Deutliche Kritik übte Imkamp auch an deutschen Geistlichen. Es gebe „viel zu viele professionelle Jammer-Theologen, die im Ganzen gesehen zu wenig Glaubensfreude verbreiten“. Auch unterstrich der Prälat noch einmal Benedikts Forderung nach Rom-Treue der katholischen Kirche in Deutschland: Wenn diese nicht Rom-treu sei, „dann wird sie zu einem Krankheitserreger mit hohem Ansteckungspotenzial für die Universalkirche“.


Nachhilfe für deutsche Priester?

Auf die Frage, ob er vom Papst ein deutliches Nachwort zu dessen Deutschland-Reise erwarte, sagte Imkamp: „Falls sich herausstellen sollte, dass Verantwortungsträger und Multiplikatoren der katholischen Kirche in Deutschland die magistralen Lektionen des Heiligen Vaters nicht verstanden haben sollten, wird wohl Nachhilfe notwendig sein. Die Form dieser Nachhilfe hängt vom Grad der Unverständnisses ab.“



Imkamp berät den Vatikanischen Rat für die Heilig- und Seligsprechung sowie die Gottesdienstkongregation und ist Wallfahrtsdirektor von „Maria Vesperbild“.
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