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Krankenheilung - ein lehrmässiges Pulverfass?


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3 Antworten in diesem Thema

#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
  • Guests
Um bei der Überschrift zu verbleiben: es ist tatsächlich ein lehrmässiges Pulverfass geworden.

Es wurde und wird meiner Ansicht nach zu viel in dieses Thema von Seiten der Christen hineininterpretiert.
Dabei gibt es zwei extreme Ansichten, die ich beide für extrem verunehrend halte:

1.) Ich attestiere Jesus eine Bringschuld mir gegenüber, was Krankenheilung anbelangt.
Gleichzeitig werte ich den Glauben derjenigen ab, die a) krank sind, und b) dennoch nicht gesund werden.

2.) Ich sehe die Zeiten von Zeichen und Wunder für beendet an und mag meinen Herrn mit der Bitte um Gesundheit nicht versuchen.

Es gibt noch eine Menge anderer Ansichten, die wir vielleicht einmal in diesem Forum zusammentragen sollten, um die Spreu vom Weizen trennen zu können.
Einen Fingerzeig aus dem Jakobusbrief möchte ich aber an dieser Stelle doch noch loswerden:

"Leidet jemand unter euch: der bete!
Ist jemand guten Mutes: der singe Psalmen
Ist jemand krank unter euch, der rufe die Ältesten der Gemeinde zum Gebet usw. Jak 5, 13-14a

Das Krankengebet hat also meiner Ansicht nach folgende Grundlage:

1.) Ein Lebensstil des Gebets. (Leid gibt es immer!)
2.) Ein Zeugnis der jubelnden Dankbarkeit. (stark, nicht wahr!)
3.) Eine verbindliche Gemeindezugehörigkeit. (Die Ältesten d e r, nicht irgendeiner Gemeinde.

Ich gehe davon aus, dass diese Grundlage hilfreich sein kann, gewisse Ansprüche und/oder Ansichten in die richtigen Gleise bringen zu können, was dieses Thema anbetrifft.

Und jetzt bin ich auf eure Ansichten gespannt! Euer Peter
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#2
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

    Advanced Member

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  • 849 Beiträge
Ja, das kann ein lehrmäßiges Pulverfass sein. Auch persönlich. Viele Gläubige haben es erlebt, dass Jesus ein Gebrechen schnell weggenommen hat, eine spontane Heilung, aber dann kam wieder ein Gebrechen, für das man länger schon gebetet hat, und man begreift nicht, warum Genesung nicht genauso flott gehen kann.

Am Anfang meines Glaubenslebens war ich in einem Hauskreis zu Gast, in dem an einem Abend ein liebevoller, demütiger Bruder aus der Schweiz am Wort gedient hat. Am Ende sagte er noch: Ich habe den Eindruck, Jesus will heute abend noch einigen Geschwistern in Heilung dienen. Ich hatte ihn nicht gekannt, und niemand wusste von meinen Beschwerden. Aber dann sprach der Heilige Geist durch ihn: Hier ist auch eine Person mit Gebrechen X. Sogleich spürte ich eine Berührung an der Stelle, und am nächsten Tag war jedes sichtbare Zeichen von Krankheit verschwunden. Die Person hat auch Gebrechen Y fuhr der Bruder fort, was ich selbst nicht wußte. Die Berührung an der anderen Stelle bestätigte dies, und später auch andere Anzeichen, dass ich an dem Organ ernsthaft erkrankt gewesen sein musste. Auch da geschah sofort Heilung.

Es gibt aber auch eine Sache, mit der ich mich seit Jahren herumschlage, ohne diese spontane Heilung. Ich erwarte und glaube dennoch, schriftgemäß: "Der Gerechte wird sprossen wie eine Palme. Wie eine Zeder des Libanons wachsen. Gepflanzt im Hause Jahwes (=Jesu), blühn sie in unseres Gottes Höfen. Sie tragen noch Frucht im Greisenalter, Saftvoll werden sie sein und frisch. Um zu verkünden: Gerecht ist Jahwe (= Jesus ), Mein Fels, an dem sich kein Tadel findet." (Psalm 92, 13-16).

Grundsätzlich entspricht es dem Charakter Elohims, der das Blut Jesu am Kreuz von Golgotha fliessen ließ, "uns mit ihm nicht auch alles zu schenken." (Römer 8). Jesus selbst hat den Menschen in seinem Dienst auf Erden Leben und Freiheit schon in diesem Leben geschenkt, da wäre es widersinnig, das auf die Ewigkeit zu verschieben.

Es muss also entweder Hindernisse geben, die Heilung zu empfangen, die auch bei anderen Menschen liegen können, als bei dem "Erkrankten". Oder der Verlauf der Genesung von innen nach außen (vom Geist, über den Leib, in die Seele) zieht sich halt hin, dauert halt von sich aus länger.

Ich glaube, es ist wichtig, wieviel man dem Kreuzestod Jesu zutraut, wieviel Herrlichkeit und Umfänglichkeit man dem Erlösungswerk zutraut. Dass man einfach hartnäckig am Optimum dranbleibt. Wobei ich mich natürlich immer zuerst selbst an der Nase fasse.
Mein Vater ist vor etlichen Jahren zu Jesus gegangen. Ich dürfte eine Vision darüber empfangen. Er hatte einen tiefen, festen Glauben an Jesus und war ein demütiger, betender, mutiger Mann. Ich war nicht dabei, als er die Ebenen wechselte, aber einer meiner Brüder, der das miterlebte, sagte: Unser Vater war ein großer Mann.
Aber durch die Konfession, in der er war, konnte er in der Erkenntnis nicht weiter vorankommen, und so akzeptierte er die Krankheit, die diagnostiziert worden war, und er hörte leider viel zu sehr auf Leute, die es ihm nicht erklärten, wie vollständig der Sieg Jesu am Kreuz war.
Er könnte heute noch leben und Jesus verherrlichen.

Ich bin froh, dass er es in den Himmel geschafft hat, das ist die Hauptsache. Aber mir ist sehr bewußt geworden, was für eine Schuld Menschen auf sich laden, die das Volle Evangelium bekämpfen.
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#3
Gucki

Gucki

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Shalom Shabbath Euch,

Ja ich stimme Euch zu, Krankenheilung ist etwas ganz Besonderes.

Ich möchte dazu etwas selbst erfahrenes beitragen.
Ich persönlich fühle mich ausgesprochen gesund, und war bisher auch noch niemals ernsthaft erkrankt, weil ich auf unseren himmlischen Arzt, auch in dieser Sache, absolutes Vertrauen setzen kann.

Ich habe in beiden Schultergelenken Arthrose und links sogar Arthritis gehabt, dies war so schlimm, dass ich meine Arme kaum noch bewegen konnte. Ich habe lange Zeit im Gebet verbracht und Vater um Hilfe gebeten, aber zunächst keine Heilung erhalten.
Ich habe aber innerlich die Aufforderung verspürt, einen Arzt meines Vertrauens zu konsultieren, was ich dann auch tat.
Hier habe ich dann auch die Diagnosen erhalten und auch ein Medikament, welches die Entzündung bekämpfte, anschließend erhielt ich Krankengymnastik bei einer jungen Krankengymnastin. Mit dieser kam ich über den Glauben und unseren Herrn in ein tiefes Gespräch, und erlebte bei ihr eine Offenheit die ich nicht erwartet habe. Wir sind uns sehr nahe im Geist gekommen, ja ich möchte sagen, sie ist eine echte Freundin geworden.
Nach der letzten Behandlung verabschiedeten wir uns sehr herzlich und sie wünschte mir zum Abschied "Toi,toi,toi" welches ich sehr nett aber ganz bestimmt ablehnte, und was mir vor mehrern anderen Patienten die Gelegenheit gab, ein Zeugnis über den Hintergrund dieses "Wunsches" zu geben. Sie versprach, diesen Wunsch in Zukunft keinem mehr "mitzugeben".
Ein anderes Erlebnis war, der Hund meiner Tochter hatte furchtbare Schmerzen im Hüftgelenk gehabt, und konnte sein Hinterteil nicht mehr vom Boden erheben, meine Tochter war darüber tieftraurig, und wollte das Tier bereits einschläfern lassen. Dieser Hund hängt jedoch an mir, als wäre es mein eigener, und schaute mich mit einem flehenden Blick an, der mir sagte: Bitte, bitte hilf mir. Ich habe ihm daraufhin meine Hand aufgelegt, und Gott um Hilfe gebeten.
Innerhalb von 2 Stunden war das Problem beseitigt, und der Hund konnte mit mir und meiner Tochter wieder unseren Shabbath-Spaziergang machen.

Ich habe diese beiden Beispiele, es gibt noch einige mehr, gewählt, um etwas zu verdeutlichen.
Die Geistesgaben, somit auch die Gabe der Heilung, sind keine Fähigkeiten, die wir "besitzen" können, und somit nach unserem Gutdünken verwenden können, sondern Gaben, die Gott durch unsere Hände an andere vergibt, er selbst bestimmt daher wer sie erhält.

Vielleicht hilft dies, die unterschiedlichen Reaktionen besser zu verstehen.

GS
Gucki

PS: Auch wenn ich hier die "Ichform" verwenden musste, da es sich ja um persönliche Erlebnisse handelt, so bin ich mir absolut bewusst, das es Gott, oder unser Herr war, der hier durch meine Person gewirkt hat.
Die Ehre und die Verherrlichung gebühren allein Gott.
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#4
Rolf

Rolf

    Administrator

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Danke gucki für die Beispiele. Sie zeigen deutlich: Krankenheilung an sich ist kein Pulverfass. Sie ist sogar realistisch. Unrealistisch ist das, was in einigen christlichen Kreisen daraus gemacht wird.

Vor einigen Jahren habe ich mir mal die Mühe gemacht, alle Bibelstellen zum Thema Krankheit herauszuschreiben. Und siehe da: Sie bestätigen u.a. guckis Erfahrungen. Die charismatische Sicht, dass Gott nicht will, dass jemand krank ist, kann man jedenfalls so nicht stehen lassen. Es gibt Bibelstellen die davon sprechen, dass Menschen krank wurden, damit Gott sich an ihnen und /oder anderen verherrlichen kann, und viele andere Aussagen.

Es spricht also nichts dagegen, Gebetserhörungen auch dann anzuerkennen, wenn die Heilung durch einen Arzt geschieht. Und, wie wir gelesen haben, gibt es bei solchen Gelegenheiten, Zeugnis zu geben, was Gott in unserem Leben für eine Bedeutung hat.

Im übrigen ist es auch so, dass Heilung nicht zwangsläufig etwas mit körperlicher Gesundheit zu tun hat, sondern zuerst das Heilwerden der Beziehung zwischen Gott und Menschen gemeint ist. Die Bibel gibt uns Beispiele von Menschen, die geistlich gesund und körperlich krank waren.
Heute hat man die Borniertheit Leuten zu sagen, körperlich Kranke hätten zu wenig Glauben.


Herzliche Grüße


Rolf
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